Handy Segen oder Fluch?
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- Felix Gerhardt
- vor 8 Jahren
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Transkript
1 Handy Segen oder Fluch? Aktiv für Gerechtigkeit
2 Paul Lechler gründete das Difäm im Jahr 1906 Unser Christentum darf nicht bloß Weltanschauung sein, sondern es muss sich durch die Tat bewähren. Paul Lechler
3 Organisation weltweiter christlicher Gesundheitsarbeit Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenhaus Missionsärztlichen Dienste Tübinger Projekt: Häusliche Betreuung Schwerkranker Akademie für Globale Gesundheit und Entwicklung (AGGE)
4 Arbeitsbereiche und Aufgaben Arzneimittelhilfe Förderung der Versorgung mit lebensnotwendigen Medikamenten, Qualitätskontrolle Team Gesundheitsdienste Begleitung und Unterstützung von weltweiten Gesundheitsprojekten Difäm Team Kommunikation & Theologische Studienarbeit Förderung des Engagements und des Verständnisses für die Aufgaben der weltweiten christlichen Gesundheitsarbeit Team Bildung Fort- und Weiterbildung von Ausreisenden und medizinischem Fachpersonal
5 Weltweit aktiv Schwerpunktländer Tschad Horn von Afrika Demokratische Republik Kongo Malawi Indien Papua-Neuguinea
6 Arbeitsschwerpunkte Gesundheitssysteme stärken und die Gesundheitsversorgung verbessern, vor allem für benachteiligte, gefährdete und bedürftige Menschen durch Ausstattung und Aufbau von Gesundheitseinrichtungen Verbesserung der Medikamentenversorgung Aus- und Weiterbildung von Fachpersonal im Gesundheitsbereich Prävention und Behandlung von Infektionskrankheiten sowie nicht übertragbarer und chronischer Krankheiten Förderung der Gesundheit von Mutter und Kind
7 Gesundheitsarbeit auf Augenhöhe In partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit Kirchen und kirchlichen Vereinen vor Ort Gemeinsame Entwicklung von Gesundheitsprojekten Intensiver Austausch, gegenseitiges Lernen durch regelmäßige Besuche Aktive Beteiligung der Menschen in Gemeinden Begleitung präventiver und kurativer Maßnahmen Berücksichtigung umweltbezogener, lokaler und kultureller Gegebenheiten
8 Gesundheitsarbeit im Ostkongo Wiederaufbau und Förderung der Gesundheitsarbeit in der Krisenregion Ostkongo
9 Demokratische Republik Kongo Einwohner: 68,7 Millionen (Ca. 300 Volksgruppen) Religionen: Katholiken (50%), Protestanten (20%), Muslime (10%), traditionelle Religionen und andere (20%) Hauptstadt: Kinshasa Sprachen: Französisch (Amtssprache), Lingala, Kingwana, Kikongo, Tshiluba und ca. 200 weitere lokale Sprachen
10 ein hartes Leben Bürgerkriege, finanziert durch den Verkauf der Rohstoffe im Kongo, forderten rund 5,4 Millionen Opfer Gewalt vor allem gegen Frauen Flüchtlinge, Vergewaltigung, Kindersoldaten Lebenserwartung im Kongo: 44 Jahre Große Armut und Hunger, vermehrt Krankheiten Staatliches Bildungs- und Gesundheitssystem funktioniert kaum Kirchen übernehmen oft Gesundheitsdienste: Gesundheitsstationen, Krankenhäuser
11 Gesundheitsarbeit im Ostkongo Menschen eine gesunde Zukunft schenken Aufbau und Ausstattung von Gesundheitseinrichtungen Hilfe für Opfer sexueller Gewalt Förderung von Kleinstkrediten für Frauen, die von Gewalt betroffen sind Verantwortung übernehmen Einsatz für die Zertifizierung des Rohstoff- Abbaus Einsatz für einen Bewusstseinswandel in Deutschland, beispielsweiße durch Recycling-Initiativen
12 Handy-Problematik Rohstoffgewinnung Herstellung Nutzung Entsorgung
13 Konflikt um Coltan-Abbau in der DR Kongo Bodenschätze: Gold, Kupfer, Kobalt, Coltan und vieles mehr In Ostkongo herrscht seit Jahren ein Kampf um die wertvollen Ressourcen: Die Kontrolle über Abbau und Verkauf der seltenen Erze. Staatliche Kontrolle über Abbau und Export fehlt
14 Was steckt in (D)einem Handy? 7,0% Eisen 1,4% Nickel 1,1% Zink 1,0% Zinn 0,6% Blei 34% Glas und Keramik 13% Kupfer 0,02% Tantal im Kondensator 0,3% Edelmetalle (Silber, Gold, Platin, Palladium) Seltene Erden Quelle: newgadgets.de 43% Kunststoffe
15 Quelle: geosystem.netthelp.de Coltan Erz bestehend aus u.a. Tantal, Niob, Eisen, Mangan Förderung von etwa 2000 Tonnen Coltan/Jahr Weltweit größte Vorkommen: Brasilien Demokratische Republik Kongo Australien Metall Tantal gewonnen aus Coltan Verwendung: Handy-Kondensatoren, Laptops, Playstation, Raketen, Waschmaschinen, Produkte der Raumfahrtindustrie... Alternative zu Tantal fehlt Quelle: Die tageszeitung, 4./5. Juli 2009.
