Werte in den Wissenschaften
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- Walther Winkler
- vor 6 Jahren
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1 Werte in den Wissenschaften Alexander Christian M.A.!! Mag. Christian Feldbacher
2 i. Zur Anfertigung eines Essays Vorgaben:! 5-10 Seiten! eindeutige & inhaltlich eingegrenzte Fragestellung! Literaturverzeichnis & korrekte Quellenangaben
3 ii. Zur Anfertigung eines Essays Beispiele für Themen (hier bzgl. Weber (2013))!!!!! Webers Kritik an Kathederwertungen!!!! Ziele akademischer Ausbildung nach Max Weber!!!!!! Das `Gebot intellektueller Rechtschaffenheit nach Max Weber!
4 iii. Zur Anfertigung eines Essays Beispielhafte Struktur!!!! Deckblatt!!!!!!!!!!! eine Seite!! Text!!!!!!!!!!!! ca. vier bis sieben Seiten!!! Fragestellung / Thema!!! Textgrundlage!!! Kontext!!! Position (p) des Autoren!!! Argumente für p, A 1 -A n!!! Gegenargumente G 1 -G n!!! Beispiele!!! (eigene Argumente für / wider p)!! Literaturverzeichnis!!!!!!!! eine Seite Beispielhafte Struktur für einen BN-Essay!! Hausarbeiten sind komplexer
5 Maximilian Carl Emil Weber * ! Einer der Begründer der modernen Soziologie in Deutschland.! Beiträge zur Wirtschaftssoziologie, politische Soziologie & Religionssoziologie
6 Webers Wissenschaftsverständnis Soziologie als Wissenschaft sozialer Handlungen mit dem Ziel ihrer Interpretation und kausalen Erklärung.! Methodenstreit: qualitative Sozialforschung! Werturteilsstreit: Wertneutralität / werturteilsfreie Wissenschaft
7 Textgrundlage Max Weber: Der Sinn der»wertfreiheit«der soziologischen und ökonomischen Wissenschaften! Artikel basierend auf einem Gutachten, der im Verein für Socialpolitik 1913 diskutiert wurde.! Wissenschaftshistorischer Hintergrund: Soziologie befand sich in einer Phase der Selbstfindung, in der prinzipielle Erkenntnisansprüche und mögliche Methodologien diskutiert wurden, um Soziologie als ebenbürtige Fachrichtung neben Ökonomie, Rechtswissenschaft usw. zu etablieren.
8 Wertfreiheit im akademischen Unterricht Sollte sich der akademische Lehrer zu seinen persönlichen Werten bekennen?! Mögliche Antworten! a. Trennung von (i) log. sowie emp. Sachverhalten und (ii) praktischen Wertungen möglich & beide Kategorien im Unterricht besprechen! b. Trennung eventuell nicht möglich & Zurückhaltung! Weber: Ablehnung von b. (Gründe?) & ggf. Annahme von a. (Gründe?)
9 [a. akzeptabel, ] wenn der akademische Lehrer sich zur unbedingten Pflicht setzt, in jedem einzelnen Falle [ ] seinen Hörern und [ ] sich selbst klar zu machen: was von seinen jeweiligen Ausführungen entweder rein logisch erschlossen oder rein empirische Tatsachenfeststellung und was praktisch Wertung ist. Weber (1913), hier S. 34 Minimum!!! Gebot intellektueller Rechtschaffenheit! (`wissenschaftliche Sorgfaltspflicht )
10 mögliche Ziele der akademischen Lehre Frage der Universitätspolitik! - Menschen prägen, politische, ethische, künstlerische, kulturelle und andere Gesinnungen propagieren.! - Fachliche Qualifikation & intellektuelle Rechtschaffenheit (heute: gute wissenschaftliche Praxis)! S. 35
11 Weber: Fachbildung & intellektuelle Redlichkeit Weber bekennt sich zur Vermittlung von Fachbildung & intellektueller Redlichkeit.! Gründe?! Weber Antipode zu Gustav Schmoller, der sich für Kathederwertungen aussprach.
