aktuell Nationales Referenzzentrum an der LMU Brustkrebs: Auch Männer können betroffen sein

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1 KLINIKUM DER UNIVERSITÄT MÜNCHEN klinikum Das Magazin des Klinikums und der Medizinischen Fakultät aktuell Der Kampf gegen Retroviren Nationales Referenzzentrum an der LMU Brustkrebs: Auch Männer können betroffen sein im Nervenwasser entdeckt Alzheimer: Neue Frühzeichen LMU-Medizin international: Weltweites Engagement

2 Ihr Spezialist für Neurologische Rehabilitation am Fuße des Wendelstein Der Medical Park Bad Feilnbach Reithofpark liegt 30 Autominuten südöstlich von München und bietet neurologische Premium-Rehabilitation. Modernste und menschliche Spitzenmedizin, fortschrittliche Therapien und fürsorgliche Pflege verbunden mit speziell auf die Bedürfnisse neurologischer Patienten zugeschnittenen Räumlichkeiten zeichnen uns aus. 2 Bad Feilnbach Reithofpark Reithof Bad Feilnbach Telefon KLINIKUMaktuell

3 Editorial Sehr geehrte Leserinnen und Leser, das neue Jahr verheißt jede Menge Veränderungen und Erneuerungen: Bei der interdisziplinären Portalklinik am Campus Innenstadt steht im Mai das Richtfest an, wir finalisieren die Pläne für Das Neue Hauner am Campus Großhadern und auch personell wird sich einiges tun. Schon Ende 2016 hat Frau Prof. Mayerle die Leitung der Medizinischen Klinik und Poliklinik II übernommen. Auf S. 29 stellen wir unsere neue Ordinaria und Klinikdirektorin für Innere Medizin vor. In diesem Jahr werden weitere Leitungsfunktionen neu besetzt werden. Darüber informieren wir der Personalabteilung und bisheriger Stellvertreter des Kaufmännischen Direktors, die Aufgaben übernommen. Die bereits vor zwei Jahren auf den Weg gebrachte Strategieinitiative hilft uns nun in diesen bewegten Zeiten Kurs zu halten. Ziel ist es, unsere Strukturen und Prozesse so zu verbessern, dass sowohl die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten wie auch der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stärker berücksichtigt werden. Im Vordergrund stehen stets Qualität und Patientensicherheit, aber auch medizinische Innovationen in Diagnose und Therapie,»Im Vordergrund stehen stets Qualität und Patientensicherheit, medizinische Innovationen in Diagnose und Therapie, wissenschaftlich-medizinische Fortschritte und unsere gesellschaftliche Verantwortung.«In der vorliegenden Ausgabe beschäftigen wir uns zudem mit Retroviren, einem wichtigen Gebiet der Infektiologie und medizinischen Hygiene. Das Max von Pettenkofer Institut wurde erst kürzlich zum Nationalen Referenzzentrum ernannt (S. 8 f) eine große Ehre und zugleich ein bedeutender Erfolg für das Institut. Weitere Artikel beleuchten die Themen Brustkrebs bei Männern (S. 10 f), Bipolare Störungen (S. 14 f) und Herpes (S.36 f) Dazu gibt es News aus dem Klinikum und der Medizinischen Fakultät mit Forschungspreisen, neuen Studien sowie Ehrungen für unsere Forscherinnen und Forscher, die dazu beitragen, die Medizin besser zu machen. In diesem Sinne wünsche ich allen Leserinnen und Lesern eine anregende und unterhaltsame Lektüre und unseren Patientinnen und Patienten mitsamt ihren Angehörigen gute Besserung und alles Gute. Mein Dank geht an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikums für ihren unermüdlichen Einsatz in Patientenversorgung, Forschung und Lehre sowie in den unterstützenden Bereichen IT, Technik, Logistik, Speisenversorgung und Verwaltung. Sie natürlich in Klinikum aktuell sowie über unsere Homepage und über die sozialen Netzwerke Facebook, Twitter und Youtube. Im Vorstand wird sich mit der Neubesetzung der derzeit freien Stelle des Kaufmännischen Direktors bzw. der Direktorin eine wichtige Personalie entscheiden. An dieser Stelle möchte ich es nicht versäumen, nochmals Herrn Koslowski sehr herzlich für seine langjährige, erfolgreiche Arbeit als Kaufmännischer Direktor zu danken. Er hat im November das Klinikum verlassen. Kommissarisch hat Philip Rieger, Leiter wissenschaftlich-medizinische Fortschritte und unsere gesellschaftliche Verantwortung. Diese endet nicht in München oder Bayern, sondern reicht weit darüber hinaus. Deshalb lautet das Motto des diesjährigen Jahresempfangs im April LMU- Medizin international. Schließlich sind Ärzte, Pflegekräfte, Forscher des Klinikums und der Medizinischen Fakultät der LMU in vielen Ländern aktiv. Für uns auch ein Zeichen der Wertschätzung, die uns entgegengebracht wird. Auf den Seiten 22 ff bekommen Sie einen ersten Eindruck von der Vielfalt der Auslandsaktivitäten. Ihr Prof. Dr. Karl-Walter Jauch Ärztlicher Direktor KLINIKUMaktuell

4 Das Therapiezentrum Burgau n ist eine große und renommierte Fachklinik für Neurologische Rehabilitation n hat in Bayern die längste Erfahrung in der Behandlung von Patienten mit erworbenen Hirnschädigungen (z.b. Schlaganfall) n bietet für beatmete Patienten eine moderne Intensivstation n kooperiert eng und vertrauensvoll mit den großen Akutkliniken n verbindet Akutbehandlung und gezielte Rehabilitation n begleitet, fördert und fordert seine Patienten in ihrem Alltag n verbindet jahrzehntelange Erfahrung mit modernen diagnostischen und therapeutischen Methoden n schafft Grundlagen für Teilhabe und ein selbstbestimmtes Leben n bindet Angehörige partnerschaftlich in die Behandlung mit ein n ist als gemeinnützige Gesellschaft ausschließlich dem Patientenwohl verpflichtet: Erwirtschaftete Gewinne verbleiben im Unternehmen! Der Vater einer unfallverletzten Tochter hat das Therapiezentrum Burgau 1989 gegründet. Es ist die Klinik eines Betroffenen für Betroffene. Hier arbeiten erfahrene und qualifizierte Fachkräfte aus den Bereichen Medizin, Therapie und Pflege Hand in Hand für die bestmögliche Behandlung unserer Patienten. Therapiezentrum Burgau Chefärzte Prof. Dr. Andreas Bender und Dr. Berthold Lipp Kapuzinerstraße Burgau. Tel.: Wir schaffen Grundlagen

5 Inhalt 03 Editorial Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Karl-Walter Jauch 06 Panorama Neues aus Klinikum und Fakultät 39 Impressum Diagnose & Therapie 08 l Der Kampf gegen Retroviren Nationales Referenzzentrum an der LMU 10 l Brustkrebs Auch Männer können betroffen sein 12 l Alzheimer Neue Frühzeichen entdeckt 14 Bipolare Störungen Diese Therapien helfen Forschung & Lehre 16 Wichtig für psychisch gesundes Aufwachsen Forschung an der Kinder- und Jugendpsychiatrie 18 Forschen im All Das wird an Astronauten untersucht 19 News & Studien Rauchstopp: Teilnehmer für innovative Studie gesucht Länger leben mit Omega 3? Welcher Gerinnungshemmer ist der richtige? S. 14 Vorsorge 32 Neues aus der Kreislaufforschung Strategien gegen Herzinfarkt und Co. Hilfe & Selbsthilfe 35 Das Schwarze Brett Termine für Patientinnen und Patienten 36 Einmal Herpes immer Herpes? Was da los ist und was hilft Wohlfühlen & Genießen 39 Lesen, Hören, Rätselspaß 40 Machen Sie Ihre Faszien fit Das können Sie für Ihre Beweglichkeit tun Kurz vor Schluss 42 Fortschritte in der Leukämiediagnostik Erkenntnisse über Rückfallwahrscheinlichkeiten S. 32 Perspektive Klinikum 21 Alle unter einem Dach Neu: Staatliches Berufliches Schulzentrum für Gesundheitsberufe München 22 l LMU-Medizin International Wie Ärzte und Wissenschaftler sich engagieren 26 Klinikum in den Medien Sorgfältig prüfen 27 Ein Bild und seine Geschichte Das neue Sigrid Siegmund-Haus 28 Bitte das Licht ausschalten! Wie die Fachleute am Klinikum Energie sparen 29 Neue Ordinaria Prof. Dr. Julia Mayerle übernimmt Innere Medizin 30 Ehrungen & Preise Unsere Titelthemen sind mit l bzw. l gekennzeichnet S. 40 Titelbild: abhijith3747/fotolia S. 21

6 Panorama Das Großhaderner Neujahrsbaby Das Münchner Neujahrsbaby kam in diesem Jahr in der Frauenklinik am Campus Großhadern auf die Welt: Genau um 0.00 Uhr hat am Neujahrstag die kleine Annabell Keim das Licht der Welt erblickt. Das wohl früheste Neujahrsbaby der Sebastian und Veronika Keim mit Tochter Annabell vergangenen Jahre wurde per Kaiserschnitt geholt. Eigentlich war das kleine Mädchen erst am 4. Januar erwartet worden, aber die Tochter von Veronika und Sebastian Keim aus Sendling hatte es offenbar besonders eilig. Annabell war bei ihrer Geburt 49 Zentimeter lang und wog 3120 Gramm. Neue Zeiten, neuer Abschiedsraum Seit letztem Jahr bietet das Klinikum den Angehörigen die Möglichkeit, von den Verstorbenen nicht nur wie bisher werktags, sondern auch abends, an Feiertagen und Wochenenden Abschied nehmen zu können. Mit der Aufbahrung von Verstorbenen zu diesen Zeiten wird ein externes Bestattungsunternehmen beauftragt. Die Seelsorge am Klinikum vermittelt den Kontakt und begleitet die Angehörigen auf Wunsch mit Gebet und Segen. Das Angebot ist für die Angehörigen mit keinerlei Kosten verbunden. Nicht nur die Zeiten, in denen man sich von den Verstorbenen verabschieden kann, wurden an die Bedürfnisse der Angehörigen angepasst. Auch der Raum, in dem Verabschiedungen stattfinden, wurde umgebaut und barrierefrei gestaltet. Beide Projekte wurden von der Stabsstelle Projektbüro in Zusammenarbeit mit der Seelsorge, dem Pathologischen Institut und der Abteilung Bau und Technik koordiniert. Der Abschiedsraum am Campus Großhadern ist im Pathologischen Institut untergebracht Jubiläum für einen großen Aufklärer Mit seiner Präventionsvorlesung Risiken der HIV-Infektion und sexuell übertragbarer Krankheiten hat Dr. Stefan Zippel, Leiter der AIDS-Beratungsstelle der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie der Ludwigs- Maximilians-Universität München, Schüler-Generationen in ganz Bayern erreicht. Jetzt feierte der Mediziner Jubiläum: In Anwesenheit von Gesundheitsministerin Melanie Huml nahm mit Carla Geiger vom Bamberger AIDS-/HIV-Präventionsvorlesung in Bamberg: Gesundheitsministerin Melanie Huml begrüßte die ste Teilnehmerin, die Schülerin, Carla Geiger Schüler und Schülerinnen hörten bereits Dr. Zippels Präventionsvorlesung Clavius Gymnasium die ste Schülerin an Zippels Vortrag teil. Die Ministerin betont: Allein in diesem Jahr werden rund junge Menschen die Vorlesung gehört haben. Insgesamt waren es seit 2003 mehr als Veranstaltungen. 6 KLINIKUMaktuell

7 Panorama Begehrtes Buch Eine royale Preisträgerin Anfang des Jahres ist die neue Auflage des KlinikumKompass erschienen. Mit über Stichwörtern aus den Bereichen Symptome und Erkrankungen sowie Diagnosen und Therapien liefert das 326 Seiten umfassende Buch wertvolle Informationen zum medizinischen Spektrum des Klinikums der Universität München und den jeweiligen Ansprechpartnern. Der Klinikum- Kompass ist kostenfrei Große Augen, Watschelgang und natürlich ein Arztkittel Dr. Pingi, das offizielle Maskottchen der Spendenkampagne Das Neue Hauner am Klinikum der Universität München, hat den Sprung von einer Kinder-Zeichnung zu einem Plüschtier zum Anfassen geschafft. Kürzlich wurde es von Prof. Dr. Karl-Walter Jauch, Ärztlicher Direktor des LMU-Klinikums, im Beisein von Georg Eisenreich, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, im Dr. von Haunerschen Kinderspital offiziell vorgestellt. Der kleine Pinguin ist eine Erfindung der Schülerin Annalena erhältlich an der Information im Eingangsbereich am Campus Großhadern sowie an den Pforten der Medizinischen Klinik in der Ziemssenstraße und des Dr. von Haunerschen Kinderspitals am Campus Innenstadt. Online unter: Dr. Pingi stellt sich vor Dietz, die mit ihrem Entwurf den Maskottchen-Malwettbewerb für die Spendenkampagne gewann. Vom Verkaufserlös jedes Stofftieres gehen 5 Euro an die Stiftung Das Neue Hauner. Der Produzent des Stofftieres, die Firma Steiff, spendete anlässlich der Präsentation von Dr. Pingi Euro an die Stiftung Das Neue Hauner. Erhältlich ist Dr. Pingi über den KUM-Shop im Internet unter Robert Gongoll Königin Silvia mit Prof. Dr. Christoph Klein, Vorstandsvorsitzender der Care-for-Rare-Stiftung Unter der Schirmherrschaft von Herzog Franz von Bayern wurden zum vierten Mal der Bayerische Stifterpreis und der Care-for-Rare Science Award verliehen. Im Zentrum des Abends standen Kinder Kinder in Not und Kinder mit seltenen Erkrankungen, die Waisen der Medizin. Königin Silvia von Schweden erhielt dabei den Bayerischen Stifterpreis der Werner Reichenberger Stiftung in Anerkennung ihres Einsatzes für Kinder in Not in aller Welt. Ihre World Childhood Foundation kümmert sich seit 1999 um Kinder, die an Ausbeutung, Missbrauch und Ausgrenzung leiden. Der Care-for-Rare Science Award ging an Prof. Dr. Heymut Omran vom Universitätsklinikum Münster für die Erforschung seltener Lungenerkrankungen bei Kindern. SpardaGiro: Anzeige Das kostenlose Girokonto mit Mobile Banking App.»WIR empfehlen unser kostenloses Girokonto.«Gemeinsam mehr als eine Bank Lohn-/Gehalts-/ Rentenkonto für Mitglieder bei Erwerb von 52, Euro Genossenschaftsanteil mit attraktiver Dividende. Marchioninistraße OG Besucherstraße München Würmtalstraße München Geschäftsstellen in München (22x) und Oberbayern (26x) SpardaService-Telefon: KLINIKUMaktuell

8 Diagnose & Therapie Der Kampf gegen Retroviren Das Max von Pettenkofer-Institut ist seit 1. Januar 2017 Nationales Referenzzentrum für diese Erreger»In Deutschland leben über Menschen mit HIV oder AIDS, etwa 500 sterben jedes Jahr, über Neuinfektionen kommen jedes Jahres hinzu.«prof. Dr. Oliver T. Keppler Das Institutsgebäude in der Pettenkoferstraße Eine große Ehre: Das Bundesministerium für Gesundheit und das Robert-Koch-Institut, das zuständige Bundesinstitut für Infektionskrankheiten, haben die Virologie des Max von Pettenkofer-Instituts der LMU zum Nationalen Referenzzentrum (NRZ) für Retroviren berufen. Leiter der Virologie und Lehrstuhlinhaber ist Prof. Dr. med. Oliver T. Keppler. Das LMU-Institut setzte sich in einem offenen Ausschreibungsverfahren durch und tritt die Nachfolge des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt an, dem Oliver Keppler bis zum Oktober 2015 vorstand. Ein wichtiger Aspekt in der Wahl des Münchner Standorts war das Synergiepotenzial im Bereich der HIV-Diagnostik, -Klinik und -Forschung unter anderem mit der Infektiologie der Medizinischen Poliklinik und der Tropenmedizin des Klinikums der LMU, der Virologie der Technischen Universität München sowie die Kooperation mit dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. Weiterhin ist das Max von Pettenkofer-Institut Mitglied des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung, das sich als eines der Deutschen Gesundheitszentren dem Kampf gegen Infektionskrankheiten verschrieben hat. Das NRZ für Retroviren ist eines von insgesamt 19 Einrichtungen bundesweit, die sich jeweils auf unterschiedliche Gruppen von Krankheitserregern konzentrieren. Die Zentren bündeln die Expertise und übernehmen eine Netzwerkfunktion. Schlüsselstellung zwischen Wissenschaft und Klinik Das Nationale Referenzzentrum für Retroviren nimmt eine Schlüsselstellung zwischen Wissenschaft, Klinik und öffentlichem Gesundheitsdienst ein, wenn es um die Diagnose und Fragen der Verbreitung retroviraler Erreger geht. Zu unseren Aufgaben gehören ausgefeilte Spezialdiagnostik, Forschung zu Fragen der Epidemiologie und neuen Diagnoseverfahren sowie Beratung von Gesundheitsbehörden, Krankenhäusern und anderen Behandlungszentren, erklärt Prof. Keppler. Retroviren sind eine Erreger-Gruppe, die sich ganz besonders ausbreiten. Die Vermehrung der in den Viruspartikeln befindlichen Erbinformation, die als RNA vorliegt, erfolgt nämlich nicht einfach durch die bloße Vervielfältigung dieses Erbmaterials, sondern durchläuft zunächst eine reverse Transkription, eine Umschrei- 8 KLINIKUMaktuell

