Illustrierende Aufgaben zum LehrplanPLUS
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- Horst Melsbach
- vor 6 Jahren
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Transkript
1 Jahrgangsstufen 3/4 Argumentierende Briefe schreiben - zu ausgewählten Bilderbüchern Stand: Fach Benötigtes Material Deutsch - Schreiben Bilderbuch und Arbeitsblatt Kompetenzerwartungen D 3/4 3 D 3/4 3.2 Schreiben Texte planen und schreiben Die Schülerinnen und Schüler nutzen vor dem Schreiben Methoden zur Sammlung und Ordnung von Wortmaterial, Informationen, Begründungen und Schreibideen (z. B. Stichpunktzettel, Mindmap). sammeln und ordnen Gründe und Beispiele zu einer Position, die sie vertreten (z. B. bezüglich der Regelung zur Belegung der Computerarbeitsplätze im Klassenzimmer oder eines Ziels für den Wandertag.) nutzen beim Schreiben eigener argumentierender Texte entsprechende Textvorbilder: Darlegen des eigenen Standpunktes mit Information, Gründen und Beispielen (z. B. Ziel eines gemeinsamen Ausflugs). Aufgabe Eine Entscheidung einer Bilderbuchfigur schriftlich zu begründen stellt jeweils die Kernaufgabe folgender Beispiele dar. Beim Verfassen eines Briefes orientieren sich Kinder an einem Textmuster mit festen, formelhaften Formulierungen. Erzählende Briefe haben im Schulalltag lange Tradition, auch weil ein solches Muster gerade schwächeren Schülern Sicherheit bietet. Inhaltlich wird im Kontext eines Briefes aber auch besonders häufig argumentiert. Um ein Anliegen vorzubringen oder ein Ansinnen zurückzuweisen, müssen Gründe, also Argumente, vorgelegt werden. Dies kann wiederholt im Umgang mit Bilderbüchern geübt werden. Oft entsteht in ihnen eine Konfliktsituation, in der eine Entscheidung für oder gegen etwas getroffen werden muss. Kompetenzorientierter Arbeitsauftrag Triff eine Entscheidung. Schreibe in einem Brief, wie du dich entschieden hast und erkläre genau, warum. Seite 1 von 7
2 Quellen- und Literaturangabe Baltscheit, Martin: Die Geschichte vom Löwen, der nicht schreiben konnte. Zürich (Bajazzo Verlag) Bansch, H.: Lisa will einen Hund. Zürich 2009 Kempter, Ch.: Herr Hase und Frau Bär. Zürich Schilcher, A. (2000): Was brauchen wir auf einer einsamen Insel?. In: Praxis Deutsch (Heft 160), Friedrich Verlag, Leipzig. Spinner, K.H. und Ludwig, O. (2000): Mündlich und schriftlich argumentieren. In: Praxis Deutsch (Heft 160), Friedrich Verlag, Leipzig. Spinner, K.H. (2011): Der Löwe, der nicht schreiben konnte. In: Spinner, K.H. (Hrsg.) : Lesekompetenz erwerben, Literatur erfahren. Berlin (Cornelsen); S Spiegel, U. (2011): Briefe, Briefe, Briefe. In: Grundschulmagazin (Heft 2) S Hinweise zum Unterricht Die Schülerinnen und Schüler lernen nach und nach verschiedene Bilderbücher kennen, bei denen die Protagonisten jeweils vor einer Entscheidung stehen: Die Kinder versetzen sich in die Handelnden hinein und argumentieren zunächst spontan mündlich. Vor eine Entscheidungsfrage gestellt, finden die Kinder häufig nur ein oder zwei Argumente. Das Sammeln, Ordnen und Vergleichen der Begründungen in der Gruppe erweitert den Horizont und hilft, eine Entscheidung für oder gegen einen Vorschlag zu treffen. Zentrale Aufgabe des Deutschunterrichts ist aber, sprachliche Muster bereitzustellen. In den Beispielen verwenden die Schülerinnen und Schüler Formulierungen, die helfen, die eigene Meinung klar darzustellen. Als Formulierungshilfen wurden gemeinsam einleitende Hauptsätze erarbeitet: Ich schreibe dir einen Brief, weil Ich finde es toll/gut/schlecht, dass Ich bin der Meinung, dass Mir gefällt, dass Mich stört, dass Ich habe mich entschieden, usw. Diese werden von den Kindern bei wachsender Routine immer sicherer angewandt. Die ersten Schreibversuche klingen anfangs etwas künstlich und steif. Dies ändert sich bei wachsender Routine. Diese und ähnliche Formulierungshilfen nutzen die Kinder auch mündlich im Schulalltag, um eine respektvolle Rückmeldekultur zu erlernen. Die Struktur des argumentierenden Briefes ist unabhängig vom Thema ähnlich: Einleitung mit Nennung des Schreibanlasses Gründe und Beispiele werden ausgeführt die Entscheidung wird am Ende noch einmal bekräftigt Seite 2 von 7
