Präventions- und Gesundheitsförderungsziele der GKV
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- Helmut Friedrich
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1 Präventions- und Gesundheitsförderungsziele der GKV Beschlossen vom Verwaltungsrat am 5. September 2012 Inhalte I. Lebensweltbezogene Präventions- und Gesundheitsförderungsziele S. 2 Oberziel lebensweltbezogene Prävention mit Teilziel 1 S. 2 Oberziel lebensweltbezogene Gesundheitsförderung mit Teilzielen 1 und 2 II. Arbeitsweltbezogene Präventions- und Gesundheitsförderungsziele S. 3 Oberziel arbeitsweltbezogene Prävention 1 mit Teilziel 1.1 S. 3 Oberziel arbeitsweltbezogene Prävention 2 mit Teilzielen 2.1 bis 2.3 S. 4 Oberziel arbeitsweltbezogene Gesundheitsförderung mit Teilzielen 1 bis 4
2 I. Lebensweltbezogene Präventions- und Gesundheitsförderungsziele Oberziel lebensweltbezogene Prävention: Verhütung von Krankheiten des Kreislaufsystems (Zielgruppen Kinder und Jugendliche) Die Zahl 1 der mit multifaktoriell ausgerichteten verhaltens- und verhältnispräventiven Aktivitäten erreichten Kinder/Jugendlichen an Haupt-, Förder- und Berufsschulen ist erhöht. Krankheiten des Kreislaufsystems sind weiterhin die epidemiologisch bedeutsamste Krankheitsgruppe (ICD-Hauptgruppe). Den Risikofaktoren ist bereits von Kindheit an mittels verhaltens- und verhältnispräventiven Maßnahmen insbesondere aus den Handlungsfeldern Ernährung, Bewegung, Suchtmittelkonsum und Stressmanagement entgegenzuwirken. Gemäß Präventionsbericht 2011 werden Kinder und Jugendliche in Haupt-, Förder- und Berufsschulen im Vergleich zu anderen Schulformen nur unterdurchschnittlich durch primärpräventive Maßnahmen erreicht. Oberziel lebensweltbezogene Gesundheitsförderung: Ausschöpfung der gesundheitsfördernden Potenziale in der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen Aktive Mitwirkung der Krankenkassen in kommunalen Gremien zur Gesundheitsförderung mit allen verantwortlichen Partnern (z. B. Bündnisse für Kindergesundheit). Gesundheitsförderung bedarf auf kommunaler Ebene der Koordinierung durch die politisch Verantwortlichen. Hieran sollten sich Krankenkassen beteiligen. Bei dem vorgeschlagenen Ziel handelt es sich um eine Fortschreibung des entsprechen den Ziels der ersten Ziele-Periode (wie bisher ohne Messung im Präventionsbericht). 1 Zahl: Die Zahl erreichter Personen lässt sich aus den Daten für die jährlichen Präventionsberichte ermitteln. 2
3 Teilziel 2: Zahl und Anteil 2 der Haupt-, Förder- und Berufsschulen mit einem Steuerungsgremium für die Gesundheitsförderung sind erhöht. Für die nachhaltige Verankerung der Gesundheitsförderung in Lebenswelten sind Steuerungsgremien unverzichtbar und ein wesentliches Element der Strukturqualität der Maßnahmen. Mit dem Ziel soll der Aufbau nachhaltiger Strukturen insbesondere an den bislang unterdurchschnittlich erreichten Schulformen gefördert werden. II. Arbeitsweltbezogene Präventions- und Gesundheitsförderungsziele Oberziel arbeitsweltbezogene Prävention 1: Verhütung von Muskel-Skelett-Erkrankungen Teilziel 1.1: Zahl und Anteil der durch Maßnahmen zur Vorbeugung und Reduzierung arbeitsbedingter Belastungen des Bewegungsapparates mit verhaltens- und verhältnispräventiver Ausrichtung erreichten Betriebe sind erhöht. Maßnahmen zu diesem Ziel sind häufig auch in Bezug auf die Verhütung weiterer Krankheiten und Beschwerden wirksam. Oberziel arbeitsweltbezogene Prävention 2: Verhütung von psychischen und Verhaltensstörungen Teilziel 2.1: Zahl und Anteil der Betriebe mit verhältnispräventiven Aktivitäten zur Verringerung psychischer Fehlbelastungen sind erhöht. 2 Zahl und Anteil: Beide Kennziffern lassen sich aus den Daten für die jährlichen Präventionsberichte ermitteln. Der angestrebte Anstieg von Zahl und Anteil trägt dazu bei, dass Proportionen bei den Steigerungen berücksichtigt werden können, z. B. erfüllt eine größere Zahl erreichter Haupt-, Förder- und Berufsschulen das Ziel erst dann, wenn auch der Anteil dieser Schulformen an allen erreichten Schulen gestiegen ist. 3