9 Diagnose & Therapie abhijith3747/fotolia bung der RNA in eine doppelsträngige DNA, die anschließend in die Erbinformation der infizierten Wirtszelle integriert, also eingebaut werden kann. Im Fokus des Referenzzentrums steht dabei vor allem der AIDS-Erreger HIV, in zweiter Linie auch die Gruppe der sogenannten Humanen T-lymphotropen Viren (HTLV), die bestimmte Formen von Leukämien und neurologischen Erkrankungen hervorrufen können, aber in Deutschland weniger verbreitet sind als HIV. Das Referenzlabor für die Routineund Spezial-Diagnostik von Retroviren Als NRZ für Retroviren ist das Münchner Institut das deutsche Referenzlabor für die Routine- und Spezial-Diagnostik zu Retroviren. Unser Leistungsangebot umfasst ein breites Spektrum unterschiedlichster serologischer und molekularbiologischer Verfahren, mit denen sich beispielsweise Infektionen sicher bestätigen, Viruslasten bestimmen, Resistenzen testen oder HIV-Infektionsketten aufklären lassen, so Prof. Dr. Keppler. Und wir übernehmen koordinierende Funktionen in der Qualitätssicherung im Bereich der Diagnostik, etwa in Ringversuchen. Grundlagen-orientierte, translationale und klinische Forschungsprojekte zu HIV am Virologie-Lehrstuhl ergänzen dieses Aufgabenspektrum der Diagnose-Spezialisten am Max von Pettenkofer-Institut. Zu unseren Aufgaben gehören ausgefeilte Spezialdiagnostik, Forschung zu Fragen der Epidemiologie und neuen Diagnoseverfahren sowie Beratung von Gesundheitsbehörden, Krankenhäusern und anderen Behandlungszentren. Prof. Dr. Oliver T. Keppler Aids und HIV sind im Bewusstsein der Öffentlichkeit nicht genügend präsent In Deutschland leben über Menschen mit HIV oder AIDS, etwa 500 sterben jedes Jahr, über Neuinfektionen kommen jedes Jahres hinzu. In den letzten Jahren ist es leider nicht gelungen, die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland weiter zu verringern. Aufklärung ist also umso wichtiger. Wir engagieren uns auch in der Öffentlichkeitsarbeit zu Fragen von HIV-Infektion und AIDS, so Prof. Keppler. Beispielsweise haben wir zum Welt-AIDS Tag 2016 gemeinsam mit mehreren Einrichtungen des KUM und anderen Expertengruppen aus dem Raum München eine Informationsveranstaltung zum Thema HIV für Schülerinnen und Schüler abgehalten. Im öffentlichen Bewusstsein steht die Erkrankung und der Schutz vor ihr nicht mehr genügend im Fokus. (Siehe auch Panorama, S. 6) Prof. Dr. Oliver T. Keppler ) 089/ * keppler@mvp.unimuenchen.de KLINIKUMaktuell

10 Diagnose & Therapie Brustkrebs Warum die Diagnose so spät erfolgt und wie die Therapie aussieht Mammographie bei einem Patienten Volkskrankheit Brustkrebs: Neubetroffene pro Jahr aber nur etwa 600 Männer Männer mit Brustkrebs befinden sich in einer paradoxen Situation: Einerseits leiden sie an einer Volkskrankheit mit ca Neubetroffenen pro Jahr, andererseits ist die Krankheit bei ihnen sehr selten. Nur ca. 600 Männer erkranken jährlich in Deutschland neu an Brustkrebs. Trotz der Zunahme von Studien zur Epidemiologie, Diagnostik und den Risikofaktoren des männlichen Brustkrebses ist die Datenlage zur medizinischen Versorgung und zu den psychosozialen Bedürfnissen männlicher Brustkrebspatienten im Behandlungsverlauf bislang nicht zufriedenstellend. Umso wichtiger ist ein neues Forschungsprojekt, das die medizinischen und psychosozialen Bedürfnisse von männlichen Brustkrebspatienten in den Mittelpunkt stellt: N-MALE startete 2016 und findet unter der Leitung der Forschungsstelle für Gesundheitskommunikation und Versorgungsforschung der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Universitätsklinikum Bonn statt. Das Brustzentrum des Klinikums der LMU ist einer der Projektpartner dieser Studie, die von der Deutschen Krebshilfe gefördert wird. Das primäre Forschungsziel des neuen Projekts ist es, die Patientenbedürfnisse bei der Versorgung des männlichen Brustkrebses in Deutschland darzustellen. Als sekundäres Ziel soll das Projekt 10 KLINIKUMaktuell

11 Diagnose & Therapie bei Männern außerdem die Sicht der beteiligten Leistungserbringer (wie Hausärzte, Pflegekräfte, Rehabilitationsmediziner, Physiotherapeuten, Sozialarbeiter und Psychoonkologen) auf die Versorgung von Männern mit Brustkrebs im Brustzentrum erfassen. Durch die Betrachtung beider Perspektiven können wir die deutsche Versorgungssituation möglichst umfassend analysieren und aus den Ergebnissen die Erfordernisse für eine patientenzentrierte Versorgung der Betroffenen ableiten, sagt Dr. Rachel Würstlein, Geschäftsführende Oberärztin am Brustzentrum des Klinikums der Universität München. Die Studie folgt einem qualitativen Forschungsansatz. Vorgesehen sind Interviews mit Betroffenen und Fokusgruppendiskussionen mit den beteiligten Gesundheitsprofessionen über einen Zeitraum von zwei Jahren. Die Studienergebnisse werden den teilnehmenden Brustkrebszentren und der organisierten Selbsthilfe in Form von Fact Sheets zur Verfügung gestellt. Geplant sind außerdem ein nationaler Transfer-Workshop für Brustkrebszentren sowie ein Ergebnis-Workshop für Patienten. Kein Bewusstsein für die Erkrankung selbst wenn der Gang zum Arzt stattgefunden hat, heißt das noch lange nicht, dass der die Erkrankung auch gleich richtig diagnostiziert. Nicht selten werden Tastbefunde in der Brust zunächst als harmlose Geschwulste behandelt, bevor die endgültige Diagnose gestellt wird, sagt Dr. Würstlein. Der Krebs wächst meist hormonabhängig Gibt es auch Unterschiede in der Behandlung von weiblichem und männlichem Brustkrebs? Brustkrebs wächst bei weit über 90 Prozent der Männer hormonabhängig. Das heißt, nach der operativen Entfernung des Tumors und Bestrahlung steht eine Antihormonbehandlung im Vordergrund. Üblicherweise kommen dabei Behandlungsmethoden zum Einsatz, die sich auch bei der Frau bewährt haben, z. B. das Tamoxifen, das die Andockstellen für das Hormon Östrogen an Tumorzellen blockiert, erklärt Dr. Rachel Würstlein. Ein Problem: Wegen Nebenwirkungen wie Depression, Gewichtszunahme oder Impotenz brechen viele Männer die auf mehrere Jahre angesetzte Therapie vorzeitig ab. Für brustkrebserkrankte Männer liegt die relative 10-Jahres- Überlebensrate bei 65 %, für die betroffenen Frauen bei 82 % Wie wichtig das Thema Brustkrebs bei Männern ist, zeigt sich auch im aktuellen Bericht des Robert Koch-Instituts Krebs in Deutschland : Für brustkrebserkrankte Männer liegt die relative 10-Jahres-Überlebensrate bei 65 Prozent, für die betroffenen Frauen bei 82 Prozent. Die Erklärung für diese schlechte Prognose ist, dass Brustkrebs beim Mann viel später als bei der Frau diagnostiziert wird, so Dr. Würstlein. Warum das so ist? Dass es diese Erkrankung auch beim Mann geben kann, ist vielen nicht bewusst. Männer sind ohnehin zögerlicher, was den Arztbesuch angeht. Und Insgesamt liegen nur wenige Daten zur Versorgungsforschung des Mammakarzinoms beim Mann vor. Deshalb orientieren sich die Therapiekonzepte größtenteils an den Leitlinien für das Mammakarzinom der Frau. Doch es wird immer deutlicher, dass es tumorbiologische Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt, die jeweils nach einer eigenen Therapie verlangen im Sinne einer geschlechtsspezifische Medizin, sagt Dr. Rachel Würstlein. Dr. Rachel Würstlein ) 089/ * rachel.wuerstlein@med. uni-muenchen.de Anzeige Beratungen sind jederzeit nach Absprache möglich Wir bieten Ihnen ein sicheres Zuhause Stationäre Langzeitpflege Spezielle Demenzkonzepte Urlaubs- und Verhinderungspflege Kurzzeitpflege Einzel- und Doppelzimmer mit Bad Hauseigene Küche Friseur und Fußpflege TÜV-zertifiziert Kursana Domizil Dachau, Emmy Lenbach Haus, Freisinger Straße 45, Dachau Tel: , kursana-dachau@dussmann.de, Mein sicheres Zuhause. KLINIKUMaktuell

12 Diagnose & Therapie Juan Gärtner/Fotolia Meilenstein in der Forschung Münchner Forscher finden im Nervenwasser Frühzeichen für Alzheimer Nur wenig ist bekannt über die Rolle des Immunsystems des Gehirns bei der Alzheimer-Erkrankung. Forscher des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), Standort München, und des Klinikums der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) haben nun bei Personen mit einer genetischen Veranlagung für Alzheimer eine frühzeitige Immunantwort festgestellt. Die Gedächtnisambulanz am Klinikum Wieviel Vergesslichkeit ist normal? In der Gedächtnissprechstunde des Klinikums bekommen Patienten eine umfassende Diagnostik, Beratung und Behandlung. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE). Der Termin in der Gedächtnisambulanz findet an einem Tag statt und dauert inklusive einiger Pausen bis zu vier Stunden. Termine nur nach telefonischer Anmeldung unter 089/ Bereits etwa sieben Jahre vor dem erwarteten Ausbruch von Demenzsymptomen traten im Gehirn abnorme Immunreaktionen auf. Diese Ergebnisse zeigen, dass sich bei Alzheimer entzündliche Prozesse im Gehirn dynamisch entwickeln und dass sie Vorläufer der Demenz sind. Diese Immunreaktionen lassen sich anhand eines Proteins im Nervenwasser abbilden und bieten somit die Möglichkeit, den Krankheitsverlauf für den Arzt nachvollziehbar zu machen. Die Studienergebnisse sind im Fachjournal Science Translational Medicine veröffentlicht. Anhand der Konzentration des Eiweißstoffes TREM2 im Nervenwasser konnten die Wissenschaftler um Prof. Dr. Christian Haass und Prof. Dr. Michael Ewers eine ansteigende Immunaktivität des Gehirns nachweisen. TREM2 wird von den Fresszellen des Gehirns sogenannten Mikroglia 12 KLINIKUMaktuell

13 Diagnose & Therapie Die Amyloid- Ablagerungen (gelb) im Gehirn sind ein typisches Symptom von Alzheimer Standardisierter Unterschied zwischen Patienten mit Alzheimer verursachenden Mutationen (MC= Mutation carrier) und deren gesunden Geschwister ohne Mutationen (NC= None Carriers) abgegeben und spiegelt somit deren Aktivität wider. Bei der genetisch bedingten Form der Alzheimer-Krankheit lässt sich der Zeitpunkt für den Ausbruch der Demenz präzise vorhersagen. Deshalb konnten die Münchner Forscher die Zunahme der TREM2-Werte bereits Jahre vor dem erwarteten Auftreten von Demenzsymptomen dokumentieren. Die Aktivität der Fresszellen wird durch sterbende Hirnzellen stimuliert. Nicht durch die Ablagerungen von Amyloid-Proteinen, den sogenannten Plaques, die bei Alzheimer ja ebenfalls auftreten, sagt Haass. Die Fresszellen haben möglicherweise eine Schutzfunktion, die jedoch im Zuge der Erkrankung zum Erliegen kommt. Wir forschen deshalb an Wirkstoffen, um die Aktivität der Fresszellen zu erhöhen. Teil des DIAN-Projekts An den Untersuchungen beteiligten sich 127 Personen mit einer genetischen Veranlagung für Alzheimer. Sie waren im Mittel 40 Jahre alt. Die überwiegende Mehrheit zeigte noch keine Symptome einer Demenz oder hatte nur sehr geringe kognitive Beeinträchtigungen. Die Studie fand im Rahmen des sogenannten DIAN-Projekts (Dominantly Inherited Alzheimer Network) statt, einem weltweiten Verbund zur Erforschung der vererbten Form der Alzheimer-Erkrankung. Ewers: Zwischen der vererbbaren Form von Alzheimer und der sogenannten sporadischen Varian- Geschätze Jahre bis zum Beginn von Symptomen te, die weitaus häufiger vorkommt, gibt es viele Gemeinsamkeiten. Der TREM2-Wert könnte daher ein Biomarker sein, an dem sich die Immunaktivität im Verlauf einer Alzheimer-Erkrankung ablesen lässt, unabhängig davon, ob die Erkrankung genetisch bedingt ist oder nicht. Möglicherweise eignet sich der TREM2-Wert auch als therapeutischer Marker, an dem man die Reaktion auf eine medikamentöse Behandlung ablesen kann. Diese Aspekte wollen wir in Zukunft untersuchen. Prof. Dr. Christian Haass ) 089/ * christian.haass@med. uni-muenchen.de Prof. Dr. Michael Ewers ) 089/ * michael.ewers@med. uni-muenchen.de Anzeige Testhörer für Hörgeräte-Weltneuheit werden! Symbolfoto Opn Leichter verstehen in Gesellschaft Weniger Hör-Anstrengung Mehr geistige Fitness 100% Lebensqualität Jetzt aktiv werden & im Hörcenter anmelden! Neuroth-Hörcenter München Albert-Roßhaupter-Straße 43 Tel (089) Mo Fr & Uhr Sa nach Vereinbarung KLINIKUMaktuell

14 Diagnose & Therapie Wie man bipolare Störungen behandeln kann Jeder Mensch kennt Gefühlsschwankungen, gute und schlechte Tage. Patientinnen und Patienten mit einer bipolaren Störung (Fachbegriff für manisch-depressiv) leben jedoch mit extremen Emotionen. Im Spannungsfeld zwischen Manie und Depression ist ein geregeltes Leben kaum möglich, sie haben zudem ein zwanzigfach erhöhtes Suizidrisiko im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung. Die bipolare Störung ist einer der Schwerpunkte des Instituts für Psychiatrische Phänomik und Genomik (IPPG), an dem es eine eigene Bipolar-Ambulanz gibt. KLINIKUM aktuell sprach mit Prof. Dr. Thomas G. Schulze, dem Direktor des IPPG. Was sind bipolare Störungen? Mit bipolaren Störungen bezeichnet man eine Gruppe krankhafter Stimmungsschwankungen bzw. -veränderungen, die sich zwischen himmelhoch jauchzend (manisch) und zu Tode betrübt (depressiv) bewegen und durchaus sehr verschiedene und individuelle Ausprägungen sowie Verläufe haben können. Wie wird eine Bipolare Störung diagnostiziert? Bipolare Störungen sind ernst zu nehmende Erkrankungen. Leider gibt es zurzeit noch keinerlei Möglichkeiten, die Diagnose mithilfe von Laboruntersuchungen oder anderen Untersuchungsmethoden zu stellen. Solche zu finden, ist die Mission von Forschungseinrichtungen wie dem IPPG. Die Diagnose kann nur im Rahmen einer intensiven Befragung der Erkrankten, manchmal auch der nächsten Angehörigen, eruiert werden. Wie behandeln Sie? Neben der medikamentösen Therapie, die die meisten Betroffenen den Rest ihres Lebens begleitet, kommen auch Verfahren der Psychotherapie, insbesondere der Verhaltenstherapie, sowie Wach- Ein Informationstag gibt Aufschluss Am Samstag den 18. Februar 2017 findet ein Informationstag zu bipolaren Störungen statt. Ab 9 Uhr gibt es im Hörsaal der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (Nußbaumstraße 7) Vorträge. Die Deutsche Gesellschaft für Bipolare Störungen (DGBS) informiert dabei auch über das trialogische Konzept, das Ärzte und Therapeuten, Patienten und auch deren Angehörige einbindet. Beim Informationstag gibt es u.a. Vorträge zu bipolarer Störung und Fahrtüchtigkeit sowie Kinderwunsch von betroffenen Patientinnen. Christos Georghiou/fotolia 14 KLINIKUMaktuell

