Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

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1 Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Staatsminister Helmut Brunner Hopfenrundfahrt August 2014, Ratzenhofen Es gilt das gesprochene Wort! Referat Presse Telefon Ludwigstraße München Telefax

2 Anrede! Wenn in den Hopfengärten der Hallertau die Ernte beginnt, dann blickt die Welt voll Spannung auf das größte und wichtigste Anbaugebiet weltweit. Rund 1/3 des Welthopfens wird hier erzeugt und die bayerischen Ernte- und Qualitätsprognosen interessieren auch im US-amerikanischen St. Louis, in Peking und sogar in Moskau; denn Hopfen ist vom russischen Importstopp ausgenommen! Gerne bin ich auch in diesem Jahr zur traditionellen Hallertauer Hopfenrundfahrt, der wohl wichtigsten Veranstaltung im Hopfenjahr, gekommen. Sie wird heuer wieder vom Verband Deutscher Hopfenpflanzer ausgerichtet. Ich danke Ihnen, Herr Dr. Pichlmaier, herzlich für die Einladung. Sie gibt mir auch die gute Gelegenheit, die neuen Repräsentantinnen des Hopfens zu begrüßen: die neue Hallertauer Hopfenkönigin Johanna Reith Vizekönigin Daniela Kügler und S e i t e 1

3 Hopfenprinzessin Nadine Weber. Ich gratuliere Ihnen, Exzellenzen, herzlich zu diesem schönen Amt und wünsche Ihnen viel Freude dabei. Als besondere Gäste begrüße ich zudem die Spalter Hopfenkönigin Karin Heckl die Tettnanger Hopfenkönigin Jutta Häfele mit den Hopfenprinzessinnen Petra Heine und Franziska Schmid sowie die Hopfenkönigin Jana Miertsch, die das Anbaugebiet Elbe/Saale vertritt. I. Ernte- und Qualitätsaussichten Die Hopfenpflanzer haben schnell auf die guten Marktaussichten reagiert und die Anbaufläche in Deutschland um 459 ha (+2,72%) auf ha ausgeweitet. Hier in der Hallertau ist die Hopfenanbaufläche um 381 ha (+2,7%) auf ha gestiegen; in Spalt ist sie geringfügig um 2 ha (-0,6%) auf 348 ha zurückgegangen. S e i t e 2

4 In Tettnang ist sie mit ha nahezu gleich geblieben. Im Anbaugebiet Elbe/Saale hat sie um 80 ha (+6,8%) auf ha zugenommen. Die offizielle Schätzkommission hat am 20. August die deutsche Hopfenernte geschätzt. Für Deutschland wird insgesamt mit Zentner (Hektarertrag 40,6 Zentner) gerechnet das sind 28,4 % (2013: Zentner) mehr als im Vorjahr. Die bayerische Ernte wird etwa Zentner (2013: Zentner) betragen, bei einem Hektarertrag von 41,9 Zentnern. Für die Hallertau wurde mit Zentnern eine gute Ernte (42,2 Zentner/ha) prognostiziert, die um 32% deutlich besser ist, als die sehr schlechte Ernte 2013; im Anbaugebiet Spalt erwarten wir eine Ernte von Zentnern (32,5 Zentner/ha), das sind etwa Zentner (+13%) mehr als im letzten Jahr. Ausschlaggebend für die guten Ernteaussichten waren die günstigen Witterungsverhältnisse im Juli und August, die für eine gute Entwicklung mit einer lang anhaltenden Blüte und Doldenbildung sorgten. Erfreulich ist S e i t e 3

