Überschuldung privater Haushalte in Friedrichshain/Kreuzberg

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Überschuldung privater Haushalte in Friedrichshain/Kreuzberg"

Transkript

1 Projektgruppe Schuldnerberatung im Sozialwissenschaftlichen Forschungszentrum Berlin-Brandenburg Überschuldung privater Haushalte in Friedrichshain/Kreuzberg Mitarbeit Dr. Thomas Hanf (Gesamtleitung) Sandra Furmanek (Leitung der Gruppe) Kerstin Kretzschmar Iris Müller Lothar Eberhardt Thorsten Gronow Dieter Lunt Julian Pies (Satz und Layout) Holger Schmidt Das SFZ bedankt sich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Schuldnerberatungsstellen der Arbeiterwohlfahrt, des Diakonischen Werkes und der Dilab e.v. im Bezirk Friedrichshain/Kreuzberg für die hilfreiche Unterstützung und bereitwillige Kooperation.

2 Inhalt 1. Zur Lebenssituation von überschuldeten Personen 2. Überschuldung in Friedrichshain/Kreuzberg 3. Befindlichkeiten und Einstellungen überschuldeter Personen 4. Institutionelle Bedingungen der Schuldnerberatung 5. Perspektiven der Verschuldung privater Haushalte im Lichte der Gesetze zur Arbeitsmarktreform Datenquellen Literaturverzeichnis 1

3 1 Zur Lebenssituation von überschuldeten Personen 1.1 Gesellschaftliche Relevanz und Aktualität des Themas, Forschungskonzept Die Überschuldung privater Haushalte ist ein Thema von gesellschaftlicher und persönlicher Relevanz. Überschuldung verursacht volkswirtschaftliche Schäden, indem sie zu Störungen und Ausfällen im Zahlungsverkehr führt und in der Bearbeitung einen zusätzlichen gesellschaftlichen Aufwand erfordert, der mit einer Reihe von Kosten für unterschiedliche Akteure verbunden ist. Für betroffene private Haushalte kommt sie einer Armutslage gleich. Auch in dieser Hinsicht entstehen gesellschaftliche Kosten, weil die Überschuldung nicht selten von Arbeitslosigkeit begleitet ist und Transferleistungen erforderlich macht. Auf diese Problemlagen hat der Staat reagiert, indem er die gesetzliche Möglichkeit der Verbraucherinsolvenz geschaffen hat und die Länder verpflichtete, die Grundbedingungen für eine geeignete Schuldnerberatung und Schuldnerbetreuung im Rahmen der Verbraucherinsolvenz zu gewährleisten. Von besonderer Brisanz ist aber nicht nur die Tatsache der Überschuldung privater Haushalte, sondern dass die Anzahl der überschuldeten Personen kontinuierlich steigt. Wirtschaftliche Stagnation, hohe Staatsverschuldung und angestrebte Reformen des Sozialstaates verschärfen die Haushaltslage der Privathaushalte und führen zu einer weiteren Erhöhung der Überschuldung. Davon sind nicht nur die bereits überschuldeten Haushalte betroffen, deren Lage sich infolge der gesellschaftlichen Krisensituation verschlechtert. Betroffen sind auch immer mehr Haushalte aus Bevölkerungsgruppen, die nicht zu den klassischen, von Armut betroffenen gehören. So genannte Kernbereiche der Gesellschaft, wie z.b. qualifizierte Arbeiter- und Angestelltengruppen werden vom Sozialabbau mehr und mehr erfasst und geraten in prekäre Lebenslagen. Die Tendenz der steigenden Überschuldung wird sich im kommenden Jahr infolge der Arbeitsmarkt- und anderer Reformen der Sozialsysteme weiter verstärken. Dies befürchten alle beteiligten Akteure auf dem Schuldensektor im Vorfeld der Einführung des ALG II, der Gesundheitsreform und der Rentenreform. Die zu erwartende Einkommensreduzierung vieler Arbeitslosenhilfeempfänger wird die Lage bereits überschuldeter Haushalte verschärfen und eine bisher nicht abzuschätzende Zahl weiterer Bevölkerungsteile in die Überschuldung treiben. Auch die Bildungsmisere trägt ihren Teil zur Verschärfung der Situation bei. Die unzureichenden Wissens- und Erfahrungsbestände, mit denen junge Menschen ins Erwachsenenleben treten, sind mit unzureichendem Wissen um Geldangelegenheiten und Fragen der Haushaltsführung verbunden. Der Tatsache, dass das Wissen um finanztechnische Zusammenhänge ebenfalls eine immer größere Rolle im Leben moderner Gesellschaften mit modernen Kommunikationsmedien und vielfältigen Kreditmöglichkeiten spielt, wird zu wenig Rechnung getragen. Schließlich bekommen unter den Bedingungen knapper werdender Haushaltsmittel die normativen Gesichtspunkte der Teilhabe an der Gesellschaft und des Konsums eine veränderte Bedeutung. Was zu einer vollen Teilhabe an der Gesellschaft gehört, ist von vielen nicht mehr zu finanzieren und die Anreize des Konsums werden immer vielfältiger. Insbesondere für Kinder, die in überschuldeten Haushalten leben, wird die sich verschlechternde Situation immer bedrohlicher, besteht doch die Gefahr der Verstetigung ihrer Lebenslage auf unbestimmte Zeit. Ihnen werden Chancen genommen, die es ihnen in ihrer Zukunft schwerer macht, in dieser Gesellschaft selbständig leben zu können. All das führt dazu, dass dem Problem der Überschuldung auch in Zukunft mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden muss. Im hier vorliegenden Bericht zur Überschuldungssituation im Berliner Stadtbezirk Friedrichshain/Kreuzberg wird über die statistische Analyse der Lage hinaus, die Lebenssituation überschuldeter Personen dargestellt, werden Bedingungen der Tätigkeit von Schuldnerberatungsstellen skizziert und bewertet und Aussagen über die Auswirkungen der Maßnahmen, die das Gesetz Hartz IV beinhaltet, getroffen. 2

4 Hierfür wurden drei Erhebungsinstrumente gewählt: 1. Es wurden die statistischen Daten der vom Berliner Senat anerkannten Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen in Friedrichshain / Kreuzberg ausgewertet, um allgemeine Aussagen über die Betroffenengruppen treffen zu können. 2. Es wurde an Klienten, die erstmals eine Schuldnerberatungsstelle aufsuchten, ein Fragebogen verteilt, um Erkenntnisse über das subjektive Erleben der Überschuldungssituation durch die Betroffenen und deren psycho-soziale Situation zu erlangen. 3. Es wurde mit den Schuldnerberatern Experteninterviews durchgeführt, um Antworten über Fragen zu organisatorischen Aspekten und eventuelle Trendeinschätzungen der Schuldnerberater zu erhalten. Bevor die Ergebnisse der Untersuchung dargestellt werden, soll ein einführender Überblick zum Thema Überschuldung gegeben werden. Dabei gehen wir auf die Schuldensituation in Deutschland und Berlin ein und treffen allgemeine Aussagen über strukturelle Bedingungen von Überschuldungen sowie zu ihren Ursachen. 1.2 Überschuldung in Deutschland Die Aufnahme von Schulden - die Verschuldung - ist eine notwendige Bedingung der Überschuldung. In einer kapitalistisch organisierten Marktwirtschaft gehören Schulden im Rahmen von Kredit-, Darlehn- und Kaufgeschäften auch zu normalen wirtschaftlichen Vorgängen in privaten Haushalten. Indem die private Verschuldung eine Steigerung des Konsums ermöglicht, soll sie zur Erhöhung der Lebensqualität beitragen. Schulden macht man aber nicht nur um des Konsums willen, sondern Schulden dienen auch dazu, bereits bestehende Zahlungsverpflichtungen zu überbrücken. Nicht erst dann, aber spätestens dann, werden die Übergänge von der Verschuldung zur Überschuldung fließend (Korczak / Pfefferkorn, 1992, S. XXI). Aber was ist der Unterschied von Ver- und Überschuldung? Dieter Korczak definiert Verschuldung folgendermaßen: Verschuldung ist jede Form des Eingehens von Zahlungsverpflichtungen, die ökonomisch und juristisch geregelt ist und sowohl von Gläubigern wie Schuldnern ein rollenkonformes Verhalten erwarten läßt (Korczak / Pfefferkorn, 1992, S. XXI). Das spezifische Merkmal der Verschuldung ist, dass der Schuldner seine Zukunft beleiht. Der Schuldner geht Zahlungsverpflichtungen ein, die er zu einem späteren Zeitpunkt begleichen will. Hierin liegt ein besonderes Risiko für beide, Schuldner und Gläubiger, das in der Regel mit dem Zins reguliert wird. Aus der Definition von Korczak geht hervor, dass beim Eingehen von Zahlungsverpflichtungen neben der ökonomischen und juristischen Regelung auch Rollenerwartungen mitwirken, d.h. Kreditgeber und Kreditnehmer erwarten voneinander eine bestimmte Einstellung und ein Verhalten im Hinblick auf das Schuldverhältnis, an denen sich beide Parteien verbindlich orientieren können (Korczak / Pfefferkorn, 1992, S. XXI). Der Verweis auf die Rollenerwartungen hebt die Bedeutung der Einstellungen der Privatpersonen gegenüber Verschuldung, Kreditaufnahme und Sparen hervor. Überschuldung dagegen ist nicht wie die Verschuldung ein normales, sondern ein kritisches Lebensereignis (Korczak / Pfefferkorn, 1992, S.XXI). Es wird wie folgt definiert: Überschuldung ist die Nichterfüllung von Zahlungsverpflichtungen, die zu einer ökonomischen und psychosozialen Destabilisierung von Schuldnern führt. Überschuldung bedeutet daher nicht allein, dass nach Abzug der fixen Lebenshaltungskosten der verbleibende Rest des monatlichen Einkommens für zu zahlende Raten nicht mehr ausreicht, sondern birgt massive soziale und psychische Konsequenzen in sich (Korczak / Pfefferkorn, 1992, S.XXI). Der Zustand der Überschuldung beinhaltet somit für den privaten Verbraucher eine angespannte finanzielle Situation, welche sich auf dessen körperliche und psychische Gesundheit ebenso auswirkt, wie auf seine sozialen Beziehungen. Psychosoziale Konsequenzen sind z.b. Isolation, Ausgrenzung, das Gefühl der Ohnmacht und Minderwertigkeit, Angst, Sucht, Krankheit, gesteigerte Gewaltbereitschaft bzw. gewaltsames Handeln gegen Kinder oder andere Familienangehörigen (Korczak, 1997, S.236). 3

5 In diesen Definitionen spiegeln sich die jahrelangen Erfahrungen von Schuldnern und Schuldnerberatern wider, die die Überschuldung sowohl in ihren Ursachen wie auch in ihren Folgen nicht auf das Schuldverhältnis und dessen rechtliche Konsequenzen beschränken. Um das Ausmaß und die Struktur der Überschuldung in Deutschland abzuschätzen, hat Dieter Korczak einer der ausgewiesensten Sozialwissenschaftler auf dem Gebiet der Überschuldung - die Klientenstrukturen von Schuldnerberatungsstellen untersucht. Er verwendet ein Indikatorenmodell, das die Indikatoren Lohn - und Gehaltspfändungen, abgeleistete eidesstattlichen Versicherungen, Energie und Mietschulden und die Anzahl der arbeitslosen Personen verwendet (Korczak, 1997, S. 3). Die Studien der GP-Forschungsgruppe um Dieter Korczak liegen inzwischen in vier Untersuchungswellen vor. Die Studie von 1992 untersucht die westdeutschen überschuldeten Haushalte für das Jahr 1989, die von 1997 ist eine Anschlußuntersuchung zur Überschuldungssituation in den neuen Bundesländern für das Jahr 1994 und die Studien von 21 und 23 untersuchen die überschuldeten Haushalte in West- und Ostdeutschland. Im Ergebnis schätzt Korczak die Entwicklung der Anzahl der überschuldeten Haushalte in Deutschland folgendermaßen ein: In Westdeutschland ist die Anzahl der überschuldeten Haushalte von 1,2 Mio. im Jahre 1989 auf 2,1 Mio. Haushalte im Jahr 1997 angestiegen ist die Anzahl auf 1,9 Mio. gesunken, allerdings ist die Anzahl im Jahr 22 auf 2,2 Mio. gestiegen. In Ostdeutschland hat sich die Zahl von 5. (1994) auf 87. (1999) fortentwickelt. 22 waren 94. ostdeutsche Haushalte überschuldet. Somit waren 1999 rund 2,77 Mio. (6,2% der westdeutschen und 12,5% der ostdeutschen Haushalte) und 22 3,1 Mio. (8,1% der gesamtdeutschen, 7,2% der westdeutschen und 11,3% der ostdeutschen) Haushalte überschuldet (Korczak, 21, S. XXV; Korczak, 23, S.46). Die weiteren Befunde dieser Studien haben gezeigt, dass die überschuldeten Personen überdurchschnittlich im unteren Einkommensbereich zu finden sind, dass sie mittleren Lebensalters sind und dass sie eher eine formal geringe Bildungs- und Berufsqualifikation aufweisen. Den größten Anteil der Überschuldeten bilden Personen, die sich im mittleren Lebensalter befinden. Damit sind am häufigsten Menschen in Lebensphasen betroffen, in denen Familien gegründet werden und berufliche Etablierung und Weiterentwicklung stattfinden. Neu ist, seit 1999, dass Überschuldung sich auch bei älteren Klienten verstärkt ausdrückt. Es ist eine Verschiebung in ältere Jahrgänge festzustellen (Korczak, 21, S ). Das bedeutet im Unkehrschluss, dass jüngere Menschen relativ seltener von Überschuldung betroffen sind. Korczak weist darauf hin, dass der geringe Anteil von Jugendlichen nicht unbedingt darauf zurückzuführen sei, dass Jugendliche und junge Erwachsene weniger Probleme mit Schulden haben als die ältere Generation. Im Gegenteil, wie andere Daten belegen (SCHUFA), haben vor allem junge Menschen Probleme mit der Rückzahlung von Krediten. Aber, bis die Situation der Überschuldung einsetzt, vergeht in der Regel einige Zeit. Daher spricht man in den Fällen, in denen sich Überschuldungssituationen über einen längern Zeitraum aufbauen, von Überschuldungskarrieren (Korczak, 21, S.133). Während 1994 in den neuen Bundesländern, Überschuldung stärker an die Elternschaft gebunden war als in den alten 1989, so sind 22 in den alten Bundesländern überproportional drei und mehr Personenhaushalte (48%) und in den neuen Bundesländern überwiegend Einpersonenhaushalte von Überschuldung betroffen (Korczak, 1997, S ; Korczak, 24, S.13). Schon 1999 war auffällig, dass die ostdeutschen überschuldeten Haushalte viel häufiger Transferzahlungen und viel seltener Lohn oder Gehalt beziehen als die westdeutschen Haushalte (Korczak, 22, S.144, ). Dies traf auch im Jahr 22 zu: In den neuen Bundesländern bildete bei 43 % der überschuldeten Haushalte Arbeitslosengeld- bzw. Arbeitslosenhilfe die Haupteinkommensquelle, während in den alten Bundesländern bei 47 % der überschuldeten Haushalte ein Erwerbseinkommen als Haupteinkommensquelle vorlag (Korczak, 23, S. 24). Allerdings ist der Anteil der Klienten in Westdeutschland, die Arbeitslosengeld bzw. hilfe erhalten, 4

