Herausforderungen für Sanierungen im Quartier.
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- Peter Gerstle
- vor 6 Jahren
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1 Heike Marcinek Herausforderungen für Sanierungen im Quartier. Essen,
2 Die Gesellschafter der Deutschen Energie-Agentur. dena Bundesrepublik Deutschland 50 % KfW Bankengruppe 26 % Vertreten durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Einvernehmen mit: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur Allianz SE Deutsche Bank AG DZ BANK AG 8 % 8 % 8 % Geschäftsführung Ulrich Benterbusch Vorsitzender 2
3 Die Fokusthemen und Leistungsfelder der dena. 3
4 Ziele der Bundesregierung für den Gebäudesektor. Grundlage der Gebäudesanierung: Energiekonzept von 2010 mit Ergänzung in 2011 darauf aufbauende Gesetzgebung Sanierungsvorhaben ganzheitlich im Rahmen der Stadtentwicklung und Stadterneuerung betrachtet. 4
5 Energieverbrauch im Gebäudebestand Typologie. Ein-/Zweifamilienhäuser Mehrfamilienhäuser Nichtwohngebäude 15 Mio. 3 Mio. 1,8 Mio. Anteil am Gebäudeenergieverbrauch 41% 24% 35% Der Gebäudeenergieverbrauch entspricht 38 % des gesamten deutschen Endenergieverbrauchs Quellen: BBSR, Stat. Bundesamt, Hochrechnung der dena 5
6 Energieeffizienz im Quartier: Ausgangslage. 6
7 Das Haus als System. Haus ist die Summe der Einzelteile, die miteinander verzahnt sind. Bei der Betrachtung von Einzelteilen in der Sanierung ist der Blick in die jeweiligen anderen Gewerke sinnvoll. In einem Sanierungsfahrplan für einzelne Gebäude können Investitionen optimal aufeinander abgestimmt werden. 7
8 Das Haus im System. Das Haus bildet im Quartier einen Teil der zusammenhängenden Elemente. Bei der Betrachtung von Einzelgebäuden ist der Blick über die Gebäudegrenzen hinaus sinnvoll. In einem Sanierungsfahrplan für das Quartier können die Gebäude und deren Versorgung optimal aufeinander abgestimmt werden. 8
9 Komplexität Quartier. Quartier besteht aus: räumlicher Ausdehnung baulichen Grenzen sozialen Strukturen kulturellen Ebenen Verkehrsanbindung und Vernetzung mit dem Umland Handlungsfelder bei der Energieeffizienz sind dabei: Gebäude: Gebäudehülle, Gebäudetechnik Infrastruktur: Straßenbeleuchtung, Kläranlagen Energiesysteme: z.b. Nah- und Fernwärmeversorgung, Abwärmenutzung, etc. Mobilität: Mobilitätsmanagement, Verkehrskonzepte 9
10 Problematik. Das Denken im Quartier wird häufig als zentraler Lösungsansatz zum Auflösen des Sanierungsstaus herangezogen. Quartierssanierung ist mehr als ein Nahwärmeanschluss der Gebäude. Energieeffiziente Sanierungen sind auch im Quartier nicht die Regel: Hemmnisse bestehen hauptsächlich in der kleinteiligen Eigentümerstruktur 10
11 Chancen. Energieziele können unter Umständen im Quartier besser erreicht werden als auf Gebäudeebene Vorteile sind: Gebäude können einen Effizienznmix darstellen, z.b. besonders gute Gebäudehüllen in der Nachverdichtung, dafür geringere Anforderungen bei Denkmalschutz Umsetzung kann wirtschaftlicher erfolgen durch hohe Stückzahlen Energieversorgung kann optimiert werden, z.b. bessere Speichermöglichkeiten, unkonventionelle Energiesysteme Synergien können besser genutzt werden, z.b. Abwärmenutzung für Wärmeversorgung Wohnsiedlung Verknüpfung mit sozialen Verbesserungen, z.b. altersgerechter Umbau 11
12 Sanierung im Quartier: Handlungsfelder. 12
