Damit Bildung noch besser ankommt :

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1 Damit Bildung noch besser ankommt : Jedes Kind in soll ein Instrument lernen Musikschule kooperiert mit allgemeinbildenden Schulen 1

2 Die Gemeinde liegt mit ihren 7 Ortsteilen zum Teil am Rand, zum Teil auf der schwäbischen Alb im Landkreis Esslingen. Sie ist am 01. Januar 1975 durch den Zusammenschluss der bis dahin selbstständigen Gemeinden Gutenberg (mit Weiler Krebsstein), Oberlenningen (mit Hochwang und Schlattstall), Schopfloch (mit Torfgrube) und Unterlenningen (mit Brucken) entstanden. Heute hat rund Einwohner und unterhält 3 Grundschulen, 1 Grund- und Werkrealschule, sowie 1 Realschule. 2

3 Die Musikschule e.v. ist Mitglied im Verband der Musikschulen und hat sich bei ihrer Gründung 1976 zum Ziel gesetzt auf der Grundlage der rhythmisch-musikalischen Erziehung eine möglichst große Anzahl von Schülern und Schülerinnen zu erreichen und deren musikalische Anlagen zu entwickeln. Das gemeinsame Musizieren soll hierbei im Vordergrund stehen. An dieser Zielsetzung hat sich bis heute nichts geändert. 3

4 Dieses Ziel zu erreichen, ist jedoch im Laufe der Jahre immer schwieriger geworden. Gründe hierfür sind hinlänglich bekannt: Die verfügbare Zeit für Kinder wurde geringer, die Unterstützung der Eltern beim Üben ist nicht mehr selbstverständlich und viele Familien haben weniger Geld. Besonders in der Hauptschule befinden sich vorwiegend Kinder aus eher bildungsfernen Familien. Ganz selten wird Geld investiert, um Kinder ein Instrument lernen zu lassen. Aber auch in der Grundschule war der Anteil der Kinder mit Instrumentalunterricht deutlich rückläufig. 4

5 Die Karl-Erhard- Scheufelen-Grund- und Hauptschule geht von einem ganzheitlichen Bildungsbegriff aus und bringt dieses Selbstverständnis auch in ihrem Leitbild zum Ausdruck. 5

6 Kunst jeder Art ist in ihrem Bildungskonzept deshalb nicht lediglich schmückendes Beiwerk, sondern essentieller Bestandteil ihrer pädagogischen Arbeit. 6

7 Damit Bildung noch besser ankommt, hat sich die Schule jedoch vorgenommen, die Kinder mit Musik besonders zu fördern. Die gewachsene Zusammenarbeit der Musikschule und der Karl-Erhard- Scheufelen bilden günstige Startbedingungen: Traditionelles Adventskonzert beider Institutionen, gemeinsame Konzertreisen, Zusammenarbeit bei Veranstaltungen und der Unterricht in den Schulräumen. 7

8 Seit 1976 bis heute finden unter der Federführung von Josef Führinger von der Werkrealschule jährliche Adventskonzerte statt. Mitwirkende sind stets die Schulen des Bildungszentrums, die Musikschule und weitere externe Gruppen. Da Herr Führinger zum Ende des Schulhahres pensioniert werden wird, muss ab nächstem Jahr ein anderer Lehrer die Federführung übernehmen Karl-Erhard-Scheufelen-Schule Zeitungsartikel über das diesjährige Adventskonzert vom

9 . Karl-Erhard-Scheufelen-Schule Start im Schuljahr 2007/08 : Auf Anhieb melden sich hierfür 16 Kinder aus Klasse 5 und 6 der Hauptschule an. Auf Anfrage der benachbarten Förderschule werden weitere 2 Kinder von dort aufgenommen. Besonders zu vermerken ist, dass beide Kinder ein Jahr später von der Förderschule in die Hauptschule umgeschult werden konnten und sich der integrative Charakter der Musik in diesen Einzelfällen eindrucksvoll bewiesen hat. 9

10 Das Konzept hat sich von Anfang an bewährt. Es wird bis heute unverändert fortgeführt. Pro Jahrgang nehmen regelmäßig 20 bis 40% der Schülerinnen und Schüler an dem Angebot teil. Die Gitarrenschüler spielen eine positive Rolle im Schulleben. Sie haben Freude an ihrem Instrument und sind stolz auf ihr Können. Wir können verlässlich sagen, dass keiner unserer Gitarrenschüler in seiner Schullaufbahn jemals negativ in Erscheinung getreten ist und alle Teilnehmer auch in den folgenden Jahren zu den leistungsstarken Schülern gehörten. 10

