Milchpur. Gesundheitsvorsorge. Funktionelle Klauenpflege Seite 6. Blick in eine Molkerei Seite 36 KONZEPTE MIT DEM GEMEINSAMEN ZIEL

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1 Milchpur Schutzgebühr 3 DAS MAGAZIN DES MILCHPRÜFRING BAYERN E.V. KONZEPTE MIT DEM GEMEINSAMEN ZIEL Gesundheitsvorsorge Funktionelle Klauenpflege Seite 6 Blick in eine Molkerei Seite 36

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3 MILCH MEINUNG 3 Dr. Christian Baumgartner Geschäftsführer» Mit unserer Milchpur gewinnen Sie auf jeden Fall! «INHALT Liebe Leserin, lieber Leser, das Jahr neigt sich wieder einmal dem Ende zu. Für uns als Milchprüfring, für Sie als Milcherzeuger und für die gesamte Milchwirtschaft war es ein Jahr mit vielen Veränderungen. Das Jahr 2006 wird ebenfalls mit Veränderungen beginnen das neue Lebensmittelhygiene-Paket der EU tritt in Kraft! Von vielen noch unbeachtet, wird die neue Rechtslage nachhaltigen Einfluss auf die Lebensmittelproduktion, also auch auf Sie als Milcherzeuger und auf uns als neutrale Prüfeinrichtung, haben. In unserer nächsten Ausgabe von Milchpur im März werden wir uns ausführlich damit befassen. Nun halten Sie die 14.Ausgabe von Milchpur in der Hand, die letzte für 2005.Auch diesmal haben wir wieder für Sie Interessantes und Nützliches rund um die Milch und um unser Tätigkeitsgebiet als Milchprüfring zusammengestellt. Ergänzt durch Kurzweiliges und Kulinarisches, weil wir für die Interessen und Geschmäcker der ganzen Familie etwas bieten wollen. Aus Ihren bisherigen Reaktionen entnehmen wir, dass uns das auch meist ganz gut gelingt. Meist, das bedeutet, dass wir mit Milchpur durchaus gewollt auch Diskussionen anfachen und uns dann zu manchen Themen konträre Einschätzungen erreichen. Wir freuen uns drüber und bewerten das als positiv. Dass wir Leserbriefen grundsätzlich jedoch keinen Raum in Milchpur einräumen, dafür werbe ich um Verständnis. Die dreimonatige Erscheinungsweise eignet sich einfach nicht für einen zeitnahen Meinungsaustausch, von dem Leserbriefecken aber leben. Bitte schreiben Sie uns trotzdem weiterhin Ihre kritische Meinung! Wir beantworten jeden Brief und jede sehr gerne! Sie helfen uns damit, uns weiterzuentwickeln und am Ende wird Milchpur dadurch für Sie als unsere Leser gewinnen. Umgekehrt können Sie mit unserer Milchpur aber auf jeden Fall gewinnen. Ob durch Informationen und Fachliches, oder bei unseren Preisrätseln. Nehmen Sie sich also die Zeit, lesen und entspannen Sie und machen Sie mit! In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen ruhigen Dezember, kommen Sie gut ins neue Jahr und viel Spaß bei der Lektüre. Ihr Dr. Christian Baumgartner MILCHINTERN 5 s statt Briefe bei Grenzwertüberschreitungen MILCHSTALL Funktionelle Klauenpflege MILCHREPORT 10 Milcherzeugerberater wichtiges Bindeglied zwischen Lieferant und Molkerei MILCHMEDIZIN Mit dem Ziel Gesundheitsvorsorge Hygieneverordnungen belasten Landwirte mit höheren Risiken MILCHLÄNDER Füttern wie Gott in Frankreich MILCHBUNT 24 Rezepte Ratgeber Gewinnspiel Unnötige Mängel bei Lärm, Licht und Klima in Melkständen Industrie Für Ludwig Weiß ist alles Käse Phosphorüberschuss ein unterschätztes Problem Impressum Seite MILCHRECHT MILCHINNOVATIV 29 MILCHFOCUS 34 MILCHSTORY 36 MILCHPRAXIS 41

4 4 MILCH NEWS Neue KTBL-Schrift Modernisierung kleiner Ställe Nach wie vor hielten mehr als 60 % der Betriebe ihre Milchkühe in Stallungen mit weniger als 30 Standplätzen, teilte das KTBL in einem Hinweis auf die Neuerscheinung mit. Fast zwei Drittel der Milchkühe stünden nach wie vor in Anbindehaltung, vor allem in Süddeutschland, Österreich, aber auch in der Schweiz. Die Publikation des KTBL richte sich an Betriebsinhaber, die sich entscheiden müssten, ob sie nachhaltig bessere Bedingungen für die Weiterführung der Milchviehhaltung schaffen oder den Betriebszweig kurz- oder mittelfristig auslaufen lassen wollen. Damit diese kleinen Milchviehbetriebe sich weiterentwickeln oder ihre arbeitswirtschaftliche Situation und die Haltungsbedingungen zumindest mittelfristig verbessern könnten, seien Anpassungsstrategien notwendig, die auf baulich-technische Maßnahmen hinausliefen. Dabei spiele der Übergang zur Laufstallhaltung eine zentrale Rolle, da sich in den letzten Jahren gezeigt habe, dass die Haltungsform durch Um- und Neubaumaßnahmen auch bei kleinen Bestandsgrößen mit vertretbarem Aufwand realisierbar sei. Die KTBL-Schrift fasst Planungsempfehlungen, planerische Überlegungen und baulich-technische Detaillösungen für die Modernisierung und Weiterentwicklung von Stallungen mit Kleinbeständen zusammen und zeigt Lösungen anhand praktischer Beispiele. Für die systematische Durchführung von Modernisierungsmaßnahmen wird eine Checkliste bereitgestellt, nach der die notwendigen Planungschritte durchgegangen und die wichtigsten Fragen geklärt werden können, die bei Planungs- und Baumaßnahmen zu berücksichtigen sind. Die KTBL-Schrift 429 Modernisierung von Milchviehställen mit kleinen Beständen ist für 16 Euro erhältlich beim KTBL-Schriftvertrieb im Landwirtschaftsverlag GmbH, Hiltrup-Münster, Telefon 02501/ , Telefax -240, service@lv-h.de E Die meisten Kühe dürfen laufen Zwei Drittel aller in Deutschland gehaltenen Milchkühe werden in Laufställen gehalten. Das wurde im Rahmen der Viehbestandserhebung 2004 ermittelt. Der Anteil der Laufstallhaltung ist in Betrieben mit 50 und mehr Kühen mit über 90 Prozent sehr hoch und nimmt mit der Bestandsgröße ab. Bei Neuinvestitionen werden in der Regel Laufställe gebaut. 78 Prozent aller Milchkühe stehen in Haltungsverfahren mit Güllesystemen. In der Mastschweinehaltung konnten sich nach Angaben des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft alternative Haltungsverfahren nicht durchsetzen. Lediglich 3,2 Prozent der Mastschweine werden in Außenklimaställen gehalten, 96,8 Prozent in geschlossenen Ställen. Davon stehen 88 Prozent aller Mastschweine in Ställen mit Güllesystemen und 8,4 Prozent in Ställen mit Festmist. E Ab keine Spracherkennung mehr für das MPR-Telefonauskunftsystem Überblick über das telefonische Auskunftssystem des MPR 08442/ Immer möglich: * -Taste : Sterntour zu aktuellen Proben # -Taste : Faxmenü Funktionstasten im Hauptmenü: Taste 1: Betriebsproben Taste 2: Sonderproben Taste 3: Gütedaten Funktionstasten in den Untermenüs (Betriebsproben, Sonderproben, Gütedaten) Taste 4: Zurück Taste 5: Wiederholen Taste 6: Neueste Werte Taste 7: Zurück ins Hauptmenü Im Sommer 2005 hat der Milchprüfring Bayern e.v. das telefonische Auskunftssystem umgestellt. Wir haben das System vereinfacht und zugleich komfortabler gestaltet, so der Verantwortliche in der MPR- Zentrale Dr. Frank Behre. Die Zugriffszahlen sind seither deutlich gestiegen, im Durchschnitt wählen sich jetzt fast 400 Landwirte pro Tag unter der 08442/ ein, um die aktuellen Analysenergebnisse abzufragen. Zum 1. Januar 2006 steht nun die nächste Änderung bevor. Die Steuerung über die Spracherkennung wird NICHT mehr weiter möglich sein. EDV- Abteilungsleiter Dr. Frank Behre begründet die Notwendigkeit dieser Änderung: Die Entwicklungskosten für die laufende Anpassung von Soft- und Hardware für das Spracherkennungssystem sind nach wie vor sehr hoch. Dem steht ein immer kleiner werdender Kreis von Benutzern gegenüber. Wir wissen zwar, dass wir nach wie vor einige Nutzer mit Wählscheiben- und alten Tastentelefonen haben. Deswegen weisen wir bereits seit Sommer auf diesen Termin hin und empfehlen den Landwirten, sich ein modernes Telefon anzuschaffen. Laut Aussage der Telekom gibt es bereits tastengesteuerte Mehrfrequenztelefone ab 20 Euro. Der Milchprüfring Bayern e.v. empfiehlt daher allen Milcherzeugern, die das telefonische Auskunftssystem nutzen möchten, sich bis Ende Dezember ein modernes Gerät anzuschaffen. Bei vielen älteren Tastentelefonen besteht jedoch auch die Möglichkeit auf Mehrfrequenz-Wahl umzustellen. Informationen dazu erhalten Sie bei der Telekom-Service- Nummer: 0800/ Dr. Frank Behre fasst die Vorteile noch einmal zusammen: Die Tastensteuerung ist entschieden einfacher für den Nutzer und mit viel weniger Fehlern behaftet. Darüber hinaus kann der Milchprüfring Bayern e.v. hier Entwicklungskosten für Soft- und Hardware einsparen. E

