HEALTH SCIENCE STUDENT JOURNAL

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1 HEALTH SCIENCE STUDENT JOURNAL Studentenzeitung des interuniversitären Kolleg Graz 1. Ausgabe Februar, 2006 AUDE SAPERE Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! - Inhalt: Wir über uns Pflanzen Monographie Thymus Vulgaris Die göttliche Heilkraft des Honigs Neues Urteil: Kassenerstattung für Alternativmedizin in Deutschland Neuer Campus in Deutschland Neuer Campus in Dänemark Bild: Uhrturm Schloss Seggau

2 Im Zeichen der Schlange und des Drachen Die Studentenzeitung Health Sciences Student Journal Der Anfang Im Sommer fanden sich am um ca. 21:30 Uhr auf Schloss Seggau ein paar mutige Studenteninnen zusammen, mit der Idee, eine Zeitung ins Leben zu rufen. Diese Zeitung soll zum Forum werden für Diskussionen und Meinungsaustausch aller, die am Studium für Gesundheitswissenschaften an der Inter Uni im engeren und weiteren Sinn beteiligt sind. Außerdem soll sie für alle zur Übung dienen, durch die redaktionelle Arbeit ein feeling zu bekommen um später einmal problemlos einen Artikel in renommierteren Zeitungen publizieren zu können. Wer sind wir? Health Sciences Student Journal ist die Studentenzeitung der Inter - Uni: fakultätsübergreifend, unabhängig, selbstfinanziert - und keiner universitären, politischen oder sonstigen Gruppierung oder Weltanschauung verpflichtet. Wir, Herausgeber und Redaktion, betrachten unser Blatt sowohl als Ergänzung als auch als Alternative und Gegengewicht zu den offiziellen Uni-Publikationen sowie den Organen einzelner Hochschulgruppen. Unsere Kernredaktion besteht aus durchschnittlich (10) festen Mitgliedern (Studierende aller Fachrichtungen sowie einige Ehemalige), die bei ihrer Arbeit von etwa ebenso vielen freien Mitarbeitern unterstützt werden. Redaktion sowie freie Mitarbeit stehen grundsätzlich jedem offen, der ein (publizistisches) Interesse an der Inter Uni und dem studentischen Leben dort hat sowie an den komplementären Gesundheitswissenschaften interessiert ist. Was wollen wir? Health Sciences Student Journal will eine unabhängige, kritische und unterhaltsame Informationsquelle für die Inter - Uni Studenten und Lehrkräfte sein. Nach Außen will das Health Sciences Student Journal die akademische Meinungs- und Themenvielfalt fördern und eine Fakultäten und Institutionen übergreifende studentische Öffentlichkeit herstellen. Wir betrachten unsere Zeitung als offenes Forum und Publikationsplattform, zu der jeder Interessierte jederzeit Themenvorschläge oder auch eigene Beiträge beisteuern kann. Die Redaktion behält sich allerdings das Recht auf Kürzungen oder sonstige Überarbeitungen vor nicht zuletzt, um den hohen Qualitätsansprüchen zu genügen, die wir an uns selbst und unser Blatt stellen. Nach Innen will das Health Sciences Student Journal seinen Mitarbeitern die Möglichkeit bieten, anspruchsvolle journalistische Arbeit in einem lockeren und freundschaftlichen Umfeld zu leisten, dabei Praxiserfahrungen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit zu sammeln und alles zu lernen, was nötig ist, um eine (quasi-) professionelle Zeitung auf die Beine zu stellen. Was tun wir? Health Sciences Student Journal erscheint mit zwei regulären Ausgaben pro Semester. Zusätzlich werden je nach Bedarf eine Reihe von Spezialausgaben veröffentlicht, so etwa eine Erstsemesterausgabe für Studienanfänger zu Beginn des Wintersemesters. Wir versuchen, mit unserer Zeitung ein möglichst breites Themenspektrum abzudecken: Angefangen bei aktuellen News rund um die Alma Mater und das studentische Leben, über hochschulpolitische und kulturelle Themen bis hin zu Services und Tipps, die das Studentendasein erleichtern helfen. Auch Spaß und Satire kommen dabei nicht