Mobilität und Soziale Teilhabe
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- Arnim Kraus
- vor 6 Jahren
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1 Zentrum für Alternskulturen BAGSO-Expertenrat Kein schöner Land - Arbeitsgruppe IV - BAGSO Jahrestagung/BERLIN 25./26.November 2015
2 Infrastrukturbereiche der Daseinsvorsorge - strukturelle Elemente des sozialräumlichen Lebensumfelds (Quelle: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung)
3 Beispiel(e): MOBIL 2030, MIL, Enquete-Kommission: Älter werden in Mecklenburg-Vorpommern Zum Problem wird Daseinsvorsorge also überall dort, wo die Infrastruktur die Grundbedürfnisse nicht mehr erfüllen kann. Ländliche Räume-Problematik: Bevölkerungsabnahme und Alterung hohe Heterogenität, z.b. zwischen Ost/West demographischer Wandel: zunehmend selektive Wanderungen, Schrumpfungsprozesse, Überalterung geringe Bevölkerungsdichte: Infrastrukturen können nicht mehr aufrechterhalten werden
4 Beispiel(e): MOBIL 2030, MIL, Enquete-Kommission: Älter werden in Mecklenburg-Vorpommern Zum Problem wird Daseinsvorsorge also überall dort, wo die Infrastruktur die Grundbedürfnisse nicht mehr erfüllen kann. Ländliche Räume-Problematik: Bevölkerungsabnahme und Alterung hohe Heterogenität, z.b. zwischen Ost/West demographischer Wandel: zunehmend selektive Wanderungen, Schrumpfungsprozesse, Überalterung geringe Bevölkerungsdichte: Infrastrukturen können nicht mehr aufrechterhalten werden
5 Erreichbarkeit, Zugänglichkeit, Zentralität! Bei Infrastrukturplanung sei es soziale aber eben auch technische - muss es vor allem gehen um Fußläufigkeit bzw. Zentralität (Stadt der kurzen Wege) Zugänglichkeit bzgl. Grundversorgung Arztpraxen Täglicher Bedarf Seniorentreffs
6 ÖV Fahrzeiten je dunkler, desto länger
7 Pkw Fahrzeiten je dunkler, desto länger
8 ÖPNV: Verkehrsplanung Reduktion der Ablenkungs- und Informationsfülle durch transparente und selbsterklärende Strukturen Konzentration der Aufmerksamkeit auf die notwendigen Verkehrsaufgaben durch Reduktion der Komplexität Herausforderung: Bezahlbare, zugängliche, gut ausgebaute Mobilität per ÖPNV auch in ländlichen Gebieten gewährleisten...
9 anstelle fortschreitender Konzentration auf wirtschaftliche Strecken
10 Gefahr der "Versorgungslücke" bannen - durch... Park- und Ride? Bürgerbus? Ruf-/Zubringerbus? Anruf-Sammeltaxi? private Mitfahrgelegenheit?
11 Zur Mobilität Älterer in ländlichen Räumen Bürger fahren Bürger Der Bürgerbus Bürgerbusse in Brandenburg Kleinbus mit 8 Sitzplätzen ehrenamtlich betrieben mit über 60 FahrerInnen Bestandteil des ÖPNV Fahrplan- und Haltestellengebunden In (tariflicher) Kooperation mit lokalen Nahverkehrsunternehmen und dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg derzeit 5 Bürgerbusvereine in Brandenburg Gransee (2005), Hoher Fläming (2006), Brieselang (2007), Lieberose (2010), Dallgow-Döberitz (2013) finanzielle Unterstützung durch die Gemeinde 15
12 Zur Mobilität Älterer in ländlichen Räumen Der Kombibus Allrounder der Uckermark flexibles Transportsystem für ländliche Räume: Fahrplan, Haltestellen und Liniennetz dienen als Grundlage für Transporte multimediale Bestellannahme per Telefon, Fax, , Internet Individuelle Transportwünsche werden berücksichtigt (Bus- Kofferraum, Anhänger, Kühlboxen
13
14 Befragungsergebnisse (MOBIL 2030): (Raum)planerische Steuerung & Verkehrsanbindung Pkw ist in ländlichen Regionen schon heute das mit Abstand meistgenutzte Verkehrsmittel. Zudem sind Regionen mit unter 5000 Einwohnern schlecht an den ÖPNV angeschlossen. In diesen leben insbesondere die Angehörigen der dritten/ unteren Lebensstilgruppe (prekäre Lebensverhältnisse). Außerdem wird insgesamt unabhängig vom Wohnort die Möglichkeit, Aktivitäten ohne Auto zu erledigen, schon heute als eher schlecht eingeschätzt. Dieser Effekt ist in ländlichen Regionen besonders stark.