6 angestiegen und in Ostdeutschland etwas zurückgegangen (Korczak, 24, S.14-15). In diesen Zahlen spiegelt sich die unterschiedliche Arbeitsmarktsituation von Ost- und Westdeutschland wider. 22 haben in den neuen Bundesländern 52 % der überschuldeten Haushalte Schulden unter 1.. Dies trifft in den alten Bundesländern nur auf 22 % zu (Korczak, 23, S.26). Obwohl die Verschuldungssumme in den neuen Bundesländern niedriger ist als in den alten, ist die Gläubigeranzahl nahezu identisch mit derjenigen aus den alten Bundesländern (Korczak, 23, S. 25). Die ostdeutschen überschuldeten Haushalte sind stärker von Mietschulden betroffen als die westdeutschen. 22 haben 32 % der ostdeutschen überschuldeten Haushalte Mietschulden, während dies nur auf 15 % der überschuldeten Haushalte in Westdeutschland zutrifft (Korczak, 23, S.27). Während aber 1999 die ostdeutschen überschuldeten Haushalte auch stärker von Energieschulden betroffen waren, trifft dies für 22 nicht mehr zu. Die Energieschulden sind in Ostdeutschland zurückgegangen (von 24 % im Jahr 1999 auf 15 % im Jahr 22) (Korczak, 23, S.27; Korczak, 21, S.14). Die stärkere Betroffenheit von Primärschulden führte Korczak in seiner Studie von 1997 auf das Ostspezifikum, Zahlungsrückstände als Kavaliersdelikte zu erachten, zurück. Hieraus resultierte eine gewisse Gleichgültigkeit gegenüber Schulden (Korczak, 1997, S ). Die wichtigsten Überschuldungsauslöser im Jahr 22 sind Arbeitslosigkeit, Niedrigeinkommen, Unwirtschaftliche Haushaltsführung und das Scheitern einer Paar-Beziehung (Korczak, 23, S.29). Dies deckt sich mit früheren Untersuchungen von Korczak. In den neuen Bundesländern wird Arbeitslosigkeit als Ursache der Überschuldung (46 %) häufiger angegeben als in den alten (23 %). Daraus resultierend spielt auch Niedrigeinkommen in den neuen Bundesländern als Ursache eine größere Rolle als in den alten. Überhöhter Konsum ist als Ursache in den neuen Bundesländern auch noch von Bedeutung. In den alten Bundesländern stechen Trennung und Scheidung (23 %) und gescheiterte Selbständigkeit (2 %) als Überschuldungsursachen hervor (Korczak, 23, S.29). Die überwiegende Nennung mehrerer Ursachen pro Fall verdeutlicht, dass Überschuldung das Ergebnis eines multifaktoriellen Prozesses ist. Die Auslöser für Überschuldung sind vielfältig und i.d.r. sind mehrere Ereignisse für eine Überschuldungssituation verantwortlich. Im Jahr 22 fanden nur 12 % der überschuldeten Haushalte Zugang zur Schuldnerberatungsstelle, dies traf 1999 noch auf 14 % zu. Der notwendige Ausbau der Schuldnerberatung hat nach Korczak somit nicht Schritt gehalten mit der Überschuldungsentwicklung. Bedenklich ist hier, dass einige Länder ihre finanziellen Mittel in diesem Bereich zurückgefahren bzw. sogar ganz gestrichen haben, wie z.b. Hessen oder Bayern. Im Gegensatz zu den Studien von Korczak, der ein Anstieg der Überschuldung verzeichnet, stellt die Studie der SCHUFA Holding AG (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) eher eine Stagnation der Überschuldung fest. So gab es 22 weniger Kreditstörungen als im Zeitraum Weiterhin lassen sich nach der SCHUFA-Studie auffällige Zahlungsstörungen eher bei jüngeren Altersgruppen feststellen (SCHUFA Holding AG, 23, S.7). Hier ist allerdings anzumerken, dass sich Zahlungsstörungen im Allgemeinen nicht unbedingt als Indikatoren für Überschuldung eignen. Auf der einen Seite beinhalten die bei der SCHUFA gemeldeten Zahlungsstörungen auch bestrittene Gebühreneinzüge, Fehleintragungen usw. Zum anderen sind Umschuldungen ein wichtiger Indikator für Überschuldungen. Diese sind der SCHUFA allerdings nicht bekannt (Reifner, 23, S. 23). Schließlich erfasst die Schufa nur Kreditgeschäfte und Unregelmäßigkeiten in ihrer Abwicklung, nicht aber andere Schulden und Zahlungsstörungen. Ein weiteres Anzeichen für die Abnahme des Überschuldungsrisiko sieht die Studie im Anstieg der Sparquote. Das mag aus volkswirtschaftlicher Sicht richtig sein, denn die Sparquote und das Geldvermögen sind stärker gestiegen als die Konsumentenkredite (SCHUFA, 23, S.53-54). Allerdings haben Sparquote und Überschuldung auf der Ebene der einzelnen privaten Haushalte nicht unbedingt etwas miteinander zu tun. So kann z.b. gerade das von Überschuldung bedrohte Klientel nicht sparen, da es dafür ein zu niedriges Einkommen hat (Reifner, 23, S.3). 5

7 1.3 Überschuldungssituation in Berlin Es ist anzunehmen, dass das Land Berlin besonders stark von Überschuldung betroffen ist, da in Berlin überdurchschnittlich viele Personen leben, die den Risikogruppen von Überschuldung zuzuordnen sind. Eine Abschätzung der Zahl der überschuldeten Haushalte ist für Berlin allerdings schwer, da einige für die Abschätzung notwendigen Merkmale nicht erhoben werden bzw. nicht zugänglich waren. Beispielsweise haben die Kreditinstitute keine Angaben über Kreditkündigungen, Kontokündigungen usw. gemacht, die Anzahl der Zwangsräumungen aufgrund von Mietschulden wird genauso wenig erhoben wie die Anzahl der Räumungsklagen. Dennoch kann auf einige Zahlen verwiesen werden. So ist ein Anstieg der Verbraucherinsolvenzverfahren zu verzeichnen: von 267 im Jahr 2 auf 1541 im Jahr 23. Dies lässt einen Anstieg der überschuldeten Haushalte vermuten, obwohl in Rechnung gestellt werden muss, dass die Inanspruchnahme der Verbraucherinsolvenz Zeit braucht und in diesem Anstieg die laufenden Bedarfe befriedigt wurden. Des Weiteren ist der Anstieg der Verbraucherinsolvenzen auch auf die Reform des Verbraucherinsolvenzgesetzes im Jahr 21 zurückzuführen, die die Inanspruchnahme dieses Verfahrens für überschuldete Personen erleichterte. Dieser Anstieg spiegelt sich allerdings in der Anzahl der festen Klienten der Schuldnerberatungsstellen von Berlin nicht wider. So ist die Anzahl der festen Klientinnen/Klienten im selben Zeitraum nur um 744 gestiegen. Dem gegenüber ist jedoch die Zahl der Einmalberatungen in Sprechstunden erheblich gestiegen: von im Jahr 2 auf im Jahr 23. Die Anzahl der Einmalberatungen in Veranstaltungen ist im selben Zeitraum sogar um 51% gestiegen. Wir führen den starken Anstieg der Einmalberatungen und den schwächeren Anstieg der Klienten in laufender Beratung darauf zurück, dass die Kapazitäten der Schuldnerberatungsstellen an ihre Grenzen gestoßen sind und nicht alle Klienten in eine feste Beratung überführt werden können. Ein Indikator, der das bestätigt, sind die gestiegenen Wartezeiten in den Beratungsstellen. Im Jahr 1998 ging der Berliner Senat in seiner Vorlage zu den finanziellen und personellen Voraussetzungen für die Umsetzung der Insolvenzrechtsreform davon aus, dass über 1. Berliner Haushalte überschuldet sind. Dabei wurde der Wert von 5,6% aller privaten Haushalte in Berlin als von Überschuldung betroffen zu Grunde gelegt (Sozialverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz, 22, S.77). Die Landesarbeitsgemeinschaft Schuldner- und Insolvenzberatung e.v. (LAG SIB e.v.) schätzt hingegen, dass 9,35% der Berliner Haushalte also ca überschuldet sind. Hierbei bezieht sie sich auf die Studie der GP-Forschungsgruppe um Korczak und bildet den Mittelwert aus den Prozentzahlen, die Korczak im Jahr 1999 für West (6,2%)- und Ostdeutschland (12,5%) ermittelt hat ( ). Im "Armutsbericht" von 22 der Sozialverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz wird die Anzahl der überschuldeten Haushalte auf 154. geschätzt. Hier wird zwar auch auf die Zahlen von Korczak für das Jahr 1999 Bezug genommen, allerdings wird nicht der Mittelwert gebildet, sondern es werden die Ost- und die Weststadthälften getrennt betrachtet (Sozialverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz, 22, S.78). Bettina Heine (Vorstandsmitglied der LAG SIB e.v.) gibt in einem Interview mit der Berliner Zeitung an, dass sich die Gesamtverschuldung der Berliner Haushalte zum auf fast 46 Millionen beläuft, wovon auf unmittelbar existenzbedrohende Schulden wie Miet- und Energieschulden über 7,5 Millionen entfallen. (Berliner Zeitung, Nr. 22, 2.Sept. 24, S.12). 6

8 1.4 Schätzung des Bedarfes an laufender Beratung Wir haben aus den Ergebnissen unserer Befragung eine Schätzung des Bedarfes an laufender Beratung in Berlin vorgenommen. Wir unterscheiden dabei sichtbare und "nicht sichtbare" Überschuldung (Dunkelfeld). Sichtbar sind die Erscheinungsweisen der Überschuldung, die in den Beratungsstellen in irgend einer Form registriert werden. Im einzelnen sind wir folgendermaßen vorgegangen: Unsere Befragung ergab, dass 44 % der Teilnehmer einen Bedarf für die laufende Beratung angaben. Diese Zahl kann nur als ein sehr grober und extremer Schätzwert für die Ermittlung des Bedarfes angenommen werden, und zwar dann, wenn man annimmt, dass von allen Personen, die an einer Einmalberatung teilnehmen, auch 44 % eine laufende Beratung wünschen. Unsere Befragung kann jedoch nicht als repräsentativ für die Überschuldetenpopulation gelten und wir können nicht davon ausgehen, dass tatsächlich 44 % aller Einmalberatenen eine laufende Beratung wünschen. Dennoch besteht die Möglichkeit, einen unteren Schätzwert für den Anteil der für den laufenden Bedarf Bedürftigen zu ermitteln. Dieser untere Schätzwert ergibt sich, wenn man annimmt, dass zwar 44 % der Teilnehmer an der Befragung diesen Bedarf äußerten, aber aus der Gesamtheit derjenigen, die in dieser Zeit insgesamt die Beratungsstellen kontaktierten und die sich nicht an der Befragung beteiligten, keine weitere Person eine laufende Beratung wünscht. Da die Gesamtheit derjenigen, aus denen unsere 17 Teilnehmerinnen sich rekrutiert auf 315 geschätzt werden kann (die Zahl von Personen, die jahresdurchschnittlich innerhalb von sechs Wochen die Beratungsstellen aufsucht), bedeutet dies, dass der untere Schätzwert bei 14,3 % liegt (Zahl der Bedürftigen aus der Befragung bezogen auf die Gesamtzahl der Betroffenen). Als extremer unterer Schätzwert für den Bedarf an laufender Beratung kann also genannt werden: 14,3 % derjenigen, die an einer Einmalberatung teilnehmen. Allerdings ist auch diese Annahme nicht sehr wahrscheinlich. Der Bedarf liegt also zwischen 14,3 % und 44 %. Eine weitere Eingrenzung kann auf der Grundlage unserer Daten nicht vorgenommen werden. Nur eine Plausibilität deutet darauf hin, dass es wohl unter dreißig und über zwanzig Prozent sein werden. Unter dreißig, weil anzunehmen ist, dass diejenigen, die nicht an der Befragung teilnahmen, auch seltener einen Bedarf an laufender Beratung haben wird. Über zwanzig Prozent, weil sich an der Befragung unterdurchschnittlich viele Ausländer aus Nicht-EU-Staaten beteiligt haben, die jedoch einen überdurchschnittlichen Bedarf an laufender Beratung haben. Einen mittleren, vorsichtigen Wert setzen wir bei 2 % derjenigen an, die sich an die Beratungsstellen wenden. In Berlin haben sich im Jahr Personen an einer Einmalberatung in den Sprechstunden beteiligt. Legt man diesen Wert für die Zukunft zugrunde (was jedoch höher ausfallen wird), dann ergibt sich für die laufende Beratung ein Zuwachs pro Jahr von 2714 Klienten. Dieser Wert drückt den jährlichen Zuwachs des Bedarfes aus. Wenn man nun annimmt, dass eine laufende Beratung ohne Insolvenzverfahren durchschnittlich zwei Jahre und eine Beratung mit Insolvenz durchschnittlich drei Jahre in Anspruch nimmt, und weiterhin davon ausgeht, dass die Zahl der Klienten in Beratungen mit und ohne Insolvenzverfahren fast gleich groß ist, kommt man auf einen Faktor von 2,5 für den notwendigen Bestand an Klienten in den Beratungsstellen in laufender Beratung. Das bedeutet für Berlin, dass sich aus dem sichtbaren Bedarf an laufender Beratung ein Klientenstamm von etwa Personen ergeben müsste. Legt man den unteren Schätzwert zugrunde, ergäbe sich ein Bestand von 4.85 Klienten. Im Fall der Berechnung mit dem oberen Schätzwert ergebe sich ein notwendiger Bestand in laufender Beratung von etwa Fällen. Für das Dunkelfeld ergeben sich folgende Abschätzungen: Legt man den vorsichtigen Schätzwert zugrunde, ergibt sich ein notwendiger Klientenstamm von 8. Fällen. Der extreme untere Wert liegt bei 57.2 Fällen, der obere Schätzwert bei 176. Fällen. Der Hauptauslöser für Überschuldung ist in Berlin Arbeitslosigkeit (Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales und Frauen, 2, S. 22). Einpersonenhaushalte bilden den größten Anteil, dies spiegelt die Sozialstruktur Berlins 7