5 s statt Briefe bei Grenzwertüberschreitungen MILCH 5 INTERN Seit Mitte Oktober verschickt der Milchprüfring Bayern e.v. auf Wunsch nun auch s, um die Landwirte über Grenzwertüberschreitungen bei ihren Proben zu informieren. Wir sind überwältigt, wie viele Landwirte sich bereits für diesen neuen Weg entschieden haben! zeigt sich Dr. Frank Behre, Abteilungsleiter EDV, begeistert von der Fortschrittlichkeit der bayerischen Milcherzeuger. Die Landwirte, die sich für diesen Service angemeldet haben, erhalten eine Mail, die sie informiert, dass ein Benachrichtigungsschreiben für sie vorliegt. Die Milcherzeuger gehen wie bisher - auf die MPR-Homepage, geben Lieferantennummer und PIN ein und können dort unter dem Feld Mitteilungen das Benachrichtigungsschreiben als pdf-dokument öffnen. Das zum Öffnen von pdf-dokumenten notwendige Programm Acrobat Reader aktuell ist die Version 7.0 lässt sich jederzeit kostenlos aus dem Internet herunterladen. Kostengünstigere Benachrichtigung per Aus Datenschutzgründen können wir die Benachrichtigungs-Datei nicht direkt als Anhang mit dem versenden, erklärt EDV-Leiter Dr. Behre diese zweistufige Vorgehensweise. Ausschluss-, Freigabe- und PIN-Schreiben sind vom Versand per selbstverständlich ausgenommen und werden nach wie vor per Post zugestellt. Neben dem Zeitvorteil ist auch der Kostenvorteil für den Landwirt zu erwähnen. Eine -benachrichtigung kostet 38 ct/benachrichtigung. Dies ist deutlich weniger gegenüber der Postbenachrichtigung (95 ct/benachrichtigung seit dem ). Im Preis der -benachrichtigung sind lediglich die Kosten für die Hard- und Software kalkuliert. Umstellung auf -versand jederzeit möglich Falls Sie als Milcherzeuger nun auch auf diesen kostengünstigeren Benachrichtigungsweg umstellen möchten, so können Sie dies jederzeit selber veranlassen. Dazu sind folgende Schritte notwendig: Auswahl der neuen Versandart und Eingeben der -adresse Loggen Sie sich wie gewohnt mit Ihrer Lieferantennummer und PIN-Nummer unter ein. Im oberen Anzeigeblock erscheint das Feld Mitteilungen Wenn Sie das Feld Erzeugerdaten anklicken, erscheint rechts der Kasten Versanddaten-Änderung Klicken Sie auf MAIL Ändern Es geht ein neues Feld auf Bitte geben Sie in die dafür vorgesehene Zeile Ihre Mailadresse ein Klicken Sie auf Bestätigungsmail anfordern Automatische Überprüfung der Mailadresse und Versand einer Testmail Sie erhalten automatisch eine an Ihre Adresse. Diese Mail enthält eine Internet-Adresse. Bestätigen der Adresse mit Lieferantennummer und PIN Wenn Sie diese Adresse kopieren, können Sie damit im Internet die Bestätigungsseite öffnen. Hier werden Sie noch einmal gefragt, ob die angegebene -adresse wirklich die richtige Adresse ist. Dies können nur Sie mit Ihrer Lieferantennummer und PIN bestätigen. Dazu geben Sie die Nummern in die dafür vorgesehenen Felder für den Messwertabfrage-LOGIN auf der rechten Seite ein. Umstellung der Benachrichtigung Die neue Versandartänderung wird dann am Folgetag wirksam. Das heißt, dass für die Mitteilung zu einem Probenergebnis die Versandart gilt, die am Untersuchungstag gültig war. Wenn nun ein Schreiben für Sie vorliegt, wird dies dann auf unserer Homepage als pdf hinterlegt und kann von Ihnen aufgerufen werden. Dazu ist es notwendig, dass Sie regelmäßig Ihre s abrufen. Bitte beachten Sie dazu auch die Nutzungsbedingungen, die Sie auf unserer Homepage finden. Landwirt Müller hat bereits auf diesen neuen Weg umgestellt. Ich bin eh fast jeden Tag am Computer, lese meine Mails regelmäßig und schaue, ob es auf der MPR-Homepage neue Werte für mich gibt. Das ist kein Mehraufwand. Was spricht dann gegen diesen modernen und kostengünstigeren Weg? sagt Herr Müller. Doch eins ist für ihn gleich geblieben: Ob Brief oder , am liebsten ist es mir natürlich, wenn gar nichts vom Milchprüfring kommt! E Der Landwirt kann nun selbst auswählen, ob er die Mitteilungen vom MPR weiterhin als Brief oder per erhalten möchte.

6 6 MILCH RECHTZEITIG, RICHTIG UND STALL REGELMÄßIG DURCHFÜHREN: Funktionelle Klauenpflege Dr. Peter Schneider informierte über die wichtigsten Grundsätze der Klauenpflege. Neben den Tierhaltungs- und Melkkursen, Grünlandversuchen und als Prüfungsstandort hat sich der Spitalhof Kempten seit vielen Jahren bei praktischen Klauenpflegekursen einen Namen gemacht. Der landwirtschaftliche Betrieb befindet sich im Eigentum des Milchwirtschaftlichen Verein Allgäu-Schwaben. Hubert Wehrle führt den Milchvieh- Zucht-Betrieb. Für das Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum für Milchwirtschaft und Grünlandbewirtschaftung zeichnet Rainer Schröpel verantwortlich. Die staatliche Organisation führt jedes Jahr für über 400 Melkschüler wöchentliche Melkkurse und Schwerpunkt-Lehrgänge und vier Klauenpflegekurse durch. Der Spitalhof selbst verfügt über rund 90 Hektar landwirtschafliche Nutzfläche am Standort Kempten und die 68 Hektar große Alpe Aibele in Rohrmoos. Der Viehbestand umfasst rund 80 Kühe (9000 kg Milch bei 4,05 % Fett und 3,70 % Eiweiß) und ebensoviel Jungvieh. In der Versuchsstation werden auf einer Fläche von 4,5 Hektar in 20 langjährigen Versuchsvorhaben Praxisversuche zu allen Fragen der Grünlandbewirtschaftung mit großer Aussagekraft durchgeführt. Dr. Peter Schneider, Leiter des Tiergesundheitsdienstes (TGD), übernimmt jeweils den theoretischen Teil des Klauenpflegekurses. Schneider ist seit 30 Jahren Tierarzt und hat bei seiner Doktorarbeit im Rahmen der Eigenleistungsprüfung auf Station bei 524 Stieren die Vererbung von Klauenkrankheiten genauestens untersucht. Dies war im Jahre 1976 der erste Forschungsauftrag über dieses Thema in Bayern. Laut Schneider gehen die meisten Milchkühe wegen Fruchtbarkeitsstörungen vorzeitig vom Betrieb weg; bereits an zweiter Stelle der Abgangsursachen liegen jedoch die Klauenerkrankungen. Diese sind von 1970 bis zum Jahr 2000 geradezu sprunghaft angestiegen. Schneider sieht den Hauptgrund im Allgäu in der zunehmenden Bestandesgröße, und weil es immer weniger wirklich gute Klauenpfleger gibt. Gründe für zunehmende Klauenerkrankungen liegen in einem multifaktorellen Problem: Mitverantwortlich ist neben der Genetik und Haltung die Futterstruktur, Fütterung, andere Erkrankungen und mangelhafte Klauenpflege. Rund 60 Prozent der Abgänge wegen Klauen- und Gliedmaßenerkrankungen liegen dabei in einer mangelhaften oder zu späten Klauenpflege; jeweils 20 Prozent der Abgänge haben ihre Ursache in schlechten Haltungsbedingungen (Aufstallung) oder in Vererbung und Fütterung. Richtig, regelmäßig und rechtzeitig Wenn eine Kuh nicht schmerzfrei laufen kann, ist es das erste, dass sie nicht rindert. Wenn ihr alles weh tut, braucht man sich nicht zu wundern, dass sie das Rindern nicht zeigt! Während im Anbindestall mit Gitterrost meist die natürliche Hohlkehlung der Klaue deutlich erkennbar ist, fehlt sie im Laufstall fast immer. Die beiden Klauenhälften sind vielfach eine total glat- Längsschnitt der Klaue.

7 te Fläche. Grund hierfür ist, dass im Laufstall ganz andere Belastungs- und Abriebsverhältnisse als im Anbindestall oder beim Weidegang auftreten. Für das Horn-wachstum ist die Lederhaut verantwortlich. Wenn nun bei normalem Hornwachstum und einem zu geringen Abrieb die Klaue an der Spitze zu lang wird, kippt sie nach hinten um, und die Belastung am Ballen nimmt drastisch zu. Genau dort, wo die Beugesehne am Klauenbein angewachsen ist, kommt es, vor allem wenn bei der Hochlaktation die Fettreserven abgeschmolzen sind, zu verstärktem Druck auf die Lederhaut. Erst gibt es Blutergüsse, die Klauenhaut wird schlechter durchblutet und stirbt schließlich ab.an der Druckstelle kommt es zum typischen Klauensohlengeschwür (genannt Rusterholtz sches Sohlengeschwür). Dass es nicht so weit kommt, muss gemäß dem Grundsatz richtig, regelmäßig und rechtzeitig die Klauenpflege durchgeführt werden. Fünf Schritte der Klauenpflege Die sogenannte Funktionelle Klauenpflege wird in fünf Schritten eingeteilt: 1. Innenklaue auf die richtige Länge kürzen (7,5 cm vom Kronsaum bis zur Klauenspitze), dabei 90-Grad-Winkel zur Klauenunterseite einhalten. Nun die Sohle auf 5 mm Stärke an der Klauenspitze schneiden und planeben bis zum Ballen schleifen. 2. Danach ist die Außenklaue möglichst gleich lang und hoch wie die Innenklaue zu schneiden. 3. Wenn beide Klauensohlen bestmöglichst gleichmäßig hoch sind, ist im mittleren Drittel beider Klauen (am Klauenspalt) eine Hohlkehle herauszuarbeiten, damit sich die Klauen reinigen und beim Laufen federn können. Die Hohlkehle beginnt dort, wo die innere weiße Linie nicht mehr sichtbar ist und endet am Ballenbereich. Eine gesunde Klaue wäre damit fertig geschnitten. 4. Farbabweichungen und andere Hornveränderungen sind kranke Stellen: Hier muss das Sohlenhorn zurückgeschnitten werden, um die kranken Stellen zu entlasten. Massive Erkrankungen sind dabei sorgfältig auszukesseln, dass beim Laufen der Schmutz nicht in die Wunde gedrückt werden kann. Notfalls ist ein Verband anzulegen. Bei schlimmeren Geschwüren ist die kranke Klaue durch Aufkleben eines Klauenklotzes auf die (zwingend) gesunde Klaue zu entlasten. 5. Nun ist loses Horn, erst an der Innen- und dann an der Außenklaue, zu entfernen. Bei den vorderen Gliedmaßen ist in umgekehrter Reihenfolge vorzugehen. Nur korrekt geschnittene Klauen ermöglichen der Kuh gerades, schmerzfreies Stehen und Laufen. Der Knackpunkt der Klauenpflege ist die Hohlkehlung: Ohne Kehlung kann die Klaue nicht durchfedern, sondern drückt punktuell auf die Lederhaut. Die Folge davon sind äußert schmerzhafte Klauengeschwüre. Schneider empfahl, mindestens ein bis zwei Mal jährlich im Anbindestall alle Klauen der Tiere zu pflegen. Im Laufstall muss mindestens zwei bis drei Mal jährlich die Klauenpflege durchgeführt werden. Laufstall-Pflege ist meist mehr oder weniger nur eine Korrektur der Klauenlänge und (ganz wichtig) das Herausarbeiten einer guten Hohlkehlung. Die Hohlkehlung im Laufstall ist der Knackpunkt schlechthin: Dreimal jährlich korrekt durchgeführt erspart dies dem Landwirt viel Ärger und Arbeit, der Kuh unnötige Schmerzen und Milchverlust. Noch einen gravierenden Unterschied gibt es zwischen Anbinde- und Laufstall: Beim Anbindestall geht die Kuh krumm und liegt viel, beim Laufstall geht sie überhaupt nicht mehr zum Fressen. Besonders erkennbar wird ein guter Stallboden, wenn die Tiere beim Betreten des Stalles durch Fremde hoch erhobenen Kopfes auf den Besuch zugehen.wenn die Kuh in gebückter, vorsichtiger Laufweise und gesenktem Kopf langsam nach vorne kommt, dann deutet dies auf die Angst der Tiere hin, den Stallboden zu betreten; hier ist dann etwas nicht in Ordnung.Wenn die meisten Kühe beim Liegen ihren Schwanz in der Box haben, ist die Liegefläche in Ordnung. Wenn aber die meisten Kühe ihren Schwanz in den Laufgang hängen lassen, dann stimmt mit der Box etwas nicht. Gleiches gilt für geschwollene Karpalgelenke: Bei einer gut gepflegten Tiefbox ist dieses Problem nur ganz selten zu beobachten. Kühe vorher austreiben! Vorsicht sei geboten beim Einzug in den neuen Laufstall: Weil die Tiere immer ihre Rangordnung festlegen, kommt es nach dem Auszug aus dem Anbindestall zu mehr oder weniger kräftigen Rangkämpfen. Daher sollte vor dem Einzug in den neuen Lauf-»

