Mein erster Rundbrief aus Belfast von mir und meiner Projektstelle Forthspring Inter Community Group
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- Regina Geisler
- vor 8 Jahren
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1 Mein erster Rundbrief aus Belfast von mir und meiner Projektstelle Forthspring Inter Community Group
2 Hallo meine Lieben, ihr seid bestimmt gespannt wie es mir geht! Ich erlebe hier in meinen ersten Monat in Belfast sehr viel, vor allem dass die Zeit schneller vergeht als man denkt. Kaum zu glauben, dass ich nun schon über sechs Wochen in Nordirland bin. Die ersten Wochen waren sehr geprägt von vielen Besuchen auf Ämtern um die National Health Card zu beantragen, was unsere Krankenversicherung hier darstellt, sowie Housing and Benefits welches uns bei der Miete unterstützt. Ich habe mich zudem für einen Englischsprachkurs angemeldet, dieser startet am 14. September und ich werde voraussichtlich mein C1 Zertifikat ablegen. Das heißt Stufe vier der ganzen Zertifikate, es gibt fünf Stufen. Ich bin am 22. Juli abends in Belfast angekommen und am 23. Juli begann mein erster Arbeitstag. Mit ca. 20 Kindern ging es in das Ulster Folkmuseum und Transportmuseum im Rahmen des Sommerferienprogramms. Das Folkmuseum ist eine Art Freilichtmuseum wo das Leben in einem nordirischen Dorf nachgestellt wird. Es war sehr schön dargestellt. Allerdings waren die Kinder im Alter von 4 bis 12 nicht besonders aufmerksam. Sie fieberten mehr dem Transportmuseum entgegen das alte Busse, Bahnen und Autos ausstellt. Kaum waren wir dort waren sie kaum noch zu bremsen. Das Sommerprogramm endete am 28. August. Es war so aufgebaut, dass wir mit den Kindern immer dienstags und donnerstags einen Ausflug in ein nahe gelegenes Spielzentrum, den Zoo, Museum oder Spielplätze machten. Was mir sehr gelegen kam, da ich so die Gegend besser kennenlernen konnte und auch mal Plätze außerhalb von Belfast sah. Montags, Mittwochs und Freitags waren wir in unserem Raum wo normalerweise auch die Afterschool stattfindet. Dort wurde dann fleißig gebastelt, gebacken, getanzt oder gegärtnert. Was den Kindern viel Freude bereitete.
3 In meiner zweiten Woche begann dann auch wieder der Youth Club mit seinem Sommerferienprogramm. Leider hatte ich tagsüber nicht soviel mit dem Youth Club zu tun weil ich bei den Springers, den Kindern, war. An meinem ersten Tag des Youth Clubs machten sie noch einen Austausch mit Jugendlichen von Lisburn. Es war ein Mittwochabend und es gab eine Schaumparty mit Wasserrutsche in einem Park im Süden Belfast. Von da an war ich jeden Mittwoch- und Freitagabend im Youth Club. Überwiegend waren wir in der Sporthalle und dem Billiardraum, den Räumlichkeiten wo sich die Jugendlichen meistens aufhalten. Aber es gab auch Ausflüge zu Vertingo, einem Zentrum indem man auf riesigen Trampolinen hüpfen konnte. An einem Tag fuhren wir auch in ein Erlebniszentrum indem die Kinder als erstes simulierte Rennen fahren durften, danach durften sie Lasertag spielen und zum Schluss stand Fußball auf dem Plan. Mein persönliches Highlight war der Tag an dem ich mit den Jugendlichen nach Portrush gefahren bin, zum Wellensurfen. Ich bin zwar nicht sonderlich gut darin, aber es machte sehr viel Spaß einen Tag mit den Jugendlichen zu verbringen und was Neues auszuprobieren. Ich war nie zuvor Wellensurfen und es hat sehr viel Spaß gemacht. Um den Ausflug gebührend zu beenden waren wir noch auf einem Jahrmarkt.
4 Das Wochenende darauf sind meine Mitbewohner und ich zum Giant's Causeway gefahren. Während Rebecca und ich wandern waren und uns die Steine von oben angesehen haben, was unglaublich schön war, sind Malte (links) und Basil (rechts) auf den Steinen entlang gelaufen. Der Tag an dem wir da waren war sehr schön, was leider auch viele Touristen anlockte, so dass der Giant's Causeway von Touristen überflutet war.