15 Lebensumfeld und Mobilität im Alter Mobilität als Symbol für Unabhängigkeit, Wahlfreiheit, Erlebnisreichtum, Aktivität, Flexibilität, Individualität Neben der praktischen Bedeutung für die Erhaltung einer selbständigen Lebensführung in welchem Lebensumfeld auch immer - besitzt Mobilität wie sicher schon deutlich wurde - auch einen hohen emotionalen Wert. In der heutigen»mobilen«gesellschaft ist sie geradezu zum Symbol für Freiheit und Selbstbestimmung zum Gradmesser für Wohlstand und Fortschritt geworden. (Mollenkopf & Kloé, 2011)
16 Grundlegende menschliche Dimensionen der Mobilität»Freude!Das bedeutet für mich einfach zu leben, sonst nichts! Man lebt nur, wenn man mit anderen Menschen Kontakt hat, man lebt nur, wenn man rauskommt, man lebt nur, wenn man sich auch nur mal ganz primitiv Schaufenster angucken kann.«
17 Bedürfnis nach körperlicher Bewegung, speziell auch nach Bewegung in der natürlichen Umwelt»Ich will mich bewegen und fühl mich dabei wohl!ich muss raus, muss wissen, was in der Natur los ist!wie ein Vogel an der frischen Luft.!Die Bewegung an sich im Freien!«
18 Mobilität zur gesellschaftlichen Teilhabe und als Quelle neuer Eindrücke»Um nicht zu vereinsamen!sonst fällt mir hier die Decke auf den Kopf!Freunde treffen, Bekannte treffen, kommunizieren Ein bissel was muss man ja auch sehn, was es Neues gibt!«
19 Soziale Netze und individuelle Mobilität soziale Netze mit sozialen Kontakten sind (nicht nur) im Alter von großer Bedeutung Es exisitiert ein starkes Bedürfnis (Älterer) nach sozialer Mobilität Wir wissen: Die räumlichen Distanzen zwischen Freunden, Verwandten, Bekannten nehmen zu Dies wird soziale Mobilität (gerade der künftigen Älteren) auch über größere Distanzen hinweg mit sich bringen! (MOBIL_2030)
20 Soziale Netze und individuelle Mobilität soziale Netze mit sozialen Kontakten sind (nicht nur) im Alter von großer Bedeutung Es exisitiert ein starkes Bedürfnis (Älterer) nach sozialer Mobilität Wir wissen: Die räumlichen Distanzen zwischen Freunden, Verwandten, Bekannten nehmen zu Dies wird soziale Mobilität (gerade der künftigen Älteren) auch über größere Distanzen hinweg mit sich bringen! (MOBIL_2030)
21 Mobilität als eine wesentliche Voraussetzung für ein freies, selbst bestimmtes Leben»Jederzeit, wenn ich will, auch rausgehen können.eine riesige Freiheit. Unabhängigkeit. Freiheit ( ). Dass ich raus kann, wann ich will und mich dorthin begeben, wo ich will.«freizeitmobilität wird eine zunehmend große Rolle spielen
22 Mobilität Ausdruck von (noch vorhandener) Für hochaltrige Menschen scheint es angesichts nachlassender Kräfte besonders wichtig zu sein, noch aktiv und außerhäuslich mobil sein können.»ein Beweis, dass ich noch ein Mensch bin wie andere Menschen auch.alles. Freude. Wenn man noch kann. Wenn ich andere sehe in meinem Alter [82 Jahre], die da an Krücken gehen und so, dann bin ich dankbar, dass ich s noch kann.mir geht s noch gut. Ich bin glücklich, dass ich noch selber raus kann und selber mich bewegen kann.«
23 Mobilität im Alter Selbstbestimmung und Lebensqualität Mobilität älterer Menschen sollte so lange wie möglich gewährleistet sein weil bedeutendes Element der Lebensqualität (s. schon 3. Altenbericht vgl. auch 7. Altenbericht) Kommunikation: Wissenschaft <--> Praxis/Politik Sensibilisierung der Öffentlichkeit! Erhöhung der Rationalität von (politischen) Entscheidungen
24 Mobilität im Alter Selbstbestimmung und Lebensqualität Mobilität älterer Menschen sollte so lange wie möglich gewährleistet sein weil bedeutendes Element der Lebensqualität (s. schon 3. Altenbericht vgl. auch 7. Altenbericht) Kommunikation: Wissenschaft <--> Praxis/Politik Sensibilisierung der Öffentlichkeit! Erhöhung der Rationalität von (politischen) Entscheidungen
25 Konsequenz für Raumplanung, Infrastruktur, Verkehrsumwelt [Empfehlungen der Politikberatungsworkshops: MOBIL 2030; MIL] Eine neue Planungskultur wider die technokratische Verkehrsplanung tut not Bottom-Up-Prinzip: Mobilitätskonzepte von unten Betroffene zu Beteiligten machen (vgl. Bürgerbusse)! Bürger in Planungs- und Entscheidungsprozesse einbeziehen - Partizipation Ältere nehmen aktiv an Planungsprozessen für Ältere teil! Sie wissen, was für sie und für die Gesellschaft gut ist also auch hier heißt es: Potentiale des Alters nutzen!
26 Konsequenz für Raumplanung, Infrastruktur, Verkehrsumwelt [Empfehlungen der Politikberatungsworkshops: MOBIL 2030; MIL] Eine neue Planungskultur wider die technokratische Verkehrsplanung tut not Bottom-Up-Prinzip: Mobilitätskonzepte von unten Betroffene zu Beteiligten machen (vgl. Bürgerbusse)! Bürger in Planungs- und Entscheidungsprozesse einbeziehen - Partizipation Ältere nehmen aktiv an Planungsprozessen für Ältere teil! Sie wissen, was für sie und für die Gesellschaft gut ist also auch hier heißt es: Potentiale des Alters nutzen!
27 Konsequenz für Raumplanung, Infrastruktur, Verkehrsumwelt [Empfehlungen der Politikberatungsworkshops: MOBIL 2030; MIL] Eine neue Planungskultur wider die technokratische Verkehrsplanung tut not Bottom-Up-Prinzip: Mobilitätskonzepte von unten Betroffene zu Beteiligten machen (vgl. Bürgerbusse)! Bürger in Planungs- und Entscheidungsprozesse einbeziehen - Partizipation Ältere nehmen aktiv an Planungsprozessen für Ältere teil! Sie wissen, was für sie und für die Gesellschaft gut ist also auch hier heißt es: Potentiale des Alters nutzen!
28 Der Referent sagt: Vielen Dank! Ihnen, den Zuhörerinnen und Zuhörern und steht auch für Fragen zur Verfügung
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