11 Auch echte Ausnahmetalente treten hervor.: Diyar, Klasse 6. : Musik ist mein Leben. Seine Mutter, die wegen der Begeisterung ihres Sohnes verunsichert ist: Was soll ich nur tun? Mein Sohn spielt in jeder freien Minute Gitarre. Ich sage zu ihm: Diyar, hör doch mal damit auf und setz dich an den Computer, das machen doch andere Kinder in deinem Alter auch! 11

12 . Karl-Erhard-Scheufelen-Schule Ebenfalls Start im Schuljahr 2007/08 : Schülerband ab Klasse 7 Ab Klasse 7 wird gleichzeitig eine Schülerband gegründet, um ein durchgängiges Angebot und eine Perspektive anzubieten. Die überwiegende Mehrheit der Mitspieler hatte zuvor keinen Instrumentalunterricht. Der Lehrer setzt diese Jugendlichen als Sänger, Drummer oder Keyboarder mit einfachen Akkorden ein. Die erste Band hat mit ihrem Auftritt zum Ende des Schuljahres im Juli 2008 in einer vollen Aula für Begeisterungsstürme bei den Mitschülern gesorgt. 12

13 . Karl-Erhard-Scheufelen-Schule Seit dem Schuljahr 2007/08 : Schülerband ab Klasse 7 Eine Boygroup Ehemaliger spielte 2 Jahre lang regelmäßig in der Schule, ohne dass es auch nur ein einziges Mal eine negative Begebenheit oder Unzuverlässigkeit gegeben hätte. Dabei war das Probenlokal in Ermangelung einer besseren Alternative der Kartenraum der Schule. 13

14 . Karl-Erhard-Scheufelen-Schule Seit dem Schuljahr 2007/08 : Schülerband ab Klasse 7 Kontinuierlich spielen seit Beginn bis heute jeweils 6 bis 10 Jugendliche in der Band mit und begeistern nach wie vor mit ihren Auftritten die Mitschüler. (Hier beim Weihnachtsgottesdienst 2009) Zu Beginn dieses Schuljahres hat sich die Schülerband einen Kellerraum als eigenen Proberaum renovieren und einrichten dürfen, worauf die Bandmitglieder mächtig stolz sind. Bis dahin mussten sie im Kartenraum der Schule proben. 14

15 Start im Schuljahr 2008/09 : Ermutigt durch den Erfolg an der Hauptschule wurde im Schuljahr 2008/09 ein neues Kooperationsprojekt mit der Grundschule begonnen: Für alle Schüler der 1. Klasse wird eine musikalische Erstbegegnung mit Orff-Instrumenten angeboten. Im darauffolgenden Schuljahr wird das Konzept grundlegend überarbeitet: Kinder der ersten Klasse können zwischen 3 Möglichkeiten wählen. Alle Angebote finden zeitgleich am Vormittag statt. Der Unterricht wird durch Lehrkräfte der Musikschule erteilt. 15

16 3 Möglichkeiten: Neukonzeption im Schuljahr 2008/09 1. Musikalische Grundausbildung mit Instrumentenkarussell 2. Flötenunterricht 3. Djembe Alle 3 Angebote finden freitags in der 1. Schulstunde statt. -Der Unterricht wird von Lehrkräften der Musikschule erteilt. -Der Unterricht ist von November bis März kostenlos, von April bis Oktober gilt eine verbilligte Gebühr von 14 pro Monat. Ein großer Teil der Erstklässler nimmt das Angebot an. 16

17 Neukonzeption im Schuljahr 2008/09 Musikalische Grundausbildung mit Instrumentenkarussell Erstes Schulhalbjahr mit Schwerpunkt auf Grundausbildung (Noten/Rhythmus/Werkerziehung) Nach den Faschingsferien beginnt das Instrumentenkarussell mit -Streichinstrument (7 Stunden) - C-Flöte (7 Stunden) - Perkussion und Cajon (7 Stunden) Nach diesem Kurs können die Schüler ein Instrument wählen, welches sie dann bei der Musikschule lernen können. 17

18 Flötenunterricht Neukonzeption im Schuljahr 2008/09 Dieser Unterricht wird in der Gruppe erteilt (bis 6 Schüler). Durch das Gruppenspiel soll das Erlernen des Instruments und der Noten erleichtert werden. Dieser Kurs entspricht gleichzeitig dem ersten Jahr des Lehrplanes des Verbands der Musikschulen. Die Instrumente kaufen die Schüler selbst. 18