15 Diagnose & Therapie Himmelhoch jauchzend zu Tode betrübt oder Schlafentzugs- und Elektrokrampftherapie zum Einsatz. Welche Therapiemethoden eingesetzt werden, hängt sowohl von der Schwere der Erkrankung als auch vom Verlauf ab. Wir verfolgen ein trialogisches Konzept, das Ärzte und Therapeuten, Patientinnen und Patienten und auch deren Angehörige einbindet. Daher ermuntern wir Betroffene und deren Angehörige auch, sich in auf sie zugeschnittenen Selbsthilfegruppen zu engagieren. Ein ausgezeichneter Wissenschaftler Die renommierte US-amerikanische Stiftung Brain & Behavior Research Foundation hat Prof. Thomas G. Schulze mit dem Colvin-Preis 2016 ausgezeichnet. Dieser Preis ist in den USA die bedeutendste Auszeichnung für Forscher auf dem Gebiet der affektiven Störungen (unipolar Depression und bipolare Erkrankung) und genießt hohes Ansehen auch hier in Deutschland. Schulzes Forschung konzentriert sich auf Genotyp-Phänotyp-Beziehungen bei psychischen Erkrankungen. Er koordiniert seit einigen Jahren ein von der DFG-gefördertes multizentrisches Projekt zur Erforschung der biologischen Grundlagen des Langzeitsverlaufs psychischer Störungen sowie ein internationales Konsortium zur Erforschung der Genetik des Ansprechens auf Lithiumbehandlung bei der bipolaren Störung. Ist die Erkrankung heilbar? Wenn man darunter versteht, dass die Erkrankung nie mehr wiederkommt, wenn man einmal etwas nimmt oder eine Therapie macht, dann muss man das ganz klar verneinen. Da ist es bei der bipolaren Störung auch nicht anders als bei anderen Volkskrankheiten wie Bluthochdruck oder Diabetes. Natürlich gibt es Fälle, bei denen die Symptome im Laufe des Lebens schwächer werden, ganz ausbleiben oder nur sehr wenige Krankheitsepisoden erlebt werden. Der weitaus größte Teil aller Betroffenen muss sich jedoch ein Leben lang der Erkrankung stellen. Was erreicht werden kann, ist eine weitgehende Symptomfreiheit, das heißt, die einzelnen Episoden laufen nur noch in so abgeschwächter Form ab, dass sie keine Beeinträchtigung der Lebensführung mehr darstellen. In den meisten Fällen ist die Voraussetzung hierfür das Finden einer geeigneten Medikation (Phasenprophylaxe) mit gleichzeitiger psychotherapeutischer Behandlung und u. a. einem Annehmen der Erkrankung. Sogenannte psychoedukative Maßnahmen können helfen, Risiken für Rezidive zu minimieren bzw. Alarmsymptome frühzeitig zu erkennen. Prof. Dr. Thomas G. Schulze ) 089/ * thomas.schulze@med. uni-muenchen.de»es gibt noch keinerlei Möglichkeiten, die Diagnose mithilfe von Laboruntersuchungen oder anderen Untersuchungsmethoden zu stellen. Solche zu finden, ist die Mission von Forschungseinrichtungen wie dem IPPG«Prof. Dr. Thomas G. Schulze KLINIKUMaktuell

16 Forschung & Lehre An der Klinik gibt es eine eigene Schule für kleine Patienten Innovative Konzepte Besondere Forschungsziele in der Kinder- und Jugendpsychiatrie Seit zehn Jahren gibt es die Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (KJP) am Klinikum der Universität München. In dieser Zeit hat Direktor Prof. Dr. Gerd Schulte-Körne nicht nur eine ambulante teil- und stationäre Anlaufstelle für psychisch kranke Kinder und Jugendliche geschaffen, sondern auch die Forschung an seinem Haus aufgebaut. Ziel unserer Forschung ist es, die Ursachen und das Zusammenwirken verschiedener Risikofaktoren auf psychische Belastungen und Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen besser zu verstehen, um wirksame Präventions- und Behandlungsmethoden zu entwickeln, erklärt Prof. Dr. Schulte-Körne. Das Besondere der Forschung der KJP ist, dass sie»den Schwerpunkt Depressionsforschung bei Kindern und Jugendlichen hat Prof. Schulte-Körne neu in München aufgebaut«interdisziplinär ist, zentrale Entwicklungsphasen des Menschen umfasst und neben der Hochschulmedizin vor allem die Psychologie und Pädagogik mit ihrer Fachlichkeit und ihren Methoden integriert werden. Aktuell arbeiten mehr als 20 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus natur-, sozial- und neurowissenschaftlichen Disziplinen in der Forschungsabteilung der KJP. Durch die Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), der Europäischen Union (EU), dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege, der Medizinischen Fakultät der LMU und von privaten Stiftungen ist es uns möglich, innovative Präventions- und Versorgungskonzepte auf evidenzbasierter Grundlage zu 16 KLINIKUMaktuell

17 Forschung & Lehre entwickeln, um Kindern und Jugendlichen mit psychischen Erkrankungen wirksam und nachhaltig zu helfen, sagt Professor Schulte-Körne. Den Forscherinnen und Forschern am Lehrstuhl für KJP steht ein breites Methodenspektrum zur Verfügung, von molekulargenetischen Methoden über die Neuropsychologie, die Registrierung von Hirnstromwellen bis hin zu Aufzeichnung von Augenbewegungen und der Magnetresonanz-Tomographie. Diese Methoden werden für ein besseres Verständnis der Hirnfunktionen und ihrer Störungen genutzt, um daraus Erkenntnisse für eine verbesserte Früherkennung und Förderung zu gewinnen. Den Schwerpunkt Depressionsforschung bei Kindern und Jugendlichen hat Schulte-Körne neu in München aufgebaut. Depressionen gehören zu den häufigsten und hinsichtlich ihres Schweregrades am meisten unterschätzten Erkrankungen. Die Folgen der Depression für Kinder und Jugendliche sind oftmals schwerwiegend und zeigen sich in verschiedenen Lebensbereichen. In der Schule sind diese Kinder häufig belastet, unkonzentriert, ziehen sich zurück oder bleiben zu Hause. Ein Schulwechsel oder sogar die Gefahr, keinen Schulabschluss zu erreichen, sind nicht selten, wenn keine professionelle Hilfe erfolgt. Doch welche Therapie nachhaltig wirkt, ist noch nicht so gut geprüft. Aktuell wird in der KJP im Rahmen von Therapiestudien untersucht, welche Methoden bei stationärer Behandlung wirksam sind. Da Medikamente in der Behandlung der kindlichen Depression nur eine untergeordnete Rolle spielen, wird unter anderem die Therapie mit Licht untersucht. Eine der zentralen Herausforderungen, der sich die Forschungsabteilung gestellt hat, ist es, Risikofaktoren für Depressionen zu erkennen. Das Präventionsprogramms Prodo, welches an der Uni-Klinik entwickelt wurde und das darauf abzielt, Familien zu stärken, positive Interaktionen mit dem Kind zu fördern, zu lernen, wie man mit Stress und Belastungen besser umgehen kann, wird aktuell vielversprechend auf seine Wirksamkeit hin untersucht. Der zweite Schwerpunkt am Lehrstuhl, den Professor Schulte-Körne etablierte, sind die schulischen Entwicklungsstörungen, hierzu gehören die Leseund Rechtschreibstörung und die Rechenstörung. Neben genetischen Risikofaktoren, die mittlerweile in internationalen Forschungsverbünden an Stichproben mit mehreren Tausenden von Kindern und Jugendlichen untersucht werden, erforscht das Team intensiv, wie Kindern und Jugendlichen bereits früh in der Schule wirksam geholfen werden kann. Mit der Entwicklung der Leitlinien zur Lese- Rechtschreibstörung (LRS) und zur Rechenstörung wurden neue Standards in der Diagnostik und Förderung von Kindern und Jugendlichen geschaffen, die vielfältige Anwendung in der Schule und der Lernförderung haben werden. Das Gebäude der Kinder- und Jugendpsychiatrie in der Nußbaumstraße Nicht ohne Stolz blicken wir auf die vergangenen 10 Jahre zurück, in denen es gelungen ist, eine forschungsstarke Universitätsklinik aufzubauen, die einen wichtigen Beitrag für ein psychisch gesundes Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen leistet, sagt Prof. Dr. Schulte-Körne. Prof. Dr. Gerd Schulte-Körne ) 089/ * gerd.schulte-koerne@med. uni-muenchen.de Anzeige Sich Zeit nehmen und individuell beraten, ist für mich eine Selbstverständlichkeit. München-Großhadern Heiglhofstraße 11 Tel.: KLINIKUMaktuell

18 Forschung & Lehre Forschen im All Astronauten haben ein geschwächtes Immunsystem das ist lange bekannt, aber warum ist das so? Schuld könnten neben Schwerelosigkeit und Strahlung auch andere Stressfaktoren wie Isolation, Arbeitsbelastung und Störungen des Schlafrhythmus sein. Mit umfangreichen biochemischen Analysen, ergänzt durch psychologische Tests, untersuchte die Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Alexander Choukèr von der Klinik für Anästhesiologie im Projekt Immuno-1 die Veränderungen des Immunsystems der ISS-Langzeit-Crews. Das Projekt sollte Aufschluss geben über die Rolle einzelner Faktoren, die das Immunsystem schwächen. Immuno-1 lief von 2006 bis Ende 2013, der wohl prominenteste Proband war Thomas Reiter (Foto), der schon zwei Mal im All war. Inzwischen läuft bereits Immuno-2 : Hier werden in einem internationalen Expertenteam und organübergreifend mit bildgebungs-, massenspektrometrischen und molekularbiologischen Methoden Zusammenhänge und Mechanismen am Menschen untersucht, u a. wie Stressbedingungen, Stoffwechsel- und die Immunveränderungen interagieren und warum nicht alle Raumfahrer im gleichen Umfang betroffen sind. Immuno-2 läuft noch mindestens drei Jahre, Probanden sind vor allem Kosmonauten. Vor, während und nach den Weltraummissionen werden bei ihnen Blut-, Speichel-, Atemgas-, Haar- und Urinproben genommen und anschließend im Klinikum und in den Partnerlabors untersucht. Zudem erfolgen Kernspinnuntersuchungen des Gehirns vor und mehrfach nach dem Raumflug. Diese Kenntnisse sind eine wichtige Grundlage für das Verständnis der Immunanpassung und wichtig für die Entwicklung vorbeugender sowie therapeutischer Maßnahmen, für den Einsatz beim Astronauten und beim Schwerkranken in der Intensivmedizin, sagt Professor Choukèr. Prof. Dr. Alexander Choukèr ) 089/ * achouker@med.unimuenchen.de 18 KLINIKUMaktuell

19 Forschung & Lehre VIGE.co/fotolia Schluss mit Zigaretten Tabakambulanz sucht Aufhörwillige für innovative Studie Wenn Sie es diesmal wirklich schaffen wollen: Forscher des Department Psychologie der LMU und der Tabakambulanz am Klinikum der Universität suchen Aufhörwillige für ihre Studie Retrain your Brain Spielend zum Nichtraucher. Ziel ist es, die Wirksamkeit eines computergestützten Trainings zu testen und zwar zusätzlich zum etablierten Rauchfrei Programm der Tabakambulanz. Projektleiterin ist Dr. Charlotte Wittekind, Diplom- Psychologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie. Sie sagt: Das Konzept der Computertrainings basiert darauf, dass unser Verhalten sowohl durch unbewusste, dem Verstand nicht zugängliche Prozesse als auch durch strategische Prozesse, die wir bewusst entscheiden, bestimmt wird. Wir möchten wissenschaftlich überprüfen, ob durch die zusätzlichen Computertrainings die Abstinenzraten weiter verbessert werden können. Die Studie läuft über vier Wochen: drei wöchentliche Gruppensitzungen des Rauchfrei-Programms á drei Stunden, zwei zusätzliche Telefontermine, sechs Computertrainings. Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden vor Beginn, im Anschluss sowie nach sechs Monaten befragt. Der CO-Gehalt in ihrer Atemluft wird gemessen. Alle Kurse und Testungen finden in der Tabakambulanz, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Nußbaumstraße, statt. Die Computertrainings finden vor jedem Rauchfrei-Kurs in der Tabakambulanz sowie dreimal zu Hause am eigenen PC statt. Kriterien: Alter Jahre; täglich zehn oder mehr Zigaretten; keine Nikotinersatzpräparate/Medikamente zur Entwöhnung oder E-Zigaretten (seit mind. 3 Monaten und im gesamten Studienverlauf); keine schwere psychiatrische Störung, Abhängigkeitserkrankung (außer Tabak), neurologische Erkrankung oder akute Suizidalität; keine Schwangerschaft oder Stillzeit. Dipl. Psych. Evelyne Enders / Tabakambulanz * evelyne.enders@med. uni-muenchen.de Anmeldung: ) 089/ Mobil: * retrain@med.unimuenchen.de 8 Omega-3: Länger leben? Fettsäuren offenbar günstig für weibliche Herz-Kreislauf-Patienten Makrele, Lachs, Hering: Dass fettreicher Meeresfisch regelmäßig auf dem Speiseplan stehen soll, ist allgemein bekannt. Er enthält die mehrfach ungesättigten omega-3 Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA), die als wichtig für Gesundheit und langes Leben gelten. Hingegen war die Bedeutung der pflanzlichen omega-3 Fettsäure alpha-linolensäure (ALA) für die Sterblichkeit bisher weniger gut untersucht. Nun bestätigt die LUdwigshafen RIsk and Cardiovascular Health Studie (LURIC) einen Zusammenhang zwischen der langfristigen Aufnahme von omega-3-fettsäuren mit der Nahrung und einem längeren Leben von Menschen mit einem Risiko für Herz-Kreislauf- Erkrankungen (siehe auch Seite 32). Diesen Schluss ziehen die an der umfangreichen Beobachtungsstudie beteiligten Wissenschaftler der Universitäten Heidelberg, Jena, Graz und München. Überraschung: ALA hat offenbar nur bei Frauen eine schützende Wirkung. Die LURIC-Studie hat zwischen 1997 und Personen aus Südwest-Deutschland eingeschlossen; diese waren wegen des Verdachtes auf eine Herzerkrankung stationär Anzeige ZAR München Zentrum für ambulante Rehabilitation Orthopädie Neurologie Rehasprechstunde jeden Donnerstag um Uhr Unterstützung, wo es das Leben am nötigsten hat: An Ihrem Wohnort direkt in München! Ganztägig ambulante Rehabilitation Nachsorgeprogramme im Anschluss an die Rehabilitation Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie auf Rezept Prävention u. a. BETSI für Berufstätige ZAR München. Ridlerstraße München Tel info@zar-muenchen.de. KLINIKUMaktuell

20 Forschung & Lehre Natika/fotolia baibaz/fotolia einer Koronarangiographie unterzogen worden. Ausgewertet wurden die Daten von Personen. 975 (30 Prozent) davon starben während der Nachverfolgung über etwa zehn Jahre. In der Untersuchung wurden die omega-3 Fettsäuren im Blut der Studienteilnehmer bestimmt. Die Ergebnisse wurden in Beziehung gesetzt zu Todesfällen, Todesursachen, Krankengeschichte und anderen Faktoren, die Einfluss hätten haben können. Also etwa Cholesterinsenker oder Rauchen, Mangel an Bewegung, zu hoher Body Mass Index (BMI), Diabetes mellitus, hoher Blutdruck. Prof. Dr. Clemens von Schacky von der Medizinischen Klinik und Poliklinik I am Klinikum, Campus Innenstadt, hat die Untersuchung initiiert und koordiniert. Er sagt: Die Ergebnisse zeigen, dass hohe Spiegel von EPA und DHA in Erythrozyten einzeln und gemeinsam mit einem längeren Leben assoziiert sind, unabhängig von allen anderen Einflüssen. Und dass niedrige Spiegel von EPA und DHA eigenständig ein Risiko für einen frühen Tod bedeuten. Nur ein geringer Teil der ALA wird im Körper in EPA umgewandelt, wobei Frauen dazu eher in der Lage sind als Männer deshalb profitieren wohl nur Frauen von einem hohen ALA-Spiegel. Die Erkenntnisse sind auch für die Ernährungswissenschaft von großem Interesse. Prof. von Schacky: Die Ergebnisse konnten nur mittels einer spezifischen, sehr gut standardisierten Analyse-Methode erzielt werden. Wir wenden sie auch hier bei unseren Patienten an. Wird ein Mangel festgestellt, sollte man die Ernährung umstellen oder eine Substitution erwägen. Literaturhinweis: Kleber ME, Delgado GE, Lorkowski S, März W, von Schacky C. Omega-3 fatty acids and mortality in patients referred for coronary angiography The Ludwigshafen Risk and Cardiovascular Health Study. Atherosclerosis 2016;252: DOI: /j.atherosclerosis Kleber ME, Delgado G Lorkowski S, März W, von Schacky C. Data on gender and subgroup specific analyses of omega-3 fatty acids in the Ludwigshafen Risk and Cardiovascular Health study. Data in Brief 2016; 8: DOI: /j.dib Prof. Dr. Clemens von Schacky ) 0178/ * clemens.vonschacky@ med.uni-muenchen.de Welcher Gerinnungshemmer? LMU-Mediziner entdecken Zusammenhang zwischen NOACs und Herzinfarkt-Risiko Etwa eine Million Menschen in Deutschland schlucken Medikamente zur Blutverdünnung. Meist wegen Vorhofflimmern, eine Rhythmusstörung des Herzens. Dabei besteht die Gefahr, dass sich im Herzen Blutgerinnsel bilden. Wenn sich solch ein Thrombus löst und ins Gehirn geschwemmt wird, kommt es zu einem Schlaganfall. Die Medikamente können dieses Risiko um bis 70 Prozent senken. Doch welches Mittel ist das richtige für welchen Patienten? Es gibt die herkömmlichen Vitamin-K Antagonisten (VKA, zum Beispiel Marcumar) und seit einigen Jahren eine neue Klasse von Gerinnungshemmern: die sogenannten Neuen Oralen Antikoagulantien (NOACs), zu denen die oralen Thrombin-Inhibitoren (OTI, zum Beispiel Dabigatran) gehören. Sie stellen eine wertvolle Alternative zu den VKA dar. istock/ spanteldotru Thrombozyten spielen eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung Aber: NOACs führen statistisch gesehen überraschenderweise zu einer geringfügig erhöhten Zahl von Herzinfarkten, wie frühere klinische Studien zeigten. Warum das so ist, haben LMU-Mediziner untersucht. Wie sie im Fachmagazin Science Translational Medicine berichten, ist dies insbesondere bei Patienten mit atherosklerotisch veränderten Gefäßen der Fall. VKA wirken indirekt, indem sie die Produktion von funktionierenden Gerinnungsfaktoren hemmen. Dagegen hemmen orale Thrombin-Inhibitoren direkt den zentralen Gerinnungsfaktor Thrombin. Daraus resultierende Mechanismen spielen insbesondere während der frühen Phasen eines Herzinfarktes an rupturierten, atherosklerotischen Plaques eine wichtige Rolle, sagt Dr. Tobias Petzold, Medizinische Klinik und Poliklinik I am Klinikum, Campus Großhadern, Erstautor der Studie. Wie die Wissenschaftler zeigen konnten, verändern sich unter dem Medikament auch bestimmte Prozesse, wodurch die Thrombozyten aktiviert werden. Durch die zusätzliche Gabe von Aspirin können diese Effekte verhindert werden. Daraus resultierende Mechanismen spielen insbesondere während der frühen Phasen eines Herzinfarktes an rupturierten, atherosklerotischen Plaques eine wichtige Rolle, sagt Dr. Tobias Petzold. Die klinischen Vorteile einer Behandlung mit einem oralen Thrombin-Inhibitor gegenüber einem VKA wurden in verschiedenen Studien belegt. Aus unseren Ergebnissen schließen wir aber, dass bestimmte Patienten von einer personalisierten Therapie profitieren können und dass vorher das Risiko für eine koronare Herzerkrankung sowie für einen Herzinfarkt eingeschätzt werden sollten. Literaturhinweis: Science Translational Medicine 30 Nov 2016: Vol. 8, Issue 367, pp. 367ra168, DOI: /scitranslmed.aad6712 Dr. Tobias Petzold ) 089/ * tobias.petzold@med. uni-muenchen.de 20 KLINIKUMaktuell