3 Beispiele für Produkte und Lösungen der Schülerinnen und Schüler Zum Bilderbuch Lisa will einen Hund. (Schülerbeispiele vor der rechtschriftlichen Korrektur): Zum Bilderbuch Lisa will einen Hund. Lisa muss sich entscheiden, ob sie den Hund Rolfi zu sich nehmen möchte. Schülerin 1 reiht Pro- und Contra-Argumente aus der Sammlung aneinander. Ihre Entscheidung wirkt so nicht ganz überzeugend. Die Formulierung ich habe mich aber entschieden ist andererseits ein Hinweis darauf, dass es ihr nicht leicht fiel, eine Entscheidung zu treffen. Seite 3 von 7
4 Zum Bilderbuch Lisa will einen Hund. Hier werden die Gründe überzeugender vorgetragen. Die Unterstützung durch die Formulierungshilfen ist in beiden Briefen erkennbar. Seite 4 von 7
5 Zum Bilderbuch Herr Hase und Frau Bär : Zum Bilderbuch Herr Hase und Frau Bär. Im Bilderbuch stellt sich die Frage, ob Frau Bär ausziehen muss. Herr Hase, der Hausbesitzer, teilt seine Entscheidung mit. Im ablehnenden Brief werden die Formulierungshilfen noch unsicher verwandt ( ich finde, dass du mich störst ), stellen aber andererseits im Sinne eines Gerüsts (scaffolding) sicher, dass ein kongruenter Text entsteht. Der zustimmende Brief formuliert dagegen schon freier, allerdings noch stark an mündlichen Sprachmustern orientiert. Hinweis: Die illustrierende Aufgabe Einen argumentierenden Brief schreiben - zum Bilderbuch "Herr Hase und Frau Bär" enthält weitere Anregungen. Seite 5 von 7
6 Zum Bilderbuch: Die Geschichte vom Löwen, der nicht schreiben konnte Zum Bilderbuch: Die Geschichte vom Löwen, der nicht schreiben konnte. Als Schreibmuster für Liebesbriefe wird das Bilderbuch regelmäßig eingesetzt. Hier wurde die Geschichte weiterentwickelt. Die Löwin, die dem Löwen frisch verliebt das Schreiben beibringt, ist nicht bereit, die Kinder der Schwester zu hüten. Beim Verfassen des Ablehnungsbriefes sollten sich die Kinder auf die Argumentation konzentrieren, deshalb wurde die Einleitung vorgegeben. Im Vergleich mit den ersten Beispielen zeigen diese Briefe, dass sich die Kinder schon wesentlich freier der Formulierungshilfen bedienen. Der Vergleich zeigt, dass die gewählten Strategien für die Ablehnung sehr unterschiedlich sind. Während im ersten Brief versucht wird, eine Alternative ins rechte Licht zu rücken, begründet der zweite Brief ausschließlich mit eigenen Bedürfnissen. Seite 6 von 7
7 Anregungen zum weiteren Lernen Briefe leben von der Antwort. So bietet es sich immer an, ein Antwortschreiben verfassen zu lassen. Beim letzten Beispiel wäre es sicher interessant, die unterschiedlichen Argumentationslinien genauer zu hinterfragen. Eine Vertiefung des argumentierenden Schreibens kann das bewusste Ordnen der Argumente (z. B. vom weniger wichtigen Grund hin zum wichtigsten Grund) darstellen. Dazu schreiben die Kinder ihre Argumente auf einzelne Streifen und verändern beim Vorlesen ihres Briefs die Anordnung. Die Rückmeldung der Zuhörer hilft dabei, die Unterschiede wahrzunehmen. Die illustrierende Aufgabe Einen argumentierenden Brief schreiben - zum Bilderbuch "Herr Hase und Frau Bär" zeigt, wie Satzanfänge als Gerüst den Kindern das Argumentieren erleichtern. Seite 7 von 7
Portfolio. Seite 1 von 5
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