9 wider. Allerdings ist ein Anstieg der Einpersonenhaushalte bei der Klientel der Schuldnerberatungsstellen bundesweit zu beobachten. Nur cirka 3 % der überschuldeten Haushalte sind Mehrpersonenhaushalte (ab 3 Personen) (Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales und Frauen, 2, S.23). 1.5 Ursachen von Überschuldung Der gesellschaftliche Zusammenhang, in dem sich Überschuldung abspielt, ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Faktoren, die die Überschuldungssituation beeinflussen. Zu nennen sind hier als gesellschaftliche Faktoren die allgemeine konjunkturelle Lage, die Arbeitsmarktsituation, die Sozial- und Verbraucherpolitik, die rechtlichen Rahmenbedingungen, das Konsum- und Verbraucherverhalten und das Finanzdienstleistungssystem. Zu den subjektiven Faktoren zählen die Stellung im Lebenszyklus, das subjektive Konsum- und Erwerbsverhalten, die Schichtzugehörigkeit, Bildung usw. Auf alle diese Faktoren kann hier nicht in ausführlicher Form eingegangen werden, aber es soll dennoch versucht werden, das Bedingungsgeflecht der Überschuldung allgemein darzustellen. Die Berliner Statistik der Schuldnerberatungsstellen weist elf Gründe der Überschuldung aus. Daraus kann ein differenziertes Bild gezeichnet werden, wie es im zweiten Abschnitt für unser Untersuchungsfeld geschieht. Die Literatur zum Thema weist als häufigste Faktoren Arbeitslosigkeit, Niedrigeinkommen, familienrelevante Faktoren, Probleme bei der Haushaltsführung und externe Ereignisse aus. Diese Auslöser der Überschuldung treten selten isoliert auf, d.h. Überschuldung erfolgt aus einem Bedingungsgeflecht von Lebenslagen, Verhaltensweisen und dem Eintreten kritischer Lebensereignisse (Korczak, 1997, S.245). Reiter und Reis unterbreiteten Vorschläge, die zwei Ursachenkomplexe hervorheben und unterscheiden typologisch zwischen Armuts- und Krisenschuldnern. Armutsschuldner seien gezwungen sich zu verschulden, da sie ihre Grundbedürfnisse nicht ohne Verschuldung finanzieren könnten. Wie wohl man sagen muss, dass nicht jeder Mensch in einer Armutslage auch überschuldet ist, ist das Risiko der Überschuldung für Menschen in Armut größer. Um den besonderen Gesichtspunkt der Konsumeinstellung von der Armutslage abzuheben, führt Reiter die Unterscheidung von Armutsschuldnern und Anspruchsschuldnern ein (Reiter, 1991, S ). Damit drückt er aus, dass es in diesen Fällen nicht eine prekäre soziale Lage ist, die mit der Überschuldung zusammen hängt, sondern eine bestimmte Einstellung zum Konsum, die sich jedoch in Armutslagen verschärfend auswirkt. Krisenschuldner gelangen dagegen durch unvorhergesehne und nicht kontrollierbare Lebensereignisse in die Überschuldungssituation, die als Krise wahrgenommen werden. Während die Armutsschuldner über einen längeren Zeitraum mit Schulden leben bis die Überschuldung eintritt, ist die Gruppe der Krisenschuldner bis zum Eintreten des Ereignisses durchaus in der Lage gewesen ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen (Reiter, 1991, S ). Das eingetretene Ereignis bedeutet eine Einkommensreduzierung oder Ausgabensteigerung, die das Haushaltsbudget aus dem Gleichgewicht bringt. In der Folge kommt es häufig dazu, dass die finanziell angespannte Haushaltssituation durch falsche Anpassungsversuche (z.b. durch Umschuldung) weiter verschlimmert wird. Der Zahlungsverzug zieht weitere Überschuldungssituationen nach sich (z.b. Miete, Energie), die die Haushalte nicht mehr bewältigen können. Manchmal können nur noch die Zinsen und Verzugszinsen bezahlt werden, nicht jedoch die eigentliche Schuld getilgt werden. Es drohen Lohnund Gehaltspfändungen, eidesstattliche Versicherung usw. (Reis, Claus, 1992, S.11ff). Auf die Bedeutung des Wissens über finanztechnische Zusammenhänge als Faktor der Überschuldung geht u.a. Reiter ein. Er bezieht sich auf diesen Faktor bei der Bestimmung eines weiteren Schuldnertypus, des Defizitschuldners. In diesem Fall war der Grund für die Überschuldung ein mangelhaftes Finanzwissen und eine unwirtschaftliche Haushaltsführung. Allerdings weist Reiter darauf hin, dass dieser Schuldnertypus nicht alleine auftritt, sondern immer in Kombination mit anderen Schuldnertypen (Reiter, 1991, S ). So bedeutsam die genannten Faktoren sind, so problematisch ist es auch, ihre Wirkung derart zu vereinfachen, dass sie als Grundlage einer Typenbildung genommen werden können. Korczak hingegen vermeidet solch einfache Typologisierungen und versucht, das Zusammenspiel der verschiedenen individuellen wie auch der gesamtgesellschaftlichen Faktoren, die im Laufe der Zeit von der Verschuldung zur Überschuldung führen können, mit Hilfe des Lebenslagenansatzes darzustellen. Dieser Ansatz beinhaltet die Auseinandersetzung mit den Handlungsspielräumen von Haushalten und den Bedingungen, denen 8

10 diese unterliegen. Dabei stellt er fest, dass gerade die Bevölkerungsgruppen von Überschuldung besonders stark betroffen sind, die zu den Armutsgruppen gehören (Korczak, 21, S.41). Die Lebenslage überschuldeter Haushalte deckt sich mit der Lebenslage armer Haushalte: Niedrigeinkommen, geringe Bildungs- und Berufsqualifikation, Arbeitslosigkeit usw. sind charakteristische Merkmale für die Lebenslage beider Haushaltstypen (Korczak, 21, S.XXIV). Hierbei ist nicht immer klar, ob Armut eine Ursache oder eine Folge von Überschuldung ist. Die Lebenslage eines Haushaltes ergibt sich aus den Merkmalen Einkommen, Wohnung, Infrastruktur, Bildung, Arbeitssituation sowie aus der Eigentätigkeit der Haushaltsangehörigen und deren Lebenseinstellung. Die persönliche Lebensgestaltung privater Haushalte, wird bestimmt durch die Ressourcen des Haushaltes, durch die Lebenseinstellung der Haushaltsmitglieder, deren Beziehungen untereinander und durch haushaltsexterne Faktoren (Korczak, 21, S.42). Zu den Ressourcen eines Haushaltes zählt dessen wirtschaftlich relevantes Vermögen, dessen soziale Beziehungen und dessen Humankapital. Die Lebenslage ist typischer Weise mit Lebenseinstellungen der Haushaltsmitglieder verbunden. Diese werden in der Sozialisation geprägt und ändern sich nur zögerlich. Die Einstellungen äußern sich darin, wie der Haushalt mit den eigenen Ressourcen umgeht und wie er haushaltsexterne Bedingungen nutzt. Zu den haushaltsexternen Faktoren zählen sowohl materielle (Infrastruktur, Stadtteil, Beratungsangebote) als auch immaterielle gesamtgesellschaftliche Bedingungen (Gesetze, Wirtschaftsprozesse, Arbeitsbedingungen) (Korczak, 21, S.42-43). 1.6 Das Bedingungsgeflecht von haushaltsinternen und haushaltsexternen Faktoren Überschuldung als eine defizitäre Lebenslage lässt sich z.b. mit haushaltsexternen Faktoren wie mit den Veränderungen auf den Arbeitsmarkt, den Bedingungen des Marktes der Finanzdienstleistungen oder durch ungenügende Transferleistungen durch den Staat erklären. Es können aber auch haushaltsinterne bzw. persönliche Faktoren zur Überschuldung beitragen z.b. kann die Geburt eines Kindes eine enorme Belastung für die Familie darstellen. Um Erklärungsansätze für das Überschuldungsproblem liefern zu können, sollte der Lebenslagenansatz für überschuldete Haushalte die haushaltsinternen Bedingungen (ökonomische und soziale Ressourcen sowie Lebenseinstellung) und die gesellschaftlichen Bedingungen berücksichtigen (Korczak, 21, S.43-S.45). Als erster Faktor, der zur Überschuldung führen kann, ist der geringe ökonomische Handlungsspielraum von Haushalten zu nennen. Gerade bei Haushalten mit einem stark eingeschränkten ökonomischen Handlungsspielraum, können kritische Lebensereignisse in prekäre Situationen wie die Überschuldung führen. Solche Wendepunkte des Lebenslaufes sind z.b. Arbeitslosigkeit, Ehescheidung usw. (Korczak / Pfferkorn, 1992, S.15-17). Da der ökonomische Handlungsspielraum der privaten Haushalte stark eingeschränkt ist, können sie auf derartige Ereignisse nicht mit den entsprechenden Anpassungsleistungen reagieren (Korczak / Pfferkorn, 1992, S.15-17). Bei einer Kreditaufnahme, um den finanziellen Engpass zu überbrücken, oder bei schon vorhandener, geringer Verschuldung kann dies zur Überschuldung umkippen. Somit können auch alltägliche normale Ereignisse zu kritischen Ereignissen werden wie z.b. die Geburt eines Kindes. Dies erklärt z.b. warum so viele junge Familien in die Situation der Überschuldung eintreten. Die Haushaltsgründung bzw. die Geburt eines Kindes stellt gerade für junge Familien mit niedrigen Einkommen ein lebenszyklisch bedingtes Überschuldungsrisiko dar (Korczak, 21, S.6). Für Haushalte mit einem geringen Einkommen stellt Verschuldung nicht nur eine Möglichkeit dar, um finanzielle Engpässe zu überbrücken, sondern auch ein Risiko. Bei der Klientel der Schuldnerberatungsstellen sind Haushalte mit einem Niedrigeinkommen überproportional vertreten. So sind Haushalte mit steigendem Einkommen (45 DM und mehr Haushaltsnettoeinkommen) und mit höherem beruflichen Status (leitende Angestellte / Beamte, Selbständige, Freiberufler), kaum bei der Klientel der Schuldnerberatungsstellen vertreten, obwohl hier der Anteil der Kreditnehmer über 5 % beträgt (Korczak, 21, S.29-3). Hinzu kommt, dass Haushalte ohne Sicherheiten durch die deutliche Verteuerung des Kredits abgestraft werden (Korczak, 21, S.7). Ein Mangel an haushaltswirtschaftlicher Kompetenz, den viele überschuldete Haushalte aufweisen, führt dazu, dass der enge ökonomische Handlungsspielraum noch enger wird. 9

11 Hier stellt sich allerdings die Frage, inwieweit dieser Mangel an haushaltswirtschaftlicher Kompetenz wirklich auf der Unfähigkeit der Personen basiert oder ob ein komplexer werdendes Finanzdienstleistungssystem nicht die Personen überfordert (Korczak, 21, S.54). Das in risikobelasteten Bevölkerungsteilen anzutreffende mangelnde Wissen über Geldangelegenheiten führt zum Abschluss ungünstiger Kreditfinanzierungen, die das Überschuldungsrisiko erhöhen. Das Merkmal geringen finanztechnischen Wissens ist häufig in den neuen Bundesländern anzutreffen: Ohne mit dem System der sozialen Marktwirtschaft durch langjährige Lernprozesse vertraut worden zu sein, wurden die ostdeutschen Haushalte mit einem für sie neuen Finanzsystem konfrontiert (Korczak, 21, S.1-11). Der Mangel an haushaltswirtschaftlicher Kompetenz ist ein Bestandteil der humanen Ressourcen eines Haushalts, zu denen auch Bildung, berufliche Qualifikation und Einstellungen zählen. Die Voraussetzungen dafür werden in den Familien gesetzt, in der auch die haushälterischen Handlungsmuster geprägt werden. Der Mangel an haushaltswirtschaftlicher Kompetenz und die Einstellungen zum Geld lassen sich somit teilweise auf die soziale Herkunft zurückführen (Korczak, 21, S.52-53). Haushalte, die aufgrund ihrer Sozialisation keine Finanzkompetenz erworben haben, sind eventuell von Überschuldung stärker bedroht (vgl. auch SCHUFA und die Kölner Studie). Die soziale Herkunft wirkt sich zunehmend auf den Bildungsabschluss und somit für die Erwerbschancen aus (Korczak, 21, S.52-53). Kinder aus armen Familien, erwerben eher einen niedrigen Bildungsabschluss und sind eher von Arbeitslosigkeit bedroht bzw. häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen als Kinder aus wohlhabenden Herkunftsfamilien. Somit steigt ihre Wahrscheinlichkeit im Erwachsenenalter von Überschuldung betroffen zu sein (Korczak, 21, S.67). Aber nicht nur komplexere Finanzdienstleistungsmärkte verlangen ein mehr an humanen Ressourcen, sondern auch die normative Veränderung des Konsumverhaltens und die vermehrte Bedarfsweckung durch z.b. die Werbung (Korczak, 21, S.46). Allgemein zeichnet sich ein Wandel weg vom Versorgungskonsum hin zum Prestige- bzw. Erlebniskonsum ab. Einen weiteren Faktor, der für die Anpassungsleistungen von Haushalten von Bedeutung ist, bilden die sozialen Ressourcen eines Haushaltes. Soziale Ressourcen können beim Eintritt von kritischen Lebensereignissen von erheblicher Bedeutung sein. Sie können zur Überwindung finanzieller Notlagen beitragen (Korczak, 21, S.51). Eventuell fehlt den verschuldeten Familien ein sie unterstützendes soziales Netzwerk, so dass sie in die Situation der Überschuldung eintreten. Hier ist von Bedeutung, dass mit dem Eintritt in die Überschuldung neben den ökonomischen Ressourcen auch die sozialen schwinden, da soziale Kontakte aus Angst vor Stigmatisierung aufgegeben werden oder nicht Aufrecht erhalten werden können, da das Geld für gemeinsame Unternehmungen fehlt (Korczak, 21, S.67). Der wesentlichste haushaltsexterne Faktor, der zum Anstieg der überschuldeten Haushalte führt, ist die Massenarbeitslosigkeit. Gerade in Zeiten der Massenarbeitslosigkeit sind besonders gering qualifizierte Arbeitnehmer von der Arbeitslosigkeit bedroht bzw. betroffen. Gleichzeitig zum Arbeitsplatzabbau verliert das Normalarbeitsverhältnis statistisch an Bedeutung. Die heutigen Formen des Konsumentenkredits setzen aber eine dauerhafte Erwerbsbiographie mit regelmäßigen und konstanten Einkünften voraus. Arbeitslosigkeit und Armutsfaktoren führen somit vermehrt zur Überschuldung (Backert, 23, S ). Die abnehmende Stabilität des Lebensverlaufes bezieht sich nicht nur auf die Erwerbsbiographie, sondern auch auf den familiären Bereich. Hierdurch nehmen die Ehescheidungen bzw. Trennungen zu, die ein Überschuldungsrisiko darstellen können (Backert, 23, S. 48). Zwar sind Partner die Schulden oft gemeinsam eingegangen, aber es kommt nicht selten vor, dass ein ehemaliger Ehepartner die Schulden allein begleichen muss. Neben den Zahlungsverpflichtungen aus der Ehezeit sind hier auch die Kosten des Verfahrens sowie eventuelle Unterhaltungszahlungen von Relevanz. Hieraus folgt auch, dass ein ehemaliger Partner die Erziehung der Kinder alleine übernehmen muß, was eine erwerbsbiografische Benachteiligung darstellt (Backert, 23, S.49). Ein weiterer Faktor, der sich auf die Überschuldungssituation auswirkt, ist nach Korczak das veränderte Verbraucherverhalten und die veränderte Einstellung zum Schuldenmachen: Schulden werden nicht mehr als Zeichen einer unsoliden Lebensführung betrachtet, sondern als Möglichkeit den gewünschten Lebensstandard zu finanzieren (Korczak, 21, S.53). 1