8 8 MILCH STALL Nur wer die Klauenpflege wirklich richtig beherrscht, wird diese Arbeit auch richtig, rechtzeitig und regelmäßig erledigen. Veränderungen der Beschaffenheit oder Farbe des Klauenhorns muss unbedingt auf den Grund gegangen werden. Am Spitalhof werden alljährlich vier Klauenpflegekurse angeboten. stall erst mal ausgetrieben werden. Wenn die Rangkämpfe im Stall ausgetragen werden müssen, kann es, vor allem bei rauhem Gussasphalt oder griffigen Spalten, zu massivem Klauenabrieb, vor allem an der Klauenspitze, kommen. Eine ranghohe Kuh läuft nämlich im Laufstall täglich 400 bis 500 Meter, eine rangniedrige drei bis fünf Mal mehr. Ausfallquoten beim Einzug in den Laufstall sind zwar vorhanden, sollten sich jedoch in vertretbaren Grenzen halten. Das Rusterholtz sche Klauensohlengeschwür kommt davon, wenn die Klaue zu lang ist und deshalb nach hinten kippt. Größter Druck wirkt dann auf die Kante des Klauenbeins; ein Bluterguss auf der Sohle im Ballenbereich ist das erste Anzeichen. Probleme treten bei den Hinterbeinen meist an der Außenklaue, bei den Vorderbeinen meist an der Innenklaue auf. Schneider rät bei größeren Geschwüren die kranke Klaue zu entlasten: Auf die andere Klaue darf aber nur ein Klotz aufgeklebt werden, wenn sie hundertprozentig gesund ist! Dabei muss der Klotz bündig mit der Klauenspitze abschließen. Hinten am Ballen sollte kein Kleber an der Klauenwand des Ballens hoch gezogen werden, weil die Federung sonst nicht mehr funktioniert.wenn die Kuh zwei Tage nach Aufkleben eines Klotzes nicht sichtbar besser steht, muss er unverzüglich entfernt werden. Recht praktikabel sind Holzklötze mit Gummiauflage und Sekundenkleber. Der Poloblock setzt jedoch voraus, dass eine planebene Klebefläche vorhanden ist. Zum Kleben sollte man die mitgelieferten Handschuhe anziehen, denn der Kleber klebt auch die Finger des Bauern zusammen. Bei kleineren Verletzungen reicht eventuell das Aufsprühen eines trocknenden und desinfizierenden Sprays aus; größere Wunden müssen stets verbunden werden. Gute Erfolge seien mit einem Clor-Tetracyclin-Spray (CTC) und einem Tupfer Lotagen zu erzielen. Dabei ist darauf zu achten, dass der Verband ein paar Tage lange trocken bleibt; Medikamente sind dabei eher sekundär. Druckverbände müssen ausreichend abgepolstert werden, damit sie nicht einschnüren. Notfalls müsse man die Kuh in eine Liegebox binden oder in einen Krankenstand geben. Ganz wichtig: Krankenstand und Abkalbestand dürfen nicht dasselbe sein: Für Abkalbungen und kranke Tiere müssen zwei getrennte Buchten bereitgestellt werden. In vielen Fachartikeln wird überwiegend vom Laufstall berichtet, doch werden 70 Prozent der Kühe Bayerns heute noch in Anbindeställen gehalten. Der Großteil der Betriebe habe Kurzstand mit Gitterrost und einen Stalldurchschnitt von rund 6000 Kilo Milch.Wenn der Stand zu kurz ist, gebe es geschwollene Sprunggelenke; im Laufstall mit Tiefbox trete dies äußerst selten auf. Probleme gebe es vielfach bei Gummimatten in Verbindung mit nass geschnittenem Sägmehl. Bei Spalten sei deren Qualität ganz entscheidend: bei ausgeschlagenen Kanten seien Probleme vorprogrammiert. Daher bringt seiner Meinung nach das Auffräsen von Spalten auch nur vorübergehend eine Verbesserung der Rutschfähigkeit; abgeschlagene Kanten schädigten die Klauenwände daher beträchtlich. Früher seien 95 Prozent der Laufställe mit Spaltenböden gebaut worden; heute würden 95 Prozent aller Laufställe mit planbefestigten Laufgängen und Schieber ausgestattet. Schneider persönlich würde den Kühen die Vorteile von Spalten (Wasser kann weglaufen) und die Vorteile des weichen Gummibelages bieten und daher Spalten mit ausgeschnittenen Gummimatten wählen. Wer dies nicht will, der könne seinen planbefestigten Laufgang mit Gummi belegen. Allerdings funktioniere es

9 nicht, wenn man auf den Gussasphalt Gummi montieren will, denn Gummi und Gussasphalt vertragen sich nicht. In diesem Fall rät er, den Gussasphalt vorher wieder zu entfernen. Wovon die Kuh träumt... Der Kuh muss man geben, wovon sie träumt: Eine ebene, rutschfeste Lauffläche, die möglichst trocken ist.viel Luftraum und möglichst kühle Temperaturen und zwölf bis 13 Stunden langes Liegen in einer gepflegten, bequemen Tiefbox. Hochbox mit normaler Gummimatte ist für einen Laufstall total ungeeignet. Die tiergerechteste Lösung sei die Tiefbox, allerdings müsse diese auch regelmäßig (täglich 30 Minuten für 50 Kühe) gepflegt werden. Ein außen liegender Laufhof mache immer Probleme. Schneider würde hier lieber den Stall innen etwas größer dimensionieren und auf einen Laufhof ganz verzichten.wichtiger sei es, den Schieber oft genug laufen zu lassen: Wenn eine Kuh permanent im Kot- /Harngemisch steht, leidet die Klauenqualität ganz erheblich darunter. Klauenerkrankungen Dermatitis interdigitalis (Panaritium, Igel, Wilde), die Zwischenklauenspaltentzündung sei meist mit Antibiotika, in schwierigen Fällen mit dem Skalpell zu behandeln. Unbedingt sollte aber versucht werden, die Infektionskette zu unterbinden und betreffende Tiere zwei bis drei Tage lange in eine Box sperren. Bei offenem Panaritium habe sich bewährt, die befallenen Klauen im Melkstand zweimal täglich mit warmem Wasser sauber abzuspritzen und ein geeignetes Desinfektionsmittel zwischen die Klauen zu sprühen. Schaumprodukte sollen auch ganz gut helfen. Bei Branntkalk in den Boxen sei Vorsicht geboten, denn bei Rissen in den Zitzen ätzt der Kalk gewaltig. Branntkalk auf dem Boden der Kraftfutterbox sei daher der Vorzug zu geben.vorgebeugt werden kann mit regelmäßigem Schnitt und guter Hohlkehle, auch öfters im Jahreslauf. Klauenrehe sei meist ein Fütterungsfehler: Hier kommt es zu einer Entzündung der Lederhaut, weil den Kühe nach dem Kalben zu wenig Struktur im Futter angeboten wird. Die Kühe dürften eben nicht wie ein Schwein gefüttert werden. Bei einer Pansenübersäuerung würden Histamine ausgeschieden, welche die Lederhaut zerstören. Silage mit Fehlgärung oder Eiterherde im Körper der Kuh könne Ähnliches auslösen. Empfohlen werden langsame Futterumstellung, Aufsplittung der Kraftfuttergaben und langsamer abbaubare Futtermittel. Mortellaro (auch Erdbeerkrankheit genannt) wird durch die Infektion mit Bacteriodes levii hervorgerufen: Einmal Erdbeerkrankheit immer Erdbeerkrankheit! Damit sagt ein Sprichwort, dass diese ansteckende Krankheit, ist sie einmal im Stall gelandet, immer wieder ausbrechen kann. Nach der Entfernung des überschüssigen Horns und Säuberung der befallenen Stellen am Übergang vom behaarten zum unbehaarten Bereich am hinteren Kronsaum der Klaue hilft eine mehrmalige, antibakterielle Behandlung. Der Krankheit kann durch regelmäßige, funktionelle Klauenpflege, trockene Laufgänge, saubere Stand- und Liegeplätze und eine ausgewogene Fütterung begegnet werden. Bei Limax (Zwischenklauenwulst) hat sich die Haut im Zwischenklauenspalt aufgescheuert und dadurch konnten Infektionserreger hineingelangen. Dadurch können sich im Zwischenklauenspalt teilweise ganz massive, entzündliche Hautschwielen entwickeln, die meist operativ entfernt werden müssen. Von Kuhfamilien, bei denen Limax vermehrt auftritt, sollten keine Zuchttiere aufgestellt werden. Ab. E MILCH 9 STALL Für Desinfektion und Austrocknung der Klauen sind zahlreiche Tinkturen und Sprays auf dem Markt, viel entscheidender aber ist der richtige, rechtzeitige und regelmäßige Schnitt der Klaue. Die Klauenlänge vom Kronsaum bis zur Klauenspitze muss 7,5 cm betragen; messen vor dem Schneiden erspart viel Ärger.