21 Perspektive Klinikum Alle unter einem Dach Die Berufsfachschulen bilden das neue Staatliche Berufliche Schulzentrum für Gesundheitsberufe München Reger Austausch (v. l.): die Leiterinnen und Leiter der Berufsfachschulen Marianne Kerkmann, Klaus Geier, Dieter Reimann, Dr. Kerstin Nonn, Edeltraud Nemitz-Schumacher, Claudia Klose, Gabriele Emminger und Dr. Tobias Greiner, Schulleitung des Zentrums Aus ganz Deutschland kommen Bewerberinnen und Bewerber für Gesundheitsberufe zur Ausbildung nach München an das Klinikum bzw. die LMU (2016: 534 Auszubildenden-/ Schülerzahl). Die sieben eigenständigen staatlichen Berufsfachschulen (siehe Kasten) wurden durch eine Änderung in der bayerischen Schulerrichtungsverordnung organisatorisch neu aufgestellt: Sie bilden das Staatliche Berufliche Zur Person Dr. Tobias Greiner: staatlich examinierter Krankenpfleger; Studium des Lehramtes an Beruflichen Schulen im Bereich Gesundheits- und Pflegewissenschaften mit Schulpsychologie; Lehrkraft an der Berufsschule II Rosenheim, zuständiger Schulpsychologe für die Beruflichen Schulen im Kreis Rosenheim. Unterrichts- und Schulerfahrung in verschiedenen Ausbildungsgängen im Gesundheitsbereich. Akademischer Rat am Lehrstuhl für Pädagogik der TU München; Forschungsarbeit, Lehrerbildung. Schwerpunkte u. a. Betreuung der Lehramtsstudierenden an den Kooperationsschulen. Referent und stellvertretender Leiter des Sachgebiets 42.3 an der Regierung von Oberbayern: Schulaufsicht über alle beruflichen Schulen der hauswirtschaftlichen, sozialpädagogischen, sozialpflegerischen Ausbildungsrichtungen und Ausbildungsrichtungen im Gesundheitswesen in Oberbayern. Schulzentrum für Gesundheitsberufe München. Die gleiche Neuordnung wurde an den Universitätsklinika in Erlangen und Würzburg etabliert. Die Schulleitung des Zentrums wurde Dr. Tobias Greiner übertragen. Bei ihm im Fokus: Vernetzung, Synergieeffekte, Austausch. Der Pädagoge und Schulpsychologe ist von der Schulaufsicht bei der Regierung von Oberbayern gekommen. Er betont: In einem funktionierenden interdisziplinären Versorgungsnetz zur Genesung und Gesunderhaltung müssen sich die Berufsgruppen aufeinander abstimmen. Diese effektive Multiprofessionalität setzt einen regelmäßigen Austausch zwischen Professionen sowie festgelegte Zuständigkeiten voraus. Für die spätere Zusammenarbeit müssen schon die Schüler Aufgabenspektrum und Tätigkeit anderer Gesundheitsberufe erfahren. Nur durch frühe Kontaktaufnahme können Vorurteile abgebaut und Berührungsängste vermieden werden. Zu den Schwerpunkten auf der Agenda des neuen Schulleiters gehören beispielweise u. a. Projekte wie Schüler lehren Schüler : Angehende Physiotherapeuten bringen MTRAs rückenschonendes Das sind die Staatlichen Berufsfachschulen n für Hebammen: Leiterin Marianne Kerkmann (Kurator Prof. Dr. Sven Mahner) n für Krankenpflege: Leiterin Edeltraud Nemitz-Schumacher (Kuratorin Prof. Dr. Marianne Dieterich) n für Logopädie: Leiterin Dr. Kerstin Nonn (Kuratorin PD Dr. Maria Schuster) n für Massage: Leiter Dieter Reimann (Kurator Prof. Dr. med. Dipl.-Ing. Volkmar Jansson) n für medizinisch-technische Laboratoriumsassistenten (MTLA): Leiterin Gabriele Emminger (Kurator Prof. Dr. Daniel Teupser) n für medizinisch-technische Radiologieassistenten (MTRA): Leiter Klaus Geier (Kurator Prof. Dr. Dr. h. c. Maximilian Reiser) n für Physiotherapie: Leiterin Claudia Klose (Kurator wie bei Massage) Arbeiten bei und bekommen im Gegenzug eine Einweisung in bildgebende Verfahren. Oder gemischte Klassen, in denen Themen behandelt werden, mit denen alle diese Berufsarten konfrontiert werden, wie etwa Tod und Sterbebegleitung. Dr. Greiner: Der Blick über den Tellerrand ist ein zentraler Faktor. Das Profil jeder einzelnen Berufsfachschule bleibt in der bestehenden Struktur samt Leiter erhalten. Dr. Greiner: Neuanfang und Weiterentwicklung bedeuten auch das Bewahren von Bewährtem. Fachbereiche und insbesondere die Leiterinnen und Leiter der Berufsfachschulen haben in den vergangenen Jahrzehnten Beachtliches geleistet und aufgebaut. Dr. Tobias Greiner Staatliches Berufliches Schulzentrum für Gesundheitsberufe München ) 089/ * tobias.greiner@med.unimuenchen.de KLINIKUMaktuell

22 Perspektive Klinikum Kanada Im Rahmen des MeCuM StEP - Studierende Exzellenz Programm können ausgewählte Medizinstudierende einen Teil ihrer Ausbildung an der LMU- Partneruniversität University of Alberta Faculty of Medicine & Dentistry absolvieren USA MeCuM StEP (siehe Kanada): LMU-Partneruniversitäten University of Cincinnati College of Medicine und Weill Cornell Medical College of Cornell University LMU-Medizin International Engagement für globale Gesundheit Lateinamerika Als Collaborating Centre für Arbeitsmedizin der WHO bietet das Institut und die Poliklinik für Arbeits-, Sozialund Umweltmedizin (Direktor Prof. Dr. Dennis Nowak) u. a. einen Masterstudiengang für Spezialisten aus Lateinamerika im Bereich der Arbeitssicherheit und der Arbeitsmedizin (Prof. Dr. Katja Radon). Die Studierenden kommen von Argentinien, Chile bis Mexiko. Hauptpartner in Lateinamerika sind Curitiba in Brasilien, Lima in Peru und Bogotá in Kolumbien. Partnerschaften, Projekte, Programme: Bei der Schärfung des internationalen Profils gehört die Ludwig-Maximilians- Universität (LMU) mit der Medizinischen Fakultät und dem Klinikum zur ersten Liga. Das charakterisiert die Kooperationen mit den Institutionen in den großen Wissenschaftsnationen ebenso wie das Engagement der Ärztinnen und Ärzte und Forscherinnen und Forscher in den Entwicklungsländern. Das Center for International Health (CIH LMU ) bündelt einen großen Teil der Internationalisierungsstrategien, ein Erfolgsmodell. Hier stellen wir Ihnen das CIH LMU und beispielhafte Projekte vor. Brasilien FASD-Projekt wie bei Mosambik. Weitere Projekte wie auch in Mosambik: Fragebogenerhebung hinsichtlich FASD unter Professionellen und Screening bezüglich mütterlichem Alkoholkonsum in der Schwangerschaft und FASD in den Slums Seit über 35 Jahren gibt es an der LMU Kooperationen mit Entwicklungsländern wurden einige dieser Aktivitäten miteinander verbunden: Im interdisziplinären Center for International Health (CIH LMU, dt.: Zentrum für Internationale Gesundheit), das im Programm Hochschulexzellenz in der Entwicklungszusammenarbeit exceed vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) über den Deutschen Akademischen Austausch Dienst (DAAD) mit fünf Millionen Euro gefördert wurde. Mittlerweile hat das BMZ eine zweite Antragsperiode ( ) bewilligt, nach einer Begutachtung durch ein externes Team von internationalen Experten. Dieses Team hat auch an der Jimma University (JU) in Äthiopien, einer der Partneruniversitäten, recherchiert. 22 KLINIKUMaktuell

23 Perspektive Klinikum Türkei Europa Ab 2017 nimmt die LMU am europäischen Masterkurs International/ Globale Gesundheit des internationalen Netzwerkes TropEd Europe teil, der von multiplen Universitäten als Gemeinschaftsprojekt durchgeführt wird. Die Erich-Frank-Gesellschaft fördert seit 1984 den Austausch zwischen den Medizinischen Fakultäten der LMU-München und der Universität Istanbul. Der Präsident Prof. Dr. Dr. Fuat Oduncu, Medizinische Klinik und Poliklinik IV, leitet als ERASMUS-Beauftragter das Koopertionsprogramm zwischen München und Istanbul zum akademischen Austausch von Studierenden, Dozenten und Professoren. Turkmenistan Vielfältige Zusammenarbeit. U. a. gibt es das deutschturkmenische Gesundheitsforum (Prof. Dr. Klaus Parhofer), das jährlich wechselnd stattfindet. Außerdem läuft ein wissenschaftliches Projekt zum Schwangerschaftsdiabetes, an dem die Medizinische Klinik II, die Frauenklinik und die Neonatologie beteiligt sind. Tadschikistan Im Rahmen eines vom Bundesministeriums (BMBF) geförderten Projektes (Prof. Dr. Klaus Parhofer) werden Schwangerschaftsdiabetes und Risikofaktoren in Geburtskliniken untersucht. Involviert: die Frauenklinik (Prof. Dr. Uwe Hasbargen, Perinatalzentrum, Prof. Dr. Andreas Flemmer, Neonatologie). Mosambik FASD One World Network: gemeinsames Projekt mit der Universität in Beira, Mosambik und Curitiba, Brasilien mit dem Ziel der Wissensvermittlung hinsichtlich Prävention, Risikofaktoren, Diagnose, Differentialdiagnose, Therapie und Prognose von Kindern und Jugendlichen mit Fetalen Alkoholspektrumstörungen (FASD). Zielgruppe: Ärzte der Pädiatrie, Neuropädiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Public Health, Gynäkologie sowie Hebammen, Krankenschwestern, Psychologen, Ergotherapeuten. Abteilung für Neuropädiatrie des Dr. von Haunerschen Kinderspitals, Prof. Dr. Florian Heinen, Dr. med. Dipl.-Psych. Mirjam N. Landgraf Tansania Zwischen 1987 und 2008 hat das Tropeninstitut des Klinikums im Süden Tansanias ein Institut zur Erforschung von wichtigen Infektionserkrankungen aufgebaut wurde das Mbeya Medical Research Center an das Tansanische Gesundheitsministerium übergeben. Auch weiterhin werden hier viele gemeinsame Forschungsprojekte mit dem Fokus HIV und Tuberkulose durchgeführt. Bhutan Teams der Chirurgie Großhadern waren mehrfach dort, um chirurgische Eingriffe durchzuführen und Kollegen vor Ort auszubilden. Auch im Gesundheitsministerium wurden die Münchner empfangen. Mit Unterstützung der Professoren Karl-Walter Jauch, Wolfgang Thasler, Heinrich Stiegler und nun auch Wolf Mutschler sowie Kollegen wurde eine Medizinfakultät für Postgraduate Education gegründet. Vier Fakultäten und zwölf Institute der LMU arbeiten im CIH LMU mit mehr als 50 beteiligten Universitäten, Ministerien und Organisationen in Entwicklungsländern, indem sie Bildung und Forschung im Gesundheitssektor dieser Länder stärken. Koordiniert wird das CIH LMU durch einen Vorstand der Hauptprojekte aus der Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie (AVGT, Prof. Dr. Matthias Siebeck, MME), dem Kin- Australien MeCuM StEP (siehe Kanada): LMU-Partneruniversität University of Queensland School of Medicine derneurozentrum (Prof. Dr. Florian Heinen), dem Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin (Prof. Dr. Katja Radon ist zurzeit die Vorsitzende, Prof. Dr. Dennis Nowak) sowie der Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin der LMU (Dr. Günter Fröschl, Prof. Dr. Michael Hölscher), dem Sitz des CIH LMU. Eng assoziiert mit dem CIH LMU arbeiten die Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, das Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin und die Kinderchirurgische Klinik und Poliklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital sowie weitere Kliniken und Institute. Ziel des Zentrums ist einmal, Forschung in Entwicklungsländern, aber auch die lokalen Forscher KLINIKUMaktuell

24 Perspektive Klinikum weiter auszubilden, erklärt Prof. Dr. Michael Hölscher. Die LMU folgt dem Vorbild anderer großer internationaler Universitäten wie Harvard oder Johns Hopkins, die internationale Forschung mit international zugänglichen Fortbildungsprogrammen verbinden. Die Arbeit des Zentrums ruht auf drei Säulen: Einem PhD-Curriculum, einem postgradualen Forschungsstudiengang in München für junge Ärzte und Nachwuchswissenschaftler aus Entwicklungsländern (14 kommen pro Jahr an die LMU). Die zweite Säule sind Seminare und Summer Schools für Entscheider aus Politik und Gesundheitswesen, die in der Regel vor Ort stattfinden. Schließlich die Verbesserung der Lehre in Entwicklungsländern, wofür LMU-Wissenschaftler Studiengänge in Ländern der Dritten Welt mit etablieren und unterstützen. Trotzdem stehen nicht nur Forschung und Lehre im Fokus. Inzwischen geht es um die Stärkung der Strukturen vor Ort, den Aufbau neuer Studiengänge und die Anpassung vorhandener Studiengänge»Das Zentrum für Internationale Gesundheit bündelt die medizinischen LMU- Aktivitäten in Entwicklungsländern«an geänderte Bedingungen, sagt Prof. Dr. Matthias Siebeck, einer der vier Gründer des Zentrums. Dafür arbeitet das CIH LMU, verstärkt mit nationalen Organisationen und Ministerien sowie Nichtregierungsorganisationen (NGOs) zusammen. Das Zentrum und die Zukunft Prof. Siebeck: Unsere wichtigste Zielsetzung ist, das Zentrum zu verstetigen. Die Fakultät und die Exzellenz Initiative der Universität werden uns unterstützen. Die Förderung vom BMZ wird 2019 auslaufen, doch wir wollen das Zentrum am Leben erhalten und ausbauen. Wir wissen, dass auch die LMU und die Medizinische Fakultät das wollen, und wir hoffen auch auf Unterstützung der Bayerischen Staatsregierung. Eine andere wichtige Zielsetzung: Wie die Flüchtlingskrise 2015 gezeigt hat, müssen die Fluchtursachen bekämpft werden. Das CIH LMU, tut das, wir sind in vielen Krisenländern aktiv und hatten das immer auf der Agenda, ohne es explizit zu erwähnen. Einsatz in Äthiopien Seit 2002 gibt es eine Kooperation für Medizinische Aus- und Weiterbildung zwischen den Medizinischen Fakultäten der LMU und der JU. Seit 2009 ist die Kooperation (Organisator: Prof. Dr. Matthias Siebeck) zwischen den Fakultäten Bestandteil des CIH LMU. Neuer Gesundheitsberuf Äthiopien leidet unter einem eklatanten Ärztemangel. Die Regierung setzt deshalb u. a. auf die Gründung neuer Universitäten sowie mehr Ausbildungskapazitäten an Fakultäten und Colleges. Doch mit mehr Ärzten allein ist die Modernisierung des Gesundheitswesens nicht zu realisieren. Deshalb wurden neue Gesundheitsberufe geschaffen. Für den Auf- und Ausbau der entsprechenden Studiengänge werden Experten benötigt. Diese werden in dem neuen zweijährigen postgradualen Studiengang Master of Health Professional Education an der JU ausgebildet (der erste bereits seit Anfang 2016). Das CIH LMU leistet fachliche Unterstützung durch die Professoren Martin Fischer und Matthias Siebeck. Seelische Gesundheit Teilnehmer und Dozenten des Studiengangs Master of Science in Health Professional Education vor dem Fakultätsgebäude in Jimma, Äthiopien. In der Mitte stehend Prof. Dr. Matthias Siebeck Ein weiterer neuer Studiengang ist der Master of Science (MSc) in Integrated Clinical and Community Mental Health. Diesen hat die sehr engagierte Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie eingeführt. Er wurde als Alternative zur Weiterbildung von Fachärzten geschaffen, die einem enormen Sog in die Hauptstadt folgen, weswegen es im Land praktisch keine Versorgung für Patienten mit psychischen Problemen gab. Studierende brauchen mindestens zweijährige Erfahrung in einem Gesundheitsberuf. Die Absolventen (inzwischen 42) stellen die gemeindenahe Versorgung von Patienten sicher. Sie arbeiten im gesamten Land, einschließlich im größten Flüchtlingscamp Äthiopiens. Für Weiterbildung und standespolitische Stärkung des Berufs führt das CIH LMU, durch die Klinikpsychiaterinnen, Absolvententreffen durch. In Kooperation mit dem IPPG (Institut für Psychiatrische Phänomik und Genomik, Direktor Prof. Thomas G. Schulze) wurde die erste biologische Studie in der Zusammenarbeit zwischen LMU- Medizin und JU durchgeführt. Es konnten wichtige Erkenntnisse zu Zusammenhängen zwischen dem Khat-Konsumverhalten (Khat ist Alltagsdroge) und der Entwicklung von psychotischen Symptomen gewonnen werden. Dr. Kristina Adorjan ist Koordinatorin des Projektes, sie sagt: Wir legen großen Wert auf den Transfer von Know-How sowie eine Verbesserung der medizinischen Infrastruktur bei der Durchführung von biologischen Studien. Endlich Kinderchirurgen Kinderchirurgen (Dr. von Haunersches Kinderspital, Dietrich von Schweinitz; Dr. Jochen Hubertus) unterstützen ein neues Ausbildungsprogramm an der JU, Fellowship in Paediatric Surgery. Bislang gab es praktisch keine spezialisierte chirurgische Versorgung von Kindern. Ein Netzwerk von deutschen Kinderchirurgen macht mit. FASD One World Network Das Hauptziel des gemeinsamen Projektes der LMU mit der Universität Beira, Mosambik und der Universität Curitiba, Brasilien war eine internationale süd-süd-stärkende Netzwerkbildung für das Thema Fetale Alkoholspektrumstörungen (FASD). Durch Trainings in München und Kurse in Beira und Curitiba (durch das Team von Dr. med. 24 KLINIKUMaktuell