zu kurz! Health Sciences Student Journal arbeitet nicht-kommerziell. Die Zeitung wird kostenlos im Internet publiziert. Die Finanzierung erfolgt über Spenden und Ehrenamtlichkeit. Eventuell erwirtschaftete Überschüsse kommen ausschließlich der redaktionellen Arbeit zugute. Wer ist verantwortlich? Das Health Sciences Student Journal wird ausschließlich von Studenten sowie einigen Ehemaligen getragen und publizistisch sowie finanziell verantwortet. Für den Inhalt eines Artikels ist grundsätzlich der Autor beziehungsweise der zuständige Redakteur verantwortlich. Die jeweilige Ausgabe wird durch einen (oder mehrere) Chefredakteur(e) betreut. Wir versuchen, diesen zeitraubenden Job möglichst jedes Mal anderen Redakteuren zu übertragen, damit die Arbeitbelastung ausgeglichen bleibt und kein redaktioneller Filz entsteht. Aktuelle Herausgeber der Zeitung und Verantwortliche im Sinne des 2

3 Presserechts sind die Redakteure. Unseren Online-Auftritt verwalten Alexander Köll (Webpflege). Was wir brauchen Sind Leute die Lust haben mitzuarbeiten und sich aufnehmen lassen in den redaktionellen Kern der Studentenzeitung. Ansonsten freuen wir uns über jedes Werk dass. uns per zugesandt wird. Wir veröffentlichen allerdings nicht anonym gesandte Werke, denn schließlich ist jeder selber für den Mist verantwortlich den er verzapft ;-). Aber auch für interessierte, die sich am Layout beteiligen wollen, gibt es genug Möglichkeiten, sich kreativ zu betätigen. Ebenso brauchen wir immer Fotos, Zeichnungen oder eigene Cartoons damit die Zeitung auch optisch abwechslungsreich und spannend bleibt. Pflanzen Monographie Also los: ran an den Stift, Fotoapparat oder Zeichenblock. Die Health Sciences Student Journal Redaktion freut sich auf deine Mithilfe! Über den Echten Thymian Thymus vulgaris Kerstin Fringes Heilpraktikerin (Gruppe 12) Pflanzenbeschreibung: Immergrüner bis 40 cm hoher Zwergstrauch aus der Familie der Lippenblütengewächse (Labiatae) Vierkantige Stengel, nach oben stark verästelt, nach unten verholzt. Lanzettliche oder eiförmige Blätter, die am Rand stark nach unten eingerollt sind. Unterseite ist graufilzig behaart. Blüten hellrötlich bis hellviolett in lockeren ährenartigen Blütenständen. Die Frucht ist eine kleine Hartfrucht (Nüsschen) Blütezeit: Mai bis Oktober Vorkommen: Heimisch in Mittel- und Südeuropa, Balkan und Kaukasus Geruch: würzig-aromatisch Geschmack: aromatisch, etwas scharf Verwendete Pflanzenteile: Kraut (Hb., Herb.) Öl (Ol.) Zubereitungsarten: Teeaufguß, Fluidextrakt, Sirup 3

4 Inhaltsstoffe: 70 % Thymol 15 % Carvacrol 1,0 2,5 % ätherisches ÖL Gerbstoffe Bitterstoffe Flavonoide Triterpene Wirkung und Verwendung: Die Zubereitungen (s.o.) wirken aufgrund des Gehaltes an ätherischen Ölen auswurffördernd, schwach krampflösend und bakterienhemmend (Wirkung der phenolischen Verbindungen). Besonders geeignet zur Behandlung von Katarrhen der oberen Atemwege, Husten auch Keuch- und Krampfhusten. Schwach wirkendes Antihelmetikum (Wurmbehandlung). Anregung der Magensaftbildung, wirkt leicht stopfend (Gerbstoffe) bei Durchfallerkrankungen. Wirkt leicht appetitanregend. Als Bad oder Einreibung geeignet, die Behandlung von Rheumaerkrankungen im schubfreien Intervall zu unterstützen. Hier wirkt es durchblutungsfördernd. Vorsicht kann Hautreizungen verursachen! Fördert die Heilung bei Halsentzündungen, Mundschleimhaut- und Zahnfleischentzündungen. Wirkt ausleitend bei Podagra (Gichtanfall). Angenehm als Bad bei Gliederschmerzen. Rezepte: Teeaufguß: (Zum Trinken, Spülen und Gurgeln, für Einreibungen) 1 Teelöffel Droge (Fertigdroge/Apotheke) mit 150 ml siedendem Wasser übergossen, Min. bedeckt ziehen lassen. Dann durch ein Sieb abgiessen. Inhalation: 1 Eßlöffel Droge auf 1l siedendes Wasser