10 10 MILCH EIN BERUFSBILD IM WANDEL REPORT Milcherzeugerberater wichtiges Bindeglied zwischen Lieferant und Molkerei Zahlreiche Erzeugerberater aus dem gesamten deutschsprachigen Raum sind zur Arbeitstagung gekommen. Jedes Jahr treffen sich auf Einladung des Landesverbandes der bayerischen und sächsischen Molkereifachleute und Milchwirtschaftler e.v. kurz LBM Experten aus dem Bereich Milcherzeugerberatung zu einem Seminar, um sich fachlich weiterzubilden und die neuesten Entwicklungen rund um den Rohstoff Milch zu diskutieren. Das Spektrum der Teilnehmer ist vielfältig, reicht regional von Bayern bis Norddeutschland, von Ost nach West, von der Schweiz bis nach Niederösterreich. Auch rein optisch reicht die Spannweite von gestandenen Mannsbildern in Hemd und Jeans bis zum Herrn im Anzug mit Krawatte. Was ist also ein typischer Erzeugerberater? Welche Aufgaben hat er? Profitieren auch Milcherzeuger von seiner Arbeit? Milchpur ist diesen Fragen nachgegangen. Dir. Tremesberger von der Pinzgau Milch GmbH stellt in Haldenwang die Frage: "Österreich - eine Nische in der europäischen Milchwirtschaft? Es ist Montagmittag. Bei herbstlich-schönem Wetter sind etwa 120 Tagungsteilnehmer aus dem ganzen deutschsprachigen Raum angereist. Viele kennen sich, haben auch im beruflichen Alltag mehr oder weniger intensiv miteinander zu tun. Mehrere Grüppchen stehen beieinander und diskutieren Neuigkeiten aus der Welt der Milch, insbesondere der Rohmilch, wie Fachleute all das bezeichnen, was sich von der Kuh bis zum Milchstapeltank der Molkerei abspielt. Und mit der Rohmilch befasst sich ausschließlich auch diese Tagung. Die Auswahl der Themen, die an den drei Tagungstagen diskutiert werden, spiegelt dies wider. So startet der erste Nachmittag mit Vorträgen zum Flottenmanagement bei der Milcherfassung und zu Neuerungen beim Transportrecht.Auch der Milchpreis und der ZMP-Milchpreisvergleich stehen auf der Tagesordnung. Die Beschaffung des Rohstoffes Milch für seine Molkerei nimmt heute einen Großteil der Arbeitszeit eines Erzeugerberaters ein. Die Diskussionen zu den Vorträgen und die vielen Fragen aus der Praxis der Teilnehmer zeigen dies deutlich. Die traditionellen Themen aus dem Bereich der Landwirtschaft und Milcherzeugung finden sich zwar immer noch auf der Agenda der Tagung, sind aber in den letzten Jahren mehr in den Hintergrund getreten. Milcherzeugerberater, das ist ein Beruf im Wandel und mit einem breiten Aufgabengebiet, dies wird in der Tagung sehr deutlich. Tagung mit Tradition Seit die Arbeitstagungen der Erzeugerberater stattfinden, ist auch der Milchprüfring Bayern e.v. in verschiedener Weise in Planung und Durchführung der Tagung eingebunden. Geschäftsführer Dr. Christian Baumgartner dazu: Die Erzeugerberatertagung findet heuer bereits zum 31. Mal, jeweils im Allgäu, statt. Schon dieser Umstand zeigt die Beliebtheit und den Erfolg dieses Tagungskonzepts. Im Planungskomitee, das die Themen auswählt und das Gesamtprogramm zusammenstellt, sind seit jeher der Milchprüfring, der Zentralverband der bayerischen Milcherzeuger, der Spitalhof in Kempten und die Molkereiseite vertreten. Dies sichert ein immer aktuelles und an den Bedürfnissen der Teilnehmer ausgerichtetes Tagungsprogramm. Das Engagement des Milchprüfrings erklärt er so: Die Erzeugerberater sind für uns als Milchprüfring eine wichtige Zielgruppe. Sie sind die Nahtstelle zwischen Molkerei und Milcherzeuger.Wenn wir die Molkereien und die Landwirte erreichen wollen, sind sie das Bindeglied zwischen beiden. Egal, ob es um Vor- Ort-Kontrollen oder um die Milch-Güteverordnung geht, der Erzeugerberater ist auch unser erster Ansprechpartner. Deswegen ist der Milchprüfring Bayern e.v. auch mit allen seinen Mitarbeitern vom

11 Außendienst auf der Arbeitstagung vertreten. Ein Großteil der Themen betrifft auch unseren Aufgabenbereich. Wir nutzen gerne diese Möglichkeit zur externen Weiterbildung, erklärt Anton Meßner, der den Außendienst des MPR leitet. Für die Zusammenarbeit mit den Molkereien ist es darüber hinaus sehr förderlich, das Tagesgeschäft der Erzeugerberater zu kennen. Und dieses Tagesgeschäft entwickelt sich stetig. Das machen auch die Statements zum Thema Erzeugerberatung Gestern Heute Morgen deutlich, die von zwei erfahrenen Erzeugerberatern vorgetragen wurden. Künstliche Besamung und Kraftfuttereinsatz Anton Schatzeder vom Milchwerk Jäger in Haag ist seit 16 Jahren in der Erzeugerberatung tätig. Er ist ausgebildeter Landwirt und somit, wie er es selber formuliert, ein Erzeugerberater vom alten Schlag. Er spricht wohl für die meisten seiner bayerischen Kollegen, wenn er sagt: In den Anfangszeiten der Milcherzeugerberatung ging es vor allem um die Steigerung der Milchmenge. In den 50-er und 60-er Jahren informierten die ersten Erzeugerberater zu Themen wie Einführung der künstlichen Besamung und Vorteile einer Teilnahme an der Milchleistungsprüfung. Fütterung von Silage und Kraftfuttereinsatz waren weitere Punkte bei der damaligen Produktionsberatung. Auch in meiner Anfangszeit war ich viel auf den Betrieben und bei Versammlungen unterwegs. Die Einführung der Güteverordnung und die Bezahlung nach Güteklassen hatte einen großen Beratungsbedarf zu Keimzahl, Zellzahl und Gefrierpunkt mit sich gebracht. So lernte ich die Milcherzeuger und die Höfe in unserem Gebiet alle persönlich kennen. Heute ist dies immer noch ein Vorteil, auch wenn die Betriebsbesuche immer weniger geworden sind. Sein Kollege Martin Würzer von der Edelweiß GmbH & Co.KG in Kempten erklärt dies so: Die heutige Situation ist gekennzeichnet von Landwirten mit sehr hohem Ausbildungsgrad. Es gibt darüber hinaus ein breites Spektrum an Spezialberatung. Wir von der Molkerei sehen uns deshalb mehr als Ergänzung. Die Erzeugerberater haben in den letzten Jahren in ihren Molkereibetrieben viele andere Aufgaben mit übernommen. Heute sind sie auch zuständig für Rohstoffbeschaffung und die Sicherung der Rohstoffbasis, sie werden in die Milchgeldabrechnung eingebunden und sind verantwortlich für die Tourenplanung und -optimierung bei der Milcherfassung.Würzer zeigt auf, welchen Zeitaufwand er seinen verschiedenen Arbeitsbereichen widmet. Der Bereich Produktionsplanung und Materialwirtschaft nimmt mit 40 % fast die Hälfte seiner Arbeitszeit in Anspruch. Dem Milcheinkauf, Preisverhandlungen und Erzeugerberatung kann er immerhin ein Drittel seiner Zeit widmen. Schatzeder und Würzer stimmen überein: Das Berufsbild hat sich geändert, und damit auch die Anforderungen. Zwar ist es auch heute noch von Vorteil, wenn der Erzeugerbe-» MILCH 11 REPORT Dr. Seufferlein vom Zentralverband der Milcherzeuger in Bayern e.v. berichtet Aktuelles aus der Agrar- und Milchpolitik

12 12 MILCH REPORT Konrad Kreuzer, der Leiter des LFVZ- Milchanalytik Triesdorf, bei seinem fesselnden Vortrag zum Thema Gentechnik - freie Gedanken. Marlen Wienert von der Professur für BWL der Milch- und Ernährungsindustrie zeigt anhand einer Studie: Der direkte und persönliche Kontakt zur Molkerei ist den Landwirten wichtig. rater aus der Landwirtschaft kommt, doch es werden auch viele weitere Qualifikationen gefragt. Kenntnisse in Agrarpolitik und landwirtschaftlicher Vermarktung und vor allem gute Grundlagen in der EDV und technisches Wissen spielen eine große Rolle. Nicht wenige Molkereien besetzen diese Position heute deshalb mit einem Techniker oder Hochschulabsolventen. Gut ausgebildete Landwirte und Spezialberatung Für die Zukunft zeichnen die beiden Experten folgendes Bild: Die betriebswirtschaftlichen Belange der Molkerei werden immer wichtiger werden. Die optimale Auslastung des Fuhrparks bei der Milcherfassung und die Einführung oder der Ausbau der zweitägigen Milcherfassung werden wichtige Themen werden. Auch für den Bereich Rohstoffbeschaffung und -sicherheit wird der Erzeugerberater der Zukunft mehr Zeit aufbringen müssen. Dieses Gebiet ist vielfältig und reicht von der Qualitätssicherung durch Qualitätsprogramme oder der täglichen Hemmstoffprobenziehung bis hin zur Sicherung der Milchanlieferung. Der Erzeugerberater ist ein Beruf im Wandel doch er ist kein aussterbender Beruf. Und trotz aller neuer Aufgaben und Technik sind sich die Erzeugerberater sicher, dass nach wie vor der Kontakt zu den Landwirten und Vorständen der Liefergemeinschaften eine wichtige Rolle in ihrem täglichen Arbeiten behalten wird. Die Landwirte wollen ein Gesicht mit der Molkerei verbinden können, so Schatzeder. Informationsveranstaltungen oder Kaffeekränzchen für Bäuerinnen, bei denen man alle wichtigen Informationen an den Mann bzw. an die Frau bringt, gehören seiner Meinung nach dazu. Die Landwirte sind unsere Partner. Der persönliche Kontakt und Informationsaustausch ist wichtig und beide Seiten profitieren davon. Die Schwerpunkte in der Kommunikation könnten sich verschieben, prognostiziert Schatzeder, die Hofbesuche könnten zurückgehen und moderne Medien wie der Versand der Milchzeitung per oder der Datenabruf für die Lieferanten per Internet wird verstärkt werden. Sogar die Forschung beschäftigt sich aktuell mit diesem Thema. Diplomkauffrau Marlen Wienert von der Professur für BWL der Milch- und Ernährungsindustrie in Weihenstephan stellte bei der diesjährigen Erzeugerberatertagung die Ergebnisse ihres Forschungsprojektes vor. Untersucht wird die Kommunikationssitua- tion von Molkereien. Milchlieferanten stellen dabei für ein Milch verarbeitendes Unternehmen neben dem Lebensmittelhandel, den Verbrauchern und den Mitarbeitern eine der wichtigsten Zielgruppen für die Kommunikation dar, erklärt Frau Wienert. Weihenstephaner Forschungsprojekt zeigt: direkter Kontakt ist wichtig Die Studie zeigt, dass die direkte und persönliche Kommunikation für die Milcherzeuger sehr wichtig ist und die Milchlieferanten mit der Molkerei, ihrer Molkerei, gerne aktiv zusammenarbeiten wollen. Die Molkereien sind sich dessen meist bewusst und bieten ein vielschichtiges Spektrum von direkten und indirekten Kommunikationsangeboten. Dabei spielen für die Milcherzeuger direkte Kommunikationskanäle und -maßnahmen die bedeutendste Rolle. Frau Wienert betont: Persönlicher Kontakt zwischen der Molkerei und den Erzeugern auf regionalen Milcherzeugerversammlungen, die Mitgestaltung von Hoftagen durch die Molkerei oder auch Molkereibetriebsführungen sind für die Milcherzeuger sehr wichtig und fördern den direkten Austausch zwischen den Partnern der Wertschöpfungskette. Unter indirekter Kommunikation versteht die Forscherin Milcherzeugerinformationsblätter oder Rundschreiben an die Milchlieferanten. Potenziale für eine verbesserte indirekte Kommunikation sieht Frau Wienert vor allem in einer stärkeren Nutzung der Pressearbeit in landwirtschaftlichen Zeitungen und Zeitschriften. Wissenschaftliches Projekt und Alltag geben denselben Weg vor Somit stimmen letztendlich praxiserfahrene Milcherzeugerberater und Forschung überein: Die Erzeugerberater dienen als Bindeglied zur Molkerei und werden als solche auch von den Milcherzeugern nicht nur anerkannt, sondern vielfach gewünscht. Dadurch wird der gegenseitige Informationsfluss zwischen den Milcherzeugern und der Molkerei gefördert. Einerseits können mögliche Probleme direkt angesprochen und oft sofort gelöst werden, andererseits kann molkereispezifische Information ohne Umweg zu den Milcherzeugern gelangen. Und gute Information ist immer die Grundlage für richtiges Handeln, ob bei Molkerei oder Milcherzeuger. E Im Forum informiert die AiM GmbH zu Hemmstofftests Auch der MPR-Geschäftsführer bildet sich auf dieser Fachtagung weiter.