12 i. Inadäquatheit von Kathederwertungen Lebenssituation / soziale Wirklichkeit ändert sich & Gefahr der unzeitgemäßen Wertevermittlung! Scheinobjektivität von Werten! Polemik: Professoren-Prophetie im Namen der Wissenschaft! Schmoller & ebenso Weber: Trennung von Hörsaal und öffentlicher Diskussion im Sinne der Freiheit akademischer Lehre
13 ii. Inadäquatheit von Kathederwertungen Abhängigkeitsverhältnis zwischen Student und Dozent!! In der Presse, in Versammlungen, Vereinen, Essays, in jeder jedem anderen Staatsbürger ebenfalls zugänglichen Form mag (und soll) er tun, was sein Gott oder Dämon ihn heißt.!! Weber (1913), hier S. 37
14 Lernziele en détail 1) Konzentration auf fachbezogene Aufgaben! 2) Tatsachenorientierung! 3) Wahrung der Wertneutralität!! (S. 37)
15 Legitimität von Kathederwertungen Wann wären Kathederwertungen legitim? (Gründe?)
16 Trennung von emp. Feststellung und praktischer Wertung Trennung nach Weber schwierig! persönliche Versuchung zur Wertung im Kontext akademischer Lehre (S. 41)! Suggestionsgefahr: die Tatsachen sprechen zu lassen
17 `wissenschaftliche Objektivität von Normen? Normative Fragen können nicht durch einen staatsmännischen Kompromiss zwischen verschiedenen Wertungen beantwortet werden.! Hingegen, wichtige Zubringerfunktionen der Soziologie für Politik bzw. politischen Diskurs:! 1. Der denkbaren normativen Positionen! 2. Darstellung der Tatsachen! (S. 42 f)
18 i. Missverständnisse im Werturteilsstreit Missverständnisse (S. 42)! wertvoll im Sinne von logisch und sachlich richtig! wertvoll im Sinne von relevante / wichtige Resultate! Wertungen als Objekt / Gegenstand wissenschaftlicher Forschung Wissenschaft ist in diesem Sinne nicht wertfrei,! was aber kein Problem darstellt.
19 ii. Missverständnisse im Werturteilsstreit Unterscheidung von Tatsachen und a priori feststehenden Zwecken! Zweck-Mittel-Schlüsse sind nach Weber ein legitimer Teil der Wissenschaft, insbesondere im Kontext ihrer praktischen Anwendungsbezüge (S. 44)! Hintergrund:! kategoriale & konditionale Wertaussagen! Wahl der Mittel & Wahl der Zwecke
20 Soziologie als rationale Begründung der Ethik? Weber bezweifelt, dass eine s.g. realistische Wissenschaft vom Ethischen, d.h. soziologische Forschung über de facto vorhandene Werthaltungen eine hinreichende rationale Begründung einer moralischen Theorie (Ethik) sein kann. (S. 46)! Eine realistische Wissenschaft mündet lediglich was bedeutend ist im Verständnis der sozialen Wirklichkeit & ihrer kausalen Erklärung.
21 philosophischer Nebenschauplatz Schmoller nimmt an, dass Vertreter der Wertfreiheitsthese nur formale ethische Wahrheiten (im Sinne der Kritik der praktischen Vernunft) anerkennen könnten.! Gegenargumente von Weber?!! (S ) Wir überspringen diesen Teil, weil der Stellenwert von Kant! im Kontext der Argumentation zweitrangig ist.
22 Sinn von Diskussionen über praktische Wertungen a) Explikation / Rekonstruktion von Wertaxiomen! b) Deduktion von Konsequenzen aus Wertannahmen! c) Feststellung faktischer Folgen & unvermeidbarer Mittel! d) Findung neuer Wertaxiome!! (S. 54)
23 Diskussionsfragen Sollten sich Dozenten zu ihren werthaften Ansichten bekennen? Welche Risiken gehen damit einher?! Wie lautet das Gebot intellektueller Rechtschaffenheit im Kontext der akademischen Lehre, welches Weber von Dozenten einfordert?! Welche Ziele sollten in der akademischen Lehre verfolgt werden?! Warum sind Kathederwertungen nach Weber tendenziell abzulehnen?! Welche Missverständnisse erschweren eine rationale Diskussion der Werturteilsfrage?! Welche Art von Werturteilen (kategoriale oder konditionale Werturteile) sind ein legitimer Teil angewandter Wissenschaft, die eine Zubringerfunktion für den politischen Diskurs hat?! In welchem Sinne können Wertungen ein Gegenstand wissenschaftlicher Erörterung sein? ( a) d) )
24 Danke für Ihre Aufmerksamkeit
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