25 Perspektive Klinikum Sprache & Medizin Neu entwickelte Kurse für Integration und Qualifizierung Trinationales Projekt (v. l.): UCM Mitarbeiter, Dr. Kajal Chhaganlal, Dr. Denise Carvalho, Birte Rahmsdorf, LMU, Dr. Mirjam N. Landgraf, LMU Dipl. Psych. Mirjam N. Landgraf) konnten Professionelle geschult werden. Als Ergänzung wurde der Pocketguide FASD (Inhalte der deutschen S3-Leitlinie; AWMF-Homepage) auf Englisch und Portugiesisch übersetzt und verteilt. Auch Ansprechpartner*innen anderer Länder, die während der ersten CIH-Konferenz in München Interesse am Thema FASD gezeigt haben, haben den Guide erhalten. Prof. Dr. Florian Heinen (l.) von der Abteilung für Neuropädiatrie des Dr. von Haunerschen Kinderspitals der LMU München, in der Klinik in Beira, Mosambik Dr. med. Dipl. Psych. Mirjam N. Landgraf: Durch dieses Projekt haben wir begonnen, auch international die Aufmerksamkeit für das hohe Risiko von Alkoholkonsum während der Schwangerschaft zu erhöhen. Damit ist der erste Schritt zu unserem Konzept des FASD One World Network getan. Prof. Dr. Michael Hölscher ) 089/ * michaelhoelscher@med. uni-muenchen.de Prof. Dr. Katja Radon ) 089/ * katja.radon@med.unimuenchen.de Wollen Ärzte aus dem Ausland in Deutschland tätig sein, müssen sie ein Anerkennungsverfahren durchlaufen. Dabei müssen sie neben ihrer fachlichen Qualifizierung auch allgemeine und fachspezifische Deutschkenntnisse nachweisen. Dies soll die reibungslose Kommunikation im medizinischen Alltag sichern sowie die Qualität und Patientensicherheit garantieren. Projekt SAM: Sprachtest für ausländische Medizinberufe Facharztausbildung ausländischer Ärzte Cybrain/Fotolia Zur Etablierung eines strukturierten Programms für Ärzte in Weiterbildung aus dem Ausland hat das Klinikum der LMU einen Rahmenvertrag mit dem saudi-arabischen Ministry of Higher Education (MOHE) geschlossen. Dadurch erhalten exzellente saudi-arabische Ärzte die Gelegenheit, eine strukturierte Ausbildung zum Facharzt am Klinikum abzuschließen. Sie unterliegen den gleichen Rechten und Pflichten wie alle anderen Assistenzärztinnen und Assistenzärzte in Deutschland. Das Klinikum verspricht sich einen Qualitätsanstieg seiner Weiterbildungsprogramme und durch weitere Kooperationsverträge eine Förderung der Internationalisierung. Den geänderten Richtlinien der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) folgend, gab das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege die Entwicklung einer wissenschaftlich fundierten, fachsprachlichen Prüfung für Bayern in Auftrag. Die Entwicklung dieser Sprachprüfung für ausländische Medizinberufe (SAM) ist ein Kooperationsprojekt des Instituts für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin (DAM) am Klinikum der Universität mit dem LMU-Institut für Deutsch als Fremdsprache. DAM-Leiter Prof. Dr. Martin Fischer: Ziel ist es die Kommunikationskompetenz in relevanten Situationen des beruflichen Alltags von Ärzten zu beurteilen. Projekt MED- International-LMU: sprachliche sowie fachliche Integration und Qualifizierung Darüber hinaus bietet das Klinikum im Rahmen des Projekts MED-International-LMU Integrationsmaßnahmen für internationale Mediziner an. Die Qualifizierungsmaßnahmen für die Anerkennungsprüfung von medizinischen Fachkräften sind ein Projekt von DAM. Das Projekt wird durch das IQ Landesnetzwerk Bayern MigraNet (Teil des bundesweiten Förderprogramms IQ Netzwerk Integration durch Qualifizierung) gefördert. Es werden Qualifizierungsmaßnahmen für ausländische Ärztinnen und Ärzte etabliert, die auf den Klinikalltag mit all seinen Facetten vorbereiten und die medizinische Fachsprache vermitteln. So ist die Vorbereitung auf die Fachsprachprüfung SAM gewährleistet. Ein zweimonatiger Intensivkurs mit 18 Teilnehmern wurde bereits erfolgreich abgeschlossen. Ab Mitte 2017 werden innerhalb dieses Projekts ebenfalls Vorbereitungskurse für die Kenntnisprüfung angeboten um ausländische Ärztinnen und Ärzte auf die Approbation bei uns vorzubereiten. Projektleiter Fabian Jacobs: Die Kursangebote helfen Medizinern aus dem Ausland, sich auf dem Arbeitsmarkt besser zu präsentieren und eine gelungene Integration in die Arbeitswelt zu ermöglichen. Fabian Jacobs ) 089/ * fabian.jacobs@med.unimuenchen.de Prof. Dr. Martin Fischer ) 089/ * martin.fischer@med.unimuenchen.de KLINIKUMaktuell

26 Perspektive Klinikum Das Klinikum in den Medien Ein Universitätsklinikum hat die Aufgabe, die Entwicklung von Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten voranzutreiben. Dieses Bestreben haben wir in unserem Motto Wir machen Medizin besser verankert. Die letzten Wochen des vergangenen Jahres waren aus meiner Sicht besonders erfreulich. Binnen relativ kurzer Zeit konnten wir mehrmals über Forschungsergebnisse berichten, die in den international renommiertesten Wissenschafts- und Medizinjournalen veröffentlicht wurden. Dazu zählen das New England Journal of Medicine, Science- und Nature-Publikationen, Lancet und noch einige andere. Ein Universitätsklinikum hat unter anderem die Aufgabe, die Entwicklung von Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten voranzutreiben. Dieses Bestreben haben wir in unserem Motto Wir machen Medizin besser verankert. Klinikum und Medizinische Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München leisten hier einen für die Gesellschaft wertvollen Beitrag. Erfolgreiche Forschungsprojekte sind Belege, dass wir unseren Auftrag erfüllen. Dennoch sind es nicht in erster Linie Berichte über neue Diagnose- und Behandlungsmethoden, die einem großen Publikum im Gedächtnis bleiben, sondern im besten Fall anrührende und positive Patientengeschichten, mitunter aber auch echte oder vermeintliche Skandale. Da heißt es, sich der Diskussion zu stellen, umfänglich und aktuell zu informieren, aber zugleich Sorgfalt und Ruhe zu bewahren. Denn Spekulationen und vorschnelle Schuldzuweisungen sind keine gute Basis für eine Meinungsbildung. Gleiches gilt für eine mangelnde Ausgewogenheit in der Berichterstattung. Natürlich soll und muss die Presse Missstände aufdecken und öffentlich machen. Dazu gehört aber auch, die Gegenposition darzustellen. Anlässlich des 25-jährigen Bestehens von B5aktuell, zweifelsohne eines der wichtigen Informationsmedien in Bayern und Deutschland, sagte eine erfahrene Journalistin: Wir müssen die Geschichten zu Ende erzählen. Das trifft den Kern der Sache. Fast nie ist jemand nur gut oder schlecht, eine Entwicklung nur positiv oder negativ. Um das zu beurteilen, benötigt man eine differenziertere Betrachtungsweise, dazu müssen sowohl Fürsprecherinnen und Fürsprecher wie auch Widersacherinnen und Widersacher zu Wort kommen. Wir werden allerdings auch in 2017 wieder erleben, dass tendenziös berichtet werden wird. Da hilft es erstens, nicht nur die Schlagzeilen zu lesen und zweitens, mehrere Quellen zu nutzen. Wir selbst werden, wie gewohnt, ebenfalls informieren und dies auf vielen Wegen: ob in Klinikum aktuell oder in unserem mehrfach ausgezeichnetem Jahresbericht, ob über die Internetseite oder in den sozialen Netzwerken. Nutzen Sie diese Veröffentlichungen, um sich einen Überblick zu verschaffen und sich eine Meinung zu bilden. Gerne können Sie uns auch direkt kontaktieren: per unter per Post an die Stabsstelle Kommunikation und Medien, Pettenkoferstr. 8a, München oder über Facebook und Twitter. In diesem Sinne, ein informatives, interessantes und gesundes Jahr Philipp Kreßirer Leiter Stabsstelle Kommunikation und Medien/Pressesprecher ) 089/ * philipp.kressirer@med.unimuenchen.de Anzeige 26 KLINIKUMaktuell

27 Perspektive Klinikum Sigrid Siegmund Haus Hier zeigen wir Ihnen ein neues Gebäude am Campus Großhadern, mit dem es eine besondere Bewandtnis hat: das Sigrid Siegmund-Haus. Es steht für eine Idee und eine großzügige Münchner Geschäftsfrau. Sigrid Siegmund hat mit einer Einzelspende dieses Projekt möglich gemacht. Mit der Konzeption dieser Einrichtung eröffnet sich für das Klinikum eine zukunftsweisende Chance, durch die Umsetzung von Immunzelltherapien neue Behandlungsmöglichkeiten für Krebspatienten zu realisieren. Bisher bereits in den ersten Stock eingezogen ist das Labor für Immungenetik und molekulare Diagnostik unter der Leitung von Dr. Andrea Dick. Schon drei Tage nach dem Umzug hat das Team seine Rufbereitschaft für die Deutsche Stiftung Organspende DSO wieder aufgenommen. Hochwertig ausgestattete helle Laborräume sowie ein Forschungslabor stehen den 20 Mitabeiterinnen und Mitarbeitern für den diagnostischen Schwerpunkt des Labors im Bereich der Transplantationsimmunologie für Patienten vor und nach Transplantation solider Organe sowie von Knochenmark oder peripheren Blutstammzellen zur Verfügung. In das Erdgeschoss wird voraussichtlich bis April die Thrombozytenspende einziehen. Die Spender werden dann selbstverständlich über die neue Anfahrt an der Marchioninistraße 15d informiert. Im zweiten Stock sind überwiegend Büroflächen, ein Aufenthaltsraum mit Küche sowie ein mit modernster Technik ausgestatteter Seminarraum für Besprechungen, Schulung und Vorträge. Im Kellergeschoss ist u. a. Raum für die Lagerung von Rückstellproben sowie ein Befundarchiv. Das alles trägt zum hohen Qualitätsstandard des Labors und der Thrombozytenspende bei, deren Tätigkeiten regelmäßig von verschiedenen Behörden und Fachgesellschaften überprüft werden Prof. Dr. Karl-Walter Jauch, der Ärztliche Direktor: Das Klinikum ist der Stifterin zu großem Dank verpflichtet. Das Haus und das Konzept konnten nur dank der großzügigen Spende von Sigrid Siegmund verwirklicht werden. Hervorzuheben ist, dass gerade solche besonderen Maßnahmen häufig nur dank dem Engagement und Einsatz von Einzelpersonen gelingen. Baubeginn war im März Die offizielle Eröffnung ist für dieses Frühjahr geplant. KLINIKUMaktuell

28 Perspektive Klinikum Bitte das Licht ausschalten! Wie Fachleute die Energiekosten am Klinikum kontrollieren und senken wollen Energiekosten sind ein großes Thema, wenn es um die Wirtschaftlichkeit und damit um die Konkurrenzfähigkeit von Krankenhäusern geht. Im Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität Christopher Korn (r.) und Jan Brinke kontrollieren an der Steuerung der Blockheizkraftwerke den Betriebszustand betragen die jährlichen Energiekosten etwa 22 Millionen Euro. Der Stromverbrauch entspricht dem von etwa Durchschnittshaushalten. Heizung, Kälteerzeugung, Warmwasserversorgung, Lüftung, Aufzüge: Der Energiehunger eines solchen Klinikums ist enorm. Stromverbrauch Beleuchtung etwa 35% Lüftungsanlagen 15-20% Medizintechnik etwa 10% Das Energiedienstleistungsgesetz fordert für Unternehmen wie das Klinikum die Durchführung von Energieaudits. Im September 2015 begann der Aufbau eines Systems, um die effiziente Energieversorgung sicherzustellen. Christopher Korn, Leiter des Referats Betriebstechnik (Abteilung Bau und Technik): Wir haben das Energiemanagementsystem eingeführt, um den Energieverbrauch unserer Gebäude zu plausibilisieren und zu reduzieren. Die DEKRA hat uns in einem Zertifizierungsaudit im Dezember 2016 bestätigt, dass wir die Anforderungen der Norm DIN EN ISO 50001:2011 erfüllen. Das Klinikum holte sich dafür einen ausgewiesenen Experten: Jan Brinke ist Ingenieur der Gebäudeund Energietechnik und hat bereits eine Reihe von Unternehmen zur Einführung eines derartigen Systems beraten. Doch das Klinikum bildet auch für ihn eine Herausforderung. Brinke ist als zentraler Energiemanagementbeauftragter in der Abteilung Bau und Technik angesiedelt. Jan Brinke: Einer der elementaren Faktoren ist, die Energieflüsse aufzudecken und deren Plausibilität zu prüfen. Also ob die Aggregate für Energieerzeugung und Energieumwandlung effizient genug laufen. Ob an bestimmten Verbrauchsstellen ein ungewöhnlich hoher Verbrauch anfällt, was auf einen Defekt hinweisen kann. Wir überprüfen natürlich auch, wo sich durch Erneuerung von Anlagen oder Veränderung der Technik Einsparpotenziale heben lassen. Ein weiterer wichtiger Faktor sind die Geräte, die in hoher Anzahl vorhanden sind (PC, Drucker, Lampen) und einen Großteil des Stroms verbrauchen. Jan Brinke: Wenn schon bei der Beschaffung auf Effizienz geachtet wird, ist das Einsparpotenzial sehr groß. Die Ingenieure setzen auf die Mitarbeiter und deren Verständnis und Kooperationsbereitschaft. Hier die wichtigsten Tipps von Jan Brinke: Löschen Etwa Computerarbeits- plätze und mindestens Lampen Wärmeverbrauch wie etwa Haushalte Sie das Licht, wenn Sie das Büro oder einen Raum verlassen auch das Licht im Flur, falls Sie abends der Letzte sind. Schalten Sie den Computer zum Feierabend ab. Schalten Sie ihn in den Energiesparmodus, wenn Sie zwischendurch das Büro verlassen (mit Strg-Alt-Entf) auf die Auswahlseite wechseln und unten rechts beim kleinen Dreieck auf Energie sparen klicken. Der Rechner ist bei der Rückkehr sofort wieder einsatzbereit. Christopher Korn ) 089/ * christopher.korn@med. uni-muenchen.de Jan Brinke ) 089/ * jan.brinke@med. uni-muenchen.de 28 KLINIKUMaktuell