4 Psychische Fehlbelastungen führen zu Fehlbeanspruchungen wie z. B. Stress und Ermüdung und stellen Risikofaktoren für psychische und Verhaltensstörungen, aber auch somatische Erkrankungen dar. Empfohlen werden insbesondere bedarfsgerechte Angebote für Betriebe über Maßnahmen zur Veränderung der Arbeits- und Betriebsorganisation (einschließlich Arbeitszeitgestaltung), der Handlungs- und Entscheidungsspielräume sowie der Informations- und Kommunikationsstruktur. Teilziel 2.2: Zahl und Anteil der Betriebe mit Aktivitäten zur Förderung einer gesundheitsgerechten Mitarbeiterführung sind erhöht. Führungsverhalten ist ein wichtiger Einflussfaktor für die psychische Beanspruchung der Beschäftigten. Maßnahmen zur Förderung einer gesundheitsgerechten Mitarbeiterführung berücksichtigen auch die gesundheitlichen Bedürfnisse der Führungskräfte selbst. Teilziel 2.3: Zahl und Anteil der Betriebe mit verhaltensbezogenen Aktivitäten zur Stressbewältigung am Arbeitsplatz sind erhöht. Maßnahmen zur Verbesserung der Stressbewältigungskompetenz beugen psychischen aber auch somatischen Erkrankungen vor. Oberziel arbeitsweltbezogene Gesundheitsförderung: Stärkung der gesundheitsfördernden Potenziale der Arbeitswelt mit bedarfsgerechter, nachhaltiger und partizipativer betrieblicher Gesundheitsförderung Zahl und Anteil der mit Aktivitäten der betrieblichen Gesundheitsförderung (BFG) erreichten Betriebe mit bis zu 99 Beschäftigten sind erhöht. Kleine und mittlere Betriebe mit weniger als 100 Mitarbeitern werden bisher vergleichsweise gering mit Maßnahmen betrieblicher Gesundheitsförderung erreicht. 4
5 Teilziel 2: Zahl und Anteil der Betriebe mit einem Steuerungsgremium für die betriebliche Gesundheitsförderung unter Einbeziehung der für den Arbeitsschutz zuständigen Akteure sind erhöht. Die Steuerung der Gesundheitsförderung durch ein betriebsinternes Gremium zweckmäßigerweise verankert in einer Betriebs- oder Dienstvereinbarung ist ein wichtiges Element der Strukturqualität. Eine verlässliche Finanzierung und die enge Abstimmung mit dem Arbeitsschutz fördern die Nachhaltigkeit und Dauerhaftigkeit der BGF. Die Einbindung aller verantwortlichen Akteure unterstützt eine am Bedarf der unterschiedlichen Zielgruppen orientierte Maßnahmengestaltung. Für kleine Betriebe (bis 20 Mitarbeiter) kann die Projektsteuerung auch betriebsübergreifend bzw. im Rahmen von Unternehmensnetzwerken sichergestellt werden. Teilziel 3: Zahl und Anteil der Betriebe, in denen Gesundheitszirkel durchgeführt werden, sind erhöht. Gesundheitszirkel sind ein bewährtes partizipatives Instrument der Problemdiagnose und bedarfsorientierten Maßnahmevorbereitung. Ihre weitere Verbreitung stärkt die gesundheitsfördernden Potenziale der Arbeitswelt. Teilziel 4: Zahl und Anteil der Betriebe mit speziellen Angeboten für die Beschäftigten zur besseren Vereinbarkeit von Familien- und Erwerbsleben sind erhöht. Maßnahmen zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familien- und Erwerbsleben stärken die gesundheitlichen Ressourcen der Beschäftigten. Sie sind Iangfristige Investitionen in den Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit. Es wird empfohlen, die Teilziele 2 und 3 kombiniert zu verfolgen. 5
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