12 Zusammenfassend kann man nach Korczak den komplexen Wirkungszusammenhang, in dem sich Ver- und Überschuldung abspielt, folgendermaßen umreißen: a) Die Bedarfslage des Haushalts, die durch die Lebenslage bestimmt werden kann. Hier sind ökonomische, soziale und humane Ressourcen zur Problembewältigung von Bedeutung. Probleme werden häufig durch kritische Lebensereignisse hervorgerufen. b) Die Verschuldungsmotive, die auf die Lebenslage einwirken und die Einstellungen zu Schulden verändern. Diese werden stimuliert durch zunehmend komplexer werdende Verschuldungsmöglichkeiten und Gelegenheitsstrukturen. c) Der Bedarfsweckung durch Werbung und der Orientierung an bestimmten Bezugsgruppen stehen Kontrollinstanzen und Restriktionen gegenüber (Korczak, 21, 24-25). Dem ist hinzuzufügen, dass die materiellen (z.b. verfügbares Einkommen) und immateriellen (z.b. Persönlichkeitsstruktur) Restriktionen im Zuge des Wertewandels in zunehmenden Maße an Wirksamkeit verlieren. Der Zusammenhang dieser faktoriellen Bedingungen stellt sich unter gesellschaftlichen Rahmenbedingungen wie Arbeitsmarktsituation und konjunkturelle Lage her, die von den Haushalten auf unterschiedliche Weise gehandhabt werden können. Überschuldung kann somit eine Folge von Armut sein, da mit steigender Armut dem Handlungsspielraum der Haushalte eine Einschränkung widerfährt und sich somit die Anpassungsfähigkeit der Haushalte an veränderte Bedingungen reduziert (Korczak, 21, S.6-61). Andererseits ist Armut auch eine Folge von Überschuldung. So schwinden bei überschuldeten Haushalten die ökonomischen und häufig auch die sozialen Ressourcen (Korczak, 21, S.67). Wir gehen unten an hand der Daten des Stadtbezirkes auf den Zusammenhang von Armut und Überschuldung ein. Armut und prekäre Lebenslagen können nicht nur Ursachen von Überschuldung sein, sondern auch deren Folge. So geht in die Definition der Überschuldung das Merkmal ein, seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr aus den laufenden Einkommen nachkommen zu können. Das kann auch bei höherem Einkommen der Fall sein. Daher ist nicht jede Überschuldung mit einem Niedrigeinkommen verbunden. Was allerdings nach Abzug von Verpflichtungen bleibt, befindet sich in der Regel unterhalb der Armutsgrenze. Dieser Tatbestand wird in der Literatur zur Armut noch zu wenig berücksichtigt. Eine einmal eingetretene Überschuldungssituation verschlimmert dabei meist auch die Schuldenhöhe, da der Aufschub von Verpflichtungen häufig wiederum Kosten verursacht. Aus der Überschuldung folgt oft die ökonomische Marginalisierung am Rand der Pfändungsfreigrenze. Aufgrund von Lohn - bzw. Gehaltspfändungen und/oder dem Verlust des Girokontos droht dem Schuldner der Verlust des Arbeitsplatzes bzw. es fällt ihm schwerer eine neue Beschäftigung aufzunehmen. Ein arbeitsloser Überschuldeter ohne Konto und mit drohender Lohnpfändung hat keine Chance eine Erwerbstätigkeit zu erreichen. Hierdurch wird der von der Überschuldung Betroffene in den Bezug von Sozialhilfe oder in die Schwarzarbeit gedrängt (Meinhold, 23, S.4). Primärschulden können zur Folge haben, dass die für den Alltag notwendige Versorgung mit Strom, Gas und Wasser nicht mehr erfolgt. Mietschulden können zur Obdachlosigkeit oder zur Einweisung in Sozialbauten führen. Ein Problem ist auch, dass überschuldete Personen nur begrenzt einen Anspruch auf Unterstützung im Rahmen der Sozialhilfe haben z.b. wenn aufgelaufene Mietschulden eine Zwangsräumung befürchten lassen (Backert, 23, S.18). Überschuldung kann somit schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen, die eine vollkommene Ausgrenzung aus dem normalen gesellschaftlichen Leben bewirken. 11

13 1.7 Überschuldungsverläufe Aus der Erfahrung der Schuldnerberater ist bekannt, dass sich Überschuldungen auf unterschiedliche Weise ergeben können. In der Literatur findet sich eine Typisierung von derartigen Abläufen. Koczak stellt drei Arten der Überschuldungsverläufe vor. Alle drei stellen Armutslagen, allerdings in unterschiedlicher Ausprägung, dar. Überschuldung als ein vorübergehendes Ereignis: a) Den überschuldeten Haushalten gelingt es, die Überschuldung durch eigenes Handeln oder durch glückliche Umstände zu überwinden. Die Voraussetzungen, um ohne professionelle Hilfe der Schuldnerberater die Überschuldungssituation zu bewältigen, sind: Eine hohe Handlungskompetenz, dem Fehlen von sozialen und persönlichen Problemen und eine überschaubaren Schuldensituation (Korczak, 21, S.7). b) Überschuldung als länger andauernder Lebensabschnitt: In diesen Fällen gelingt es den Betroffenen meist durch die Hilfe der Schuldnerberatungsstelle ihre Schulden zu regulieren (Korczak, 21, S.7). Die Überschuldungssituation und damit die Armutssituation ist nur dann ein vorübergehender Zustand, wenn der Haushalt über genügend Ressourcen verfügt, um unter Anleitung sein Problem zu lösen. c) Ausgrenzung als Folge von Überschuldung: Gelingt es dem Haushalt nicht seine Schulden zu regulieren, kann dies eine ökonomische und soziale Ausgrenzung zur Folge haben. Der Haushalt entfernt sich dann von den durchschnittlichen gesellschaftlichen Standards der Lebensführung (Korczak, 21, S.71). Dieser Schuldenverlauf stellt eine Verfestigung der Armutslage dar. Für alle drei Schuldenverläufe ist nicht nur die objektive Schuldensituation von Bedeutung, sondern auch, über welche Handlungskompetenz der Schuldner verfügt und inwieweit der Schuldner sein Problem aktiv angeht. Die eigene Problembewältigungskompetenzen ist oft unzureichend, so dass professionelle Hilfe benötigt wird. So weisen z.b. die überschuldeten Personen häufig Verhaltensweisen auf, die die Situation verschlimmern, wie z.b. die Ignoranz von Rechnungen und Mahnungen (Korczak, 21, S.67-68) 1.8 Subjektives Erleben und Begleitprobleme der Überschuldungssituation Überschuldung ist kein ausschließlich finanzielles Problem, sondern geht mit anderen gesundheitlichen und psychosozialen Problemen einher. Überschuldung ist ein in seinen Folgen multifaktorielles Problem, das nicht nur einen, sondern mehrere Lebensbereiche betrifft (Zimmermann, 2, S ). Die Probleme erstrecken sich neben den finanziellen auf die Gesundheit, die Familie, die Wohnung, Freunde und Bekannte, die Arbeit und verschiedene Bereiche der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Überschuldete Haushalte sind oft besonders stress- und konfliktbelastet, was Partnerschaften und besonders die Kinder betrifft. Das Ausmaß der Belastung des Betroffenen, bewirkt durch das Leben an der Pfändungsfreigrenze und dem permanenten Gläubigerdruck, ist erheblich. Die von uns durchgeführte Befragung stellte die Dimensionen des Erlebens und Bewertens der Schuldensituation in den Mittelpunkt (siehe Kabitel 3) 1.9 Das Verbraucherinsolvenzverfahren Seit dem haben die privaten Haushalte die Möglichkeit ein Verbraucherinsolvenzverfahren in Anspruch zunehmen. Dies ermöglicht es dem Schuldner von seinen Schulden befreit zu werden. Bis dahin blieb dem Schuldner als Möglichkeit seine Schulden zu regulieren, nur das Aushandeln von Teilzahlungen oder Erlässen, die auf der Freiwilligkeit der Gläubiger beruhten. Die Schulden konnten bis dahin den Schuldner in seiner weiteren Entwicklung vehement belasten, da das Nachforderungsrecht der Gläubiger praktisch unbegrenzt 12

14 ist. Das hauptsächliche Ziel ist die wirtschaftliche Reintegration des Schuldners (Korczak, 21, S.119). Mit der Einführung des Verbraucherinsolvenzverfahrens reagierte der Gesetzgeber auf die ansteigende Anzahl überschuldeter Haushalte (Korczak, 21, S.119). Der Schuldner muss zuerst versuchen sich mit den Gläubigern außergerichtlich zu einigen. Ist diese erfolgreich, ist er danach schuldenfrei. In der Regel werden die Schuldner ohne professionelle Hilfe diesen außergerichtlichen Einigungsversuch nicht erreichen können. Spätestens bei der Bescheinigung des gescheiterten außergerichtlichen Einigungsversuchs, die notwendig ist, um ein gerichtliches Schuldenbereinigungsverfahren in Anspruch zu nehmen, eine dafür geeignete Stelle oder Person (Schuldnerberater, Steuerberater, Notar oder Rechtsanwalt). Beim gerichtlichen Schuldenbereinigungsverfahren, versucht das Amtsgericht eine Einigung zwischen Gläubigern und Schuldnern zu erreichen. Es kann unter Umständen die Zustimmung ablehnender Gläubiger ersetzen. Das gerichtliche Verfahren ist mit der Annahme des Schuldenbereinigungsplans durch die Gläubiger bzw. durch die Zustimmungsersetzung beendet. Erfüllt der Schuldner die vereinbarten Bedingungen, ist er schuldenfrei. Erfolgt keine Einigung, wird das Insolvenzverfahren eröffnet (Korczak, 21, S ). Eine Restschuldbefreiung wird hier nur gewährt, wenn keine Versagungsgründe vorliegen. Versagungsgründe sind z.b. betrügerischer Bankrott, falsche Selbstauskünfte usw. (Korczak, 21, S.123). Die Restschuldbefreiung wird nicht erteilt, wenn der Schuldner während der Wohlverhaltensperiode gewissen Verpflichtungen nicht nachkommt. Der Schuldner ist z.b. verpflichtet eine Erwerbstätigkeit ausüben bzw. darf keine zumutbare Arbeit ablehnen usw. (Korczak, 21, S.123). Zahlungen zur Befriedigung der Gläubiger sind nur dem Treuhänder zu leisten und es darf kein Gläubiger bevorzugt werden. Während der Wohlverhaltensperiode steht dem Schuldner nur das nicht pfändbare Einkommen zur Verfügung (Korczak, 21, S.124). Aus der Praxis des Verbraucherinsolvenzverfahrens ergab sich ein gewisser Reformbedarf. So konnten vor der Reform vom viele Schuldner kein Insolvenzverfahren durchlaufen, da die in der Regel mittellosen Schuldner die Verfahrenskosten nicht bezahlen konnten (Korczak, 21, S.123). Zwar konnten sie Prozesskostenhilfe beantragen, allerdings wurde diese jedoch überwiegend abgelehnt (Korczak, 21, S.155). Seit der Reform ist jedoch eine Stundung der Verfahrenskosten möglich. Die Gerichtskosten und die Nichtbewilligung von Prozesskostenhilfe (und die hierdurch bewirkte Unmöglichkeit ein Insolvenzverfahren zu durchlaufen) hatten auch zur Folge, dass für die Gläubiger kein Vergleichsdruck bestand (Reifner / Springeneer, 21, S.19). Des Weiteren wurde die Wohlverfahrensperiode von 7 auf 6 Jahre verkürzt. Dies stellt allerdings keine große Verbesserung dar. Die größte Schwierigkeit ist über einen Zeitraum von 6 Jahren mit einem niedrigen Einkommen auszukommen. Diese Länge der Wohlverhaltensperiode ist darauf zurückzuführen, dass das Ziel des Verbraucherinsolvenzverfahrens nicht nur die Ermöglichung eines wirtschaftlichen Neuanfangs des Schuldners durch Restschuldbefreiung ist, sondern auch der Befriedigung der legitimen Interessen der Gläubiger dienen soll, indem so weit wie möglich ein Teil der Schulden beglichen wird (Reifner / Springeneer, 21, S-1-2). Die Länge der Wohlverhaltensperiode widerspricht allerdings dem Plan und Vorausschauungsvermögen von Personen. Die Gesamtverfahrensdauer (1-2 Jahre Verhandlung und 6 Jahre Wohlverhaltensperiode) belastet nicht nur den Schuldner, sondern auch die von ihm abhängigen Haushaltsmitglieder. Dies ist besonders bei Kindern problematisch. Reifner betont, dass eine Verkürzung der Wohlverhaltensperiode gerade den Schuldnern die wirtschaftliche Reintegration erleichtern würde, die über keine oder nur geringe pfändbare Einkünfte verfügen. Dies erscheint als sinnvoll, da selbst eine längere Wohlverhaltensperiode, zu keinen substanziellen Regulierungsquoten führt. Reifner betont, dass hier die Wohlverhaltensperiode ihre Funktion als Reorganisationsphase verliert (Reifner / Springeneer, 21, S.5). Reifner kommt in seinem Gutachten über das Verbraucherinsolvenzverfahren zum Schluss, dass bei geringen Einkommen die Dauer der Wohlverhaltensperiode unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten unerheblich ist. Erst bei höheren Beträgen wäre der Forderungsausfall nicht vernachlässigungswert (Reifner / Springeneer, 21, S.8-9). Da die ökonomischen Folgekosten einer Verkürzung der Wohlverhaltensperiode marginal sind, überwiegen die Vorteile einer Verkürzung (Reifner / Springeneer, 21, S.22). Es erscheint als wenig sinnvoll mittellose Schuldner in ein 8-1 Jahre dauerndes Insolvenzverfahren zu entlassen, wenn die Gläubiger keine Befriedigung ihrer Schulden zu erwarten haben. 13

15 1.1 Schuldnerberatung Schuldnerberatung ist Sozialarbeit. Diese Feststellung hört man immer wieder und das zurecht. Die Schuldnerberatungsstellen verfolgen in ihrer Tätigkeit einen ganzheitlichen Ansatz, der die psychosoziale und wirtschaftliche Stabilisierung der Betroffenen zum Ziel hat und ihnen ein selbstbestimmtes Leben als vollwertiges Mitglied in der Gesellschaft ermöglichen soll. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf der einen Seite natürlich im Bereich der Rechtsberatung und z.t. Vertretung, sowie der Schuldenregulation. Darüber hinaus aber und nicht etwa nur als Zusatz, sondern als gleichgewichtiger Schwerpunkt der eigenen Arbeit, stehen der hauswirtschaftliche, sowie im psychosoziale und pädagogisch-präventive Bereich. Der ganzheitliche Beratungsanspruch der Schuldnerberatungsstellen, erfordert sozialpädagogische und psychologische Fähigkeiten, juristische und haushaltswirtschaftliche Fachkenntnisse (Korczak, 21, S ). Als einzelne Aufgaben der Schuldnerberatung lassen sich folgende nennen: Existenzsicherung: Sicherung des Existenzminimums, Sicherung des Wohnraums / der Energieversorgung, Erhalt des Arbeitsplatz, des Girokontos, Vermeidung von Ersatzfreiheitsstrafen wirtschaftliche Stabilisierung, Schuldenregulierung: Haushaltsberatung, Pfändungsschutzmaßnahmen, rechtliche Überprüfung von Forderungen, Entwicklung und Umsetzung von Sanierungsstrategien (Stundung, Niederschlagung oder (Teil-) Erlaß von Schulden, Tilgung einzelner Verbindlichkeiten), Verhandlungsführung mit Gläubigern, Abwehr unberechtigter Forderungen Reintegration der Betroffenen lebenspraktische Hilfe Prävention Informationen zum Verbraucherschutz: Psychosoziale Beratung und gegebenenfalls Betreuung (Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und verbraucherschutz, 23b, S.3-4) In der Regel läuft der Beratungsprozeß folgendermaßen ab: Problembeschreibung und Zielfindung (Erhebung der Verschuldungssituation, der Haushaltssituation, psychosozialen Situation) Versuch der Schuldenregulierung, eventuelle psychosoziale Betreuung und Versuch das Verhalten im Hinblick auf die Haushaltsführung zu verändern. Hierbei gibt es eine große Spannbreite zwischen den Schuldnern: Einige sind relativ leicht zu beraten, d.h. sie benötigen aufgrund des Fehlens von sozialen oder persönlichen Problemen keine psychosoziale Betreuung. Andere wiederum benötigen eine intensive Betreuung, da sie von einer Vielzahl von Problemen betroffen sind. Hier ist eventuell zuerst eine psychosoziale Stabilisierung notwendig, bevor die Schuldenregulierung in Angriff genommen werden kann. Oberstes Ziel ist es, aber immer zuerst die Existenz zu sichern. Das Ziel der Schuldenregulierung bedeutet hierbei nicht immer, dass der Schuldner irgendwann schuldenfrei ist, sondern es kann auch heißen, dass der Schuldner lernen muß, ein Leben lang mit seinen Schulden leben zu müssen. Der Beratungsverlauf muß speziell auf die individuelle Situation des Klienten, d.h. unter Berücksichtigung seiner Ressourcen, seiner familiären und seiner sozialen Situation abgestimmt werden. Eventuell ist die Kooperation mit anderen sozialen Diensten notwendig, wenn der Schuldnerberater nicht die dafür notwendige Qualifikation aufweist. Die Beratungsarbeit setzt ein vertrauensvolles Verhältnis voraus. Allerdings kann das Verhältnis zwischen dem Klienten und dem Berater problematisch sein, z.b. wenn der Schuldner nicht mitarbeitet (Verschweigen von Schulden usw.) oder indem er nicht einsichtig ist. Dies kann zum Abbruch der Beratung führen. Hierbei sollte der Klient durch die Beratung nicht entmündigt werden, sondern die Beratung sollte ihm dabei helfen, sich mit seinen Problemen auseinanderzusetzen. Sie sollte ihm verschiedene Handlungsmöglichkeiten aufzeigen und ihm bei der Entscheidungsfindung helfen, so dass eventuell ein Lernprozeß stattfindet (Ebli, 1995, 331ff, zitiert nach Korczak, 2, S.113). 14

