birdingtours Reisebericht

Transkript

1 Reise: Birding Südbaden ReiseleiterIn: Katharina Kühnert und Christoph Hercher Datum: Teilnehmerzahl: 8 Unterkunft: Haus am Wald, Sulzburg Diese birdingtour ist speziell für Vogelbeobachter konzipiert, die die süddeutschen Arten im Rahmen einer Ornitour sehen wollen: Z.B. Bienenfresser, Wiedehopf, Alpensegler, Orpheusspötter, Zaunammer, Dreizehenspecht, Ringdrossel, Tannenhäher, Zitronengirlitz, Schwarzmilan, Nachtigall, Schwarzkehlchen, Grünspecht,... Besondere klimatische Bedingungen, die südwestliche Lage und alte Kulturlandschaften begründen das Vorkommen sehr spezieller Arten, von denen wir möglichst viele auf dieser Reise entdecken und beobachten wollten. Samstag, , Tag 1 Nach einem gemütlichen Kaffeetrinken beginnt die Reise mit der Suche nach dem Orpheusspötter, einer südwestdeutschen Spezialität. Doch wir haben kein Glück mit dem Spätankömmling, der vielleicht noch gar kein festes Revier etabliert hat und deshalb schwer zu finden ist. In der benachbarten Kiesgrube sehen wir dafür einige Schwarzkehlchen. Mehrere Männchen lassen sich wunderbar beobachten, untermalt vom Gesang einer Dorngrasmücke und den Flugrufen eines Bluthänfling- Trupps. Überraschend taucht am anderen Ende der Grube schließlich noch ein Neuntöter-Männchen auf. Danach fahren wir zum Rhein. Auch hier bleibt der Orpheussspötter stumm, dafür aber jagen Uferschwalben über uns. Stieglitz und Heckenbraunelle singen in den Büschen und am Fluss sehen wir noch Seidenreiher und Kormoran. Als wir schließlich aufbrechen, werden wir durch ein regelrechtes Konzert der Nachtigallen verabschiedet. Höhepunkte: Schwarzkehlchen, Seidenreiher, Schwarzmilan und Neuntöter Seite 1

2 Sonntag, , Tag 2 Früh am Morgen geht es auf die Fahrt ins Dreiländereck, wo wir vom Tüllinger Berg aus einen herrlichen Blick über Basel genießen können. Kaum dass wir im Beobachtungsgebiet sind, begrüßt uns auch schon ein Zaunammer-Weibchen und ein Männchen singt gut sichtbar im nächsten Kirschbaum. Nachdem wir nur einige Schritte weiter gegangen sind, präsentiert sich ein Gartenrotschwanz, der zwischen den Weinreben jagt und immer wieder auf einem Rebstock absitzt. Schließlich verrät er uns auch noch seinen Nistplatz, in dessen Nähe wir auch den weiblichen Gartenrotschwanz beobachten können. Aus dem Weinberg unterhalb hören wir dann auch den Wendehals, den wir schließlich sogar offen sitzend und rufend eine ganze Weile bewundern können. Ein absoluter Glücksfall! Auch heute versuche wir unser Glück noch am Rhein diesmal im NSG Altrhein Whylen. Neben Bläss- und Teichralle sehen wir Flussregenpfeifer, Rostgänse mit Pulli, eine Mittelmeermöwe auf ihrem Nest sitzend und nur ganz kurz entdecken wir auch eine Wasserralle. Der Nachmittag hält noch einen weiteren Höhepunkt bereit: Franz Preiß erlaubt uns Einblicke in sein Schutzprojekt für den Steinkauz. In einer besetzten Nisthöhle finden sich nur fünf Tage alte kleine Käuze, und das Weibchen. Das Männchen konnten wir sogar im Flug sehen und weil noch Zeit ist, besuchen wir noch ein paar kleine Tümpel mit Kreuzkröten- Kaulquappen, sowie eine neu erworbene Streuobstwiese des NABU-Lörrach. Höhepunkte: Zaunammer, Gartenrotschwanz, Wendehals, Grünspecht, Kolbenente, Steinkauz, Kaulquappen von Kreuzkröte Seite 2

3 Montag, , Tag 3 Am Kaiserstuhl ist es schön und sonnig, während für den Rest des Gebiets Regen angesagt ist. Gut sichtbar zeigt sich der Wiedehopf im Flug und futtertragend im Rebberg. Auch die ersten Bienenfresser trillern über uns. Den Mittag verbringen wir im Zentralkaiserstuhl und können sogar die Übergabe eines Brautgeschenks zwischen zwei Bienenfressern beobachten. In einem kleinen Naturschutzgebiet findet sich auch so manche botanische Besonderheit. Später können wir die Bienenfresser beim Röhrenbau an einer Lösswand beobachten. Auch dem Badberg statten wir noch einen Besuch ab. Neben dem Ruf des Kuckucks, können wir hier einen Baumpieper im Fluggesang bewundern und entdecken auch einen Schmetterlingshaft auf den artenreichen Wiesen. Der Abend kündigt sich mit Regenwolken an, aber als wir schließlich nach dem Essen im Elsass ankommen, ist hier klarer Himmel. Den Triel müssen wir mit großer Vorsicht suchen, aber schließlich entdecken wir sein Profil am hinteren Ende der Kiesgrube. Einige Teilnehmer sehen sogar noch einen zweiten Triel und wir alle haben eine tolle Beobachtung. Den Tag rundet schließlich noch der Besuch einer großen Diptam-Wiese ab. Höhepunkte: Wiedehopf, Bienenfresser, Triel, Gänsesäger mit 7 Pulli, Eiderente, Brand-Knabenkraut, Pyramiden-Spitzorchis, Diptam, Fliegen-Ragwurz Dienstag, , Tag 4 Nach gemütlichem Frühstück und einem Besuch des birdingtours Büros geht es auf den Feldberg zur Todtnauer Hütte. Nach ein paar Schritten begrüßt uns schon der Baumpieper aus nächster Näher im Singflug. Baumpieper-Reviere reihen sich hier dicht aneinander und im nächsten angekommen präsentiert sich auch die erste Ringdrossel des Tages in bestem Foto- Licht. Singend auf einer Tannenspitze sitzend, lässt sie sich eine geraume Zeit ganz in Ruhe beobachten. Seite 3