Anwendungsdauer Min. Bad: 100g Droge auf 1l siedendes Wasser nach 15 Min. abseihen und dem Badewasser zugeben. Honig Monographie Die göttliche Heilkraft des Honigs ( Teil 1) Nicole Unger Heilpraktikerin Gruppe 12 Als Kind zweier Hobby-Imker bin ich mit der stechend-süßen Angelegenheit der Bienenzucht aufgewachsen. Honig war in unserer Familie die Zaubermedizin bei Verletzungen, Entzündungen und Seelenschmerz. Wie in vielen Jahrhunderten zuvor war auch in den Zeiten der DDR reiner Bienenhonig ein wertvolles Tauschmittel für andere begehrte, sonst kaum zu erstehende Dinge. Vitamin B (von: Beziehungen haben) nannten wir das und B-Vitamine sind ja auch im Honig enthalten! Aber dazu später 4

5 Ein kurzer geschichtlicher Abriss Seit Urzeiten ist er begehrt, dieser goldgelbe himmlischsüße Wundertrank. Steinzeitliche Höhlenzeichnungen in Spanien berichten von ihm. Auch der Nachlass der Ägypter beweist die Wertschätzung dieses dickflüssigen Trankes. So fanden Forscher luftdicht verschlossene Honigtöpfe als Grabbeigaben in Pharaonengräbern und dieser Honig ist nach tausenden von Jahren noch genießbar! In der Antike bedienten sich Heilkundige wie Hippokrates und seine Schüler des Heilmittels bei Geschwüren, allen Verletzungen, eiternden Wunden, Fieber, entzündlichen Erkrankungen des Verdauungstraktes und der Atemwege. Honigwasser und Met, ein vergorenes Getränk und wohl das älteste unserer geistigen Getränke, war weithin geschätzt - sehr oft im Zusammenhang mit kultischen Handlungen. Die Ärzte und Philosophen der Römer nutzten neben den üblichen Gebräuchen auch. seine Wirkung als Gegengift z.b. bei Opium- Abusus! In den Klöstern des Mittelalters spielte Honig eine beträchtliche Rolle, in den Aufzeichnungen von Hildegard von Bingen spiegelt sich vieles wieder. Als wundervolles Lebenselixier wird die klebrige Masse auch im Koran und in der Bibel beschrieben: Sehet wie munter meine Augen geworden sind, nun da ich einen Mundvoll Honig genossen habe. ( 2. Buch Samuel). So zieht sich die göttliche Heilkraft des Honigs als ein goldgelber Faden durch die Geschichte der Menschheit, bis in die heutige Zeit. Forscher versuchten, das Geheimnis des Honigs zu lüften, so finden wir sehr detaillierte Studienergebnisse und Erfahrungsberichte. Zu den Inhalts- und Wirkstoffen Die genaue Zusammensetzung des Honigs hängt von der Art und seiner Herkunft ab. Sprechen wir von Blütenhonig oder Honigtauhonig? Honigtauhonig: Hier nehmen die Bienen eine zuckerhaltige Flüssigkeit, die als Honigtau von den Blättern und Zweigen der Laub- und Nadelbäume tropft und ein Ausscheidungsprodukt von Kleinstlebewesen wie Blattläusen ist. Blütenhonig hat seinen Ursprung im Nektar blühender Pflanzen. Jeder Honig hat seinen ganz eigenen Geschmack, seine eigene Farbe und Konsistenz und seine charakteristischen Leitpollen. Durch die Pollenanalyse kann genau festgestellt werden, um welchen Honig es sich handelt. Hauptbestandteil sind die Saccharide ( ca. 80%): Glucose 32% Fructose 39% Maltose 7% Polysaccharide 2 Weitere Inhaltstoffe sind: Vitamine B 1, B 2, B 6, Pantothensäure, Nikotinsäure, Vitamin H, Folsäure, Ascorbinsäure (gering) Mineralien und Spurenelemente : Eisen, Kalzium, Kupfer, Aluminium, Magnesium, Mangan, Kalium, Natrium 5