29 Perspektive Klinikum Prof. Dr. Julia Mayerle: Neue Ordinaria für Innere Medizin Prof. Dr. med. Julia Mayerle hat in der Nachfolge von Prof. Dr. med. Burkhard Göke den Lehrstuhl für Gastroenterologie und Hepatologie, verbunden mit der Leitung der Medizinischen Klinik II am Campus Großhadern übernommen. Die neue Ordinaria kommt von der Universitätsmedizin der Ernst-Moritz-ArndtUniversität Greifswald. Dort hat sie ihre klinische und akademische Ausbildung erhalten und seit 2011 die Position der stellvertretenden Direktorin der Klinik für Innere Medizin A und geschäftsführende Oberärztin der zentralen Endoskopie ausgefüllt. Die gebürtige Münchnerin kehrt nach 22 Jahren als Internistin, Fachärztin für Gastroenterologie und Endokrinologie zurück. Sie absolvierte ihr Studium für Humanmedizin in Budapest, Würzburg und Münster. Ihre klinische Tätigkeit begann sie am Universitätsklinikum Münster und begleitete 2003 ihren Doktorvater nach Greifswald. Wichtige Stationen: 2007 Berufung auf Stiftungsjuniorprofessur der Hildegard-undFritz-Berg Stiftung, Sabbatical an der Universität Glasgow/Schottland Habilitation bei Prof. Dr. Markus M. Lerch über die Rolle von Verdauungsenzymen für die Entstehung der akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung. Die Ärztin wurde für ihre wissenschaftliche Arbeit mit Schwerpunkt auf Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse und häufig vorkommenden Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts wie die Helicobacter pylori induzierte Gastritis mit renommierten Preisen ausgezeichnet. klinischen Interesses von Prof. Dr. Mayerle. Sie betont: Bei der akuten Pankreatitis handelt es sich um ein häufiges Krankheitsbild. Es gibt keinen kausalen Therapieansatz, aber die Weiterentwicklung der therapeutisch endoskopischen Ansätze und der intensivmedizinischen Versorgung sind vielversprechend. Die chronische Entzündung erfordert für die Therapie eine gebündelte Expertise und Interdisziplinarität. Das Pankreaskarzinom ist prognostiziert für das Jahr 2030 die dritthäufigste Krebstodesursache. Als Zentrum Verantwortung für den Leber-Patienten übernehmen Das Leberzentrum München, gegründet von Prof. Dr. Alexander Gerbes, und das Transplantationszentrum unter der Leitung von Prof. Dr. Bruno Meiser, sind etablierte Strukturen zur Therapie des akuten und chronischen Leberversagens sowie der Transplantation. Diese sollen unter Leitung der Klinikchefin gestärkt werden und wachsen. Zuletzt wurde sie mit einem Berliner und Greifswalder Team für die Entwicklung eines Früherkennungstests eines Pankreaskarzinoms für den Innovationspreis Berlin-Brandenburg nominiert. Die Medizinerin hat sich in den Gremien ihrer nationalen und internationalen Fachgesellschaften engagiert, u. a. bei der Entwicklung von Therapieleitlinien. Die Bauchspeicheldrüse ist das Zentralorgan der Wissenschaftlerin Die Bauchspeicheldrüse steht im Fokus des wissenschaftlichen und Die neue Ordinaria: In einer alternden Gesellschaft wird ein überproportionaler Anstieg der Fallzahlen in der Gastroenterologie prognostiziert. Neben der Ausbildung unserer Studenten im Hörsaal und am Krankenbett möchte ich die Attraktivität unseres Fachgebietes durch eine strukturierte Weiterbildung der Assistenzärzte auf dem Weg zum Facharzt steigern. Prof. Dr. med. Julia Mayerle Medizinische Klinik und Poliklinik II ) 089/ * julia.mayerle@med.uni-muenchen.de Logo, Breite Breite Nr.1, Nr.1, Höhe Höhe A A Logo, Anzeige Mit Sorgfalt Sorgfalt und und Kompetenz Kompetenz planen planen Mit und realisieren wir seit mehr als drei und realisieren wir seit mehr als drei Jahrzehnten Bauten Bauten der der Forschung Forschung Jahrzehnten und Lehre Lehre wie wie das das KommunikaKommunikaund tionsund Informationszentrum tions- und Informationszentrum KIZ in in Erfurt. Erfurt. KIZ Foto: Werner Huthmacher KLINIKUMaktuell

30 Ehrungen Perspektive & Klinikum Preise Herzlichen Glückwunsch! Engagement für MS-Erkrankte Prof. Dr. Reinhard Hohlfeld: renommierter Preis für renommierten Wissenschaftler Der Hauptpreis 2016 der AMSEL-Stiftung, der Ursula Späth-Preis, ging an den international anerkannten Neurologen und Neuroimmunologen Prof. Dr. Reinhard Hohlfeld, Direktor des Instituts für Klinische Neuroimmunologie am Klinikum der LMU. Prof. Dr. Reinhard Hohlfeld mit Laudatorin Herzogin Elizabeth in Bayern Sein Fachgebiet ist die Multiple Sklerose (MS). Seine Leistung, für die er bereits internationale Preise und Auszeichnungen erhielt, hat wesentlich zum besseren Verständnis der Ursachen und Therapie der MS beigetragen. Die Euro Preisgeld lässt Hohlfeld, u. a. Mitglied der internationalen Progressive MS Alliance und Vorstandssprecher des Ärztlichen Beirats der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG), einem Projekt zugunsten MS-Kranker zukommen. Prof. Dr. Christian J. Thaler Der Leiter des Hormon- und Kinderwunschzentrums am Klinikum der LMU wurde anlässlich des 61. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) in deren Vorstand berufen. Er wird hier bis Ende 2018 den Schwerpunkt Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin vertreten. Dr. Nikolaus Thierfelder Dr. Nikolaus Thierfelder, Forschungsgruppenleiter an der Herzchirurgischen Klinik und Poliklinik, Campus Großhadern, werden im Rahmen des Zukunftskonzepts LMU-excellent Forschungsmittel für ein Jahr zur Verfügung gestellt. Er erhält die Förderung zur Arbeit am Projekt: 3D-Druck zur in-vitro Untersuchung, Simulation und Therapieprognose der minimalinvasiven Herzklappenimplantation. Privatdozent Dipl. Wi.-Ing. Dr. med. Thilo Schenck, Oberarzt an der Abteilung für Handchirurgie, Plastische Chirurgie und Ästhetische Chirurgie der LMU, wurde für seine wegweisende Forschung über Hautersatzmaterialien mit dem Wissenschaftspreis der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC) ausgezeichnet. Der Preis zählt zu den höchsten Auszeichnungen auf dem Gebiet der Plastischen Chirurgie in Deutschland. Die Abteilung bietet, standortübergreifend in Großhadern Haut aus dem Labor PD Dr. Dipl. Wi-Ing. Thilo Schenck: wegweisende Forschung ausgezeichnet und Innenstadt München, das gesamte Spektrum der Hand- und Plastischen Chirurgie an. Prof. Dr. Riccardo Giunta, Abteilungsleiter (l.), mit Preisträger Thilo Schenck 30 KLINIKUMaktuell

31 Perspektive ehrungen Klinikum & preise Tumorzellen überlisten Vincenz-Czerny-Preis 2016 für Krebsforscher PD Dr. Sebastian Kobold Die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie hat den Vincenz-Czerny Preis für onkologische Forschung 2016 an Privatdozent Dr. Sebastian Kobold aus der Abteilung für Klinische Pharmakologie (Direktor Prof. Dr. Stefan Endres) am Klinikum der Universität München verliehen. Die von PD Dr. Kobold geleitete Arbeitsgruppe Immunpharmakologie befasst sich schwerpunktmäßig mit der Weiterentwicklung zellulärer Therapie von Tumoren. Es geht dabei um Strategien, mit denen hochwirksame spezialisierte Immunzellen, welche Tumorzellen erkennen und gezielt abtöten können, für die Krebstherapie hergestellt werden können. Der Preis ist nach dem Chirurgen und Krebsforscher Vincenz Czerny ( ) benannt. Er hat das Interdisziplinäre des Faches Onkologie als einer PD Dr. Sebastian Kobold der ersten erkannt und die befruchtende Zusammenarbeit zwischen der operativen Medizin, der Strahlentherapie und der Inneren Medizin gefördert und realisiert. Spenderherzen retten Young Investigator Award 2016 geht an Dr. Alexey Dashkevich Paul Schutzmeier, wissenschaftlicher Mitarbeiter in Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, wurde mit dem Global Public Health Award der Else-Kröner- Fresenius-Stiftung ausgezeichnet. Er gilt seiner Masterarbeit, die er unter Betreuung von Privatdozent Dr. Stephan Böse- O Reilly geschrieben hat. Es geht um toxikologische Auswirkungen des Goldabbaus in Ecuador. Der Einsatz von Quecksilber ist ein weltweites Problem für die Gesundheit der Arbeiter und die Umwelt. Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass die Strategien der Minenverbände und der Regierung zur Quecksilberelimination Dr. Alexey Dashkevich, PhD, Funktionsoberarzt an der Herzchirurgischen Klinik und Poliklinik, wurde von der V. l.: Prof. Dr. Oliver Witzke (Tagungspräsident DTG), Vertreter der Firma Novartis Pharma GmbH, Preisträger Dr. Alexey Dashkevich, Prof. Dr. Bernhard Banas (Präsident DTG) Paul Schutzmeier bekommt Global Public Health Award für seine Masterarbeit Verbesserungen erzielt haben. In zukünftigen Studien könnten die begünstigenden Faktoren für andere Länder genutzt werden. V. l.: PD Dr. Stephan Böse-O Reilly, Preisträger Paul Schutzmeier, Dr. Roland Kersten von der Else-Kröner-Fresenius Stiftung Deutschen Transplantationsgesellschaft (DTG) für seine herausragende wissenschaftliche Publikation mit dem Young Investigator Award 2016 ausgezeichnet. Der Chirurg erforscht die Rolle des lymphatischen Endothels (innerste Zellschicht in Lymphgefäßen) von Spenderherzen in der Entwicklung der Immunantwort nach einer Herztransplantation. Dabei konnten spezifische medikamentöse und gentechnische Manipulationen erfolgreich zur Verhinderung einer akuten und chronischen Abstoßungsreaktion erprobt werden ein prinzipiell neues Konzept. Die Preissumme von Euro wird von der Firma Novartis Pharma GmbH gestiftet. RätselAuflösung von s KLINIKUMaktuell

32 Vorsorge Abbildung: Prof. Oliver Söhnlein, LMU Neue Herzi Diese Forschung läuft am Institut für Prophylaxe und Epidemiologie der Kreislaufkrankheiten Atherosklerose umgangssprachlich auch als Gefäßverkalkung bekannt entsteht, wenn Ablagerungen in den Gefäßinnenwänden zu chronischen Entzündungen führen und die Gefäße verengen. Das kann den Blutfluss behindern oder ganz blockieren und schließlich einen Herzinfarkt oder Schlaganfall auslösen. Bisherige Behandlungsstrategien zielen hauptsächlich darauf ab, die Entzündungsreaktion zu hemmen. An unserem Institut hat eine Forschergruppe um Prof. Dr. Oliver Söhnlein eine völlig neue therapeutische Strategie entwickelt, die darauf abzielt, körpereigene heilungsfördernde Prozesse zu aktivieren (Siehe auch Seite 19). Wirkstoffe, die unter anderem in Fischöl enthalten sind, spielen dabei eine wichtige Rolle. Sie konnten im Mausmodell Atherosklerose mindern, erklärt Prof. Dr. Weber. Die Abbildung zeigt, wie resolutionsinduzierende Lipidmediatoren heilende Makrophagen anschalten. Gezeigt sind Makrophagen (rot, grün) in der atherosklerotischen Läsion Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems wie Herzinsuffizienz, Herzinfarkt oder Atherosklerose zählen zu den häufigsten Krankheiten und sind in Deutschland die Todesursache Nr. 1. Deshalb sind die rechtzeitige Vorbeugung, Erkennung und Behandlung besonders wichtig. Am Klinikum der Universität München nimmt sich das Institut für Prophylaxe und Epidemiologie der Kreislaufkrankheiten (IPEK) dieser Erkrankungen an. Der Direktor des Instituts, Prof. Dr. Christian Weber, zählt auf diesem Gebiet zu den weltweit führenden Experten ( Was es in der Forschung an seinem Institut Neues gibt darüber sprach KLINIKUM aktuell mit dem Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie. Makrophagen entfernen abgestorbene Zellen Funktional gesehen beeinflussen die Wissenschaftler mit den Wirkstoffen die Fresszellen des Immunsystems, die Makrophagen: Makrophagen sammeln sich an atherosklerotischen Plaques an, wo sie abgestorbene Zellen entfernen und die Vermehrung glatter Muskelzellen anstoßen. Ob diese Erkenntnisse auch auf den Menschen übertragbar sind, muss sich in weiteren Untersuchungen zeigen, so Prof. Dr. Weber. Immer besser verstanden wird auch der Mechanismus, der den Entzündungen bei der Atherosklerose zugrunde liegt. Verursacht werden die chronischen Entzündungen durch Zellen des Immunsystems, die sich an entzündlich aktivierte Zellen der Gefäßinnenwand sogenannte Endothelzellen anheften und die Bildung atherosklerotischer Plaques bewirken. Ein Team um Prof. Dr. Andreas Schober am IPEK hat nun gezeigt, dass das Enzym Dicer bei der Aktivierung der Endothelzellen eine wichtige Rolle spielt. Dabei identifizierten die Wissenschaftler auch eine potenzielle neue Zielstruktur für die Atherosklerose-Therapie. Dicer bewirkt die Spaltung von RNA in sehr kurze Abschnitte, die als mikrornas bezeichnet werden. Diese RNA-Schnipsel tragen wesentlich zur Regulation der Genaktivität bei und kontrollieren 32 KLINIKUMaktuell

33 Vorsorge Wege gegen nfarkt & Co. zahlreiche Zellfunktionen, unter anderem im Gefäßendothel. Bisher war allerdings völlig unklar, inwiefern Dicer in den Endothelzellen Atherosklerose beeinflusst und welche Mechanismen hinter der entzündlichen Aktivierung stecken, erklärt Prof. Dr. Weber. Ein bestimmtes Enzym spielt eine Rolle bei Artherosklerose Um die Rolle von Dicer näher zu untersuchen, schalteten die Wissenschaftler das Dicer-Gen in den Endothelzellen atherosklerotischer Mäuse aus. Daraufhin lagerten sich weniger Immunzellen an das Endothel an und die Mäuse entwickelten weniger Atherosklerose. Außerdem fanden wir, dass in Endothelzellen ohne Dicer die Produktion einer bestimmten mikrorna, bezeichnet mit mir-103, stark reduziert ist, so Weber. Wie die Wissenschaftler zeigen konnten, hemmt sie ein Gen, das als KLF4 bezeichnet wird und entzündungshemmende Mechanismen in Gang setzt. Das heißt: Die mikrorna, die unter dem Einfluss von Dicer entsteht, fördert auf diese Weise die entzündliche Aktivierung der Endothelzellen und trägt so zur Entstehung von Atherosklerose bei. Als die Wissenschaftler die Bindung von mir-103 an das KLF4-Gen mithilfe sogenannter Target Site Blocker (TSB) verhinderten, hefteten sich weniger Immunzellen an das Endothel an und die Bildung atherosklerotischer Plaques war reduziert eine vielversprechende Strategie! Neue Erkenntnisse gibt es auch zum Herzinfarkt: Bei einem Herzinfarkt sterben Herzmuskelzellen ab. Daraufhin wandern Zellen des Immunsystems, die neutrophilen Granulozyten, in das geschädigte Gewebe. Sie lösen eine Entzündungs- In den frühen Morgenstunden verschlechtert eine überschießende Immunantwort die Heilungschancen eines geschädigten Herzmuskels. emieldelange/fotolia Anzeige EINE ECHTE HERZENS- ANGELEGENHEIT Informieren Sie sich über die Koronare Herzerkrankung, Risikofaktoren und Therapie Abbott Vascular. Alles Rechte vorbehalten. 1-GE KLINIKUMaktuell

