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1 Seite 1 von 6 Im Browser lesen: asbrief, 1/2015 Privatkonkurse: Hohe Hürden, weniger Eröffnungen Beinahe um zehn Prozent sind 2014 die Privatkonkurseröffnungen in Österreich zurückgegangen. Eine gute Nachricht? Leider nein, denn der Bedarf an Privatkonkursen ist ungebrochen - die Menschen können ihn aber oft nicht mehr in Anspruch nehmen. Gerade für Personen mit geringem Einkommen ist die Mindestquote, die in Österreich zu zahlen ist, um die Restschuldbefreiung zu erlangen, eine unüberbrückbare Hürde. Mehr Informationen dazu Recht Politik Daten Privatkonkurse: Nur Tirol mit Zuwächsen Armutskonferenz: Journalismuspreis von unten Vermögensschere wird immer größer Pfandleihhäuser nehmen über 100 Prozent Zinsen p.a. Fachbegriff des Monats Treuhandschaft Aus den Schuldenberatungen SchülerInnen helfen SchülerInnen SB Salzburg 1: Beratungsstunden für Selbstständige SB Salzburg 2: Finanzführerschein für Berufsschulen Neuer Geschäftsführer bei Schuldnerberatung NÖ ggmbh Neues Haushaltsbuch der SCHULDNERHILFE OÖ Europa Facebook Twitter Der asbrief erscheint als monatlicher Newsletter der Dachorganisation der staatlich anerkannten Schuldenberatungen asb mit aktuellen Informationen rund um Schuldenprobleme, Schuldenberatung und -regulierung. Sie wollen den Newsletter nicht mehr bekommen? Hier abbestellen Sie haben den asbrief weitergeleitet bekommen und wollen ihn nun regelmäßig bekommen? Hier können Sie ihn sofort bestellen ASB Schuldnerberatungen GmbH, Dachorganisation der staatlich anerkannten Schuldenberatungen in Österreich Geschäftsführung: Dr. Hans W. Grohs, Bockgasse 2 b, 4020 Linz, T asb@asb-gmbh.at Firmenbuchnummer (FN): t (LG Linz). Gefördert aus Mitteln des BMJ u. BMASK. Redaktion: asb PR, Gumpendorferstraße 83, 1060 Wien

2 Seite 2 von 6 Rückblick: Verschuldung im europäischen Kontext Internationaler Preis für CURE Runners von Three Coins Medienüberblick T pr@asb-gmbh.at asb zweimal im ORF-TV Bücher, Broschüren & Film Armutskonferenz: Leitfaden für respektvolle Armutsberichterstattung Fernsehpremiere von "Schulden GmbH" asb know.how Seminarprogramm 2015 Recht Politik Daten Privatkonkurse: Nur Tirol mit Zuwächsen Im Jahr 2014 wurden in Österreich Schuldenregulierungsverfahren eröffnet, das sind um -8,7 Prozent bzw. 818 Eröffnungen weniger als im Vergleichsjahr Die Zahl der Konkursanträge ist um -7,0 Prozent bzw. 740 Anträge auf Anträge gesunken. Die rückläufige Tendenz bei den Eröffnungen zeigt sich, mit Ausnahme von Tirol (+3,1 Prozent), in allen Bundesländern. Die prozentuellen Veränderungen variieren zwischen -1,6 und -6,2 Prozent in den Bundesländern Steiermark, Oberösterreich, Burgenland, Salzburg und zwischen -9,3 und -15,9 Prozent in den Bundesländern Wien, Niederösterreich und Kärnten. Vorarlberg weist mit -26,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr den stärksten prozentuellen Rückgang bei den eröffneten Schuldenregulierungsverfahren auf. Armutskonferenz: Journalismuspreis von unten Am 15. Dezember hat die Armutskonferenz zum fünften Mal den "Journalismuspreis von unten" für tiefgründige und respektvolle Armutsberichterstattung vergeben. Das Besondere an diesem Preis ist, dass sich die Jury aus Menschen mit Armutserfahrung zusammensetzt. Ausgezeichnet wurden diesmal Romana Beer (ORFonline), Simone Brunner (Datum), Michaela Greil (Blog), Max Hartmann (ORF, ZIB-Magazin), Ilse Huber (ORF, Ö1 Radiokolleg), Christine Lugmayr und Luise Walchshofer (NEWS), Susanne Krischke (ORF, Ö1 Journal Panorama) sowie Mirjam Unger (ORF, Am Schauplatz). Im Rahmen der Preisverleihung wurde ein Leitfaden für respektvolle Armutsberichterstattung präsentiert: siehe Buchtipps. Details auf der Seite der Armutskonferenz Vermögensschere wird immer größer