6 Enzyme und Hormone : Inhibin (Bakterizid) Invertase (Spaltung von Polysacchariden) Acetylcholin (Neurotransmitter) Säuren: Ameisen-, Essig-, Butter-, Milch- und Zitronensäure Farb- und Aromastoffe sind ebenfalls zu finden. Der ph-wert des Honigs liegt zwischen 4,5 und 5,4 und ähnelt interessanterweise dem Säureschutzmantel der Haut. So findet er, neben dem Einsatz im medizinischen Sinne, seit Urzeiten Verwendung in der Kosmetik. Hier ein Rezept als Pflege für aufgesprungene Hände, passend zum rauen Wetter: 1 TL Honig, 20g Glycerin, ½ l Kamillenaufguss Honig und Glycerin leicht erwärmen, mit dem warmen, durchfilterten Kamillenaufguss in eine verschließbare Flasche füllen und kräftig schütteln. Die Mischung hält sich sehr lange und muss vor jedem Gebrauch erneut geschüttelt werden. Lagerungshinweise für Honig: Honig sollte lichtgeschützt und luftdicht verschlossen kühl gelagert werden. Temperaturen unter dem Gefrierpunkt und über 50 Grad Celsius zerstören die wertvollen Wirkstoffe des Honigs. Auskristallisierungen sind ein Qualitätszeichen und je nach Sorte verschieden stark ausgeprägt! Ausblick auf Teil 2: Honig und seine Anwendungsmöglichkeiten Mit honigsüßen Grüßen Nicole Unger Literaturquellen: Paul Uccusic Doktor Biene Ariston- Verlag; Ilse Sybille Dörner Kochen und Heilen mit Honig Econ-Verag Urteil: Kassenerstattung für Alternativmedizin in Deutschland AZ: 1 BvR 347/98 Bundesverfassungsgericht - Pressestelle Pressemitteilung Nr. 126/2005 vom 16. Dezember 2005 Zum Beschluss vom 6. Dezember BvR 347/98 Erfolgreiche Verfassungsbeschwerde gegen Verweigerung der Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung für neue Behandlungsmethode. Die Verfassungsbeschwerde des 18-jährigen Beschwerdeführers, der an einer seltenen, lebensbedrohlichen Krankheit leidet, gegen die Weigerung der gesetzlichen Krankenversicherung, für die Kosten einer so genannten neuen Behandlungsmethode aufzukommen, war erfolgreich. Der Erste Senat des Bundesverfassungsgerichts hob das angegriffene Urteil des Bundessozialgerichts auf, das eine Leistungspflicht der Krankenkasse verneinte. Es sei mit der grundgesetzlich garantierten allgemeinen Handlungsfreiheit, dem Sozialstaatsprinzip und dem Grundrecht auf Leben 6

7 nicht vereinbar, einen gesetzlich Krankenversicherten, für dessen lebensbedrohliche oder regelmäßig tödliche Erkrankung eine allgemein anerkannte, medizinischem Standard entsprechende Behandlung nicht zur Verfügung steht, von der Leistung einer von ihm gewählten, ärztlich angewandten Behandlungsmethode auszuschließen, wenn eine nicht ganz entfernt liegende Aussicht auf Heilung oder auf eine spürbare positive Einwirkung auf den Krankheitsverlauf besteht. Die Sache wurde zur erneuten Entscheidung an das Bundessozialgericht zurückverwiesen. Sachverhalt: Der Beschwerdeführer war von 1992 bis 1994 in einer Ersatzkasse als Familienangehöriger versichert. Er leidet an der Duchenne'schen Muskeldystrophie. Diese Krankheit tritt ausschließlich beim männlichen Geschlecht auf, und zwar mit einer Häufigkeit von 1: Die Krankheit manifestiert sich in den ersten Lebensjahren; ihr prognostizierter Verlauf ist fortschreitend. Mit dem Verlust der Gehfähigkeit ist normalerweise zwischen dem 10. und 12. Lebensjahr zu rechnen; es tritt zunehmend Ateminsuffizienz auf. Die Krankheit äußert sich auch in Wirbelsäulendeformierungen, Funktions- und Bewegungseinschränkungen von Gelenken sowie in Herzmuskelerkrankungen. Die Lebenserwartung ist stark eingeschränkt. Üblicherweise wird nur eine symptomorientierte Behandlung durchgeführt. Bislang gibt es keine wissenschaftlich anerkannte Therapie, die eine Heilung oder eine nachhaltige Verzögerung des Krankheitsverlaufs bewirken kann. Seit September 1992 befindet sich der Beschwerdeführer in Behandlung bei einem Facharzt für Allgemeinmedizin. Bei dieser Behandlung werden neben Thymuspeptiden, Zytoplasma und homöopathischen Mitteln hochfrequente Schwingungen angewandt. Bis Ende 1994 hatten die Eltern des Beschwerdeführers dafür einen Betrag von DM aufgewandt. Die Ärzte der Orthopädischen Klink der Technischen Hochschule A. und eine mitbetreuende Ärztin hielten den bisherigen Krankheitsverlauf für günstig. Seit Herbst 2000 ist der Beschwerdeführer, der eine