16 1.11 Nutzen und Erfolg der Schuldnerberatungsstellen Schuldnerberatung als Sozialarbeit ist, wie gesagt, an der Arbeit mit und für den Klienten orientiert. Sie findet aber nicht im luftleeren Raum beliebiger öffentlicher Mittel statt. Daher besteht ein Interesse daran, auch die Wirksamkeit der Beratung zu ermitteln. Das allerdings erweist sich als schwierig, weil die Arbeit nicht typisch verläuft und der Erfolg, also die Schuldenbereinigung nicht nur von den Beratungen abhängt, sondern auch von der Bereitschaft und Teilnahme der Klienten. Um den Erfolg und den Nutzen von Schuldnerberatungsstellen darzustellen, werden hier drei Studien vorgestellt. In seiner Studie zur Überschuldungssituation in Deutschland, untersucht Zimmermann nicht nur die Lebenslagen und Problembereiche der Klienten von Schuldnerberatungsstellen sowie die Ursachen von Überschuldung, sondern auch die Tätigkeit der Berater und die Ergebnisse der Beratungsarbeit. Nach Zimmermann drückt sich der Erfolg der Schuldnerberatung einerseits in der Regulierung der wirtschaftlichen Verhältnisse sowie andererseits in der Stabilisierung der psychosozialen Verfassung der Klienten aus (Zimmermann, 2, S.192). Er kommt zu folgenden Ergebnissen: Bei 85% der Klienten der Schuldnerberatungsstellen wurden die Schulden reduziert bzw. erlassen. Eine Entschuldung gelang bei etwas mehr als einem Drittel der Haushalte. Bei ca. zwei Drittel der Schuldnerhaushalte wurde die wirtschaftliche Situation stabilisiert. Bei einem Fünftel der Haushalte konnte die Sozialhilfebedürftigkeit überwunden bzw. verhindert werden. Ein Drittel der Haushalte weist am Ende der Beratung ein verändertes Konsumverhalten auf. Weiterhin hat sich nach Einschätzung der Schuldnerberater die psychische Situation der Klienten verbessert. Die physische Gesundheit hat sich bei mehr als 15% der Klienten verbessert. Bei rund einem Viertel hat sich die familiäre Situation verbessert (Zimmermann, 2, S ). Außerdem hat sich die Gefährdung der Klienten in eine neue Überschuldungssituation zu treten verringert: Nur 18% der Klienten wurde von den Schuldnerberatern als stark gefährdet eingeschätzt (Zimmermann, 2, S.195). Bei ca. einem Viertel konnte keine Schuldenregulierung erzielt werden, allerdings ist hierfür die Ursache überwiegend ein zu geringes Einkommen. Insgesamt konnte bei mehr als drei Viertel der Fälle eine Regulierung erzielt werden (Zimmermann, 2, S.196). Eine Studie der Evangelische Fachhochschule für Sozialarbeit, die Ende 22 von der LAG SIB e.v. in Auftrag gegeben wurde, untersucht den volkswirtschaftlichen Nutzen der Schuldnerberatungsstellen für das Land Berlin (Meinhold, 23, S.2). Der volkswirtschaftliche Nutzen für das Land Berlin ergibt sich daraus, dass die Arbeit der Schuldnerberatungsstellen die Erwerbsfähigkeit und Erwerbstätigkeit von Schuldnern erhält, indem sie Lohnund Kontopfändungen verhindert und eine psychosoziale Stabilisierung als Folge der Beratung erreicht (Meinhold, 23, S.4). Hierdurch verhindert sie die Abhängigkeit von Sozialleistungen. Indem die Schuldnerberatungen erfolgreiche außergerichtliche Einigungen im Verlauf eines Verbraucherinsolvenzverfahrens erzielt, erspart sie dem Land Berlin, dass es für die Verfahrenskosten aufkommen muß (Meinhold, 23, S.5). Der wirtschaftliche Nutzen für das Land Berlin ergibt sich aus den nicht entstandenen Kosten, insbesondere der Kosten für Sozialhilfeleistungen und der Gerichtskosten beim Insolvenzverfahren (Meinhold, 23, S.6). Sie kommt zum Schluß, dass der wirtschaftliche Nutzen, der sich aus der Arbeit der Schuldnerberatungsstellen ergibt, zwischen 1 (vorsichtige Schätzung) bzw. 14. (realistische Schätzung) Millionen Euro liegt (Meinhold, 23, S.6). Hier ist anzumerken, dass wir bei der Analyse der statistischen Daten der Schuldnerberatungsstellen insgesamt keine Veränderung des Erwerbsstatus bzw. keine Veränderung der Einkommensquelle feststellen konnten. Dass die Arbeit von Schuldnerberatungsstellen erfolgreich ist, zeigt auch eine Studie über eine Kölner Schuldnerberatungsstelle. Deren Ergebnisse lassen sich folgendermaßen zusammenfassen: Die Schulden sind in einem Untersuchungszeitraum von 18 Monaten etwa um 1/6 gesunken, die Gläubigeranzahl wurde um 21 % reduziert, die jährliche Summe für Sozialhilfe, die von der Stadt den Klienten gezahlt wird, hat sich um 31,6 % verringert, etwa ein Fünftel der Klienten ohne Arbeit konnte eine Berufstätigkeit aufnehmen, in fast allen Fällen (97,4 %) konnte die Wohnsituation gesichert werden und der Anteil der Klienten, der über einen gesicherten Arbeitsplatz verfügt, nahm um 66% zu. Im psychosozialen 15

17 Bereich ist die Zuversicht die Schuldensituation zu überwinden gestiegen. Die Aussagen zu Selbstbewußtsein, Gesundheit und Wohlbefinden zeigen deutliche positive Effekte (Hamburger / Kuhlemann / Walbrühl, 24, S.3). Der gesellschaftliche Nutzen der Schuldnerberatungsstellen kommt in der Vermeidung von Sozialhilfebezug, der Vermeidung von Obdachlosigkeit, der Vermeidung von Vermittlungshemmnissen und Kündigungen, der Verhinderung von Schattenwirtschaft, der Wiedereingliederung des Schuldners in das Wirtschaftsleben, sowie durch die Hilfestellung beim Ausstieg aus Sozial- und Arbeitslosenhilfe durch Verhinderung von Lohnpfändungen sowie Hilfe bei der Erlangung von (Giro-)Konten zum Ausdruck. Ein weiterer gesellschaftlicher Nutzen der Schuldnerberatungsstellen ergibt sich aus ihrer Präventionsarbeit zur Verhinderung von Überschuldung. Als wichtige Präventionsschritte empfiehlt Reifner, die Rechte des Verbrauchers zu stärken. Das kann dadurch geschehen, dass die Kreditbedingungen bezüglich der Liquiditätsfolgen und Kosten transparenter gestaltet werden und geeignete Anpassungsmaßnahmen gefunden werden, die nicht die Not der Klienten ausnutzen und die temporäre Liquiditätsengpässe ohne Zusatzkosten und Schuldenspirale zulassen (z.b. Zinsstundung) (Reifner, 23, S.32). Korczak empfiehlt z.b., dass die Kreditwirtschaft verpflichtet wird, mit 1 % der Zinserträge aus ausgelegten Krediten Schuldnerprävention zu bezuschussen und bei unzureichender Kreditberatung zu haften. Weiterhin sollte die finanzielle Allgemeinbildung verbessert werden, indem ein haushaltswirtschaftlicher Lehrplan für den modernen Geldverkehr entwickelt wird. Bezüglich der Präventionsarbeit ist auch von Bedeutung, inwieweit die Schuldnerberatungsstellen von staatlicher Seite unterstützt werden und wieweit eine Kooperation zwischen verschiedenen Stellen stattfindet. Dafür arbeitet in Berlin eine ressortübergreifende Arbeitsgemeinschaft Transparenz, die u.a. dem Verbraucherschutz, insbesondere durch Bekämpfung unseriöser Kreditvermittler, dient. In dieser AG ist neben der Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales und Frauen, dem Landesamt für Gesundheit und Soziales und der LAG SIB auch die Verbraucherzentrale, der Verbraucherschutzverein das Landeskriminalamt, die Staatsanwaltschaft, Vertreter aus Bezirksämtern sowie die Industrie und Handelskammer vertreten. Um auch länderübergreifenden Betreibern wirksam entgegenwirken zu können, sind auch das brandenburgische Landesamt für Soziales und Versorgung sowie die dortige Landesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung dort vertreten (LAG SIB, S.11). Weiterhin ist bezüglich der Zusammenarbeit der Schuldnerberatungsstellen und des Senats hervorzuheben, dass eine Berlin-weite einheitliche Statistik InsOStat- zur Erhebung von Qualitätsmerkmalen und der Sozialstruktur der Klienten eingeführt wurde (Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz, 22, S.15). Dies ermöglicht die kleinräumliche Auswertung der regionalen Sozialstruktur, die Evaluation sozialer Problemgebiete innerhalb der Bezirke und eröffnet der Politik Möglichkeiten zur Feinsteuerung (Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz, 22, S.16). Auf Bundesebene spielt weiterhin das Girokonto für Jedermann eine Rolle, eine Vereinbarung, die die Situation abwenden soll, dass Menschen aufgrund einer Überschuldung vom Giroverkehr ausgeschlossen werden. Zwar haben sich die im Zentralen Kreditausschuss (ZKA) zusammengeschlossenen Verbände der Kreditwirtschaft bereit erklärt, auf Wunsch für jede Bürgerin und jeden Bürger ein Girokonto auf Guthabenbasis zur Verfügung zu stellen, allerdings wird diese nur unzureichend umgesetzt (Bundesregierung, 24, S.2). Die mittlerweile von sämtlichen Banken eingerichteten Schlichtungsstellen bieten aus Sicht der Schuldnerberatungsstellen keine ausreichende Unterstützung in Problemfällen (Bundesregierung, 24, S.5). Die Bundesregierung ist der Ansicht, dass eine gesetzliche Regelung zur Zeit nicht notwendig ist, da die Verlagerung der Entscheidung von Streitfällen nur auf die Gerichte erfolgen würde, dies würde aber zu einer kostenintensiven und zu keiner zeitnahen Regelung führen. Eine kostengünstigere und zeitnahe Entscheidung der Schiedsstellen 16

18 würde den Interessen der Betroffenen besser gerecht (Bundesregierung, 24, S.6-7). Die Schuldnerberatungsstellen allerdings sehen eine gesetzliche Regelung als notwendig an. Es ist Folgendes festzuhalten: a) Es ist ein Anstieg der überschuldeten Haushalte zu verzeichenen. Hierbei sind vor allem die Armutsgruppen von Überschuldung bedroht. Allerdings weitet sich die Überschuldung auf andere Bevölkerungsgruppen aus. Die Überschuldung stellt nicht nur für die Personen eine Armutslage dar, sondern verursacht auch gesellschaftliche Kosten. b) Die Ursachen von Überschuldung sind multifaktoriell und komplex. c) Überschuldung beinhaltet für die davon betroffenen Personen nicht nur eine ökonomische Marginalisierung, sondern sie betrifft mehrere Lebensbereiche. d) Die Tätigkeit der Schuldnerberatungsstellen ist nicht nur notwendig und wichtig, um den von der Überschuldung betroffenen Personen zu helfen, sondern sie hilft auch Folgekosten, die sich aus der Überschuldung von Privathaushalten ergeben, für die öffentlichen Haushalte einzusparen. e) In Folge der Umsetzungen von Reformen des Sozialstaates, insbesondere von "Hartz IV", wird sich die Schuldensituation verschärfen. Damit wächst auch die gesellschaftliche Verantwortung. In den folgenden Kapiteln werden die Ergebnisse unserer Untersuchung dargestellt. Kapitel 2 beinhaltet die Auswertung der statistischen Daten der Schuldnerberatungsstellen, Kapitel 3 die Auswertung des Fragebogens und Kapitel 4 die Ergebnisse der Interviews mit den Schuldnerberatern. Das Kapitel 5 setzt sich mit den Auswirkungen von "Hartz IV" auf die Überschuldungssituation auseinander. 17

19 2 Überschuldung in Friedrichshain/Kreuzberg 2.1 Merkmale der Klientenstruktur in Friedrichshain/Kreuzberg Etwas höherer Anteil von Männern Von den Klienten sind 44,5 % Frauen Abbildung 2-1-1: Anteil der Klienten nach Geschlecht weiblich 44,5% 55,5% männlich Das ist weniger als im Durchschnitt der Bevölkerung sowohl in Berlin als auch im Stadtbezirk (rund 126 zu 121 5). Dieser etwas geringe Anteil weiblicher Klienten ist als solcher nicht von Bedeutung, jedoch in seiner Zusammensetzung nach weiteren Merkmalen (s. u.). Obwohl Frauen etwas unterrepräsentiert sind, sind sie doppelt von Armut betroffen. Im Vergleich mit den Klienten aller Berliner Beratungsstellen ist dieser Anteil ebenfalls nicht auffällig Die mittleren Altersgruppen überwiegen Die Klienten verteilen sich auf die Altersgruppen wie folgt: Abbildung 2-1-2: Anteil der Klienten nach Altersgruppen 4 33,8 34 männlich 35 3,7 weiblich 27, , ,3 7,9 1,1 6 Jahre und älter 5-59 Jahre 4-49 Jahre 3-39 Jahre 2-29 Jahre jünger als 2 Jahre 8 Es ist ersichtlich, dass hier eine relative Häufung der mittleren Altersgruppen zwischen 3 und 5 Jahren im Vergleich mit der Berliner Bevölkerung und der des Stadtbezirkes vorliegt. Auch im Vergleich mit allen Berliner Klienten ist festzustellen, dass in der Gruppe der 2 3 Jährigen eine geringere Besetzung zu verzeichnen ist. Die Überschuldeten im Stadtbezirk sind demnach etwas älter als der Berliner Durchschnitt. 18