34 Vorsorge»Unsere Studie zeigt, dass der Tageszeitpunkt zu dem ein Herzinfarkt erlitten wird, eine wichtige Rolle für die Behandlung spielt«prof. Dr. Christian Weber reaktion aus, durch die das abgestorbene Gewebe von Immunzellen abgebaut wird. Sterblichkeit bei morgendlichen Herzinfarkten ist größer Das Forscherteam um Prof. Dr. Sabine Steffens am IPEK deckte auf, dass die Stärke der Immunantwort und damit die Rekrutierung der neutrophilen Granulozyten an die Entzündungsstelle über den Tagesverlauf schwankt. Entscheidend dafür ist der Chemokinrezeptor CXCR2, dessen Aktivität vom Biorhythmus beeinflusst wird. Mehrere Studien belegen, dass das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, in den frühen Morgenstunden am größten ist. Auch der weitere Verlauf hängt vom Tageszeitpunkt ab: Die Sterblichkeit ist bei morgendlichen Herzinfarkten größer und die Heilungschancen sind schlechter, so Prof. Dr. Weber. Prof. Dr. Christian Weber ) 089/ * christian.weber@med. uni-muenchen.de Bislang war jedoch weitgehend unklar, was die molekulare Ursache dafür ist. Das Team am IEPK konnte nun im Mausmodell zeigen, dass der Zustrom aus dem Knochenmark freigesetzter Neutrophiler in den geschädigten Herzmuskel ebenfalls vom Biorhythmus abhängt. Diese Immun- zellen lösen etwa eine Stunde, nachdem die aktive Phase begonnen hat, eine stärkere Entzündung aus als in der Schlafphase oder im späteren Tagesverlauf. Beim Menschen liegt ihre aktive Phase in den frühen Morgenstunden. Ein Herzinfarkt zu dieser Zeit führt zu einer übermäßigen Entzündungsreaktion durch Neutrophile. Das verschlechtert die Heilungschancen, da sich infolge der stärkeren Entzündung auch mehr Narben im Gewebe bilden und sich der Herzmuskel ausdehnt, was das Herz schwächt, so Weber. Neuer Therapieansatz durch die Unterdrückung eines Rezeptors Die Forscherinnen und Forscher wiesen zudem nach, dass auch der Chemokinrezeptor CXCR2, der an der Zelloberfläche der Neutrophilen sitzt, nach Uhrzeit arbeitet. Am stärksten wird er direkt nach dem Aufwachen exprimiert. Wurde der Rezeptor medikamentös unterdrückt, verringerte sich die Entzündung und damit die Schädigung des Herzmuskels. Unsere Studie zeigt, dass der Tageszeitpunkt eine wichtige Rolle für die Behandlung eines Herzinfarkts spielt und dass CXCR2 eine interessante therapeutische Zielstruktur sein kann, wenn nach einem Herzinfarkt zu viele Neutrophile in das geschädigte Muskelgewebe einwandern, sagt Weber. Anzeige IN BESTER LAGE BIETEN WIR IHNEN BAYERISCHE HERZLICHKEIT, ZUVORKOMMENDEN SERVICE UND GEMÜTLICHEN KOMFORT. Willkommen in München Von uns gelangen Sie fußläufig zu den verschiedenen medizinischen Einrichtungen des Klinikums der LMU. Herrlich komfortable Zimmer Erstklassiges 5-Sterne-Frühstück Spezialangebot für Langzeitaufenthalte in unseren Appartements 34 KLINIKUMaktuell Lindwurmstr München Tel.: +49 (0) Fax: +49 (0) muenchen@carathotels.de

35 Hilfe & Selbsthilfe Veranstaltungen für Patientinnen und Patienten Brustkrebs und gynäkologische Tumorerkrankungen Studien zur Operation bei Gynäkologischen Krebserkrankungen Was haben die Patientinnen davon? , 17:00-18:30 Dozent: Prof. Dr. Sven Mahner Ort: Campus Innenstadt, Frauenklinik, Großer Hörsaal, Maistr. 11 Informationstag: Leben mit Brustkrebs Was gibt es Neues? Was kann ich tun? , 13:30-19:00 Ort: Campus Großhadern, Hörsaaltrakt, Hörsaal III und IV Neues vom internationalen St. Gallen Kongress zur Therapie der frühen Brustkrebserkrankung , 17:00-18:30 Dozentin: Prof. Dr. Nadia Harbeck Ort: Campus Innenstadt, Frauenklinik, Großer Hörsaal, Maistr. 11 Neue Genveränderungen bei familiärem Brustkrebs- und Eierstockkrebs , 17:00-18:30 Dozentin: PD Dr. Nina Ditsch Ort: Campus Großhadern, Hörsaaltrakt Kontakt: Brigitte Ehrl ) 089/ * brigitte.ehrl@klinikum-muenchen.de Arzt-Patienten Seminar Primär biliäre Cholangitis/ Autoimmunhepatitis , 13:00-16:00 Ort: Campus Großhadern, Hörsaaltrakt, Hörsaal I Kontakt: PD Dr. Gerald Denk * gerald.denk@med.uni-muenchen.de Dermatologische Vortragsreihe 2017 Die Schuppenflechte, eine der häufigsten entzündlichen Hauterkrankungen , 14:30-15:30 Dozent: Prof. Dr. Thomas Herzinger Haarausfall erprobte Therapien , 14:30-15:30 Dozentin: Dr. Janna Garaganova Krampfadern: Schonende Therapie mittels Laser und Radiofrequenz , 14:30-15:30 Dozentin: Dr. Katharina Kilian Ort: Campus Innenstadt, Kleiner Hörsaal, Thalkirchner Straße 48 Kontakt: Mehtap Sahin ) 089/ * mehtap.sahin@klinikum-muenchen.de Vortragsreihe für Patienten mit chronischen Schmerzen, anschließend Selbsthilfegruppe Mudras Handgesten für mehr Wohlbefinden , 18:15-19:15 Dozentin: Frau A. Karoll Vortrag: Therapeutisches Schreiben , 18:15-19:15 Dozent: Dr. med. U. Brandl Vortrag: Ernährung Frühling nach TCM , 18:15-19:15 Dozentin: Gesa Harréus Vortrag: (Schmerz-)Gedächtnis und Qigong , 18:15-19:15 Dozentin: Dr. Ana Lucia Tiplt Vortrag: Klangmassage bei Schmerzen und psychosomatischen Beschwerden , 18:15-19:15 Dozentin: G. Niehaus Ort: Campus Innenstadt, Interdisziplinäre Schmerzambulanz, Pettenkoferstr. 8a, Raum 312 Anmeldung: Katja Hanley ) 089/ * schmerzambulanz.innenstadt@med.unimuenchen.de Vortragsreihe in der Klinik für Orthopädie, Physikalische Medizin und Rehabilitation Knieverletzungen und Folgeschäden , 18:00-19:30 Dozent: Prof. Dr. Peter Müller Die schmerzende Hand , 18:00-19:30 Dozenten: PD Dr. Jörg Hausdorf, Claudia Storz Schulterschmerzen , 18:00-19:30 Dozenten: Prof. Dr. Peter Müller, Dr. Isa Feist-Pagenstert Ort: Campus Großhadern, Hörsaal IV Kontakt: PD Dr. Andreas Fottner * andreas.fottner@med.uni-muenchen.de Informationsabende und Kreißsaalführungen für werdende Eltern jeden Donnerstag (außer Feiertag) 18:00-19:00 Frauenklinik Campus Innenstadt, Maistr. 11, 1. Stock, großer Hörsaal (R 181) Keine Anmeldung, Kontakt: * marianne.kerkmann@med.uni-muenchen.de Alle Termine unter: veranstaltungen/ Anzeige KLINIKUMaktuell

36 Hilfe & Selbsthilfe Einmal Herpes, immer Herpes? Von Lippenbläschen bis Gürtelrose: Was ist da eigentlich los? Und was hilft? Die Haut spannt, juckt, ist gereizt. In den Tagen danach entsteht das typische Bild entzündete Bläschen mit eitrigen, verkrusteten Belägen, oft sehr schmerzhaft. Lippenherpes, die Mediziner sprechen von Herpes labialis. Er breitet sich an Lippen, Kinn und Wangen aus, kann sich aber auch an Augenlidern und Ohren manifestieren. Prof. Dr. Dr. h. c. Andreas Wollenberg, Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie am Klinikum, Campus Innenstadt und Campus Großhadern, sagt: Der bekannte Lippenherpes»Wenn man sich das Virus einmal geholt hat, bleibt es im Körper.«Prof. Wollenberg wird durch das Herpes-simpex-Virus ausgelöst. Es gibt aber eine ganze Gruppe von Herpesviren. Derzeit werden acht verschiedene Unterformen unterschieden. Die meisten Menschen verstehen unter Herpes die normale Herpes-simplex-Erkrankung eben die, die häufig im Lippenbereich bzw. im Gesicht, übertragen durch Küssen, erstmalig und danach immer wieder an derselben Stelle auftritt. Bekannt ist noch Herpes im Genitalbereich. Und die Windpocken diese werden auch von Herpesviren ausgelöst, wenn die später wieder durchkommen, haben wir es mit der Gürtelrose zu tun. 36 KLINIKUMaktuell

37 Hilfe & Selbsthilfe Oh nein, nicht schon wieder: Der Lippenherpes blüht auf Was ist was? Herpes wird vom Herpes-simplex-Virus 1 (HSV1) und dem Herpes-simplex-Virus 2 (HSV2) verursacht. Das HSV1 verursacht vor allem den Herpes labialis. Genitalherpes (Herpes genitalis) entsteht typischerweise durch eine Infektion mit HSV2. Die Erreger verbleiben nach einer Ansteckung lebenslang in Nervenknoten, den so genannten Ganglien. Die erste Ansteckung (Primärinfektion) mit HSV2 verläuft meist schwer. Im Gegensatz dazu bleibt eine Ansteckung mit HSV1 an Lippen oder im Gesicht oft unbemerkt. Meist schon als Kleinkind infizieren sich ungefähr 80% der Menschen in Deutschland mit HSV1. Die Ansteckung mit HSV2 erfolgt hauptsächlich ab der Pubertät und danach, also mit dem Beginn intimer Kontakte. Etwa 20-30% der Erwachsenen in Deutschland besitzen Antikörper gegen diesen Virus-Typ. Die Ausprägung der Erkrankung ist sehr unterschiedlich. Reaktivierungen sind beim genitalen Herpes mit bis zu zwölf Erkrankungen im Jahr häufiger als beim Lippenherpes. Manche Menschen bekommen nie Herpesbläschen, obwohl sie das Virus in sich tragen. Herpes-simplex-Infektionen zählen zu den häufigsten Infektionskrankheiten der Haut. Etwa 80% der Erwachsenen sind mit dem Virus infiziert, aber nur bei etwa 20% bricht es regelmäßig zwei- bis dreimal im Jahr aus. Kann man sich vor einer Infektion mit Lippenherpes schützen? Prof. Wollenberg Wenn man sich das Virus einmal geholt hat, bleibt es im Körper. Richtigerweise müsste man sagen, einmal Herpes, immer wieder mal Herpes denn die meiste Zeit hat man ja gerade keinen Herpes. Es gibt verschiedenste Dinge, die dazu führen, dass ein Herpes ausbricht. Häufige Ursachen sind eine örtliche Immunsuppression, also eine Unterdrückung der Abwehrkraft beispielsweise durch Sonnenlichtexposition, wenn man im Hochgebirge wandern geht. Stress ist ebenfalls ein extremer Auslöser. Sollte man besser prophylaktisch ein Virostatikum nehmen? Prof. Wollenberg: Wir verordnen das nur in Ausnahmefällen. Wenn man geringe Dosen dieser Medikamente nimmt die übrigens so gering gar nicht sind, ist das ja eine Dauerbehandlung. Die muss man für längere Zeit durchführen, mit der hohen Wahrscheinlichkeit, dass kein Herpes ausbricht. Doch es steigt das Risiko für Resistenzen, also dass das Medikament nicht mehr wirkt. Lippenherpes erkennt man leicht. Wie erkennt man, ob man eine andere Herpesform hat? Prof. Wollenberg: Herpes genitalis oder Gürtelrose ist für den Patienten selbst zumeist nicht sicher zu erkennen. Aber der Hautarzt kann es, indem er Hausmittel? Die einen schwören auf Zahnpasta gegen Lippenherpes, andere setzen auf Teebaumöl oder Honig. Doch es gibt keinerlei wissenschaftliche Nachweise dafür, dass diese Mittelchen gegen die Viren selbst oder deren lästige Auswirkungen helfen. Mehr noch, Ärzte raten davon ab, Fieberbläschen etwa mit Zahnpasta zuzukleistern. Weil die Masse schnell fest wird und dann abreißt so können Bakterien leichter in die Wunde eindringen und die Infektion verstärken. Anzeige Unsere Leistungen! Behandlungspflege SGB V Enterale- & parenterale Ernährung Postoperative Pflege Port Versorgung Kompressionsstrümpfe an- und ausziehen Schmerztherapie Unsere Leistungen! Pflegesachleistungen SGB XI Palliativpflege, Sterbebegleitung Verhinderungspflege Psychosoziale Betreuung Rezept- und Medikamentenservice Organisation und Lieferung von Verbandsund Inkontinenzartikeln 24-Stunden-Rufbereitschaft Hauswirtschaftliche Versorgung Begleitung bei Aktivitäten Wir bieten zusätzliche Leistungen: Auflagen mit Naturheilmittel (Senf, Quark etc.) Einreibungen Schröpfen Beschäftigung mit älteren Menschen (spielen, lesen, Musik hören, malen und auf Wunsch gemeinsam PC bedienen) Transkulturelle Pflege wir sprechen mehrere Sprachen (russisch, englisch, deutsch) Pflegende Angehörigen Schulungen (Pflege erlernen wie die Profis, von einer qualifizierten Pflegepädagogin) Beratungen Wir freuen uns auf Ihren Anruf! 089/ Fotos: fotolia Ambulanter Pflegedienst Vera Anastasia und Vera Lisizyn Drygalski Allee München info@pflegedienst-vera.com ambu.pflegedienstvera@gmail.com KLINIKUMaktuell

38 Hilfe & Selbsthilfe Fotos: Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie sich die Flecken anschaut und aus der Verteilung der Bläschen, der Lage und manchmal auch daraus, wie oft es wiederkommt, eine Diagnose stellen kann. Er sollte erstmalig die Diagnose sicherstellen, er ist besser ausgebildet dafür. Wenn die Diagnose dann steht, ist das Verschreiben über den Hausarzt meist ausreichend. Wenn wir den Herpes sehen, läuft die Erkrankung bereits mehrere Tage, wir erkennen erst die Antwort des Körpers auf das Virus. Der Körper braucht eine gewisse Zeit, um die befallenen Zellen der Haut auszutauschen. Man kann den Heilungsverlauf etwas beschleunigen, indem man die gegen Viren gerichtete Creme oder Salbe darauf gibt. Man kann auch mit Tabletten vorgehen, aber all dies wirkt nur solange man es nimmt. Gegen die Schmerzen der Gürtelrose kann man zunächst mal Ibuprofen oder Diclofenac geben, sonst verordnen wir noch spezielle Mittel für Nervenschmerzen. Ein normaler Herpes heilt von selbst ab. Ganz anders ist die Situation bei einem Neurodermitiker, also einem Patienten mit atopischem Ekzem. Prof. Wollenberg ist Neurodermitis-Experte und warnt: Wenn ein Neurodermitiker Kontakt mit Herpesviren bekommt, dann kann er an den Körperstellen, wo die Neurodermitis gerade auftritt, ganz viele Herpesbläschen bekommen. Das ist das Ekzema herpeticatum, eine schwerwiegende und potenziell tödliche Komplikation der Neurodermitis, an der immer mal wieder ein Patient verstirbt. Wer schwere Neurodermitis hat und plötzlich ganz viele gleichartige Bläschen auf der Haut bekommt, sollte sehr schnell zum Dermatologen gehen. So schaut es aus: Vom typischen Lippenherpes bis zur großflächigen Ausbreitung von Herpesbläschen am Körper Gürtelrose und Windpocken Die Gürtelrose, auch Herpes zoster oder nur Zoster genannt, ist eine Infektionskrankheit, welche Haut und Nerven betrifft. Sie tritt nur bei Menschen auf, die bereits Windpocken hatten. Denn Auslöser ist das Varicella-Zoster-Virus aus der Gruppe der Herpesviren das ist auch Erreger der Windpocken. Nach einer Windpocken-Erkrankung verbleibt ein Teil der Erreger im Körper, inaktiv, aber lebensfähig. Sie können nach Jahren, beispielsweise bei geschwächter Abwehr, wieder reaktiviert werden und eine Gürtelrose verursachen. Patienten mit Herpes zoster können andere Personen anstecken, die noch nie Windpocken hatten die bekommen dann Windpocken. Diese Gefahr ist erst vorbei, wenn die Bläschen zu Schorf umgewandelt sind. Beim Zoster erscheinen auf einer Körperseite flüssigkeitsgefüllte Bläschen zumeist in bandförmiger Anordnung, daher der Name Gürtelrose. Nach zwei bis vier Wochen heilt die Gürtelrose bei entsprechender Behandlung ab. Achtung, ansteckend! Herpesviren werden durch Schmierinfektion übertragen. Sie treten aus geplatzten Herpesbläschen aus und verteilen sich um den infizierten Bereich herum, also um Lippen und Nase, Schamlippen und Genitalbereich. Beim direkten Kontakt mit diesen infektiösen Sekreten, beim Küssen, beim Sex, können die Viren über winzigste Verletzungen der Haut oder Schleimhaut in den Körper eindringen. Sex mit einem Partner, der an Herpes genitalis leidet, ist sehr riskant. Neben der direkten Übertragung können bei Oralverkehr die Erreger von den Lippenbläschen auf den Genitalbereich übertragen werden und umgekehrt. Eine Schwangere kann ihr Kind unter der Geburt anstecken, wenn bei ihr gerade Herpesbläschen im Genitalbereich blühen. Dann muss der Herpes aktiv behandelt werde. Ob eventuell ein Kaiserschnitt notwendig wird, entscheidet der Gynäkologe. Prof. Dr. Dr. h. c. Andreas Wollenberg ) 089/ * andreas.wollenberg@med.unimuenchen.de 38 KLINIKUMaktuell