3 Seite 3 von 6 Eine Studie der OECD bestätigt ein globales Problem: Die Kluft zwischen Arm und Reich wächst in vielen OECD-Ländern kontinuierlich, die Schere klafft so weit auseinander wie zuletzt vor dreißig Jahren. Die steigende Einkommensungleichheit hat nicht nur Einfluss auf die persönlichen Lebensumstände, sondern hemmt auch die wirtschaftliche Entwicklung. Zum Artikel auf orf.at Zur OECD-Studie (engl.) Pfandleihhäuser nehmen über 100 Prozent Zinsen p.a. Die Arbeiterkammer hat in Wien Pfandleihhäuser getestet und warnt vor explodierenden Zinsen. Auf das Jahr gerechnet ergeben sich Effektivzinssätze zwischen 43 und 140 Prozent. Dazu kommt, dass die Kosten für die KundInnen oft nur schwer ersichtlich sind. Die Arbeiterkammer rät, vor Begeben des Pfandes schriftliche Informationen zu Kosten und Zinsen anzufordern. Zum Beitrag im Standard Fachbegriff des Monats Treuhandschaft Treuhandschaft ist die Ausübung oder Verwaltung fremder Rechte durch eine dritte Person. In bestimmten Teilen des Insolvenzverfahren bestellt das Gericht einen Treuhänder. Dieser holt für den Schuldner/ die Schuldnerin die monatlich pfändbaren Beträge vom Arbeitgeber ein und verteilt sie einmal jährlich an die Konkursgläubiger. Die asb ist seit Einführung des Privatkonkurses in Österreich als Treuhänder tätig und wird im Abschöpfungsverfahren häufig und gerne bestellt. Die asb als Treuhänder im Abschöpfungsverfahren Aus den Schuldenberatungen SchülerInnen helfen SchülerInnen Bereits seit einigen Jahren besteht eine fruchtbare Zusammenarbeit der Volkshilfe und der ifs Schuldenberatung Vorarlberg im Rahmen einer Schulstartaktion. Zu Weihnachten 2014 hat diese eine Ausweitung erfahren: Natali Degiorgio, Eva Simeonidis, Sabrina Blum und Ralph Draxel stellten ihr eigenes HAK-Maturaprojekt in den Dienst der Unterstützung für benachteiligte Familien und deren Kinder. Innovative, aus recycleten PET-Flaschen hergestellte Schulrucksäcke konnten an KlientInnen mit Schulkindern weiter gegeben werden. Bild: (Für vergrößerte Ansicht Foto anklicken) Die vier MaturantInnen zusammen mit Annegret Senn von der Volkshilfe Vorarlberg (links) und Peter Kopf, Geschäftsführer der ifs Schuldenberatung (rechts), bei der Übergabe der Schulrücksäcke.

4 Seite 4 von 6 SB Salzburg 1: Beratungsstunden für Selbstständige Die Schuldenberatung Salzburg kooperiert 2015 mit der Wirtschaftskammer Salzburg. In der Abwicklungsberatung werden Selbstständige, die die Entscheidung getroffen haben, ihr Unternehmen zu schließen, bei der Auflösung ihrer Selbstständigkeit beraten. Ziel ist, das Unternehmen geordnet aufzulösen (Löschung im Firmenbuch, Zurücklegung des Gewerbes, Schlussbilanz etc.). Wenn notwendig, werden Betroffene in das reguläre Beratungsprogramm der Schuldenberatungen weitergeführt. Die Zuweisung der KlientInnen erfolgt durch die Wirtschaftskammer. Im Jahr 2015 werden 100 Beratungsstunden finanziert. SB Salzburg 2: Finanzführerschein für Berufsschulen Die Wirtschaftskammer finanziert ebenso einen Finanzführerschein für Berufsschulen in Salzburg. Im ersten Jahr soll das Angebot entwickelt und in zehn Klassen eingesetzt werden. Inhaltlich basiert der Salzburger Finanzführerschein auf dem Modell der SCHULDNERHILFE OÖ, die auch bei der Umsetzung unterstützt. Zusätzlich hat das Land Salzburg die Mittel für den schon bisher durchgeführten Finanzführerschein verdoppelt. Somit können insgesamt an die 700 SchülerInnen erreicht werden. Neuer Geschäftsführer bei Schuldnerberatung NÖ ggmbh Seit 1. Jänner ist Michael Lackenberger neuer Geschäftsführer der Schuldnerberatung Niederösterreich. Er ist Diplomrechtspfleger für Zivilprozess-, Exekutions- und Insolvenzsachen und blickt auf eine 25-jährige Gerichtstätigkeit u.a. als Vorsteher der Geschäftsstelle sowie Vortragender und Prüfungskommissär für die Rechtspflegerausbildung in der Justiz zurück. Neues Haushaltsbuch der SCHULDNERHILFE OÖ Bereits in der zwölften Auflage ist das Haushaltsbuch der SCHULDNERHILFE OÖ erschienen. Es bietet Hilfestellung, um die Eingaben und Ausgaben im Blick zu behalten und das Haushaltsbudget besser kalkulieren zu können. Bestellmöglichkeit und Download Europa Rückblick: Verschuldung im europäischen Kontext Am 11. Dezember fand in Brüssel die Generalversammlung des european consumer debt network (ecdn) statt, asb-geschäftsführer und ecdn-präsident Hans W. Grohs, Daniel Auer von der asb und Thomas Berghuber, Geschäftsführer der Schuldnerberatung OÖ, vertraten Österreich. TeilnehmerInnen von Spanien bis Finnland berichteten über aktuelle Entwicklungen. Die asb präsentierte in diesem Rahmen auch ihren Info-Film zur Budgetberatung ein Thema, das auf großes Interesse stößt. So liegt auch der