4 Der Schwarzwald zeigt sich von einer beeindruckenden Seite, denn die fernen grauen Wolkenfetzen über den Tannenspitzen, verleihen dem Ausblick eine gewisse Dramatik, die von den kehligen Rufen des Kolkraben wunderbar untermalt wird. Auch der Zitronenzeisig lässt sich hier schon kurz blicken, kann aber auf dem Rückweg zur Todtnauer Hütte erst in voller Pracht aus nächster Nähe bewundert werden. Hier war der seltene Fink sogar in kleineren Trupps unterwegs. Während einige Rüstige ein kleines Stück ins Waldesinnere weiterlaufen, entdeckte der Rest der Teilnehmer eine Gams, die geschickt einen Hang ganz in der Nähe erklimmt. Nach dem Mitagessen besuchten wir das Revier der Zippammer, die sich uns allerdings nicht zeigen will. Später im Bergwald verraten uns aber die schimpfenden Tannenmeisen und Goldhähnchen mit ihrer Reaktion auf die Klangatrappe, dass wir mitten im Sperlingskauz-Revier stehen. Der letzte Abend wird dann mit einer Weinprobe im Weingut Brugger begangen. Im Rebberg, den wir noch besichtigten, können wir den wohl schönsten Sonnenuntergang dieser Reise erleben. Höhepunkte: Baumpieper, Ringdrossel, Neuntöter, Kolkrabe, Zitronenzeisig Mittwoch, , Tag 5 Obwohl es regnet, präsentieren sich die Alpensegler in Freiburg von ihrer schönsten Seite, schließlich sogar im Tiefflug mit kurzen Triller-Einlagen. Matthias Schmidt vom NABU-Freiburg erzählt uns alles über die Freiburger Alpensegler-Kolonie und erläutert die Schwierigkeiten des Zusammenlebens zwischen Mensch und Gebäudebrütern. Zwar verabschieden wir uns nun doch noch im Regen, aber während der Reise war dafür das Glück auf unserer Seite nicht nur mit dem Wetter. Höhepunkt: Alpensegler Seite 4

5 Artenliste Birding Südbaden 2012: Datum Rheinebene Dreiländereck Kaiserstuhl Schwarzwald Freiburg Haubentaucher Eiderente Gänsesäger + 7 juv. Graureiher Seidenreiher Stockente Reiherente Kolbenente Rostgans Nilgans Fasan Höckerschwan Rotmilan Schwarzmilan Mäusebussard Turmfalke Kormoran Wasserralle Teichhuhn Bläßhuhn Triel Flußregenpfeifer Weißstorch Mittelmeermöwe Ringeltaube Türkentaube Turteltaube Seite 5

6 Waldkauz Steinkauz Eisvogel Mauersegler Alpensegler Kuckuck Bienenfresser Wiedehopf Buntspecht Grünspecht Wendehals Feldlerche Rauchschwalbe Mehlschwalbe Uferschwalbe Baumpieper Bachstelze Gebirgsstelze Zaunkönig Heckenbraunelle Nachtigall Schwarzkehlchen Rotkehlchen Hausrotschwanz Gartenrotschwanz Amsel Singdrossel Misteldrossel Wacholderdrossel Ringdrossel Zilpzalp Seite 6

7 Mönchsgrasmücke Gartengrasmücke Dorngrasmücke Teichrohrsänger Wintergoldhähnchen Sommergoldhähnchen Pirol Neuntöter Kohlmeise Blaumeise Tannenmeise Kleiber Gartenbaumläufer Elster Eichelhäher Rabenkrähe Kolkrabe Dohle Saatkrähe Star Haussperling Feldsperling Buchfink Grünfink Stieglitz Zitronenzeisig Erlenzeisig Girlitz Goldammer Zaunammer Seite 7

8 Sonstige Beobachtungen: Rotwangenschildkröte Kreuzkröte Seefrosch Großer Fuchs Waldbrettspiel Schmetterlingshaft Fliegen-Ragwurz Pyramiden-Spitzorchis Brand-Knabenkraut Diptam Pimpernuss Verfasser: Katharina Kühnert und Christoph Hercher Fotos: Günter Wrusch und Kurt-Werner Augenstein Seite 8