13 Wichtigste Förderprogramme. Städtebauförderung: Aktive Stadt- und Ortsteilzentren; Stadtumbau Ost; Stadtumbau West; Städtebaulicher Denkmalschutz; Soziale Stadt Investitionen im Quartier; Kleinere Städte und Gemeinden KfW-Programme: Energieeffizientes Bauen und Sanieren (Wohngebäude), Energieeffizientes Sanieren (öffentliche Nicht-Wohngebäude), Kommunale Energieversorgung, Energetische Stadtsanierung 13
14 Planungsinstrumente zur Berücksichtigung von Energieeffizienz und Erneuerbaren Energien. informelle Instrumente formelle Instrumente Umsetzung kommunales Energiekonzept Flächennutzungsplan/ Bebauungsplan (Bauleitplanung) städtebaulicher Vertrag Anschluss- und Benutzungszwang Integriertes Stadtentwicklungskonzept Grundstückskaufvertrag 14
15 Hemmnisse und zentrale Fragen: kleinteilige Eigentümerstrukturen: Wie können alle Eigentümer zur Umsetzung des Energiekonzeptes bewegt werden? Welche Information und Motivation benötigen die Eigentümer zur Umsetzung der Energiekonzepte (ähnlich wie bei Einzelgebäuden) Rolle der Kommunen: Wie können Kommunen motiviert werden? Quartierssanierung ist keine Pflichtaufgabe. Welche finanzielle Unterstützung ist notwendig und sinnvoll? Wie kann diese verstetigt werden? Wie kann die Wirtschaft in die Quartierssanierung (besser) eingebunden werden? 15
16 Mögliche Grundlagen für das Gelingen. Vielzahl der Akteure (Eigentümer und Mieter) aktivieren/motivieren, z.b. durch gezielte und organisierte Energieberatung vor Ort Einbeziehung der Bürger zu einem frühen Zeitpunkt im Planungsprozess Oberstes Entscheidungsgremium (Bürgermeister etc.) muss hinter Energieeffizienz- und Klimaschutz im Quartier stehen. Verantwortlicher in der Kommune (Sanierungsmanager) muss benannt werden, bestenfalls sollte ein Team mit unterschiedlichen Kompetenzen zusammengestellt werden. Konsequente Verknüpfung der energetischen Sanierung mit ohnehin anstehenden Aufgaben, z.b.: Barrierefreiheit, altersgerechter Umbau Sozialer Stadtumbau 16
17 Handlungsfelder im Quartier. Entwicklung und Etablierung von Standards bzgl. Energieeffizienz auf Quartiersebene. Geförderte Quartierskonzepte sollten die Ziele der Energiewende berücksichtigen. Integration von Standards in Bebauungsplänen würde bei der Schaffung von Rahmen zur Energieeffizienz im Neubau helfen. Etablierung des Sanierungsmanagers zur treibenden Kraft bei der Umsetzung der Quartierskonzepte. Schaffung und Begleitung von guten Beispielen zur Erzielung von Lern- und Nachahmungseffekten. 17
18 Gute Beispiele der Quartierssanierung. 18
19 Beispiel: Modellstadt Bottrop. Zielvorgabe: 50 % CO 2 - Einsparung bis 2020 Klimagerechter Stadtumbau mit integriertem Ansatz Detaillierte Quartiers-analyse als Basis Konkrete Maßnahmen-pläne für alle Quartiere Zwischenergebnis: Energetische Modernisierungs-rate 2012 bis 2013 bei 7,82 % Projekt "100 KWK in Bottrop -Bewerbungsphase abgeschlossen 19
20 Beispiel: Bahnstadt Heidelberg. Gesamtfläche: 116 Hektar Standort: stillgelegter Güter- und Rangierbahnhof & freiwerdende Militärflächen im Südwesten der Heidelberger Innenstadt Schaffung von Arbeitsplätzen und Wohneinheiten Passivhaus-Standard für alle Gebäude. Wärmeversorgung mit Fremdwärme aus erneuerbaren Energien wie Geothermie und Biomasse Strom- und Wärmeversorgung aus 100% erneuerbaren Energien durch Holz- Heizkraftwerk der Stadtwerke Heidelberg 20
21 Vielen Dank. 21
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