39 Wohlfühlen & Genießen Buchtipps Ich glaub, mich trifft der Schlag Warum brummt einem der Schädel? Wieso zählt beim Schlaganfall jede Minute? Warum zittern Parkinson-Patienten? Dieses Buch behandelt die sechs bekanntesten Krankheiten des Gehirns erklärt aber auch das gesunde Gehirn und seine Funktionsweise. Eine unterhaltsame Reise durch die Welt der Neurologie und der Neurobiologie. Und ein ungewöhnliches Autorenduo: Prof. Dr. Ulrich Dirnagl von der Berliner Charité ist einer der führenden Neurowissenschaftler, Neurobiologe Dr. Jochen Müller ist mehrfacher Science-Slam-Gewinner. Droemer, Klappenbroschur, 336 S., 16,99 Euro Gesunde Faszien Wenn Sie durch unseren Bericht auf Seite 40 Lust bekommen haben, Ihrem Körper was Gutes zu tun: Dieser Ratgeber enthält ein passgenaues Trainingsprogramm für typische Schmerzregionen wie Brustkorb, Wirbelsäule, Schultern und Knie. Sie sind einfach, aber trotzdem tiefenwirksam und lassen sich problemlos in den Alltag einbauen. Experten erklären, wie Sie Ihre Faszien dehnen, nähren und geschmeidig halten. Mit Motivationstipps und Selbsttests. Alles auch gleich auf einer beigelegten DVD. Trias Verlag, Kristin Adler, Arndt Fengler, 184 S., 19,99 Euro Die neue Franz Hörbuchbox Die erfolgreichsten Geschichten des beliebten Kinderhelden Franz von Autorin Christine Nöstlinger selbst gelesen. Was tun, wenn man mit seinen Ringellocken und dem Herzkirschenmund nicht länger für ein Mädchen gehalten werden möchte? Franz hat da eine Idee! Was außerdem passiert, wenn Franz dem großen Hund von Eberhards Tante begegnet oder schwindelt und sich als Pferdefan ausgibt. Erzählt werden: Geschichten vom Franz, Feriengeschichten vom Franz, Hundegeschichten vom Franz, Pferdegeschichte vom Franz. Oetinger audio, ab fünf Jahren, 3 CDs, 150 Minuten, 14,99 Euro Rätselspass IMPRESSUM Herausgeber: Vorstand des Klinikums der Universität München Philipp Kreßirer (verantwortlich i.s.d.p.) Stabsstelle Kommunikation und Medien des Klinikums der Universität München, Pettenkoferstr. 8a, München Tel. 089/ , Fax 089/ info@klinikum.uni-muenchen.de Internet: Twitter: Facebook: Konzeption, Redaktion, Text: Ulrike Reisch, Rosemarie Ippisch Redaktionelle Mitarbeit: Irene Kolb, Matthias Lanwehr Realisation, Satz, Layout: Agentur Strukturplan, Carolin Pietsch, Peter Pietsch, Tel. 089/ , Fotos: Stephan Beißner, Steffen Hartmann, Dietmar Lauffer, Andreas Steeger, Stefan Wartini, Klaus Woelke, Bert Woodward (sofern nicht anders angegeben) Anzeigen: ALPHA Informationsgesellschaft mbh Lampertheim, Tel / info@alphapublic.de, SUDOKU Jedes Quadrat hat neun Unterquadrate, die jeweils wieder aus neun Feldern bestehen. Das ergibt 81 Kästchen. In die müssen Sie Zahlen von eins bis neun eintragen, ein Teil ist vorgegeben. In jedem Unterquadrat, in jeder Zeile und in jeder Spalte des Gesamtquadrats darf jede Ziffer nur ein einziges Mal vorkommen. Knifflig: Sie sollten mit Bleistift arbeiten und den Radiergummi bereithalten Auflösung des Rätsels auf Seite 31 KLINIKUMaktuell

40 Wohlfühlen & Genießen Fitte Faszien! Rückenschmerzen, steife Schultern, verspannter Nacken: Was Sie für Ihre Beweglichkeit tun können Anzeige Man könnte glauben, Faszien seien neu erfunden worden, als Powergewebe und Fitness- Trend. Doch es hat sie immer schon in jedem Lebewesen gegeben sie sind unser Bindegewebe. Katrin Hilpert, Medizinisch-Therapeutische Leitung der Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Physikalische Medizin und Rehabilitation am Klinikum, Campus Großhadern, sagt: Tatsächlich sind verklebte Faszien häufig der Grund für Rücken- oder Gelenkschmerzen dann sind keine strukturellen Veränderungen festzustellen, die Schmerzen entstehen durch Funktionsstörungen im Faszien- und Muskelgewebe. In unseren physiotherapeutischen Behandlungen sind Übungen für das Faszienystem selbstverständlich immer integriert. Faszien sollten genährt, gedehnt, trainiert werden. Das erhält die Beweglichkeit, schützt gegen Schmerzen, optimiert das Körpergefühl. Rücken ausrollen: Gegen eine stabile Wand lehnen, Tennisball zwischen Rücken und Wand. Durch Bewegung des Oberkörpers den Ball über die Rückenmuskulatur rollen, auf schmerzhaften Stellen ggf. länger verbleiben. Druck im schmerzfreien Bereich anpassen Faszien brauchen Bewegung, Wechsel zwischen Anspannung/Entspannung. Ausgewogene proteinreiche Ernährung, Vitamine, zwei Liter Flüssigkeit pro Tag sie bestehen zu 70% aus Wasser, müssen gewässert werden, damit die Elastizität erhalten bleibt. Warum Faszien verkleben Das passiert, wenn sie schlecht versorgt sind, durch Überbelastung, Fehlhaltung, Bewegungsmangel, (psychischen) Stress. Die Faszien verkürzen und verhärten sich, die gut dehnbaren Elastinanteile nehmen ab, es kommt zu Verspannungen, Verklebungen. Katrin Hilpert: Muskelgewebe oder Nerven können komprimiert werden, das führt erneut zu Verspannungen und Schmerzen. Dieser Kreislauf hält sich selbst aufrecht. Das erklärt auch, warum Menschen trainieren und trainieren, der Rückenschmerz bleibt weil die Ursache die fehlende Elastizität der Faszien ist. Der Muskel gerät im steifen Fasziengewebe unter Druck, wird schlecht versorgt der Schmerz bleibt. Wie Faszien für Beweglichkeit sorgen Das Bindegewebe speichert Bewegungsenergie und verstärkt die Muskelaktivität. Es hat auch die zentrale Aufgabe, durch seine vielen Rezeptoren für das Körpergefühl und die Wahrnehmung von Bewegung zu sorgen (Propriozeption). Also: Wie steht ein Gelenk, wie stehe ich im Raum, wie stark ist meine Muskulatur angespannt? Katrin Hilpert: Da geht es auch darum, Sturzgefahr bei älteren Menschen zu reduzieren. Das System hat eine wichtige Funktion für die Weiterleitung von Informationen. Wenn also etwa eine vermehrte Zugspannung wahrgenommen wird, weil das Sprunggelenk droht umzuknicken, wird diese Information an das aktive Muskelsystem weitergeleitet, das durch gezielte Anspannung das Gelenk stabilisiert und so den Sturz verhindert. Eine Art automatisches Selbstregulierungssystem. Faszientraining zweimal die Woche für zehn Minuten ist das Minimum. Dynamische Dehnung: Mit ausgestreckten Armen nach oben und hinten überstrecken, dann in großer Bewegung den Oberkörper nach unten beugen. Jeweils am Bewegungsende Position kurz halten. Zunächst mit langsamer Bewegung beginnen, dann langsam beschleunigen Wiederholungen 40 KLINIKUMaktuell

41 Wohlfühlen & Genießen Die Klassiker: Links: Rücken ausrollen, mit Faszienrolle. Rechts: Bein ausrollen, hier mit Tennisball. Zunächst über die komplette Körperregion rollen, dann auch mit angepasstem Druck auf einzelnen schmerzhaften Punkten in der Muskulatur verbleiben Wer ohnehin Sport macht, kann es supereinfach integrieren, beim Laufen, Auf- und Abwärmen. Es müssen nicht viele Übungen sein, aber in jeder Trainingseinheit sollten alle vier Grundprinzipen berücksichtigt werden. Diese sind: Faszial Stretch: Das Bewegen des ganzen Körper in alle Richtungen: Beugen, Strecken, Drehen, Seitneigen. Bewegung immer im schmerzfreien Bereich, Dehnung immer noch angenehm. Das Ganze entweder dynamisch, schnell und federnd oder mit sanften Bewegungen wie etwa bei Pilates oder im Faszienyoga. Faszial Release: Eigenbehandlung, um verklebte Strukturen zu lösen. Durch Massage mit den eigenen Händen oder mit einem Hilfsmittel wie der Faszienrolle, einem gerollten Handtuch oder einem Tennisball. Verbessert Elastizität und Wahrnehmung. Typische Regionen dafür: Schultergürtel, unterer Rücken oder Beine. Netter Nebeneffekt: da gleichzeitig der Lymphabfluss im Bindegewebe angeregt wird, kann sich das Hautbild bei Cellulite verbessern. Rebound Elasticity: Das Känguruh-Prinzip oder der Katapult-Effekt: Durch die aktive Vorspannung im Fasziengewebe kann die ma- Faszien-Federn/Faszien-Sprünge: Federnd und möglichst leise hüpfen und springen. Dabei variieren, z. B. einbeinige oder wechselnde Sprünge. Ca. 1-2 Minuten Was genau sind Faszien? Faszien (vom lateinischen fascia für Band, Bündel) sind ein weit verzweigtes Netzwerk aus Bindegewebe, das unseren Körper komplett durchzieht. Das sehr reißfeste Gewebe hält alle Teile zusammen, fixiert und umhüllt sie. Es besteht aus Wasser (70%), Kollagen (Protein), Zuckern und verschiedenen Substanzen mit klebenden Eigenschaften. Sie bilden viele Fasern mit unterschiedlichen Fähigkeiten aus, schlauchförmige umhüllen Muskeln und Muskelfasern. Über Formgebung und Bindefähigkeit hinaus ist es an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt. Fachleuten gilt es als das größte Sinnesorgan, weil sich die größte Anzahl an Messfühlern (Rezeptoren) und Nervenzellen findet, die unser Gehirn mit Sinnesempfindungen unaufhörlich füttern. ximale Kraftleistung erreicht werden. Die Bewegung wird ökonomischer, verbraucht weniger Muskelenergie das verlängert die Leistungsfähigkeit, senkt das Risiko von Sehnen- und Bandverletzungen. So ist einfaches Hüpfen eine gute Prophylaxe von Achillessehnen- Problemen, da dies die Faszien um Sprunggelenk und Wade stärkt (Foto links). Sensory Refinement: Durch feine, langsame und kontrollierte Bewegungen wird unsere Körperwahrnehmung optimal stimuliert. Wichtig: Beim Üben ganz auf die Bewegung konzentrieren, Fernseher oder Musik bleiben dabei aus. Die Redaktion bedankt sich bei Katrin Hilpert, die hier die Übungen demonstriert Katrin Hilpert ) 089/ * katrin.hilpert@med. uni-muenchen.de Anzeige Mit der BLACKROLL ins Rollen kommen Das ideale Trainingsgerät zur Steigerung der Elastizität, Flexibilität und Mobilität der Muskulatur und Faszien: beugt Muskelschmerzen vor steigert die Blutzirkulation regeneriert gezielt die Muskeln Durch einfache Übungen und intensive Selbstmassage leistet die BLACKROLL einen aktiven Beitrag zur Fitness, Leistungsfähigkeit und zum Wohlbefinden. ORTHOFIT Sanitätshaus GmbH München City Altheimer Eck München Tel.: (0 89) Neuperlach Stemplingeranger München Tel.: (0 89) Sanitätshaus Orthopädietechnik Orthopädie-Schuhtechnik Reha-Technik KLINIKUMaktuell

42 Kurz vor Schluss Fortschritte in der Leukämiediagnostik Die Akute Myeloische Leukämie (AML) eine von mehreren Formen der Leukämie ist eine tückische Erkrankung. Bis zu 85 Prozent der Patienten erscheinen nach einer intensiven Chemotherapie zwar wie geheilt, allerdings kehrt bei mehr als der Hälfte dieser Patienten innerhalb von ein bis zwei Jahren die Krankheit zurück, weil die Chemotherapie nicht alle Leukämie- Zellen zerstört hat. Nun ist einer internationalen Forschergruppe in Kooperation mit der Münchner Studiengruppe um Dr. Klaus Metzeler und Dr. Tobias Herold (LMU-Klinikum) gelungen vorherzusagen, welche Patienten einen Rückfall erleiden. Fünf Jahre nach der Erstdiagnose lebt nur noch ein Drittel der Erkrankten. Ein neues Diagnostikverfahren soll helfen, die Therapiebehandlung von Patienten mit Akuter Myeloischer Leukämie erheblich zu verbessern. Die neue Methode hat das Potenzial, eines Tages in die Routinebehandlung von AML-Patienten einzuziehen, meint Dr. Klaus Metzeler, der mit seinem Kollegen Dr. Tobias Herold von der Medizinischen Klinik III des Klinikums der Ludwig-Maximilians-Universität München an der Studie beteiligt war. Molekül-Muster in Leukämiezellen geben Aufschluss Leukämien entstehen durch bösartige genetische Veränderungen in den blutbildenden Stammzellen im Knochenmark. Infolgedessen vermehren sich die weißen Blutkörperchen ungehemmt. Früher oder später verdrängen die kranken Zellen ihre gesunden Schwestern, so dass der Organismus nicht mehr leben kann. Forscher der Universität von Toronto in Kanada untersuchen seit Jahren die Rolle sogenannter leukämischer Stammzellen in diesem Prozess. Diese besonderen Stammzellen stehen im Verdacht, sehr aggressive Formen der AML auszulösen und sind resistent gegen die Medikamente der Chemotherapie. So bricht die Krankheit wieder aus. Die kanadischen Mediziner haben in einem ersten Anlauf herausgefunden, welche Oberflächenmoleküle spezifisch auf den leukämischen Stammzellen sitzen. Anhand dieser Moleküle lassen sich diese Stammzellen identifizieren. Schon damals, 2013, waren die Münchner Wissenschaftler um Prof. Wolfgang Hiddemann an der Forschung beteiligt. Hiddemann, Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik III am Klinikum der Universität München, leitet die bundesweite AMLCG-Studiengruppe (für Acute Myeloid Leukemia Cooperative Group). Dabei haben die Wissenschaftler in gut 15 Jahren unter anderem Blut- und Knochenmarksproben von mehreren Tausend AML-Patienten gesammelt und tiefgefroren. Diese Proben stehen damit immer wieder der Analyse mit neuen Methoden zur Verfügung. So haben wir nachgewiesen, dass Patienten mit einem bestimmten Molekül-Muster in den Leukämiezellen deutlich schlechtere Überlebenschancen haben, so Prof. Dr. Wolfgang Hiddemann. Neues Testverfahren ermittelt aggressive Form der AML Sofort kam die Frage auf, ob man dieses Wissen für die alltägliche Behandlungspraxis nutzen könnte. Das Problem: Die Methode zum Nachweis der Moleküle taugte nur für Forschungslabore. Und die Zahl der nachzuweisenden Moleküle war zu groß für einen Nachweis in der Routine. So haben die Kollegen aus Toronto jetzt alle Daten neu berechnet. Am Ende blieben 17 Moleküle übrig, die sich nun mit einem neuen Testverfahren leicht und kostengünstig in einer Blut- oder Knochenmarksprobe ermitteln lassen. Die Prüfung des Verfahrens erfolgte wieder mit den Daten der Patienten des Klinikums der Universität München (LMU). Aber auch in anderen weltweiten Patientengruppen wiesen die 17 Moleküle mit hoher Sicherheit auf die aggressive Form der AML hin. Diese Forschungsarbeit wurde in der renommierten Zeitschrift Nature veröffentlicht. Dr. Klaus Metzeler ) 089/ * klaus.metzeler@med. uni-muenchen.de Dr. Tobias Herold ) 089/ * tobias.herold@med. uni-muenchen.de Vorschau ins nächste KLINIKUM aktuell Eigenfett bei diesen Krankheiten und Defekten kommt es zum Einsatz crevis/fotolia Osteoporose Neues aus Forschung und Behandlung 42 KLINIKUMaktuell

43 MEDIZINISCHE KOMPETENZ FÜR SCHÖNE HAUT NEUER ER NAME BISHER: COMPLETE REPAIR TROCKENE HAUT SOFORTIGE LINDERUNG PLUS 48 H FREI VON TROCKENER HAUT Eucerin UreaRepair PLUS LOTION mit hautverwandtem Repair-PLUS-Komplex Urea und weitere NMF spenden und binden intensiv Feuchtigkeit Ceramide stärken die Hautbarriere Gluco-Glycerol unterstützt die Feuchtigkeitsverteilung Klinisch bewiesene Wirksamkeit bei Xerosis: 1 sofortige Steigerung der Hautfeuchtigkeit weniger Juckreiz, Spannungsgefühl und Rauigkeit. STEIGERUNG DER HAUTFEUCHTIGKEIT (Corneometrieeinheiten) HAUTFEUCHTIGKEIT Baseline 1 Woche 2 Wochen UreaRepair PLUS Reine Grundlage (Vehikel) *Signifikant (p < 0,05). (1) Quelle: Effektivität medizinischer Hautpflegepräparate mit einer Wirkstoffkombination aus Glucoglycerol, Ceramid-3 und einem NMF-Komplex bei trockener Haut (Xerodermie), Weber et al., JCAD Studiendesign: zweiwöchige, randomisierte, doppelblinde, Vehikel kontrollierte Studie mit 43 Patientinnen mit Xerodermie (50 70 Jahre). 2x tägliche Applikation der Testprodukte auf der Innenseite des Unterarmes. Die Hautfeuchtigkeit wurde mittels Corneometrie zu Studienstart (Baseline), nach einwöchiger und nach zweiwöchiger Applikation bestimmt.

44 Bayer Vital GmbH, Leverkusen L.DE.MKT.SM Ihr starker Rückhalt bei Makulaerkrankungen Informative Broschüren zur jeweiligen Erkrankung Wertvolle Tipps für den Alltag mit Seheinschränkungen Telefonische Information rund um die Netzhaut Kostenfrei für Sie! 0800 / Gebührenfrei aus dt. Netzen

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