20 2.1.3 Allein Lebende und vor allem Geschiedene Abbildung 2-1-3: Anteil der Klienten nach Familienstand 5 männlich 41 weiblich ledig verheiratet zusammenlebend verheiratet getrenntlebend unverheiratet zusammenlebend verwitwet geschieden unbekannt keine Angabe Insgesamt sind 35,2 % ledig, 22,7 % verheiratet, 22,8 % geschieden und 3,8 % verwitwet. Zu den Ledigen kommen weitere 4,9 % unverheiratet Zusammenlebende hinzu und zu den Verheirateten noch einmal 9,3 % Verheiratete, aber getrennt Lebende. Verglichen mit dem Berliner Durchschnitt ist das ein geringerer Anteil der Ledigen (dort 44,2 %) und auch der Verheirateten (dort 37,9 %), jedoch ein übergroßer Anteil Geschiedener (dort 9, %). Damit deutet sich auch in unseren Daten ein allgemein immer wieder festgestellter Zusammenhang zwischen besonderen Lebensereignissen wie der Scheidung und der Überschuldung an. Verglichen mit der Wohnbevölkerung des Stadtbezirkes ist der Unterschied ebenfalls deutlich: dort sind 57,3 % der Bevölkerung ledig, 29,8 % verheiratet und nur 8 % geschieden. Im Vergleich mit den Berliner Überschuldeten ergibt sich eine etwas andere Relation. Unter allen Berliner Klienten finden wir noch weniger Ledige (32,1 %), etwas mehr Verheiratete (24,9 %) und etwas mehr Geschiedene (23, 3%). In ganz Berlin ist also der Zusammenhang zwischen Überschuldung und familialer Lebenssituation (auf der Makroebene) noch deutlicher. Auf eine Ergänzung in den Daten sei hingewiesen: Die InsOStat weist getrennt zu den erwähnten Merkmalen noch einen Anteil Verheirateter, aber getrennt Lebender aus. Dieser Anteil liegt im Stadtbezirk bei 9,3 % und in ganz Berlin bei 1,5 %. Diese Unterscheidung verdeutlicht nochmals den erwähnten Zusammenhang in den Fällen, in denen die Scheidung (noch) nicht vollzogen ist, aber bereits eine Überschuldung vorliegt. 19

Verbraucherinsolvenzverfahren & Restschuldbefreiung

Verbraucherinsolvenzverfahren & Restschuldbefreiung Verbraucherinsolvenzverfahren & Restschuldbefreiung 7. Auflage Von Wolfgang Schrankenmüller, Stuttgart Kassel, im Juni 2014 1 Inhalt Teil 1 Ablauf des Verbraucherinsolvenzverfahrens 3 1. Außergerichtliche

Mehr

Privatinsolvenz anmelden oder vielleicht sogar vermeiden. Tipps und Hinweise für die Anmeldung der Privatinsolvenz

Privatinsolvenz anmelden oder vielleicht sogar vermeiden. Tipps und Hinweise für die Anmeldung der Privatinsolvenz Privatinsolvenz anmelden oder vielleicht sogar vermeiden Tipps und Hinweise für die Anmeldung der Privatinsolvenz Privatinsolvenz anmelden oder vielleicht sogar vermeiden Überschuldet Was nun? Derzeit

Mehr

SchuldnerAtlas Deutschland 2013

SchuldnerAtlas Deutschland 2013 Presseinformation SchuldnerAtlas Deutschland 2013 Überschuldung stagniert in Deutschland Im Oktober 2013 zählt Deutschland 6,58 Mio. überschuldete Privatpersonen. Im Vorjahr lag die Zahl geringfügig höher

Mehr

Armut und Überschuldung Schulden grenzen aus und führen in die Armut! Armut treibt immer mehr Menschen in die Schulden!

Armut und Überschuldung Schulden grenzen aus und führen in die Armut! Armut treibt immer mehr Menschen in die Schulden! Armut und Überschuldung Schulden grenzen aus und führen in die Armut! Armut treibt immer mehr Menschen in die Schulden! Die Landesarbeitsgemeinschaft Schuldner- und Insolvenzberatung Berlin e.v. (LAG)

Mehr

Schuldneratlas Leipzig 2014

Schuldneratlas Leipzig 2014 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Creditreform Leipzig Niedenzu KG Postfach 10 03 25, 04003 Leipzig Hahnekamm 1, 04103 Leipzig Telefon 0341 / 99 44-166 Telefax 0341 / 99 44-132 E-Mail s.polenz@leipzig.creditreform.de

Mehr

Überschuldung privater Haushalte

Überschuldung privater Haushalte Überschuldung privater Haushalte * für die Statistik ist hier immer nur ein Hauptgrund maßgeblich. sonstiges: 18,0 % Zahlungsverpflichtung aus Bürgschaft, Übernahme oder Mithaftung: 2,6% unzureichende

Mehr

Individuelle Auslöser und gesellschaftliche Risiken von Überschuldungs- und Armutsprozessen

Individuelle Auslöser und gesellschaftliche Risiken von Überschuldungs- und Armutsprozessen Individuelle Auslöser und gesellschaftliche Risiken von Überschuldungs- und Armutsprozessen Arbeitslosigkeit gescheiterte Selbständigkeit Überschätzung eigener finanzieller Möglichkeiten sinkende Einkommen

Mehr

Neue Regelungen seit 01.07.2014

Neue Regelungen seit 01.07.2014 Infoportal staatlich anerkannte Schuldnerberatungsstellen und geeignete Personen gemäß 305 InsO. Die vorzeitige Beendigung des Insolvenzverfahrens. Neue Regelungen seit 01.07.2014 Verkürzung des Insolvenzverfahrens

Mehr

Überschuldung - letzter Ausweg die Privatinsolvenz

Überschuldung - letzter Ausweg die Privatinsolvenz Überschuldung - letzter Ausweg die Privatinsolvenz Datenlage zur Überschuldung von Privatpersonen verbessert Exakte Angaben, wie viele Haushalte überschuldet sind, gibt es nicht. Je nach Definition, aber

Mehr

Das Vermögen der privaten Haushalte in Nordrhein-Westfalen ein Überblick auf der Basis der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe

Das Vermögen der privaten Haushalte in Nordrhein-Westfalen ein Überblick auf der Basis der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe Sozialberichterstattung NRW. Kurzanalyse 02/2010 09.07.2010 12.07.2010 Das Vermögen der privaten Haushalte in Nordrhein-Westfalen ein Überblick auf der Basis der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 2008

Mehr

Paritätischer Nienburg - Mitarbeiterzeitung 03-2008 Die Schuldnerberatung des Paritätischen

Paritätischer Nienburg - Mitarbeiterzeitung 03-2008 Die Schuldnerberatung des Paritätischen Paritätischer Nienburg - Mitarbeiterzeitung 03-2008 Die Schuldnerberatung des Paritätischen Die Schuldnerberatung des Paritätischen Nienburg ist seit ihrer Gründung zu einer wichtigen und unentbehrlichen

Mehr

Bei den Befragten, die aktuell selbstständig sind, sind dies sogar 48,4 %.

Bei den Befragten, die aktuell selbstständig sind, sind dies sogar 48,4 %. Landesarbeitsgemeinschaft Schuldner- und Insolvenzberatung Berlin e.v. Studie zum Fachtag Trotz Arbeit pleite Prekäre Beschäftigung und Überschuldung am 18.6.2015 Trotz Arbeit pleite?! 18. Juni 2015 Dramatische

Mehr

SchuldnerAtlas Deutschland 2011

SchuldnerAtlas Deutschland 2011 Presseinformation SchuldnerAtlas Deutschland 2011 Weniger Deutsche überschuldet 9,38 Prozent aller erwachsenen Deutschen über 18 Jahre sind zum Stichtag 01. Oktober 2011 überschuldet und weisen nachhaltige

Mehr

Schuldenbarometer 1. Q. 2009

Schuldenbarometer 1. Q. 2009 Schuldenbarometer 1. Q. 2009 Weiterhin rückläufige Tendenz bei Privatinsolvenzen, aber große regionale Unterschiede. Insgesamt meldeten 30.491 Bundesbürger im 1. Quartal 2009 Privatinsolvenz an, das sind

Mehr

Arm trotz Arbeit? Wie man in die Schuldenfalle rutscht

Arm trotz Arbeit? Wie man in die Schuldenfalle rutscht Arm trotz Arbeit? Wie man in die Schuldenfalle rutscht 10.06.15 Kreiszeitung + Schuldnerberater haben viel zu tun. In Deutschland sind 6 bis 7 Millionen Menschen verschuldet. Foto: Jochen Lübke Jochen

Mehr

Dramatisch: 6,6 Millionen Deutsche sind überschuldet DEUTSCHE...

Dramatisch: 6,6 Millionen Deutsche sind überschuldet DEUTSCHE... 1 von 8 13.03.2013 17:00 DEUTSCHLAND Dramatisch: 6,6 Millionen Deutsche sind überschuldet Deutsche Wirtschafts Nachrichten Veröffentlicht: 13.03.13, 12:11 Aktualisiert: 13.03.13, 16:00 17 Kommentare Millionen

Mehr

Berechnung der Erhöhung der Durchschnittsprämien

Berechnung der Erhöhung der Durchschnittsprämien Wolfram Fischer Berechnung der Erhöhung der Durchschnittsprämien Oktober 2004 1 Zusammenfassung Zur Berechnung der Durchschnittsprämien wird das gesamte gemeldete Prämienvolumen Zusammenfassung durch die

Mehr

Thüringer Landtag 6. Wahlperiode

Thüringer Landtag 6. Wahlperiode Thüringer Landtag 6. Wahlperiode Drucksache 6/899 22.07.2015 Kleine Anfrage der Abgeordneten Skibbe (DIE LINKE) und Antwort des Thüringer Ministeriums für Migration, Justiz und Verbraucherschutz Schuldnerberatung

Mehr

Die Notare. Reform des Zugewinnausgleichsrechts

Die Notare. Reform des Zugewinnausgleichsrechts Die Notare informieren Reform des Zugewinnausgleichsrechts Dr. Martin Kretzer & Dr. Matthias Raffel Großer Markt 28 66740 Saarlouis Telefon 06831/ 94 98 06 und 42042 Telefax 06831/ 4 31 80 2 Info-Brief

Mehr

geben. Die Wahrscheinlichkeit von 100% ist hier demnach nur der Gehen wir einmal davon aus, dass die von uns angenommenen

geben. Die Wahrscheinlichkeit von 100% ist hier demnach nur der Gehen wir einmal davon aus, dass die von uns angenommenen geben. Die Wahrscheinlichkeit von 100% ist hier demnach nur der Vollständigkeit halber aufgeführt. Gehen wir einmal davon aus, dass die von uns angenommenen 70% im Beispiel exakt berechnet sind. Was würde

Mehr

Schuldnerberatung. als ergänzende Maßnahme zur Rückfallprophylaxe von glücksspielsüchtigen Spielerinnen und Spielern

Schuldnerberatung. als ergänzende Maßnahme zur Rückfallprophylaxe von glücksspielsüchtigen Spielerinnen und Spielern 1 Schuldnerberatung als ergänzende Maßnahme zur Rückfallprophylaxe von glücksspielsüchtigen Spielerinnen und Spielern NRW Kooperationstag Sucht und Drogen 2011 Ralf Jeuschede Zentrale Schuldnerberatung

Mehr

effektweit VertriebsKlima

effektweit VertriebsKlima effektweit VertriebsKlima Energie 2/2015 ZusammenFassend - Gas ist deutlich stärker umkämpft als Strom Rahmenbedingungen Im Wesentlichen bleiben die Erwartungen bezüglich der Rahmenbedingungen im Vergleich

Mehr

EHESCHEIDUNG NACH DEM POLNISCHEN RECHT

EHESCHEIDUNG NACH DEM POLNISCHEN RECHT EHESCHEIDUNG NACH DEM POLNISCHEN RECHT Die Ehescheidung nach dem polnischen Recht erfolgt nach dem Familien- und Vormundschaftsgesetzbuch (Kodeks Rodzinny i Opiekuńczy). Man muss hierbei zwischen der Scheidung

Mehr

Schuldenbarometer 1. Halbjahr 2009

Schuldenbarometer 1. Halbjahr 2009 Schuldenbarometer 1. Halbjahr 2009 Im 1. Halbjahr 2009 meldeten insgesamt 61.517 Bundesbürger Privatinsolvenz an allein im 2. Quartal waren es 31.026 was einen Anstieg um 1,75 Prozent im Vergleich zum

Mehr

Überschuldung privater Haushalte Eine Information nach Stichworten

Überschuldung privater Haushalte Eine Information nach Stichworten Pressesprecherin: Beate Moser Dienstgebäude: Alexanderplatz 6, 10178 Berlin Telefon: 0 18 88 / 5 55-10 61, -10 62 Fax: 0 18 88 / 5 55-1111 E-Mail: presse@bmfsfj.bund.de Internet: www.bmfsfj.de Oktober

Mehr

Forderungsausfälle - Ergebnisse einer repräsentativen Studie von Forsa - September 2009

Forderungsausfälle - Ergebnisse einer repräsentativen Studie von Forsa - September 2009 Forderungsausfälle - Ergebnisse einer repräsentativen Studie von Forsa - September 200 Inhalt Studiensteckbrief Management Summary Grafiken: Einschätzung der Auswirkung der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise

Mehr

«Eine Person ist funktional gesund, wenn sie möglichst kompetent mit einem möglichst gesunden Körper an möglichst normalisierten Lebensbereichen

«Eine Person ist funktional gesund, wenn sie möglichst kompetent mit einem möglichst gesunden Körper an möglichst normalisierten Lebensbereichen 18 «Eine Person ist funktional gesund, wenn sie möglichst kompetent mit einem möglichst gesunden Körper an möglichst normalisierten Lebensbereichen teilnimmt und teilhat.» 3Das Konzept der Funktionalen

Mehr

Das Regelinsolvenzverfahren

Das Regelinsolvenzverfahren Das Regelinsolvenzverfahren für (auch ehemals) selbständige Personen Die Schuldner- und Insolvenzberatungsstelle des Saarpfalz-Kreises informiert Das Regelinsolvenzverfahren für natürliche Personen ist

Mehr

Überschuldung von Privatpersonen in Deutschland

Überschuldung von Privatpersonen in Deutschland Überschuldung von Privatpersonen in Deutschland Kernergebnisse 6.672.183 Privatpersonen in Deutschland überschuldet (Stand 31.12.2012) Vorjahresvergleich: 2,7 Prozent mehr Überschuldungsfälle in 2012 Absolut

Mehr

Das große ElterngeldPlus 1x1. Alles über das ElterngeldPlus. Wer kann ElterngeldPlus beantragen? ElterngeldPlus verstehen ein paar einleitende Fakten

Das große ElterngeldPlus 1x1. Alles über das ElterngeldPlus. Wer kann ElterngeldPlus beantragen? ElterngeldPlus verstehen ein paar einleitende Fakten Das große x -4 Alles über das Wer kann beantragen? Generell kann jeder beantragen! Eltern (Mütter UND Väter), die schon während ihrer Elternzeit wieder in Teilzeit arbeiten möchten. Eltern, die während

Mehr

Creditreform Schuldneratlas 2014 Weser-Ems

Creditreform Schuldneratlas 2014 Weser-Ems Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Creditreform Oldenburg Bolte KG Creditreform Leer Bolte KG Presseinformation Neue Donnerschweer Straße 36 26123 Oldenburg Telefon 0 44 1 / 9 73 99-88 E-Mail c.schulz-geffken@oldenburg.creditreform.de

Mehr

Ist Fernsehen schädlich für die eigene Meinung oder fördert es unabhängig zu denken?