13 MIT KONZEPT GEGEN FEHLER UND MÄNGEL IN FÜTTERUNG UND MANAGEMENT... MILCH 13 MEDIZIN... mit dem Ziel Gesundheitsvorsorge Die Herde ist der Patient, nicht die einzelne Kuh. Das ist das Credo der tierärztlichen Bestandsbetreuung. Seit etwa zwanzig Jahren bemühen sich Tierärzte in Deutschland mitzuhelfen, die Bestandbetreuung in unseren landwirtschaftlichen Betrieben zu etablieren und vorwärts zu bringen. Bis vor einigen Jahren mit nur mäßigem Erfolg.Seit der BSE-Krise ist aber Vieles anders. Die Öffentlichkeit verfolgt sehr genau, was auf den landwirtschaftlichen Betrieben passiert und will Lebensmittel aus tiergerechten und sicheren Systemen. Paradoxerweise soll das aber immer weniger kosten. Der Preisdruck im Handel ist so gnadenlos wie nie zuvor. In diesem Umfeld haben Unternehmen aus den Branchen Tierernährung und Tiergesundheit ihre Strategien neu ausgerichtet und unterstützen die Landwirte mit systematischen Ansätzen im Management ihres Betriebes. Wie können Milcherzeuger davon profitieren? Dieser Frage ist Milchpur anhand von zwei voneinander unabhängigen Beispielen nachgegangen. Zum Einen Sano Moderne Tierernährung GmbH aus dem niederbayerischen Grafenwald, der größte und modernste Produzent von Milchaustauscher, Mineral- und Spezialfuttermitteln in Deutschland, und zum Zweiten die Pfizer GmbH Direktion Tiergesundheit in Karlsruhe, Bestandteil eines der größten Pharmakonzerne weltweit und einer der global player, wenn es um Tierarzneimittel geht was ha-»

14 14 MILCH MEDIZIN Die Unterlagen zur Vorgehensweise im Sano VET-Beratungskonzept (Checklisten) und zu den Fütterungskonzepten für die unterschiedlichen Lebens- und Leistungsphasen (Kälber, Jungvieh, Kühe) können kostenlos von jedem Landwirt angefordert werden. Sano bietet ebenso Weiterbildungsveranstaltungen für Tierärzte und Landwirte an, bei denen Fachreferenten auf hohem Niveau Probleme der Tiergesundheit aufgreifen und praxisgerecht diskutieren. ben diese beiden auf den ersten Blick so ungleichen Unternehmen, wenn es um die Milcherzeugung geht, gemeinsam? Es ist die Strategie, mit der man versucht, auf die Herausforderungen in der Landwirtschaft zu reagieren und damit auch auf den Markt. Dabei scheint sich immer mehr die Erkenntnis durchzusetzen, dass die besten Geschäfte diejenigen sind, die sowohl Landwirten als auch Unternehmen nützen. Insbesondere dann, wenn einer der beiden in diesem Falle der Milcherzeuger unter enormem wirtschaftlichem Druck steht. Ziel: Problemlösung und Blick auf das System Ich besuche Dr. Jörg Bekkering, Mitarbeiter der Fachabteilung Tierernährung bei Sano. Das mittelständische Familienunternehmen hat sich vor sechs Jahren konsequent auf die Anforderungen seiner Kunden nach kompetenter Beratung und Orientierung am Kundennutzen ausgerichtet und daraus das Sano VET-Beratungskonzept entwickelt. Dr. Bekkering, der in Gießen Agrarwissenschaften studierte und danach 1998 zum Unternehmen kam, war damals im Außendienst tätig und hat die Einführung des Sano VET-Beratungskonzeptes als Berater vor Ort miterlebt. Fütterung und Tiergesundheit hängen ganz, ganz eng zusammen. Das weiß jeder Berater, jeder Tierarzt und jeder Landwirt.Was lag da näher, als alle an einen Tisch zu holen und die Probleme im Betrieb gemeinsam zu besprechen und Lösungen zu suchen? erklärt Dr. Bekkering die Entstehungsgeschichte des Konzepts. Zusammen mit Tierarztverbänden und Großtierpraktikern hat sich Sano damals überlegt, wie man am effektivsten vorgehen kann. Häufig bleiben Lösungsansätze für Probleme einfach im Alltag stecken. Es fehlen Mechanismen, die dafür Mehr Erfolg im Verbund? Umsetzung der Maßnahmen, und zwar wenigstens einmal monatlich vor Ort auf dem Betrieb; wenn erforderlich auch häufiger. Schließlich sorgen sie für die nötige Dokumentation, damit Erfolgskontrollen auch möglich werden. Sano Moderne Tierernährung GmbH führte 2001 das Sano VET- Beratungskonzept ein. Ziel ist eine ganzheitliche Bestandsbetreuung zusammen mit Milcherzeuger, Tierarzt und Fütterungsberater im Team. Wo sieht Sano die Vorteile? Wie ist die Verbreitung und wo liegen die Perspektiven? MilchPur hat nachgefragt. Milchpur: Sehr geehrter Herr Dr. Bekkering, Sie betreiben mit dem Sano VET-Beratungskonzept einen großen Aufwand. Worin sehen Sie die Vorteile? Dr. Bekkering: Der große Vorteil für alle Beteiligten ist wohl die Bündelung der Kompetenz. Für eine optimale Bestandsbetreuung braucht man einen Ansprechpartner, der alles im Auge hat und steuert, sich um alles kümmert. Das ist in unserem Falle die Kombination aus Sano-Berater und Tierarzt. Sie erstellen zusammen mit dem Landwirt die individuelle Betriebsanalyse, formulieren die gemeinsamen Ziele im Team und begleiten und überwachen die Milchpur: Wie bringen Sie Ihr Betreuungskonzept denn an den Mann oder die Frau? Dr. Bekkering: Unser Motto ist ja die gelebte Bestandsbetreuung. Also spielen für uns die Menschen die wichtigste Rolle. In erster Linie sind wir mit unseren derzeit gut 40 Außendienstmitarbeitern überall vor Ort ansprechbar. Auch sollte jeder praktische Tierarzt das Sano VET-Beratungskonzept kennen und den Kontakt herstellen können. Schließlich arbeiten wir bereits mit über 400 Tierärzten zusammen. Und natürlich arbeiten wir mit Werbung in den Medien im Hintergrund. Sowohl in der tierärztlichen als auch in der landwirtschaftlichen Fachpresse. So sprechen wir die meisten Neukunden an. Milchpur: Herr Dr. Bekkering, wie sehen Sie die Perspektiven Ihres Konzepts? Dr. Bekkering: Unser Konzept ist sehr erfolgreich und wir expandieren damit. Von Seiten der Landwirte wird eine kompetente Beratung und eine Zusammenarbeit des Fütterungsberaters und des Hoftierarztes gefordert. Durch diese Bündelung der Kompetenzen kann eine Doppelberatung vermieden werden. Auch die Tierärzte sind zunehmend offen für unser Angebot. Unsere positiven Erfahrungen bestärken uns darin, dass wir noch viel mehr Partner gewinnen können, die mit uns im Verbund erfolgreich sein wollen. Milchpur: Vielen Dank für das Gespräch.

15 sorgen, dass Lösungen auch umgesetzt werden. Wer kennt dieses Problem nicht? Den berühmten Unterschied zwischen Theorie und Praxis, der häufig angeführt wird, wenn etwas nicht funktionieren will, was doch eigentlich ganz einfach ist. Und wie oft erkennt man selbst, dass es nur an der konsequenten Einhaltung von einmal getroffenen Beschlüssen liegt? Wie schön wäre es, wenn man jemand hätte, der einen bei diesen Dingen unterstützt und immer wieder zur Disziplin mahnt, die einem ja nur selbst nützt! Genau da setzen die Konzepte an, die mit System zum Erfolg kommen wollen und ihre Unterstützung dabei anbieten. 50 % bis 80 % aller Erkrankungen sind ernährungsbedingt oder haben zumindest eine ernährungsbedingte Komponente Dass die Ernährung wesentlichen Anteil an der Gesundheit oder eben auch an vielen Erkrankungen hat, ist allgemein anerkannt, egal ob bei Mensch oder Tier. Gerade bei unseren Milchkühen, die oft das Mehrfache ihres Grundbedarfes in die Milchleistung stecken, ist eine ausgewogene, bedarfs- und leistungsgerechte Fütterung das A und O für die Gesundheit, sagt Dr. Bekkering von Sano. Seit Gründung des Unternehmens 1976 befassen wir uns in erster Linie mit allem, was die Futterration von Rind, Schwein und Geflügel optimiert und zu einer vollwertigen, gesunden und leistungsgerechten Fütterung macht. Beim Rind sind das von Milchaustauschern und Spezialfuttermitteln für das Kalb über Mineral- und Ergänzungsfuttermittel für Milchproduktion und Mast bis hin zu speziellen Produkten wie pansengeschützte Fette und Zucker alle Elemente einer optimalen bedarfsgerechten Tierernährung. Natürlich braucht nicht jeder Betrieb alles aus dieser Palette.Und genau hier setzt das Sano VET-Beratungskonzept an. Nachdem wir das Konzept entwickelt hatten, wurde es 2001 im Markt eingeführt. Und von Anfang an hatten wir eine sehr gute Resonanz, weiß Dr. Bekkering zu berichten. Heute haben wir in Deutschland etwa 40 Berater, fast alles Agraringenieure, die zusammen mit gut 400 praktischen Tierärzten unsere Kunden betreuen. Tendenz steigend! Ich will wissen, wie man sich den Ablauf einer Betreuung im Rahmen des Sano VET-Beratungskonzeptes praktisch vorstellen kann. Ist-Analyse gemeinsame Zielsetzung Umsetzung Erfolgskontrolle Entscheidend für Dr. Bekkering ist, dass das Know-how aus den Bereichen Tierernährung und Tiergesundheit zusammen mit den Zielen des Betriebleiters optimal gebündelt wird. Da ist es am besten, wenn der Fütterungsexperte, der Tierarzt und der Milcherzeuger zusammen an einem Strang ziehen und ihr ganzes Fachwissen und ihre Erfahrung in ein gemeinsames Konzept einbringen. Es wird ein Termin vereinbart, bei dem vor Ort im Stall anhand von Checklisten die Ist-Situation erfasst und analysiert wird. Alle verfügbaren Informationen werden dabei genutzt, z.b. die MLP-Daten, die Dr. Bekkering für essentiell, ja fast unverzichtbar hält. Aus der Ist-Analyse wird ein Gesamtkonzept erstellt, das die Ziele des Betriebsleiters berücksichtigt und sich an ihnen ausrichtet. Viele Betriebsleiter haben nicht mehr nur die Milchleistung im Auge, sondern wollen gezielt Fruchtbarkeitsparameter, die Klauengesundheit oder die»