19 Neukonzeption im Schuljahr 2008/09 Djembe Neben der musikalischen Grundausbildung, bei der der Schwerpunkt auf dem rhythmischen Bereich liegt, fördert auch dieses Instrument die allgemeine Motorik, die für viele schulische Fächer förderlich ist. Der Unterricht findet in der Gruppe statt, die Instrumente werden gestellt. 19

20 Die Trendwende wurde geschafft. In den Klassen 1 bis 3 spielt ein deutlich höherer Anteil von Kindern ein Instrument als 3 Jahre zuvor. Es erscheint uns wichtig, dass in der Grundschule eine erfolgreiche Kooperation begonnen wurde, die Institutionen sich öffnen und zusammenarbeiten. Die positive Ausstrahlung zeigt sich unter anderem in dem Wunsch der benachbarten Lindenschule, die Kooperation auszudehnen. 20

21 Schuljahr 2009/10 Das Kooperationsprojekt zwischen Musikschule und Werkrealschule wollen wir so ausbauen, dass möglichst alle Schüler der Klasse 5 und 6 ein Instrument erlernen können. Zeitgleich zu Singen und Gitarre spielen können nun zusätzlich folgende Blasinstrumente erlernt werden : Posaune, Trompete, Klarinette, Saxophon, Horn und Querflöte. 21

22 Hauptschwierigkeit war, einen Lehrer zu finden, der die verschiedenen Instrumente in einer Großgruppe unterrichten konnte. Die Musikschule fand sich bereit, dieses außerordentlich anspruchsvolle Vorhaben zu finanzieren und einen entsprechenden Lehrer zu suchen. Dieser konnte schließlich nach langer Suche gefunden werden. 22

23 Alle Instrumente wurden den Kindern der 5. Klasse vorgestellt und durften ausprobiert werden. Die Freude der Kinder über dieses Angebot war unbeschreiblich groß. Alle Kinder der 5. Klasse wollten unbedingt ein Instrument lernen. Nach der Entscheidung und Bestellung wurden die Instrumente höchst ungeduldig erwartet. 23

24 Inzwischen wird seit eineinhalb Jahren auf den Instrumenten gespielt und geübt. Alle Werkrealschüler der Klassen 5 und 6 lernen nun erstmals ein Instrument. Die bisherigen Erfahrungen in der kurzen Zeitspanne übertreffen sämtliche Erwartungen: Die Kinder gehen äußerst sorgfältig mit Ihren Instrumenten um. Sie sind sehr stolz darauf und erwarten ungeduldig mit ihrem Lehrer ihre ersten Auftritte in der Schule. 24

25 An den Tagen des Unterrichts hört man Kinder in der Mittagspause spielen. Manche Kinder lernen und üben im Buch schon voraus und können bereits nach kurzer Zeit kleine Melodien spielen. Auf dem kleinen Film sieht man, wie viel Mühe sich die Kinder geben und mit wie viel Freude und Eifer sie bei der Sache sind. 25

26 Der speziell für dieses Projekt eingestellte Lehrer ist ebenfalls mit großer Begeisterung dabei und erweist sich als wirklicher Glücksfall. Die Kinder und er stecken sich in ihrer Begeisterung und Motivation gegenseitig an. 26

27 Die Bläser aus den Klassen 5 und 6 mit ihrem Lehrer bei einem ihrer ersten Auftritte in der Schule bei unserer Adventsfeier. Aus besonders eifrigen Sechstklässlern hat sich nun eine kleine Big Band herausentwickelt. Diese Schüler wollen in Zukunft zusätzlichen Unterricht nehmen und nach der 6. Klasse auf jeden Fall weiterspielen. Damit hoffen wir, im Laufe der Jahre eine spiel- und auftrittsfähige Bläsergruppe aufbauen zu können. 27

28 Dieser sehr vielversprechende Anfang lässt erwarten, dass wir in der Kooperation Musikschule Karl- Erhard-Scheufelen-Hauptschule tatsächlich unser hoch gestecktes Ziel erreichen werden: Dass jedes Kind unabhängig von Herkunft und Einkommen der Eltern ein Instrument erlernen darf. Um das Vorhabenweiter ausbauen zu können, werden Musikschule und Schule gemeinsam nach neuen Einnahmequellen suchen müssen. 28