Fachkonferenz zur Reform der Pflegeversicherung. Berlin, 29. September 2011 Referent: Jörg Süshardt Sozialamt der Stadt Dortmund
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1 Fachkonferenz zur Reform der Pflegeversicherung Ausbau kommunaler Infrastruktur Berlin, 29. September 2011 Referent: Jörg Süshardt Sozialamt der Stadt Dortmund
2 Überblick Ausgangssituation in Dortmund im September 2011 rd Einwohner 12 Stadtbezirke / 83 Ortsteile (Quartiere) 25 % Gesamtbevölkerung Dortmund 60 plus ( Personen) 15 % zwischen 65 und 80 ( Personen) 5 % 80 plus ( Personen) Ausbau kommunaler Infrastruktur 2
3 Überblick Ausgangssituation in Dortmund im September 2011 Prognosen bis 2025: Rückgang der jüngeren Altersgruppen Anstieg 80 plus auf rund Personen Mehr allein stehende hochaltrige Menschen (auch in Migrantenhaushalten) Abnahme helfender Angehöriger Ausbau kommunaler Infrastruktur 3
4 Überblick Ausgangssituation in Dortmund im September 2011 Ökonomische Belastungen durch wachsenden Pflegebedarf (besonders Demenz) Verlust sozialer Netzwerke durch Veränderung der Familienstrukturen Zunahme älter werdender behinderter Menschen (z. B. geistige Behinderung, psychische Erkrankung) Ausbau kommunaler Infrastruktur 4
5 Versorgungsstruktur in Dortmund Ist ambulante Pflegedienste (2.000 Beschäftigte versorgen rund Pflegebedürftige) Kosten Sozialhilfe ambulante Pflege rund 12,8 Mio. Euro p. A. (rund Personen) Ausbau kommunaler Infrastruktur 5
6 Versorgungsstruktur in Dortmund Ist 2011 Komplementäre Angebote Hauswirtschaftliche Hilfen Mahlzeitendienste Hausnotrufe Betreuungsgruppen und Gesprächskreise Demenz Demenzservice-Zentrum für Dortmund und Umgebung /Demenzberatung Ambulante Wohngemeinschaften (19 mit 115 Plätzen) Wohnraumberatung (professionell und kostenfrei) Ausbau kommunaler Infrastruktur 6
7 Versorgungsstruktur in Dortmund Ist 2011 Weitere komplementäre Angebote Behindertenfahrdienst Ehrenamtlicher Sozialhelferdienst Seniorenbegleit/- und besuchsdienste Nachbarschaftshelfer im Quartier Angebote Betreutes Wohnen spezielle Serviceleistungen von Diensten und Wohnungswirtschaft Sozialhilfe (freiwillige Leistungen /Zuwendungen gesamt 4,4 Mio. Euro p. A.) Ausbau kommunaler Infrastruktur 7
8 Versorgungsstruktur in Dortmund Ist 2011 Tagespflegeangebote (13 Einrichtungen, 200 Plätze) Kurzzeitpflege (46 Einrichtungen, 400 Plätze, überwiegend eingestreut) Stationäre Pflege (55 Einrichtungen, Plätze / geplant 5 Einrichtungen, 390 Plätze) Sozialhilfe 35,5 Mio. Euro p. A. (rund Personen), teil-/vollstationär Ausbau kommunaler Infrastruktur 8
9 Quartiersnahe Konzepte für ein gutes Alter - heute 12 hauptamtliche Seniorenbüros mit 24 Akteuren in 12 Stadtbezirken seit 2006 (Stadt und Wohlfahrtspflege mit Kooperationsverträgen / gemeinsame Geschäftsführung) Senioren- und Pflegeberatung Case-Management Aufbau kleinräumiger Netzwerke für Altenhilfe (500 Aktive) Förderung bürgerschaftliches Engagement Ausbau kommunaler Infrastruktur 9
10 Quartiersnahe Konzepte für ein gutes Alter - heute Vernetzung in die Sozialverwaltung, Demenz- Service-Zentrum, Wohnberatungsstelle, Bezirkspolitik, örtliche Leistungsanbieter, Wohnungsvermieter, Ärzte Krankenhäuser, Polizei etc persönliche Anfragen 600 Fälle Case- und Care-Management 12 Runde Tische Gemeinsame Aktivitäten (Broschüren, Aktionstage, Projekte) Ausbau kommunaler Infrastruktur 10
11 Quartiersnahe Konzepte für ein gutes Alter - heute Spezielle Angebote der Behindertenhilfe z. B. Beratungsnetz Dortmund (über 80 Institutionen, Verbände, Initiativen, Einzelpersonen, Selbsthilfe) Behindertenpolitisches Netzwerk Koordinierungsgremium Behindertenhilfe - gemeinsame strukturelle Bedarfsplanung Stadt - Verbände Pflegemarktbeobachtung/ -berichte Örtliche Pflegekonferenzen Ausbau kommunaler Infrastruktur 11
12 Alles in Ordnung? Problemanzeigen Nur eingeschränkte kommunale Gestaltungsmöglichkeiten auf dem Pflegemarkt ( Pflegebedarfsplanung ) Keine hinreichende Vernetzung der Reformprozesse Pflegeversicherung und Eingliederungshilfe für behinderte Menschen (ASMK) Unzureichende Finanzausstattung der Kommunen Zusätzliche finanzielle Belastungen durch notwendige Maßnahmen zur Inklusion (UN-Behindertenrechtskonvention) Schwache Rechtsgrundlage für Altenhilfe im SGB XII Ausbau kommunaler Infrastruktur 12
13 Alles in Ordnung? Problemanzeigen PSP-Angebote werden nicht angenommen Operativer Quartiersbezug hat keine Tradition in Organisation der Pflegekassen Rolle der Kommunen unbefriedigend in 92c SGB XI Zersplittertes Sozialleistungsrecht Instrumente nicht lebenslagenorientiert Rehabilitation vor Pflege und bei Behinderung funktioniert nur mäßig Prävention nicht als Pflichtaufgabe der Sozialleistungsträger ausgestaltet Ausbau kommunaler Infrastruktur 13
14 Alles in Ordnung? Problemanzeigen Rechtsgrundlagen für trägerübergreifende (auch: Pflege-)Budgets unzureichend Selbst organisierte Pflege- und Versorgungsbzw. Teilhabemodelle sind unattraktiv und kompliziert Anhaltende leistungsrechtliche Benachteiligung behinderter Menschen ( 43 a SGB XI) Gesellschaftlicher Konsens fehlt ( Was ist uns Pflege wert? ) Ausbau kommunaler Infrastruktur 14
15 Lösungsansätze? Gute Reformansätze in NRW machen Hoffnung (Wohn- und Teilhabegesetz, Reform des Landespflegegesetzes) Kommunale Gestaltungsmöglichkeiten durch Neuordnung von Kompetenzen und Ressourcen erweitern: Kommune als zentraler Akteur Ganzheitliche Strukturplanung für Altenhilfe, Pflege und Behindertenhilfe ermöglichen und konsequent auf Sozialräume und Quartiere auslegen Ausbau kommunaler Infrastruktur 15
16 Lösungsansätze? Kultur des Miteinanders von Menschen im Quartier wiederbeleben, fördern, begleiten und unterstützen Inklusionsaspekte permanent mitverfolgen Beratung und Case-Management als Instrumente SGB XI und XII neu strukturieren und finanzieren (auch PSP) Finanzielle Aufwertung des Einsatzes von Pflegeperson bei häuslicher Pflege Leistungsrechtliche Gleichstellung Behinderter Ausbau kommunaler Infrastruktur 16
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