5 Mit den Springers, der Afterschool, machte ich noch viele weitere Ausflüge bis Ende August. Auch mit dem Youth Club schlossen sich so manche Ausflüge an. Das half mir sehr die Gegend in und um Belfast kennenzulernen und auch eine engere Beziehung zu den Kindern und Jugendlichen aufzubauen.
6 Das letzte Augustwochenende waren hier Bankholidays. Was bedeutet, dass ich den 1. September frei hatte und somit ein verlängertes Wochenende. Die meisten Einrichtungen halten sich an die Bankholidays, was zusätzlich heißt, dass viele Schulen, Einkaufszentren usw. geschlossen sind. Dieses Wochenende nutze ich um mit einer Freiwilligen, die uns besuchen war, nach Dublin zu fahren um eine andere Freiwillige zu besuchen. Zuerst lernten wir Dublin besser kennenzulernen und dann waren wir ordnungsgemäß in einem Pub zum Fish and Chips essen. Abends gingen wir dann noch in einige Pubs in der Dubliner Innenstadt. Wir übernachteten im Trinity College, der Universität Dublins. Während den Semesterferien ist es Touristen möglich in dem Studentenwohnheim untergebracht zu werden. Am nächsten Morgen fuhren wir zu Nora, einer Freiwilligen die in der Nähe Dublins in der Arche arbeitet. Mit ihr waren wir zusammen an dem Strand und haben uns die Arche angeschaut. Nach einem gemeinsamen Abendessen mit den Bewohnern der Arche ging es für mich abends gegen 20 Uhr mit dem Bus zurück nach Belfast.
7 Am 2. September begann auch die Schule wieder. Das heißt, der Betrieb in Forthspring ging zur Routine über. In der Afterschool müssen die Kinder von der Schule abgeholt werden. Je nach Schule und Alter der Kinder zu unterschiedlichen Zeiten. Was während dem Sommerferienprogramm nicht so offensichtlich wurde, wurde jetzt nach dem die Schule wieder begonnen hat klarer: Die katholischen und protestantischen Kinder spielen miteinander unabhängig davon welche Schuluniform sie tragen. Man erkennt nur wer protestantisch oder katholisch ist anhand der Uniform. Aber sobald die Kindern in der Afterschool sind spielt das für sie keine Rolle mehr. Es ist sehr faszinierend die Kinder beim spielen zu beobachten und dabei im Hinterkopf das Bild der Peaceline zu haben, die direkt neben der Einsatzstelle zusehen ist. Die Aufgabe der Peaceline ist es, wie der Name schon sagt, den Frieden zu wahren und die Katholiken und Protestanten insofern zu trennen, dass keine neuen Krawalle mehr auftreten. Jedoch spielt das für die Kinder, sobald sie in der Afterschool sind keine Rolle mehr.
8 Der Youth Club begann erst in der zweiten Woche nach dem die Schule startete. Dienstags und freitags findet der Junior Youth Club statt. Dort dürfen Kinder im Alter von 8 bis 11 Jahren kommen. Der Senior Youth Club ist einmal nach Konfessionen aufgeteilt und an dem anderen Tag gemixt. Die Jugendlichen hier sind im Alter von 11 bis 17 Jahren. Bei den Jugenlichen merkt man die Spannung zwischen den Katholiken und Prostestanten schon eher. Wenn auch hier verhalten. Aber wenn ein Jugendlicher radikale Lieder singt bekommt er sofort eine Warnung, denn was nicht geduldet wird sind jegliche radikale Äußerungen. Kindern und Jugendliche dürfen zudem keine T-Shirt tragen auf denen die Flagge von Irland oder Nordirland zu sehen ist sowie die Namen ausgeschrieben sind. Auch die Farbkombinationen der jeweiligen Flaggen sind verboten. Das alles soll dazu dienen, dass die Jugendlichen friedlich miteinander reden, spielen und Sport treiben können. Und es funktioniert! Auf dem Bild ist der Eingang zum Youth Club zusehen.
9 Am 14. September begann mein Sprachkurs den ich zweimal die Woche besuche um das Cambridge Advanced Certificate zu bekommen. Seit dem besuche ich den Sprachkurs an einem Montag und Mittwoch Abend. Soweit macht er mir viel Spaß, da dass eine willkommene Abwechselung zu meinem Alltag ist. Mir gefällt mein IJFD (Internationaler Jugend Freiwilligen Dienst) in Belfast sehr. Belfast bietet sehr viel Abwechselung und man entdeckt immer wieder neue Dinge zum ausprobieren. Mit meiner Arbeitsstelle bin ich glücklich und auch sonst kann man sich hier ruhig an das Leben gewöhnen.
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