Transparenz und Wettbewerb: Reform der Fleischmarktordnung
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- Ingrid Sauer
- vor 6 Jahren
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1 Transparenz und Wettbewerb: Reform der Fleischmarktordnung 1. Problematische Zollkontingente: Kontingentsrenten und unvollkommener Wettbewerb 2. Alternativen zur bisherigen Ordnung: Versteigerung der Zollkontingente 3. Welches Versteigerungsverfahren? 4. Öffentliche Märkte wie weiter? WAK-S 22. Oktober 2002 Joerin-ETH
2 Problematische Zollkontingente 1. Bildung von Kontingentsrenten: Mischrechnung nicht transparent 2. Inlandleistung vermindert Wettbewerb und fördert Konzentration (WEKO-Untersuchungen) 3. Werden sinkende Preise der Produzenten an Konsumenten weitergegeben? ( Asymmetrische Preistransmission ) 4. Abnehmende Preisstützung bei negativem Konsumtrend Alternativen?
3 Preisbildung unter unvollkommenem Wettbewerb Produzenten Verarbeitung/ Handel Konsumenten
4 Alternativen zur bisherigen Importregelung 1. Eliminierung der Zollkontingente: Preisstützung durch Zölle + Schutzklausel Vorteil: Nachteil: Agrarschutz mit geringsten volkswirtschaftlichen Kosten Anhebung der KZA gegenwärtig schwierig in der WTO 2. Versteigerung der Zollkontingente Vorteil: Nachteil: Keine Kontingentsrenten und mehr Wettbewerb auf dem Markt Probleme der Mengensteuerung bleiben, da weiterhin Zollkontingente den Import regeln
5 Preisstützung durch Zollkontingente Maximal Preisstützung im Inland Preis A IMP Ausser- Kontingents- Zollansatz Minimal Weltmarktpreis Kontingents-Zollansatz Kontingents- Menge Menge ETH 08/02 Joerin
6 Jan 88 Jan 89 Jan 90 Jan 91 Jan 92 Jan 93 Jan 94 Jan 95 Jan 96 Jan 97 Jan 98 Jan 99 Jan 00 Jan 01 CHF pro Kg SG Schlachtviehpreise: Vergleich Schweiz / Ausland Jungbullen E-P/ Muni T3 Schweiz Baden-Württemberg 0 ETH 08/02 Joerin
7 Rp. pro Liter Weisswein: Höhere Kontingente tiefere Steigerungserlöse Durchschnittliche Steigerungserlöse : 89 Rp./L 1998: 60 Rp./L 1999: 46 Rp./L 2000: 33 Rp./L Mio. Liter ETH 08/02 Joerin
8 Franken pro Hektoliter Weisswein: Zahlungsbereitschaft für Importkontingente 250 Erste Auktion y = Ln(x) R 2 = Hektoliter ETH 08/02 Joerin
9 CHF / Kg 10,00 Auktion Zollkontingente Fleischwaren: Steigerungserlös 8,00 6,00 4, ,00 0,00 Dosenschinken Parmaschinken Span.Schinken Carne sec. Italia ETH 08/02 Joerin
10 WTO - Zollkontingente beim Fleisch Nr. Zollkontingent Verteilungsmodus Menge in Tonnen "Rotes Fleisch" 05.1 Luftgetrocknetes Fleisch Auktion Corned Beef Auktion Rituell geschlachtetes Fleisch Windhund Alles Übrige: Rind, Kalb, Schaf,etc. Inlandleistung Total "Rotes Fleisch" "Weisses Fleisch" 06.1 Luftgetrockneter Rohschinken Auktion Dosenschinken Auktion Wurstwaren Auktion Schweinefleisch Inlandleistung Geflügelfleisch Inlandleistung Total "Weisses Fleisch" 54500
11 Öffentliche Märkte Problematische Entwicklung Huhn Ei Problem: Sinkende Auffuhren Geringere Attraktivität der Märkte Sinkende Auffuhren trotz Importberechtigung des Viehhandels! Zunahme der Labeltiere direkter Absatzweg Tendenz zu verminderter Qualität ( v.a. A, X-Kühe) Preisstützung via öffentliche Märkte falsche Qualitätssignale
12 Anzahl Tiere Grossvieh Auffuhren und Übernahmen auf überwachten Schlachtviehmärkten der Schweiz Auffuhren Übernahmen? Quelle: Proviande ETH 08/02 Joerin
13 Öffentliche Märkte wie weiter? Zielsetzungen: Effizienter und tiergerechter Absatz Ausgleich der Handicaps von Randregionen Eigenständiges Konzept: Loslösung von der Importregelung struktur- und regionalpolitische Aufgabe! Mehr Transparenz: Abrechnung aufgrund der Qualitätseinstufung im Schlachthof Informationsnachteil der Produzenten geringer Marge des Händlers wird sichtbar WTO Green Box : Sicherheitsnetz völkerrechtlich abgestützt!
14 Preisbildung Geflügelmarkt: bisherige Ordnung Privatrechtliche Marktordnung: Optigal und SEG(Bell) als Integratoren über 70 % Marktanteil WEKO: Sehr hohe Konzentration, Inlandleistung als Ursache WTO Regelung: Weisses Kontingent Total Tonnen davon Tonnen Geflügel (Richtmenge) Kontingentszollansatz WTO Fr pro kg Effektiv angewandter Zoll nur Fr pro kg! Mischrechnung nicht transparent: in welche Absatzkanäle gelangt die Verbilligung? Aussagen von Handel und Metzgerschaft (Proviande): Bei Versteigerung keine Mischrechnung mehr Nachteile für Geflügelmäster
15 Preisbildung auf dem Geflügelmarkt im neuen System Auswirkungen der Versteigerung: Mögliche Veränderungen der qualitativen Zusammensetzung des Importes: geringerer Anreiz für Importe von Billigstprodukten Verstärkter Qualitätswettbewerb (Trend analog zum Wein) Falls Nachteile für CH-Geflügelmäster: 1. Erhöhung des KZA von 30 Rp./ kg auf Fr Direktbeitrag an die Mäster zur Kompensation der höheren Futterkosten (falls nötig) Transparente Regelung der Mischrechnung Keine Verteuerung für Konsumenten WTO- konform
16 Voraussetzungen für effiziente Auktionen Grundsatz: Zugang für alle Firmen offen! Auktionsverfahren: Prinzip: Erfahrung der SNB bei der Versteigerung der Staatsobligationen im Auftrag der Finanzverwaltung Festlegung der Menge erst aufgrund der eingereichten Gebote Wirksame Regel zur Verhinderung von Kollusion unter den Bietern (Lengwiler 1999)
17 Auktionsverfahren mit variabler Menge Wenn Firmen die Marktlage positiv einschätzen, machen sie hohe Gebote BLW gibt grosse Menge zum Import frei Bei pessimistischer Einschätzung machen sie tiefe Gebote BLW reduziert die Importmenge (WTO Mengen müssen beachtet werden) Firmen haben ein Interesse ihre wahre Einschätzung offen zulegen Ziel: Stabilisierung des Marktes
18 Folgerungen: Wettbewerbskonforme Importregelungen Fernziel: Eliminierung der Zollkontingente - Preisstützung durch Zölle + Schutzklausel Nahziel: Zollkontingente von politisch sensiblen Produkten: schrittweise Einführung von Auktionen Prinzipien: Nicht - Diskriminierung und Transparenz
19 AP 2007: Wettbewerbskonforme Importregelungen!
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