Indikationskriterien spezialisiert Pal. Care
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- Irmela Bruhn
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1 Was leistet die Grundversorgung, was die spezialisierte Palliative Care? Fokus: Stationäre Pflege KSO Ernst Näf MNS, Kantonsspital Olten Solothurner Spitäler (soh) Indikationskriterien spezialisiert Pal. Care Komplexität Multidimensionalität Unüberschaubarkeit Bedarf verschiedener Professionen hoher Bedarf an Koordination, Überwachung, Unterstützung, Kommunikation Instabilität schlechte Vorhersehbarkeit häufige/aufwändige Evaluationen und Behandlungsanpassungen 1
2 Spezialisierte Palliative Care Indikationskriterien Abgrenzung zwischen Grundversorgung und spez. Palliative Care unscharf abhängig vom regionalen Versorgungsangebot Quelle: BAG (Indikationskriterien für spezialisierte Palliative Care, 2011) Palliative Care Zielgruppen Quelle: BAG (Nationale Leitlinie Palliative Care, Nationale Strategie Palliative Care ) 2
3 Palliativstation Kantonsspital Olten Rückblick & Meilensteine Erste Ideen für stationäre Palliative Care durch Mitarbeiter KSO 2010 Nationale Strategie Palliative Care März 2011 soh Geschäftsleitungsprojekt Projektleiter (Ernst Näf, Pflegeexperte); Dez 2011 Kantonsrat: Globalbudget soh, inkl. Leistungen für Betrieb einer stationären spez. Palliative Care April 2012 Start Pilotstation mit 3 Betten Juli 2012 Eintritt ärztlicher Leiter Palliative Care Ausbau 6 Betten April 2013 Interprofessioneller Konsiliardienst am KSO (Arzt/Pflege) Jan 2014 Interne Evaluation und Abschluss Projekt, Ausbau 8 Betten Okt 2014 erfolgreiches Zertifizierungs-Audit Jan 2016 Erhöhung Angebot um 1 Bett auf 9 Betten Grundwerte in der Palliative Care Selbstbestimmung Würde Akzeptanz von Krankheit, Sterben und Tod als Bestandteile des Lebens Quelle: BAG (Nationale Leitlinie Palliative Care) 3
4 Palliativstation KSO: Das Angebot Abklärung und Linderung von belastenden Problemen und akuten, komplexen Symptomen wie beispielsweise Schmerz, Übelkeit, Atemnot, Erschöpfung, emotionale und soziale Belastung oder Verwirrtheit, Hilfe bei der Entscheidungsfindung und bei der Erstellung/Anpassung der Patientenverfügung, Hilfe bei der Organisation und Koordination des weiterbetreuenden so genannten "Palliativnetzes" für zu Hause, Entlastung und Unterstützung von Angehörigen, Hilfe und Unterstützung, Beratung von Patienten und Angehörigen, wenn das Sterben zur Gewissheit wird. Palliativ-Konsiliardienst Formal eingefordert: interprofessionell, Arzt & Pflege primär: Unterstützung der Grundversorgung sekundär: Triage Palliativstation Spontan; monodisziplinär durch Pflegeexperte «Screening» Praxiseinsätze kontaktiert werden, auch von anderen Pflegeexpertinnen soh 4
5 Palliativ-Konsiliardienst Themen der pflegerischen Spontaneinsätze Gespräche mit Patienten, Angehörigen zur Krankheitsverarbeitung Patientenverfügungen Netzwerkplanung (insbesondere SEOP) Symptomkontrolle Anwendung von Reserven Unterstützung Ärzte bezüglich Verordnungen Subkutan-Zugänge etablieren Fortbilungen (oft interprofessionell) Palliativstation Kantonsspital Olten Aktuell 9 Betten, integriert in Allgemein-internistische Station (total 24 Betten) Interprofessionelles Team: Ärztlicher Leiter, Stationsärztin (aus Rotation der Medizin), Bezugspflege (mit Zusatzausbildung in PC), Pflegeassistenz Physiotherapie, Ergotherapie Ernährungsberatung Maltherapie Seelsorge Sozialberatung Psychoonkologie Freiwillige 5
6 Personalressourcen Pflege! Stellenschlüssel 1.2 Vollzeitstellen pro Palliativbett (normale Akutstation: 0.84) Bildung 80% der dipl. Pflegefachpersonen mindestens Palliative Care Level B1 4 Diplomierte mit Level B1 4 mit Level B2 fertig oder in Ausbildung 1 HöFa Palliative Care 1 HöFa Onkologiepflege 1 CAS Palliative Care 1 Pg Dip. Oncology Haltung Palliative Care ist «mein Ding» ESAS 6
7 Distress- Thermometer Belastung insgesamt Distress- Thermometer 7
8 Distress- Thermometer und weitere körperliche Probleme Distress- Thermometer 8
9 Runder Tisch: Ziele Standortbestimmung Angleichen Informationsstand Erfassen von Fragen, Wünschen & priorisierten Zielen des Patienten (und ev. der Angehörigen) Gemeinsame Zielsetzung erarbeiten Planung des weiteren Vorgehens Austrittsplanung / Austrittsvorbereitung 9
10 Schlaglichter für «spezialisiert» Subkutane Drainage eines malignen Lymphödems PleurX Drainagesystem einführen (Pleuraergüsse / Aszites) Nicht vor hohen Dosen i/v-morphin (mehrere hundert mg-bereich) erschrecken Haldol i/v anwenden obwohl sonst verboten (Palliative) Chemotherapie verabreichen können Sitzringe (Vulva-Ca) verwenden, obwohl sonst verboten Farbige Tücher / Wickel / Aromatherapie anwenden Schlaglichter für «spezialisiert» Zusammen aushalten, ausharren, angehen Akzeptanz einer «terminalen Diagnose» Kein gewünschter sofortiger Tod Den Patienten erkennen, der in «total Pain» ist Angehörigen den Sterbeverlauf erklären Essen und Trinken am Lebensende.. 10
11 Schlaglichter für «spezialisiert» Hr. T. hat die letzten 11 Jahre in Thailand verbracht. Hr. I. der junge, schwarzafrikanische Flüchtling Fr. A. die türkische Patientin mit ihren zwei Söhnen Fr. S. und Fr. K., beide an ihrem Lebensende (Wochen) Fr. V. 24-jährige Pflegefachfrau 11
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