Ist Fernsehen schädlich für die eigene Meinung oder fördert es unabhängig zu denken? UErörterung zu dem Thema Ist Fernsehen schädlich für die eigene Meinung oder fördert es unabhängig zu denken? 2000 by christoph hoffmann Seite I Gliederung 1. In zu großen Mengen ist alles schädlich. 2.

Mehr

Was ist Sozial-Raum-Orientierung?

Was ist Sozial-Raum-Orientierung? Was ist Sozial-Raum-Orientierung? Dr. Wolfgang Hinte Universität Duisburg-Essen Institut für Stadt-Entwicklung und Sozial-Raum-Orientierte Arbeit Das ist eine Zusammen-Fassung des Vortrages: Sozialräume

Mehr

Die Überschuldung privater Haushalte

Die Überschuldung privater Haushalte Manuela Krämer Die Überschuldung privater Haushalte Gründe, Verfahren, Folgen ISBN-10: 3-8324-9656-4 ISBN-13: 978-3-8324-9656-2 Druck Diplomica GmbH, Hamburg, 2006 Zugl. Fachhochschule Koblenz, Koblenz,

Mehr

Im Folgenden werden einige typische Fallkonstellationen beschrieben, in denen das Gesetz den Betroffenen in der GKV hilft:

Im Folgenden werden einige typische Fallkonstellationen beschrieben, in denen das Gesetz den Betroffenen in der GKV hilft: Im Folgenden werden einige typische Fallkonstellationen beschrieben, in denen das Gesetz den Betroffenen in der GKV hilft: Hinweis: Die im Folgenden dargestellten Fallkonstellationen beziehen sich auf

Mehr

Welchen Weg nimmt Ihr Vermögen. Unsere Leistung zu Ihrer Privaten Vermögensplanung. Wir machen aus Zahlen Werte

Welchen Weg nimmt Ihr Vermögen. Unsere Leistung zu Ihrer Privaten Vermögensplanung. Wir machen aus Zahlen Werte Welchen Weg nimmt Ihr Vermögen Unsere Leistung zu Ihrer Privaten Vermögensplanung Wir machen aus Zahlen Werte Ihre Fragen Ich schwimme irgendwie in meinen Finanzen, ich weiß nicht so genau wo ich stehe

Mehr

infach Geld FBV Ihr Weg zum finanzellen Erfolg Florian Mock

infach Geld FBV Ihr Weg zum finanzellen Erfolg Florian Mock infach Ihr Weg zum finanzellen Erfolg Geld Florian Mock FBV Die Grundlagen für finanziellen Erfolg Denn Sie müssten anschließend wieder vom Gehaltskonto Rückzahlungen in Höhe der Entnahmen vornehmen, um

Mehr

Vermögensbildung: Sparen und Wertsteigerung bei Immobilien liegen vorn

Vermögensbildung: Sparen und Wertsteigerung bei Immobilien liegen vorn An die Redaktionen von Presse, Funk und Fernsehen 32 02. 09. 2002 Vermögensbildung: Sparen und Wertsteigerung bei Immobilien liegen vorn Das aktive Sparen ist nach wie vor die wichtigste Einflussgröße

Mehr

Sie war noch nie in Afrika. hat dort aber schon 7 Unternehmen gegründet!

Sie war noch nie in Afrika. hat dort aber schon 7 Unternehmen gegründet! Sie war noch nie in Afrika hat dort aber schon 7 Unternehmen gegründet! Hunger Nahrung zu Müll machen Nahrung im Müll suchen Auf unserer Welt sind die Dinge sehr ungleich verteilt. Während die westliche

Mehr

Der wachsende Berufsunfähigkeitsschutz. junge Leute. SV Start-Easy-BU. Sparkassen-Finanzgruppe

Der wachsende Berufsunfähigkeitsschutz. junge Leute. SV Start-Easy-BU. Sparkassen-Finanzgruppe Der wachsende Berufsunfähigkeitsschutz für junge Leute. SV Start-Easy-BU. Sparkassen-Finanzgruppe Weiter mit im Leben dabei auch bei Berufsunfähigkeit. Die Start-Easy-BU. Mit dem Berufsleben beginnt ein

Mehr

Gründe für fehlende Vorsorgemaßnahmen gegen Krankheit

Gründe für fehlende Vorsorgemaßnahmen gegen Krankheit Gründe für fehlende Vorsorgemaßnahmen gegen Krankheit politische Lage verlassen sich auf Familie persönliche, finanzielle Lage meinen, sich Vorsorge leisten zu können meinen, sie seien zu alt nicht mit

Mehr

Das Leitbild vom Verein WIR

Das Leitbild vom Verein WIR Das Leitbild vom Verein WIR Dieses Zeichen ist ein Gütesiegel. Texte mit diesem Gütesiegel sind leicht verständlich. Leicht Lesen gibt es in drei Stufen. B1: leicht verständlich A2: noch leichter verständlich

Mehr

Der wachsende Berufsunfähigkeitsschutz SV Start-Easy-BU.

Der wachsende Berufsunfähigkeitsschutz SV Start-Easy-BU. SV STart-easy-bu Der wachsende Berufsunfähigkeitsschutz für junge Leute. SV Start-Easy-BU. Was auch passiert: Sparkassen-Finanzgruppe www.sparkassenversicherung.de Weiter mit im Leben dabei auch bei Berufsunfähigkeit.

Mehr

Kinderarmut. 1. Kapitel: Kinderarmut in der Welt

Kinderarmut. 1. Kapitel: Kinderarmut in der Welt Kinderarmut 1. Kapitel: Kinderarmut in der Welt Armut gibt es überall auf der Welt und Armut ist doch sehr unterschiedlich. Armut? Was ist das? Woher kommt das? wieso haben die einen viel und die anderen

Mehr

a) Bis zu welchem Datum müssen sie spätestens ihre jetzigen Wohnungen gekündigt haben, wenn sie selber keine Nachmieter suchen wollen?

a) Bis zu welchem Datum müssen sie spätestens ihre jetzigen Wohnungen gekündigt haben, wenn sie selber keine Nachmieter suchen wollen? Thema Wohnen 1. Ben und Jennifer sind seit einiger Zeit ein Paar und beschliessen deshalb, eine gemeinsame Wohnung zu mieten. Sie haben Glück und finden eine geeignete Dreizimmer-Wohnung auf den 1.Oktober

Mehr

Allensbach: Das Elterngeld im Urteil der jungen Eltern

Allensbach: Das Elterngeld im Urteil der jungen Eltern August 2007 Allensbach: Das Elterngeld im Urteil der jungen Eltern Allensbach befragte im Juni 2007 eine repräsentative Stichprobe von 1000 Müttern und Vätern, deren (jüngstes) Kind ab dem 1.1.2007 geboren

Mehr

DAS NEUE GESETZ ÜBER FACTORING ( Amtsblatt der RS, Nr.62/2013)

DAS NEUE GESETZ ÜBER FACTORING ( Amtsblatt der RS, Nr.62/2013) DAS NEUE GESETZ ÜBER FACTORING ( Amtsblatt der RS, Nr.62/2013) I Einleitung Das Parlament der Republik Serbien hat das Gesetz über Factoring verabschiedet, welches am 24. Juli 2013 in Kraft getreten ist.

Mehr

Arbeitsmarkteffekte von Umschulungen im Bereich der Altenpflege

Arbeitsmarkteffekte von Umschulungen im Bereich der Altenpflege Aktuelle Berichte Arbeitsmarkteffekte von Umschulungen im Bereich der Altenpflege 19/2015 In aller Kürze Im Bereich der Weiterbildungen mit Abschluss in einem anerkannten Ausbildungsberuf für Arbeitslose

Mehr

Gutes Leben was ist das?

Gutes Leben was ist das? Lukas Bayer Jahrgangsstufe 12 Im Hirschgarten 1 67435 Neustadt Kurfürst-Ruprecht-Gymnasium Landwehrstraße22 67433 Neustadt a. d. Weinstraße Gutes Leben was ist das? Gutes Leben für alle was genau ist das

Mehr

Primzahlen und RSA-Verschlüsselung

Primzahlen und RSA-Verschlüsselung Primzahlen und RSA-Verschlüsselung Michael Fütterer und Jonathan Zachhuber 1 Einiges zu Primzahlen Ein paar Definitionen: Wir bezeichnen mit Z die Menge der positiven und negativen ganzen Zahlen, also

Mehr

allensbacher berichte

allensbacher berichte allensbacher berichte Institut für Demoskopie Allensbach 2006 / Nr. 8 ALTERSVORSORGE THEMA NUMMER 1 Allensbach am Bodensee, Mitte Mai 2006. - Das Thema Altersvorsorge beschäftigt die Bevölkerung immer

Mehr

Modul 2 Nur eine Unterschrift, nur ein Klick?! Verträge- Rechte und Pflichten

Modul 2 Nur eine Unterschrift, nur ein Klick?! Verträge- Rechte und Pflichten Modul 2 Nur eine Unterschrift, nur ein Klick?! Verträge- Rechte und Pflichten Baustein: V14 Raten ohne Ende? Ziel: Sensibilisierung für die Folgen der Nichteinhaltung von Verträgen und die daraus entstehenden

Mehr

Die große Wertestudie 2011

Die große Wertestudie 2011 Die große Wertestudie Projektleiter: Studien-Nr.: ppa. Dr. David Pfarrhofer Prof. Dr. Werner Beutelmeyer ZR..P.F/T Diese Studie wurde für die Vinzenz Gruppe durchgeführt Dokumentation der Umfrage ZR..P.F/T:

Mehr

Meinungen der Bürgerinnen und Bürger in Hamburg und Berlin zu einer Bewerbung um die Austragung der Olympischen Spiele

Meinungen der Bürgerinnen und Bürger in Hamburg und Berlin zu einer Bewerbung um die Austragung der Olympischen Spiele Meinungen der Bürgerinnen und Bürger in Hamburg und Berlin zu einer Bewerbung um die Austragung der Olympischen Spiele 4. März 2015 q5337/31319 Le forsa Politik- und Sozialforschung GmbH Büro Berlin Schreiberhauer

Mehr

Insolvenzordnung: Hinweise für Schuldner - Verbraucherinsolvenzverfahren -

Insolvenzordnung: Hinweise für Schuldner - Verbraucherinsolvenzverfahren - ALLGEMEINE RECHTSFRAGEN - R23 Stand: April 2004 Ihr Ansprechpartner Thomas Teschner E-Mail thomas.teschner@saarland.ihk.de Tel. (0681) 9520-200 Fax (0681) 9520-288 Insolvenzordnung: Hinweise für Schuldner

Mehr

1. Berufsbegleitende Nachqualifizierung zum Berufsabschluß

1. Berufsbegleitende Nachqualifizierung zum Berufsabschluß 13 1. Berufsbegleitende Nachqualifizierung zum Berufsabschluß In diesem einleitenden Kapitel wird ein Überblick über die Ziele und Merkmale der berufsbegleitenden Nachqualifizierung gegeben. Unter der

Mehr

Charakteristikum des Gutachtenstils: Es wird mit einer Frage begonnen, sodann werden die Voraussetzungen Schritt für Schritt aufgezeigt und erörtert.

Charakteristikum des Gutachtenstils: Es wird mit einer Frage begonnen, sodann werden die Voraussetzungen Schritt für Schritt aufgezeigt und erörtert. Der Gutachtenstil: Charakteristikum des Gutachtenstils: Es wird mit einer Frage begonnen, sodann werden die Voraussetzungen Schritt für Schritt aufgezeigt und erörtert. Das Ergebnis steht am Schluß. Charakteristikum

Mehr

Schnellübersicht Seite Ausweg aus dem Schuldenkreislauf 7

Schnellübersicht Seite Ausweg aus dem Schuldenkreislauf 7 Schnellübersicht Seite Ausweg aus dem Schuldenkreislauf 7 Wichtiges vorab 9 Außergerichtlicher Einigungsversuch 45 Gerichtliches Einigungsverfahren 79 Insolvenzverfahren 103 Wohlverhaltensphase 117 Am

Mehr

Schuldenbarometer 1. Halbjahr 2013

Schuldenbarometer 1. Halbjahr 2013 Schuldenbarometer 1. Halbjahr 2013 Zahl der Privatinsolvenzen sinkt um 3,9 Prozent Kernergebnisse Rückgang um 3,9 Prozent: 63.006 Privatinsolvenzen im ersten Halbjahr 2013 Prognose Gesamtjahr: 126.000

Mehr

Finanzen. Gesamtausgaben steigen in Niedersachsen unterdurchschnittlich. Kräftiger Anstieg der Sachinvestitionen in Niedersachsen

Finanzen. Gesamtausgaben steigen in Niedersachsen unterdurchschnittlich. Kräftiger Anstieg der Sachinvestitionen in Niedersachsen Finanzen Gesamtausgaben steigen in unterdurchschnittlich Die bereinigten Gesamtausgaben haben in mit + 2,7 % langsamer zugenommen als in Deutschland insgesamt (+ 3,6 %). Die höchsten Zuwächse gab es in

Mehr

Jahresbericht Schuldnerberatung 1997

Jahresbericht Schuldnerberatung 1997 Jahresbericht Schuldnerberatung 1997 Die Schuldnerberatung des PARITÄTISCHEN Nienburg wurde wie in den Vorjahren gut in Anspruch genommen. Sie hat sich im Laufe der Jahre fest etabliert und ist aus dem

Mehr

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren W. Kippels 22. Februar 2014 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 2 2 Lineargleichungssysteme zweiten Grades 2 3 Lineargleichungssysteme höheren als

Mehr

Vermögensverteilung. Vermögensverteilung. Zehntel mit dem höchsten Vermögen. Prozent 61,1 57,9 19,9 19,0 11,8 11,1 5 0,0 0,0 1,3 2,8 7,0 2,8 6,0

Vermögensverteilung. Vermögensverteilung. Zehntel mit dem höchsten Vermögen. Prozent 61,1 57,9 19,9 19,0 11,8 11,1 5 0,0 0,0 1,3 2,8 7,0 2,8 6,0 Vermögensverteilung Erwachsene Bevölkerung nach nach Zehnteln Zehnteln (Dezile), (Dezile), Anteile Anteile am am Gesamtvermögen Gesamtvermögen in Prozent, in Prozent, 2002 2002 und und 2007* 2007* Prozent

Mehr

Finanzdienstleistungen

Finanzdienstleistungen Methodenblatt Finanzdienstleistungen Ein Quiz für junge Leute Zeit Material 30 bis 40 Minuten beiliegende Frage und Auswertungsbögen Vorbereitung Das Satzergänzungs oder Vier Ecken Spiel aus Projekt 01

Mehr

Erfahrungen mit Hartz IV- Empfängern

Erfahrungen mit Hartz IV- Empfängern Erfahrungen mit Hartz IV- Empfängern Ausgewählte Ergebnisse einer Befragung von Unternehmen aus den Branchen Gastronomie, Pflege und Handwerk Pressegespräch der Bundesagentur für Arbeit am 12. November

Mehr

Wichtige Forderungen für ein Bundes-Teilhabe-Gesetz

Wichtige Forderungen für ein Bundes-Teilhabe-Gesetz Wichtige Forderungen für ein Bundes-Teilhabe-Gesetz Die Parteien CDU, die SPD und die CSU haben versprochen: Es wird ein Bundes-Teilhabe-Gesetz geben. Bis jetzt gibt es das Gesetz noch nicht. Das dauert

Mehr

Kreativ visualisieren

Kreativ visualisieren Kreativ visualisieren Haben Sie schon einmal etwas von sogenannten»sich selbst erfüllenden Prophezeiungen«gehört? Damit ist gemeint, dass ein Ereignis mit hoher Wahrscheinlichkeit eintritt, wenn wir uns

Mehr

Lösungshinweise zur Einsendearbeit 2 SS 2011

Lösungshinweise zur Einsendearbeit 2 SS 2011 Lösungshinweise zur Einsendearbeit 2 zum Kurs 41500, Finanzwirtschaft: Grundlagen, SS2011 1 Lösungshinweise zur Einsendearbeit 2 SS 2011 Finanzwirtschaft: Grundlagen, Kurs 41500 Aufgabe Finanzierungsbeziehungen

Mehr

Pädagogik. Melanie Schewtschenko. Eingewöhnung und Übergang in die Kinderkrippe. Warum ist die Beteiligung der Eltern so wichtig?