5 auch, dass es heuer, im Gegensatz zu den letzten Jahren, keine größeren Hagelschäden gab. Nicht nur die Menge gibt Anlass zur Freude. Auch die Preiserwartungen sind günstig. Zudem sind die Bestände gesund und lassen eine gute äußere Qualität erwarten. Bei der Alphasäure, dem wichtigsten Inhaltsstoff, streuen so die ersten Untersuchungsergebnisse die Säuregehalte relativ stark. Bei den späten Sorten wird die Abreife in diesem Jahr aufgrund der feuchtkühlen Witterung verzögert, was die Alphabildung hemmt. Insgesamt aber erwarten wir mittlere Alphawerte. Die Ernte wird Ende August und damit zum üblichen Zeitpunkt beginnen. Mit der heutigen Rundfahrt geben wir sozusagen den Startschuss dafür! II. Sicherung des Hopfenstandorts Hallertau Keine Frage: Wer im globalisierten Hopfenmarkt bestehen will, muss gut aufgestellt sein. Eine wichtige und erfolgreiche Einrichtung zur Sicherung und Stärkung S e i t e 4

6 des Hopfenstandortes Deutschland und insbesondere des Hopfenanbaus in der Hallertau ist das Hopfenforschungszentrum Hüll. Vor allem die Züchtung von neuen, resistenten und ertragreichen Sorten ist ein Schwerpunkt seiner Arbeit. Wie erfolgreich diese ist, zeigt sich daran, dass mittlerweile auf 87% der Hallertauer Hopfenanbaufläche in Hüll gezüchtete Sorten stehen; in Deutschland liegt der Anteil mit 81% nur geringfügig niedriger. Um Probleme mit Krankheiten und Schädlingen, wie aktuell der Verticilliumwelke, in den Griff zu bekommen, brauchen wir resistente Sorten. Das erfordert moderne Züchtungstechnik. Wir setzen aber auch auf spezielle Schadschwellenkonzepte, wie sie hier in Hüll entwickelt und gemeinsam mit der Staatlichen Beratung und dem Hopfenring als Verbundberatungspartner umgesetzt werden. Die Arbeit am Forschungszentrum, das wir anschließend besuchen werden, beinhaltet also mehr als reine Züchtungsarbeit. Es geht auch darum, die Produkti- S e i t e 5

7 onstechnik kontinuierlich zu optimieren und neu auftretende Probleme im Bereich des Pflanzenschutzes zu bewältigen. Hier müssen alle an einem Strang ziehen: Das Bundeslandwirtschaftsministerium mit den zuständigen Bundesbehörden, die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), die Gesellschaft für Hopfenforschung, der Pflanzerverband und mein Haus. III. Schluss Der Hopfenbau in Deutschland und insbesondere in Bayern ist trotz der global schwierigen Rahmenbedingungen erfolgreich und konnte in der Vergangenheit seine Marktanteile sogar ausbauen. Dies ist ein Verdienst aller in der Hopfenbranche tätigen Institutionen und Personen, die vorbildlich zusammenarbeiten, wie dem Verband Deutscher Hopfenpflanzer der Erzeugergemeinschaft S e i t e 6

8 dem Hopfenring e.v. der Hopfenforschung und -beratung sowie dem Hopfenhandel. Für diese beeindruckende Gemeinschaftsleistung möchte ich allen meinen Dank und Anerkennung aussprechen. Der Hopfen ist ein wichtiger Bestandteil und prägendes Landschafts- und Kulturelement in Bayern. Die Bayerische Staatsregierung wird die Hopfenwirtschaft und die Hopfenpflanzer im Bereich der Forschung, Beratung und Vermarktung auch künftig tatkräftig unterstützen. Den Hopfenpflanzern wünsche ich, dass sie die sehr gute Ernte, die in den Anlagen hängt, gut und unfallfrei einbringen und zu guten Preisen verkaufen können. Dem Hopfenhandel wünsche ich viel Erfolg bei der Vermarktung, damit möglichst viele Brauereien in aller Welt zufriedenstellend mit bayerischem Qualitätshopfen bedient werden können. Und die Verbraucher kann ich nur beglückwünschen: Sie dürfen sich weiterhin auf ein gutes Bier freuen. S e i t e 7

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