16 16 MILCH MEDIZIN Ganzheitliche Bestandsbetreuung im Team durch das Sano VET-Beratungskonzept. Informationen direkt durch Ihren Hoftierarzt oder von Sano Moderne Tierernährung GmbH unter der Telefonnummer Weitere Informationen finden Sie auch im Internet unter Zitate E Der Milchviehhalter als Herdenbetreuer ist nach wie vor der wichtigste Erfolgsfaktor auf dem landwirtschaftlichen Betrieb. Die Schwierigkeit ist oft nicht, die Probleme fachlich zu erkennen, sondern unter dem Druck der alltäglichen Arbeitsbelastung konsequent zu lösen. (Dr. Rudolf Schefold) Anfälligkeit gegenüber Euterentzündungen verbessern, kann Dr. Bekkering aus der Praxis berichten. Dass die Ziele auch erreicht werden, dafür sollen regelmäßige gemeinsame Erfolgskontrollen sorgen. Dafür ist der Sano-Berater regelmäßig auf dem Betrieb, überprüft das Konzept und passt es gegebenenfalls auch an. Der Hoftierarzt ist in dieses regelmäßige Schema mit eingebunden und kümmert sich besonders um die tiergesundheitlichen Aspekte. Und die Kosten? An dieser Stelle kommt von mir natürlich die Frage zu den Kosten dieses Services für den Landwirt. Ich will wissen, ob Dr. Bekkering den Erfolg in Zahlen, also Euro und Cent, fassen kann. Dr. Bekkering dazu: Die Analyse und die Entwicklung eines speziell auf den Betrieb ausgerichteten Fütterungskonzeptes durch unsere Mitarbeiter sind kostenlos und unverbindlich. Erst wenn der Landwirt sich für das neue Fütterungskonzept entscheidet, kommen natürlich Sano- Produkte zum Einsatz. Exakte Daten, welchen wirtschaftlichen Erfolg wir mit dem Sano VET-Beratungskonzept erreichen, lassen sich wegen der Kompliziertheit der Materie wohl ganz schlecht ermitteln. In diesem Falle gibt uns aber der Markt Recht. Jeder Euro, den ein Milcherzeuger für unsere Produkte und unser Know-how ausgibt, lohnt und refinanziert sich mit besserer Tiergesundheit und besserer Leistung. Sonst wäre unser Konzept schon längst gescheitert. Immerhin bleiben etwa 90% der Erzeuger und Tierärzte mit uns im Boot, wenn wir erst einmal zusammen eingestiegen sind. Das eigentliche Erfolgsrezept liegt neben der Qualität der Produkte wohl in der gelebten Bestandsbetreuung. Vor allem die Tierärzte scheinen sich mit der Einbindung in ein derartiges Konzept anzufreunden und sich mehr und mehr zu öffnen. Wenn ich fachlich kompetente Unterstützung auf der Fütterungsseite bekommen kann, dann nehme ich das gerne wahr, sagt mir ein praktizierender Tierarzt, der mit Sano zusammenarbeitet. Und im Team macht es einfach mehr Spaß, gemeinsam an Zielen zu arbeiten. Da ist ein Dritter im Bunde oft hilfreich, wenn sowohl meine Milchbauern, die ich betreue, als auch ich in der Alltagsarbeit zu versinken drohen. Die eingesetzte Arbeitszeit wird einfach effektiver! meint einer der angesprochenen Milcherzeuger. Jeder tut das, was er am besten kann, und das hilft uns alle weiter. Ich verlasse mich auch mal eher auf meine Partner als früher und habe nicht das Gefühl, dass alles nur an mir hängt. E Alles auf die Stalltafel Konzentration auf das Wesentliche Im Rahmen der Erzeugerberatertagung des LBM in Haldenwang habe ich Gelegenheit mit Dr. Rudolf Schefold von der Firma Pfizer GmbH über die Philosophie des 100-Tage-Programms seines Unternehmens zu sprechen. Dr. Schefold, der selbst als Praktiker tätig war, kennt die Umsetzungsschwierigkeiten von Konzepten im landwirtschaftlichen Betrieb. Die Schwierigkeit ist oft nicht, die Probleme fachlich zu erkennen, sondern unter dem Druck der alltäglichen Arbeitsbelastung konsequent die Maßnahmen durchzuführen, die zur Besserung der Situation und vor allem zur Vorbeuge nötig sind. Unser 100-Tage-Programm zielt darauf ab, das ganze Feld zu systematisieren und den Blick auf das Wesentliche zu lenken. Die Materialien, die wir zur Verfügung stellen, unterstützen dabei die tägliche Arbeit mit prägnanten Informationen und einfacher Dokumentation, die schlichtweg nötig ist, um systematisch arbeiten zu können. Dabei konzentriert sich das 100-Tage- Programm auf die besonders kritische Lebensphase jeder Kuh in unseren Betrieben zwischen Trockenstellen und Besamung. Als grundlegende Rahmen-

17 bedingung wird eine leistungs- und bedarfsgerechte Fütterung vorausgesetzt, die anhand von Daten aus der Milchleistungsprüfung und der Beurteilung der Körperkondition der Kühe laufend überprüft wird. Optimierung des Kuhkomforts, angepasste Impfprogramme und Parasitenbekämpfungsmaßnahmen sowie eine lückenlose Dokumentation aller wichtigen Daten sind dabei ständige Aufgabe in jedem Betrieb, ohne deren Erfüllung kaum Erfolge zu erzielen sind. Betriebe, die mit unserem 100-Tage- Programm arbeiten, tun sich leichter, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, meint Dr. Schefold. Das allein kann sich schon in Euro und Cent bezahlt machen. Bestandes und desto mehr Wissen seitens des Tierhalters ist gefordert. Der Milchviehhalter als Herdenbetreuer ist nach wie vor der wichtigste Erfolgsfaktor auf dem landwirtschaftlichen Betrieb. Sein Fachwissen und sein Organisationstalent tragen im Wesentlichen zum Erfolg bei. Die Pfizer Tiergesundheit hat aus diesem Grundgedanken heraus in Zusammenarbeit mit Frau Dr. Marion Tischer, Tierärztin für Herdenmanagement das 100-Tage-Programm weiter entwickelt, welches dem zukunftsorientierten Milchviehhalter» MILCH 17 MEDIZIN Ohne klare Dokumentation geht gar nichts. Kein Erfolg ohne Dokumentation Ohne klare Dokumentation geht gar nichts. Dies ist die Kernaussage, mit der Pfizer auf sein 100-Tage-Programm hinweist. Dr. Schefold dazu: Die Milchviehhaltung ist ein komplexes Kapitel.Viele Faktoren tragen hier zum Erfolg bei.tatsache ist, dass sich nicht alle Erkrankungen bei Milchkühen für immer vermeiden lassen. Unbelebte Faktoren wie zum Beispiel das Stallklima, die Stalleinrichtung oder die Hygiene und belebte Faktoren wie virale oder bakterielle Krankheitserreger spielen in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle und können per se Krankheiten auslösen. In der Theorie ist vieles vermeidbar in der Realität jedoch nicht immer. Je mehr Tiere auf einem Fleck gehalten werden, desto schwieriger ist die Gesunderhaltung eines

18 18 MILCH MEDIZIN die Phasen Trockenstellen und Trockenstehermanagement, Abkalbung und Besamung näher beschrieben werden. Für jede Phase werden in dieser Broschüre nützliche Hintergrundinformationen und praktische Checklisten gegeben, die ein umsichtiges und systematisches Arbeiten ermöglichen. Pfizer setzt somit auf die bewährte Zusammenarbeit zwischen Hoftierarzt und Landwirt und unterstützt diese mit Arbeitsmaterialien, die kostenlos über den Tierarzt zu beziehen sind. Aber auch Seminare werden angeboten, bei denen für die Milcherzeuger auf Einladung des Hoftierarztes ein Referent des Unternehmens spezielle Gesundheitsfragen erörtert und individuell diskutiert. Langfristige, gelebte Zielvorstellungen Die Stalltafel, die Informationsbroschüre Das 100- Tage-Programm: Mit System zum Erfolg und das BCS-Poster sind kostenlos über den betreuenden Tierarzt von der Pfizer Tiergesundheit erhältlich. Zusätzliche Informationen finden Sie auch im Internet unter helfen soll, die Arbeit an den Kühen und im Stall zu organisieren und vor allem zu dokumentieren. Denn: Kein Erfolg ohne saubere Dokumentation der Maßnahmen! Kernelement des 100-Tage-Programms ist die Stalltafel Auf ihr kann für jede Kuh der Zeitraum vom Trockenstellen bis zur nächsten Trächtigkeit dokumentiert werden. Eine Zeitleiste am oberen Rand hilft dem Milchviehhalter, sich zu orientieren. Für jede Kuh gibt es für jede wichtige Maßnahme, wie das Kontrollieren der Milchqualität und die Überprüfung der Klauengesundheit, ein eigenes Feld auf der Tafel. Weitere Ereignisse wie die Geburt des Kalbes, deren Verlauf und Gesundheitsstörungen in der Nachgeburtsphase können dokumentiert werden. Felder, die für den betreuenden Tierarzt bedeutsam sind, sind rot gekennzeichnet. So erkennt er auf einen Blick, welche Störungen sich im Bestand häufen und kann dadurch gezielte Maßnahmen zur Prävention mit dem Milchviehhalter besprechen.auf eine Stalltafel passen 30 Kühe. Sie ist abwaschbar und kann somit immer wieder verwendet werden. Ist eine Kuh tragend, können ihre Daten ausgelöscht werden und diese Zeile kann für die nächste Kuh, die zum Trockenstellen kommt, benutzt werden. Zum 100-Tage-Programm gehört auch eine Informationsbroschüre für Milchviehhalter, in der Je mehr sich also in der modernen Land- und Ernährungswirtschaft der Gedanke einer Zusammengehörigkeit in der Lebensmittelkette durchsetzt, und je mehr dabei die gegenseitigen Abhängigkeiten immer deutlicher werden, umso mehr bauen die verschiedenen Teile in der Lebensmittelkette auf eine langfristige und vertrauensvolle Zusammenarbeit. So könnte man die Angebote zur Unterstützung bei der Bestandsbetreuung verstehen. Eine langfristige, gelebte Zusammenarbeit erhöht schließlich auch die Kundenzufriedenheit und verschafft allen Beteiligten Vorteile, wenn der Rahmen stimmt. Letztendlich können alle Partner durch höhere Betriebsergebnisse und höhere Erträge profitieren, wenn jeder sein spezielles Fachwissen in diese Partnerschaft mit einbringt. Und nicht zuletzt ist die enge Zusammenarbeit des Milcherzeugers mit seinen Partnern nach außen hin für die Verbraucher ein deutliches Signal, dass die Verantwortung um das Lebensmittel Milch sehr ernst genommen wird. E

19 Hygieneverordnungen belasten Landwirte mit höheren Risiken MILCH 19 RECHT Landwirte als Urproduzenten sind schon immer ein wichtiges Glied in der gesamten Lebensmittelkette gewesen, anfänglich allerdings nicht im Würgegriff von Gesetzen und Verordnungen. Dies hat sich für die Bauern in den letzten Jahren dramatisch verändert. Fielen früher deren Erzeugnisse nicht unter das Produkthaftungsgesetz, haften sie heute genauso wie die Lebensmittelindustrie und der Einzelhandel für ihre Produkte. Verschärfend kommen ab 1. Januar 2006 die Futtermittel- und Lebensmittelhygiene Verordnungen hinzu. Kann nachgewiesen werden, dass ein Landwirt beispielsweise mit dem Verkauf von belasteten Milchprodukten, Eiern, Fleisch, Getreide und/oder anderen Lebensmitteln die Gesundheit von Menschen gefährdet oder gar geschädigt hat, muss er dafür haften bis zu einem Höchstbetrag von 85 Millionen Euro. Landwirte müssen geradestehen für alle Kosten materieller Schäden, die beispielsweise durch Krankheit oder gar Tod verursacht werden (Krankenwagen, Krankenhausaufenthalt, Verdienstausfall usw.). Ebenfalls aufkommen müssen Landwirte für so genannte immaterielle Schäden, die durch den Verzehr eines belasteten Lebensmittels entstanden sind. Immaterielle Schäden sind beispielsweise körperliche Schmerzen oder psychische Störungen. Hier greifen neben der Produkthaftung noch die Paragrafen des Bürgerlichen Gesetzbuches. Für Landwirte als Lebensmittelhersteller, die nicht ausreichend gegen solche Schäden haftpflichtversichert sind, kann schon ein einziger derartiger Fall den Ruin ihrer Unternehmen bedeuten. Allerdings ist es nicht getan mit dem Abschluss einer üblichen Betriebshaftpflicht-Versicherung. Nur eine erweiterte Produkthaftpflicht-Versicherung deckt mögliche Schäden ab, die aufgrund von gelieferten oder hergestellten landwirtschaftlichen Erzeugnissen entstehen. Die Details in den Versicherungsbedingungen haben es in sich. Hier sollte sich der Landwirt dringend beraten lassen. Neuerdings erhöhen die einschlägigen EU-Verordnungen mit den Vorschriften für die Futter- und Lebensmittelhygiene das Risiko für Landwirte, in Regress genommen zu werden, falls sie nicht entsprechende Nachweise guter fachlicher Praxis erbringen können.ab dem 1. Januar 2006 ist es soweit: Nicht nur»