öffentliche Schule besucht, auf einen Rollstuhl angewiesen. Der Antrag auf Übernahme der entstandenen Kosten für die Therapie wurde von der Krankenkasse abgelehnt, da ein Therapieerfolg der angewandten Methoden wissenschaftlich nicht nachgewiesen sei. Die hiergegen gerichtete Klage blieb in letzter Instanz vor dem Bundessozialgericht ohne Erfolg. Die Verfassungsbeschwerde war erfolgreich. Der Entscheidung liegen im Wesentlichen folgende Erwägungen zu Grunde: Die Entscheidung des Bundessozialgerichts steht nicht im Einklang mit dem Grundgesetz. Es ist mit Art. 2 Abs. 1 GG (allgemeine Handlungsfreiheit) in Verbindung mit dem Sozialstaatsprinzip nicht vereinbar, den Einzelnen unter bestimmten Voraussetzungen einer Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung zu unterwerfen und für seine Beiträge die notwendige Krankheitsbehandlung gesetzlich zuzusagen, ihn andererseits aber, wenn er an einer lebensbedrohlichen oder sogar regelmäßig tödlichen Erkrankung leidet, für die schulmedizinische Behandlungsmethoden nicht vorliegen, von der Leistung einer bestimmten Behandlungsmethode auszuschließen und ihn auf eine Finanzierung der Behandlung außerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung zu verweisen. Dabei muss allerdings die vom Versicherten gewählte Behandlungsmethode eine nicht ganz entfernt liegende Aussicht auf Heilung oder auf eine spürbare positive Einwirkung auf den Krankheitsverlauf versprechen. Für die Behandlung der Duchenne'schen Muskeldystrophie steht gegenwärtig allein ein symptomatisches Therapiespektrum zur Verfügung. Eine unmittelbare Einwirkung auf die Krankheit und ihren Verlauf mit gesicherten wissenschaftlichen Methoden ist noch nicht möglich. Die angegriffene Auslegung der leistungsrechtlichen Vorschriften des Fünften Buches Sozialgesetzbuch durch das Bundessozialgericht ist in der extremen Situation einer krankheitsbedingten Lebensgefahr auch nicht mit der Schutzpflicht des Staates für das Leben zu 7

8 vereinbaren. Übernimmt der Staat mit dem System der gesetzlichen Krankenversicherung Verantwortung für Leben und körperliche Unversehrtheit der Versicherten, so gehört die Vorsorge in Fällen einer lebensbedrohlichen oder regelmäßig tödlichen Erkrankung unter den genannten Voraussetzungen zum Kernbereich der Leistungspflicht und der von Art. 2 Abs. 2 Satz 1 GG geforderten Mindestversorgung. In derartigen Fällen haben daher die im Streitfall vom Versicherten angerufenen Sozialgerichte zu prüfen, ob es für die vom Mediziner nach gewissenhafter fachlicher Einschätzung vorgenommene oder von ihm beabsichtigte Behandlung ernsthafte Hinweise auf einen nicht ganz entfernt liegenden Heilungserfolg oder auch nur auf eine spürbare positive Einwirkung auf den Krankheitsverlauf im konkreten Einzelfall gibt. A.K. --NEWS-- --NEWS-- --NEWS-- --NEWS-- --NEWS-- --NEWS-- --NEWS-- --NEWS-- Neuer Campus in Deutschland Der neue Campus des interuniversitären Kolleg Graz befindet sich ab 2006 in Dortmund am Universitätskolleg Bommerholz. Das Universitätskolleg Bommerholz ist die Lehr- und Weiterbildungsstätte der Universität Dortmund. Siehe hierzu: bzw.: unter LINKS auf der Homepage des Health Science Student Journal Universitätskolleg Bommerholz Terassenanlage am Campus Die neuen Gruppen haben dort bereits am den Campus eingeweiht. Die Gruppen werden zum ersten Mal am mit den neuen Gruppen on Campus sein. Neuer Campus in Dänemark In Kopenhagen wurde ein neuer Campus des interuniversitären Kolleg Graz / Schloss Seggau eröffnet. Health Science Student Journal heißt die neue Gruppe 19 aus Dänemark herzlich willkommen in unserem Kreis angehender Gesundheitswissenschaftler und wünscht viel Spaß beim Beginn am (siehe hierzu: campus.international@inter-uni.net) Die Redaktion 8