16 Coltan Eigenschaften: extrem hitze- und korrosionsbeständig, sehr guter Stromleiter, doppelt so dicht, haltbar und biegsam wie Stahl Die Endoskelette der Terminatoren sind deshalb aus Coltan
17 Coltanabbau in den Minen Männer, Frauen und Kinder arbeiten in den Minen unter unmenschlichen Bedingungen: Unfälle Folter Willkürliche Verhaftungen Vergewaltigung Mord Quelle: metabunk.org Kurzfilm: Abbau in den Minen Abbau und Handel mit Coltan Finanzierung von Waffen Machtsicherung Quelle: Micha-Initiative
18 Folgen der Kämpfe Armut Krankheit Unterernährung Zerstörte Gesundheitseinrichtungen Gewalt vor allem gegen Frauen Angst vor Übergriffen
19 Rohstoffgewinnung Herstellung Nutzung Entsorgung
20 Handy-Herstellung in China Pro Sekunde werden 36 Handys produziert. Im Jahr 2012 wurden weltweit 1,6 Milliarden Handys produziert. Großteil wird von Frauen zwischen 16 und 30 Jahren hergestellt. 12-Stunden-Schichten, 7 Tage die Woche Schlechte Arbeitsbedingungen Kaum gesicherter Lebensunterhalt Quelle: MakeITfair: SOMO (Zentrum für Recherche zu Multinationalen Unternehmen)
21 Rohstoffgewinnung Herstellung Nutzung Entsorgung
22 Nutzung 83 Mio. Handys liegen unbenutzt in Deutschlands Schubladen 25 Mio. neue Handys werden pro Jahr verkauft - Fast 50% davon werden nach ihrer Nutzung ebenfalls in Schubladen landen Viele Deutsche bewahren sogar vier oder mehr ungenutzte Mobiltelefone auf Quelle: logitel.de
23 Quelle: Bitkom, Nokia, TU Berlin Quelle Bild: mallorca365.com Nutzung
24 Rohstoffgewinnung Herstellung Nutzung Entsorgung
25 Wiederverwendung oder Recycling Geringe Rücknahmequoten von Handys Metall-Recycling ist möglich, doch Recyclingtechnologien, v.a. zur Rückgewinnung der Erze, müssen (weiter-) entwickelt werden. Viele Handys können aufgemotzt und weiter verkauft werden. Recyclingfilm > Quelle: deutsche Welle
26 Handy-Sammelaktion 2012
27 Handy-Sammelaktion 2012 Gemeinsame Aktion mit der Tübinger Kreissparkasse (KSK) Auf die Rohstoff- und Gesundheitsproblematik aufmerksam machen Das Difäm in der Öffentlichkeit der Region bekannt machen
28 Handy-Sammelaktion Ergebnisse Regionale Artikel Aufnahme der Aktion von anderen Websites, Publikation mit Sammelaufruf, Facebook-Aktivität zur Sammlung Generierung von Interesse bundesweit über Difäm-Zeitschrift Gesundheit in der Einen Welt Sammlung in fast allen der 55 KSK- Filialen Ca gesammelte Altgeräte 750 Euro Einnahmen Eigentliche Problematik ist nicht bei allen angekommen Gefahr der Reduzierung des Difäm auf ein Handy-Sammelinstitut
29 Aktion 2014 Handy Segen oder Fluch?
30 Handy Segen oder Fluch? Gemeinsame Aktion von Januar bis Mai 2014 mit Zentrum für Entwicklungsbezogene Bildung (ZEB) des Dienstes für Mission, Ökumene und Entwicklung (DiMOE) in Stuttgart Entwicklungspädagogisches Informationszentrum (EPIZ) Reutlingen Schirmherrin Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin Bundesjustizministerin a.d.
31 Handy-Aktion 2014 Informieren Ziele Auf die Bedeutung des Coltans und anderer Rohstoffe sowie den Abbau derselben im Kongo aufmerksam machen Auf die Herstellungsbedingungen in asiatischen Fertigungsfabriken aufmerksam machen Handlungsorientierung bieten und ein Umdenken anstoßen Steigerung der Rücknahme-Quote gebrauchter Handys
32 Handy-Aktion 2014 Aktivsein Mit Ihrer Hilfe wollen wir für das Thema Rohstoffgerechtigkeit sensibilisieren und zum Umdenken anregen. Setzen Sie mit uns Zeichen gegen Gewalt und Ausbeutung Thema Handy in Schule oder Konfirmandenunterricht umsetzen Veranstaltung, Filmvorführung, Vortrag organisieren in Ihrer Gemeinde Nach der Herkunft ihres Handys fragen Mehr Transparenz von Politikern einfordern durch Petition Eigene Handy-Sammelaktion in Ihrer Gemeinde, bei ihrer Arbeit oder in der Schule machen, vielleicht gemeinsam mit dem Laden oder der Apotheke um die Ecke.
33 Handy-Aktion 2014 Wir stellen Ihnen Informationen und Materialien zum kostenfreien Download bereit auf Unterrichtsmappe mit Arbeitsblättern Referenten für Vorträge Filme zum Ausleihen für Ihre Veranstaltung Flyer für Ihre Veranstaltungseinladung Plakate für Ihre Sammelbox als Hinweis auf die Handy-Sammlung Return-Labels für den kostenlosen Versand der Handys an die Deutsche Umwelthilfe Hinweis auf Petition an die Handy-Unternehmen
34 Vielen Dank! Weiter Infos über uns und die Aktion gibt es auch auf Facebook
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