20 20 MILCH RECHT bei der Produkthaftung ist nun der Landwirt Lebensmittelhersteller im Sinne des Gesetzes, sondern auch durch die einschlägigen Hygieneverordnungen. In Artikel 17 der EU-Verordnung 178/2002 steht beispielsweise: Die Lebensmittel- und Futtermittelunternehmer sorgen auf allen Produktions-, Verarbeitungs- und Vertriebsstufen in den ihrer Kontrolle unterstehenden Unternehmen dafür, dass die Lebensmittel oder Futtermittel die Anforderungen des Lebensmittelrechts erfüllen, die für ihre Tätigkeit gelten, und überprüfen die Einhaltung dieser Anforderungen. Tun sie das nicht, haften die Lebensmittel- und Futtermittelunternehmer, also auch die Landwirte, für alle Schäden. Die Behörden wollen damit sicherstellen, dass sich die hygienischen Bedingungen bei der Erzeugung von Lebensmitteln verbessern und weniger schädlicher Eintrag und Rückstände sie belasten. Die einschlägigen Verordnungen gelten für alle Unternehmen, die an der Erzeugung, Herstellung, Verarbeitung, Lagerung, Beförderung oder dem Vertrieb von Lebens- und Futtermitteln beteiligt sind. Sie gelten auch für Landwirte, die Futtermittel zur Verfütterung in ihrem Betrieb erzeugen, verarbeiten oder lagern. Im landwirtschaftlichen Bereich trifft das praktisch alle Vieh haltende Betriebe. Die einschlägigen Vorschriften beachten müssen auch Landwirte, die in Arbeitsteilung für andere Landwirte Futter anbauen. Selbst Lohnunternehmer oder Maschinenringe, die für Landwirte Feldfrüchte säen, pflegen und ernten, fallen unter die entsprechenden Verordnungen und sind zur Dokumentation verpflichtet, um die Rückverfolgbarkeit der Erzeugung, Verarbeitung und des Handels eines Lebensmittels zu gewährleisten. Diese mehr allgemeine Anforderung fügt sich nahtlos ein in gesetzliche Vorgaben beispielsweise für Düngung, Pflanzenschutz oder Einsatz von Tierarzneimitteln und anderen freiwilligen Verpflichtungen, die oft mehr Dokumentationsarbeiten verlangen, als die Hygieneverordnung. So mancher praktische Landwirt fragt sich in diesem Zusammenhang, warum es staatlichen Stellen nicht möglich ist, die vielfältigen Verordnungen zu entflechten und modulartig zu bündeln, damit Landwirte ihre ohnehin schon vielfach vorhandenen Daten auf einfache Weise gesetzeskonform darstellen können. Wie aus gut unterrichteter Quelle zu erfahren war, soll ausreichend sein, wenn Landwirte für die einschlägigen Hygieneverordnungen alle Lieferscheine von ein- und ausgehenden Betriebsmitteln und Erzeugnissen geordnet ablegen, was immer das auch heißen mag. Bisher gibt es zur Rückverfolgbarkeit noch keine klaren offiziellen Aussagen, sondern nur bestimmte Leitlinien mit Hinweischarakter für die Anwendung der EU-Verordnung 178/2002 über das allgemeine Lebensmittelrecht. So fordert der Artikel 18: 1. Die Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln und Futtermitteln, von der Lebensmittelgewinnung dienenden Tieren und allen sonstigen Stoffen, die dazu bestimmt sind oder von denen erwartet werden kann, dass sie in einem Lebensmittel oder Futtermittel verarbeitet werden, ist in allen Produktions-, Verarbeitungs- und Vertriebsstufen sicherzustellen. 2. Die Lebensmittel- und Futtermittelunternehmer müssen in der Lage sein, jede Person festzustellen, von der sie ein Lebensmittel, Futtermittel, ein der Lebensmittelgewinnung dienendes Tier oder einen Stoff, der dazu bestimmt ist oder von dem erwartet werden kann, dass er in einem Lebensmittel oder Futtermittel verarbeitet wird, erhalten haben. Sie richten hierzu Systeme und Verfahren ein, mit denen diese Informationen den zuständigen Behörden auf Aufforderung mitgeteilt werden können. 3. Die Lebensmittel- und Futtermittelunternehmer richten Systeme und Verfahren zur Feststellung der anderen Unternehmen ein, an die ihre Erzeugnisse geliefert worden sind. Diese Informationen sind den zuständigen Behörden auf Aufforderung zur Verfügung zu stellen. 4. Lebensmittel oder Futtermittel, die in der Gemeinschaft in Verkehr gebracht werden oder bei denen davon auszugehen ist, dass sie in der Gemeinschaft in Verkehr gebracht werden, sind durch sachdienliche Dokumentation oder Information gemäß den diesbezüglich in spezifischeren Bestimmungen enthaltenen Auflagen ausreichend zu kennzeichnen oder kenntlich zu machen, um ihre Rückverfolgbarkeit zu erleichtern. Ende dieses Jahres wollen die zuständigen staatlichen Stellen die Landwirte mit einer Informations-

21 kampagne aufklären. Soviel ist gewiss: Landwirte, die ihre Arbeits- und Verfahrensschritte bei Produktion und Erzeugnis von Lebensmitteln nicht genau aufzeichnen, haben im Schadensfall ein Problem. Sie können nicht mehr beweissicher nachvollziehen, was sie getan oder gelassen haben. Sie kommen in Erklärungsnotstand. Landwirte sollten daher den Papierkrieg nicht scheuen. Wer ihn im Zusammenhang mit den Hygieneverordnungen scheut, kann umgehend bares Geld verlieren. Die Ausgleichszahlungen sind künftig gebunden an die Einhaltung der Kriterien von Cross Compliance. In der Praxis bedeutet das: Landwirte, welche die Vorschriften in den Bereichen Umwelt, Futtermittel- und Lebensmittelsicherheit sowie Tiergesundheit und Tierschutz nicht einhalten, dem wird die EU- Direktzahlung gekürzt. Zu diesen Vorschriften gehört auch die Dokumentation zur Rückverfolgbarkeit. Im Übrigen, keine betriebliche Produkthaftpflicht-Versicherung gleicht die Kürzung der Direktzahlungen aus. Die Produkthaftpflicht zahlt nur für die in den Versicherungsbedingungen genannten Fällen. Die Abgrenzung ist nicht immer einfach. Landwirte sollten daher von ihrem Versicherungsberater verlangen, dass er verständlich die verklausulierten juristischen Versicherungsbedingungen erklärt, die immer wieder mit Querverweisen auch aufmerksame Leser die Lust am Durcharbeiten des Kleingedruckten nehmen. Schließlich soll die Versicherung auch im Fall eines Falles zahlen. Nicht in jedem Fall muss eine Haftpflichtversicherung zahlen, auch nicht die erweiterte Produkt-Haftpflicht. Grobe Fahrlässigkeit und Vorsatz sind Ausschlussgründe. Landwirte, die gegen gesetzliche Regelungen und Versicherungsbedingungen verstoßen, handeln in aller Regel grob fahrlässig und vorsätzlich. Als grob fahrlässig und vorsätzlich dürften jedenfalls diejenigen Landwirte mit ihren Abnehmern und Lieferanten handeln, welche in Zukunft keine oder mangelhafte Aufzeichnungen zur Rückverfolgbarkeit machen und vorgeschriebene Kontrollaufgaben nicht wahrnehmen. So bietet beispielsweise ein bekanntes Versicherungsunternehmen Landwirten nur dann einen erweiterten Versicherungsschutz in der Produkthaftpflicht, wenn er mit seinen Abnehmern vereinbart, dass diese die Ware bei Eingang auf offensichtliche Mängel,Transportschäden und Identität überprüfen und erkannte Mängel unverzüglich rügen werden. Das gleiche Unternehmen verlangt auch, dass ihre Versicherungsnehmer ein Qualitätssicherungsmanagement mit branchenüblichem Standard aufrechterhalten und eine Ausgangskontrolle durchführen. Liegt keine entsprechende Vereinbarung vor und unterwirft sich das Unternehmen nicht einem Qualitätssicherungssystem wie QS, QM, IFS oder Öko-Audit, entfällt der Versicherungsschutz. Die Hygieneverordnungen, aber auch die Produkthaftung, wird vielen Landwirten noch Kopfzerbrechen bereiten. Nicht alles in der Produktion haben sie im Griff, wie Witterung, Schadstoffe aus der Luft, Schadpilze, Schadnager, Katzen und Hunde. Damit müssen Landwirte zwangsläufig leben. Sie können sich aber Ärger ersparen durch Abschluss einer erweiterten Produkthaftpflicht-Versicherung und genauer Buchführung, die beweist, dass die Erzeugnisse beim Verkauf in Ordnung waren. Bloßes Hinschauen reicht nicht, nur wer schreibt, der bleibt. Reinhold S. Bonfig E MILCH 21 RECHT