Pädagogik. Melanie Schewtschenko. Eingewöhnung und Übergang in die Kinderkrippe. Warum ist die Beteiligung der Eltern so wichtig? Pädagogik Melanie Schewtschenko Eingewöhnung und Übergang in die Kinderkrippe Warum ist die Beteiligung der Eltern so wichtig? Studienarbeit Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung.2 2. Warum ist Eingewöhnung

Mehr

ist die Vergütung für die leihweise Überlassung von Kapital ist die leihweise überlassenen Geldsumme

ist die Vergütung für die leihweise Überlassung von Kapital ist die leihweise überlassenen Geldsumme Information In der Zinsrechnung sind 4 Größen wichtig: ZINSEN Z ist die Vergütung für die leihweise Überlassung von Kapital KAPITAL K ist die leihweise überlassenen Geldsumme ZINSSATZ p (Zinsfuß) gibt

Mehr

Deutschland-Check Nr. 35

Deutschland-Check Nr. 35 Beschäftigung älterer Arbeitnehmer Ergebnisse des IW-Unternehmervotums Bericht der IW Consult GmbH Köln, 13. Dezember 2012 Institut der deutschen Wirtschaft Köln Consult GmbH Konrad-Adenauer-Ufer 21 50668

Mehr

IWP Institut für Wirtschafts- und Politikforschung Richter & Schorn gfa@iwp-koeln.org, www.iwp-koeln.org

IWP Institut für Wirtschafts- und Politikforschung Richter & Schorn gfa@iwp-koeln.org, www.iwp-koeln.org Eine Bürokratiekostenfolgenabschätzung zum zweiten Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt im Hinblick auf geringfügige Beschäftigungsverhältnisse Das IWP Institut für Wirtschafts- und Politikforschung

Mehr

Finanzierung: Übungsserie III Innenfinanzierung

Finanzierung: Übungsserie III Innenfinanzierung Thema Dokumentart Finanzierung: Übungsserie III Innenfinanzierung Lösungen Theorie im Buch "Integrale Betriebswirtschaftslehre" Teil: Kapitel: D1 Finanzmanagement 2.3 Innenfinanzierung Finanzierung: Übungsserie

Mehr

Verjährungsfalle Gewährleistungsbürgschaft. -Unterschiedliche Verjährungsfristen für Mängelansprüche und Ansprüche aus der Gewährleistungsbürgschaft

Verjährungsfalle Gewährleistungsbürgschaft. -Unterschiedliche Verjährungsfristen für Mängelansprüche und Ansprüche aus der Gewährleistungsbürgschaft Verjährungsfalle Gewährleistungsbürgschaft -Unterschiedliche Verjährungsfristen für Mängelansprüche und Ansprüche aus der Gewährleistungsbürgschaft Üblicherweise legen Generalunternehmer in den Verträgen

Mehr

Fremdsprachen. 1. Untersuchungsziel

Fremdsprachen. 1. Untersuchungsziel Fremdsprachen Datenbasis: 1.004 Befragte im Alter ab 14 Jahre, bundesweit repräsentativ Erhebungszeitraum: 8. bis 10. April 2015 Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte Auftraggeber: CASIO Europe

Mehr

IMMOBILIENMARKT Arbeitsauftrag

IMMOBILIENMARKT Arbeitsauftrag Aufgabe 1 Weshalb nehmen Immobilien in der Volkswirtschaft der Schweiz eine bedeutende Stellung ein? Nennen Sie drei Beispiele. Aufgabe 2 a) Weshalb beeinflusst das Zinsniveau die Nachfrage nach Immobilien

Mehr

Das Verbraucherinsolvenzverfahren

Das Verbraucherinsolvenzverfahren Das Verbraucherinsolvenzverfahren Die Schuldner- und Insolvenzberatungsstelle des Saarpfalz-Kreises informiert Mit einem Verbraucherinsolvenzverfahren kann in einem grundsätzlich 6jährigen gerichtlichen

Mehr

Leben im Alter im Erzbistum Köln Umfrage im Auftrag des Diözesan-Caritasverbandes für das Erzbistum Köln e.v.

Leben im Alter im Erzbistum Köln Umfrage im Auftrag des Diözesan-Caritasverbandes für das Erzbistum Köln e.v. Umfrage im Auftrag des Diözesan-Caritasverbandes für das Erzbistum Köln e.v. Januar 2010 Untersuchungslage Grundgesamtheit: Deutschsprachige Bevölkerung im Erzbistum Köln ab 40 Jahren Stichprobe: Repräsentative

Mehr

Wie funktioniert ein Mieterhöhungsverlangen?

Wie funktioniert ein Mieterhöhungsverlangen? Wie funktioniert ein Mieterhöhungsverlangen? Grundsätzlich steht einem Vermieter jederzeit die Möglichkeit offen, die gegenwärtig bezahlte Miete gemäß 558 BGB an die ortsübliche Miete durch ein entsprechendes

Mehr

Professionelle Seminare im Bereich MS-Office

Professionelle Seminare im Bereich MS-Office Der Name BEREICH.VERSCHIEBEN() ist etwas unglücklich gewählt. Man kann mit der Funktion Bereiche zwar verschieben, man kann Bereiche aber auch verkleinern oder vergrößern. Besser wäre es, die Funktion

Mehr

Christina Klein. Ihre Rechte als Vater. interna. Ihr persönlicher Experte

Christina Klein. Ihre Rechte als Vater. interna. Ihr persönlicher Experte Christina Klein Ihre Rechte als Vater interna Ihr persönlicher Experte Inhalt 1. Einleitung... 5 2. Die Sorgeerklärung... 7 3. Das gemeinschaftliche Sorgerecht... 9 4. Das alleinige Sorgerecht... 11 5.

Mehr

PKV-Info. Lohnt der Wechsel innerhalb der PKV?

PKV-Info. Lohnt der Wechsel innerhalb der PKV? PKV-Info Lohnt der Wechsel innerhalb der PKV? 2 Die Unternehmen der privaten Krankenversicherung (PKV) stehen miteinander im Wettbewerb. Das ist so gewollt, zum Nutzen der Versicherten. Denn jeder Wettbewerb

Mehr

Informationsblatt Entschuldungsverfahren

Informationsblatt Entschuldungsverfahren 1. Die ersten Schritte auf dem Weg zur Entschuldung 1.1 Das Ordnen der Unterlagen Der erste Schritt für einen dauerhaften Schuldenabbau ist, dass Sie als betroffener Schuldner zunächst Ihre gesamten Unterlagen

Mehr

Ärzte befürchten Engpässe bei der Patientenversorgung

Ärzte befürchten Engpässe bei der Patientenversorgung allensbacher berichte Institut für Demoskopie Allensbach November 2010 Ärzte befürchten Engpässe bei der Patientenversorgung Die Ärzte in Deutschland sind außerordentlich besorgt, dass es in Zukunft verstärkt

Mehr

Mehr Geld verdienen! Lesen Sie... Peter von Karst. Ihre Leseprobe. der schlüssel zum leben. So gehen Sie konkret vor!

Mehr Geld verdienen! Lesen Sie... Peter von Karst. Ihre Leseprobe. der schlüssel zum leben. So gehen Sie konkret vor! Peter von Karst Mehr Geld verdienen! So gehen Sie konkret vor! Ihre Leseprobe Lesen Sie...... wie Sie mit wenigen, aber effektiven Schritten Ihre gesteckten Ziele erreichen.... wie Sie die richtigen Entscheidungen

Mehr

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Bekanntheit, Kauf und Konsum von Alcopops in der Bundesrepublik Deutschland 2003

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Bekanntheit, Kauf und Konsum von Alcopops in der Bundesrepublik Deutschland 2003 Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Bekanntheit, Kauf und Konsum von Alcopops in der Bundesrepublik Deutschland Ergebnisse einer repräsentativen Befragung Anschrift: Bundeszentrale für gesundheitliche

Mehr

Um Ihre Ziele durchzusetzen! Um Beziehungen zu knüpfen und zu pflegen! Um in Begegnungen mit anderen Ihre Selbstachtung zu wahren!

Um Ihre Ziele durchzusetzen! Um Beziehungen zu knüpfen und zu pflegen! Um in Begegnungen mit anderen Ihre Selbstachtung zu wahren! Handout 19 Interpersonelle Grundfertigkeiten Einführung Wozu brauchen Sie zwischenmenschliche Skills? Um Ihre Ziele durchzusetzen! Um Beziehungen zu knüpfen und zu pflegen! Um in Begegnungen mit anderen

Mehr

U R T E I L S A U S Z U G. In Sachen: Präjudizielle Frage in bezug auf Artikel 307bis des Zivilgesetzbuches, gestellt vom Kassationshof.

U R T E I L S A U S Z U G. In Sachen: Präjudizielle Frage in bezug auf Artikel 307bis des Zivilgesetzbuches, gestellt vom Kassationshof. ÜBERSETZUNG Geschäftsverzeichnisnr. 2287 Urteil Nr. 163/2001 vom 19. Dezember 2001 U R T E I L S A U S Z U G In Sachen: Präjudizielle Frage in bezug auf Artikel 307bis des Zivilgesetzbuches, gestellt vom

Mehr

Programm 4: Arbeiten mit thematischen Karten

Programm 4: Arbeiten mit thematischen Karten : Arbeiten mit thematischen Karten A) Anteil der ausländischen Wohnbevölkerung an der Wohnbevölkerung insgesamt 2001 in Prozent 1. Inhaltliche und kartographische Beschreibung - Originalkarte Bei dieser

Mehr

Zeichen bei Zahlen entschlüsseln

Zeichen bei Zahlen entschlüsseln Zeichen bei Zahlen entschlüsseln In diesem Kapitel... Verwendung des Zahlenstrahls Absolut richtige Bestimmung von absoluten Werten Operationen bei Zahlen mit Vorzeichen: Addieren, Subtrahieren, Multiplizieren

Mehr

Was meinen die Leute eigentlich mit: Grexit?

Was meinen die Leute eigentlich mit: Grexit? Was meinen die Leute eigentlich mit: Grexit? Grexit sind eigentlich 2 Wörter. 1. Griechenland 2. Exit Exit ist ein englisches Wort. Es bedeutet: Ausgang. Aber was haben diese 2 Sachen mit-einander zu tun?

Mehr

Senkung des technischen Zinssatzes und des Umwandlungssatzes

Senkung des technischen Zinssatzes und des Umwandlungssatzes Senkung des technischen Zinssatzes und des Umwandlungssatzes Was ist ein Umwandlungssatz? Die PKE führt für jede versicherte Person ein individuelles Konto. Diesem werden die Beiträge, allfällige Einlagen

Mehr

A n a l y s i s Finanzmathematik

A n a l y s i s Finanzmathematik A n a l y s i s Finanzmathematik Die Finanzmathematik ist eine Disziplin der angewandten Mathematik, die sich mit Themen aus dem Bereich von Finanzdienstleistern, wie etwa Banken oder Versicherungen, beschäftigt.

Mehr

Wirtschaftskreislauf. Inhaltsverzeichnis. Einfacher Wirtschaftskreislauf. aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wirtschaftskreislauf. Inhaltsverzeichnis. Einfacher Wirtschaftskreislauf. aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie Wirtschaftskreislauf aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie Der Wirtschaftskreislauf ist ein vereinfachtes Modell einer Volkswirtschaft, in dem die wesentlichen Tauschvorgänge zwischen den Wirtschaftssubjekten

Mehr

Eva Douma: Die Vorteile und Nachteile der Ökonomisierung in der Sozialen Arbeit

Eva Douma: Die Vorteile und Nachteile der Ökonomisierung in der Sozialen Arbeit Eva Douma: Die Vorteile und Nachteile der Ökonomisierung in der Sozialen Arbeit Frau Dr. Eva Douma ist Organisations-Beraterin in Frankfurt am Main Das ist eine Zusammen-Fassung des Vortrages: Busines

Mehr

Mehr als die Hälfte der Betroffenen sind über 60 Jahre alt. Die Taubblindheit als doppelte Sinnesbehinderung kommt jedoch in jeder Altersspanne vor.

Mehr als die Hälfte der Betroffenen sind über 60 Jahre alt. Die Taubblindheit als doppelte Sinnesbehinderung kommt jedoch in jeder Altersspanne vor. Im Zuge der Umfragen und Gespräche während des dreijährigen Projektverlaufs konnten wir etwa 150 taubblinde Menschen und 550 hörsehbehinderte Menschen in Bayern ermitteln. Wir gehen nach intensiven Gesprächen

Mehr

S P E C T R A K T U E L L FREIE WAHL DER KRANKENVERSICHERUNG: SORGENVOLLER BLICK IN DIE ZUKUNFT 8/00. I:\PR-ARTIK\Aktuell00\08\Krank_neu.

S P E C T R A K T U E L L FREIE WAHL DER KRANKENVERSICHERUNG: SORGENVOLLER BLICK IN DIE ZUKUNFT 8/00. I:\PR-ARTIK\Aktuell00\08\Krank_neu. S P E C T R A FREIE WAHL DER KRANKENVERSICHERUNG: A SORGENVOLLER BLICK IN DIE ZUKUNFT 8/00 K T U E L L I:\PR-ARTIK\Aktuell00\08\Krank_neu.doc Freie Wahl der Krankenversicherung: Sorgenvoller Blick in die

Mehr

Entrepreneur. Der Aufbruch in eine neue Unternehmenskultur

Entrepreneur. Der Aufbruch in eine neue Unternehmenskultur Entrepreneur Der Aufbruch in eine neue Unternehmenskultur 08. September 2006 1 Ausgangssituation: Die Beziehung zwischen Unternehmer und Arbeitnehmer steht auf dem Prüfstand. Aktuell gibt es eine lebhafte

Mehr

Elternzeit Was ist das?

Elternzeit Was ist das? Elternzeit Was ist das? Wenn Eltern sich nach der Geburt ihres Kindes ausschließlich um ihr Kind kümmern möchten, können sie bei ihrem Arbeitgeber Elternzeit beantragen. Während der Elternzeit ruht das

Mehr

Private Unfallversicherungen bei Selbstständigen - Ergebnisse einer repräsentativen Studie von Forsa - November 2009

Private Unfallversicherungen bei Selbstständigen - Ergebnisse einer repräsentativen Studie von Forsa - November 2009 Private Unfallversicherungen bei Selbstständigen - Ergebnisse einer repräsentativen Studie von Forsa - November 2009 Inhalt Studiensteckbrief Management Summary Grafiken: Besitzquoten bei privaten Unfallversicherungen

Mehr