5 Seite 5 von 6 künftige Arbeitsschwerpunkt des ecdn auf Finanzbildung und Prävention. Am Folgetag veranstaltete das ecdn gemeinsam mit EFIN und dem Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss der EU eine Konferenz zum Thema Privatverschuldung. Eine umfassende Studie wurde präsentiert und ExpertInnen verschiedenster Bereiche berichteten über neue Erkenntnisse sowie Good-Practice-Modelle und formulierten politische Forderungen. Grohs fasste in seiner Funktion als ecdn-präsident am Ende des Tages die wichtigsten Punkte für das Publikum zusammen. Er erinnerte an die vielen Aspekte, von Gesundheitsfragen bis volkswirtschaftlichem Mehrwert, die durch gut geförderte Schuldenberatung und humane Gesetzesreformen positiv beeinflusst werden. Foto: (Für vergrößerte Ansicht Foto anklicken) ecdn-mitglieder des Management Comittee: v.l.: Kazimierz Janiak (Polen), Olivier Jerusalmy (Belgien), Vilhelm Nordenanckar (Schweden), Dieter Korczak (D), Hans W. Grohs (A), David Smejkal (CZ). Zusammenfassung auf der ecdn-website Zu den Konferenzunterlagen (EU) Internationaler Preis für CURE Runners von Three Coins Das 2014 gelaunchte Smartphone-Spiel CURE Runners von Three Coins ist unter anderem mithilfe von ExpertInnen der Schuldenberatungen entstanden. Jetzt hat es eine hohe Auszeichnung erhalten: Unter rund 500 Projekten aus über 100 Ländern hat das Mobile Game den "World Summit Mobile Award" gewonnen. Der Preis wird von der globalen Initiative WSA mobile verliehen, die von den Vereinten Nationen getragen wird. "CURE Runners" gewann in der Kategorie Mobiles Lernen und Bildung. Besonders überzeugt hat der Spagat zwischen Pädagogik und Unterhaltung, der es jungen SpielerInnen ermöglicht, in einem spannenden Spiel ganz nebenbei ihre finanzielle Kompetenz zu schärfen. WSA mobile Website mit Link zum Spiel Medienüberblick asb zweimal im ORF-TV Hans W. Grohs, Geschäftsführer der asb, war in den letzten zwei Wochen zweimal im ORF zu sehen: Am 29. Dezember sprach er in der Sendung "heute mittag" als Livegast über überhöhte Weihnachtseinkäufe und ihre finanziellen Nachwirkungen. Am 2. Jänner berichtete er in der "Zeit im Bild 1" darüber, warum ein Basiskonto für alle so wichtig ist und was Kontolosigkeit in Österreich bedeutet. Bücher, Broschüren & Film Armutskonferenz: Leitfaden für respektvolle Armutsberichterstattung Anlässlich der Verleihung des "Journalismuspreises von unten" (siehe weiter oben) hat die Armutskonferenz eine neue Broschüre präsentiert. Der Leitfaden für respektvolle Armutsberichterstattung richtet sich an JournalistInnen und informiert auf 16 Seiten kompakt

6 Seite 6 von 6 über den respektvollen Umgang mit Bildern, Sprache und Fakten. Download der Broschüre Fernsehpremiere von "Schulden GmbH" Am 18. Jänner ist im ORF Fernsehpremiere des Dokumentarfilms "SCHULDEN GmbH" von Eva Eckert, der 2013 im Kino lief. Er begibt sich in die Welt der Berufsgruppen, die von Überschuldeten leben bzw. mit ihnen arbeiten. Dabei stehen nicht die SchuldnerInnen im Vordergrund, sondern der Apparat rundherum: Inkassobüro, Gläubigerschutzverband, Gerichtsvollzieher, DetektivInnen, Auktionäre sowie Alexander A. Maly, Geschäftsführer der Schuldnerberatung Wien, der informiert und über die Arbeit erzählt. Nach der Ausstrahlung kann der Film eine Woche lang unter untenstehendem Link in der TVthek nachgesehen werden. Zur ORF-Seite mit Filminfos Foto: NGF asb know.how Die asb organisiert Aus- und Fortbildungen für SchuldenberaterInnen, die auch für weitere Interessierte, insbesondere MitarbeiterInnen in der Sozialberatung und anderen beratenden gemeinnützigen Einrichtungen, offen sind. Seminarprogramm 2015 Das neue Fortbildungsprogramm der asb ist da. Im "know.how 2015" finden sich wieder zahlreiche Aus- und Weiterbildungsangebote. Nächste Veranstaltungen: 9. bis 12. März in Salzburg: Basics - Fachlich & fundiert beraten 16. bis 18. März in Linz: Insolvenz- und Exekutionsrecht Intensiv Zum Seminarangebot 2015 sowie zur Online-Anmeldung bzw. Warteliste vom asbrief abmelden