22 22 MILCH LÄNDER Füttern wie Gott in Frankreich Hohe Kosten, knappe Quoten und ein Milchpreis von 26 Cent je kg: Auch in Frankreich sind die Milcherzeuger einem gnadenlosen Markt ausgesetzt. Wie Betriebsleiter trotz schwieriger Bedingungen füttern, soll am Futtermanagement eines Betriebes aus der Bretagne gezeigt werden. Konsequentes Management Der Erfolg kommt nicht von ungefähr, denn Murielle betreibt ein konsequentes Management. Gesundheit und Züchtung fließen in ihrer Philosophie zusammen. Kühe unter kg bleiben bei ihr nicht lange im Stall. Dennoch ist die Milchmenge für die Betriebsleiterin nicht alles, denn sie relativiert ihre Leistungsselektion:»Bei der Auswahl des geeigneten Vererbers achte ich nicht nur auf das Leistungsvermögen, sondern auch darauf, wie dieser bei den Qualitätskriterien Euter und Gliedmaßen vererbt.«doch auch im Stall und auf der Weide achtet Murielle besonders auf die Klauen ihrer Kühe, da nach ihrer Ansicht»gesunde Klauen einfach unerlässlich für ein hohes Leistungsvermögen sind.«gehört zur Routine: Murielle pflegt den persönlichen Kontakt - mit jedem Tier und jeden Tag. Keine Frage: Über kg durchschnittliche Milchleistung im Betrieb lassen aufhorchen. Dass es sich dabei um eine Person weiblichen Geschlechts und noch dazu um eine ehemalige Großstadtpflanze handelt, die im Betrieb das Ruder fest in der Hand hält, stellt unser klassisches Bild von der Landwirtschaft auf den Kopf und steigert die Neugierde in puncto Zucht-, Haltung- und Fütterungsmanagement umso mehr. Murielle Poutrain zog irgendwann einmal den Schlussstrich unter ihr bisheriges Leben als Arzthelferin in Paris, sie stieg aus und entschied sich für den untypischen Quereinstieg in die Landwirtschaft und Milchviehhaltung. Nachdem sie auf ihrem Betrieb südlich von Rennes genug Stallluft geschnuppert und Erfahrungen gesammelt hatte, entschied sich Murielle zusammen mit ihrem Lebensgefährten Robert, eine Gemeinschaft mit einem knapp fünf Kilometer entfernten Betrieb zu gründen. Heute, neun Jahre nach dieser Entscheidung, werden 115 Hektar im gemeinsamen Maschineneinsatz bewirtschaftet; Murielle ist für die Milchwirtschaft zuständig. Konkret heißt das, dass sie eine Herde von gut 55 Holstein-Kühen mit entsprechender Nachzucht betreut. Die Jahresmilchmenge liegt bei etwa kg. Gesunder Pansen für viel Milch Gleiches gilt in ihren Augen auch für den Pansen.»Nur mit einem gesunden Pansen kann die Kuh entsprechend Milch produzieren,«so Murielle. Dementsprechend macht sie es sich nicht leicht mit ihrer Fütterung, denn es ist ein ausgefeiltes Futtermanagement, das sie betreibt. Grundstein dafür war, die bislang»konventionelle«fütterung auf Mischration umzustellen. Dafür wurde im Jahre 1997 ein Keenan-Futtermischwagen erworben und das Futterregime nach der Keenan-Philosophie ausgerichtet. Der Futterstruktur wird dabei die wesentliche Bedeutung beigemessen, um die Pansenflora zu fördern und eine geregelte Pansenfunktion zu gewährleisten. Mit dem Futtermischwagen kann Murielle ihre Vorstellung verwirklichen, eine effektive und ausgewogene Futtermischung mit zahlreichen Grundfutterarten aus eigenem Anbau mit einen Energiegehalt von 11,7 ME und 19 Prozent Rohprotein zu erhalten. Dabei setzt sich die Silagefraktion in der Ration alleine aus den drei Komponenten Mais-, Ganzpflanzen- und Erbsensilage zusammen. Weiterhin kommen Sodagrain, bestehend aus Weizen und Raps, sowie eine Proteinmischung aus Maiskleber, Raps und Soja zum Einsatz. Die Vormischung steht für verschiedene Mineralstoffe wie etwa Kalzium und Magnesium, Harnstoff und Hefe. Ergänzt wird die TMR durch Rapsstroh und Melasse (siehe Tabelle 1). So komplex die Ration ist, so einfach hält es Murielle mit dem Futtermanagement im Betrieb. Denn mit dieser einen Ration füttert sie - bei moderaten Ände-

23 rungen - die verschiedenen Altersgruppen: Schon die weiblichen Kälber erhalten baldmöglichst die Futtermischung zur freien Aufnahme; ab dem sechsten bis zum 22. Lebensmonat stehen diese von März bis Ende Oktober auf der Weide und erhalten zusätzlich Heu und Stroh. Ziel dabei ist, so Keenan-Fütterungsberater Denis Dreux, dass sich durch die rohfaserreiche Fütterung die Pansenzotten möglichst frühzeitig entwickeln. Dadurch ist die spätere optimale Nährstoffaufnahme im Pansen gewährleistet. MILCH 23 LÄNDER Alle Kühe, Trockensteher und die knapp zwei Jahre alten Färsen erhalten eine Mischung mit mehr oder weniger hohem Strohanteil. Ein einfaches Prinzip mit hoher Wirkung. Fotos: doc Viel Faser, wenig Energie Färsen im Alter von 22 bis 24 Monaten werden den Trockenstehern zugestellt; diese bekommen neben Stroh ad lib die Universal-TMR mit einem Strohanteil von umgerechnet 4 kg je Tier und Tag. Nach dem Prinzip»Viel Faser, wenig Energie«wird einer Überfettung vor der Geburt mit daraus resultierenden Störungen der Fruchtbarkeit vorgebeugt. Murielle Poutrain hat sich seit ihrem Entschluss für ein Landleben erfolgreich zu einer professionellen Betriebsleiterin entwickelt, was an der Betriebsentwicklung der vergangenen neun Jahre offenbar wird. Durch konsequente Selektion auf Leistung und Gesundheit und das ausgefeilte Futterregime stieg die durchschnittliche Milchleistung von 7800 auf kg. Entsprechend reduzierte sich die Kuhzahl von ehemals 77 auf momentan 57, was sich auf das tägliche Arbeitspensum positiv auswirkt. Obwohl sich die Futterkosten je kg Milch um gut einem Cent je kg Milch erhöhten, ist die Futtereffizienz mit 1,75 kg Milch je kg TM enorm gestiegen. Nicht zuletzt deshalb hat sich der Ertrag je Kuh und Tag, berechnet aus Milchertrag abzüglich Futterkosten, nahezu verdoppelt (siehe Tabelle 2). doc E Tab. 1: TMR auf dem Betrieb Poutrain (pro Kuh und Tag) 32 kg Silage: 20 kg Maissilage 8 kg Ganzpflanzensilage 4 kg Erbsensilage 6,5 kg Soda- 5,0 kg Weizen grain: 1,5 kg Raps 5 kg Eiweiß- 3,0 kg Soja mischung: 1,5 kg Raps 0,5 kg Maiskleber 1 kg Melasse 330 g Vor- 120 g Mineral mischung: 70 g Kalzium 60 g Harnstoff 50 g Hefe 30 g Magnesium 400 g Rapsstroh Tab. 2: Entwicklung des Betriebes Poutrain seit Umstellung auf TMR Kuhanzahl Milchmenge (305 Tage) Eiweißgehalt (%) 3,36 3,55 3,52 3,52 3,53 3,50 3,50 3,47 3,49 Fettgehalt (%) 4,10 3,90 4,02 3,95 3,90 3,91 3,93 3,90 3,91 Tierarztkosten (Ct/kg) ,5 0,5 Futterkosten (Ct/kg) ,8 7,3 8 8,2 Ertrag pro Kuh und 4,8 5,6 5,9 6,09 6,73 7,46 8,3 8,26 8,59 Tag (Milchertrag Futterkosten, EUR) Tägl. Arbeitsaufwand 1, für Fütterung (h) Futterkoeffizient (kg Milch / kg TM) 1,21 1,3 1,33 1,35 1,52 1,6 1,61 1,7 1,75

24 24 MILCH BUNT Kalbskotelett Pojarski mit Kräuterrahmnudeln und Gemüse Zutaten für 4 Personen 400 g Kalbsschulter 160 ml bayerische Sahne 1 Ei 60 g geriebenes Weißbrot ohne Rinde 40 ml Weißwein 160 ml gebundenes Kalbsjus Gemüse: 200 g Möhren 200 g Erbsen 20 g bayerische Butter Außerdem: 250 g Bandnudeln 100 g Crème fraîche aus Bayern feingehackte Kräuter Öl Salz, Pfeffer Zucker Zubereitung Das Kalbfleisch würfeln und durch die feine Scheibe des Fleischwolfes drehen. Dann würzen und mit der bayerischen Sahne, den Eiern und dem Brot vermischen. Aus der Masse Koteletts formen und in heißem Öl goldbraun braten. Die Koteletts herausnehmen und warm stellen. Das Fett abgießen. Den Bratensatz mit Wein ablöschen und mit dem Kalbsjus auffüllen. Das Gemüse putzen und waschen. Die Möhren in Stifte schneiden. Kurz blanchieren und in zerlassener bayerischer Butter schwenken. Die Nudeln bissfest garen. Dann die Crème fraîche und die Kräuter unterrühren. Die Koteletts portionsweise mit den Nudeln und dem Gemüse servieren. Tipp: Für die Koteletts können Sie auch halb Kalb- und halb Rindfleisch verwenden. Kraftbrühe mit Käse-Windbeutelchen Zutaten für 4 Personen Für die Käse-Windbeutel: 25 g bayerische Butter 75 ml bayerische Milch 60 g Mehl 2 Eier 30 g geriebener Allgäuer Bergkäse oder Asmonte Für die Kraftbrühe 1/2 Stange Lauch 1 Möhre 50 g Knollensellerie 250 g mageres Rindfleisch 2 Eiweiß 1 Tomaten 1 1/4 l Brühe 1/2 Bund Petersilie Salz, Pfeffer, Muskat Zubereitung Lauch, Möhre und Sellerie gründlich waschen, schälen und in feine Streifen schneiden, dabei Schalen und Reste aufheben und fein hacken. Rindfleisch durch den Fleischwolf lassen, Eiweiß mit einem viertel Liter Wasser verquirlen, Tomaten zerquetschen. Hackfleisch, Gemüsereste, Tomaten und Eiweiß mischen, in einen Topf mit kalter Brühe geben und unter langsamem Rühren zum Kochen bringen. Auf kleinster Flamme 90 Minuten ziehen lassen, vom Herd nehmen, mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken und nach einer weiteren halben Stunde vorsichtig durch ein feuchtes Passiertuch in einen anderen Topf gießen, abkühlen. Butter und Milch mit einer Prise Salz aufkochen. 60 g Mehl auf einmal zugeben und so lange rühren, bis sich der Teig vom Topfboden löst. Brandteig in eine Rührschüssel füllen, die Eier nacheinander in den heißen Teig einrühren, zum Schluss den geriebenen Allgäuer Bergkäse. Als Suppeneinlage entweder kleine Nocken in Salzwasser pochieren oder erbsengroße Teigtropfen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech spritzen und bei 200 Grad 10 Minuten goldbraun und knusprig backen. Petersilie waschen, trocknen und fein hacken. Kraftbrühe zusammen mit den Gemüsestreifen kurz aufkochen, sofort in Suppenteller oder -tassen füllen, mit Petersilie bestreuen und mit Käse-Windbeutelchen servieren.

25 Gedünstete Rinderschulter mit Äpfeln Zutaten für 4 Personen 1 kg Rinderschulter 25 ml Sonnenblumenöl 1/2 l Brühe 250 g Zwiebeln 250 g Lauch 250 g Karotten 1 säuerlicher Apfel 100 g bayerische Crème fraîche 125 g bayerischer Blauschimmelkäse Salz Pfeffer Rahmwaffeln mit Quarkfüllung und Himbeersauce Zubereitung Backofen auf 180 Grad vorheizen. Zwiebeln schälen und achteln, das Schulterstück salzen, pfeffern und zusammen mit dem Öl und den Zwiebeln in einem schweren Schmortopf von allen Seiten anbraten. Die Poren sollen geschlossen sein, der Braten aber nicht zu viel Farbe annehmen. Die Hälfte der Brühe angießen, zudecken und im Ofen zwei bis drei Stunden schmoren. Dabei nach und nach die restliche Brühe zugeben und den Braten ab und zu wenden. Das Fleisch ist gar, wenn sich eine Rouladennadel leicht einstechen und wieder herausziehen lässt. Währenddessen Lauch putzen und in Scheiben schneiden, Apfel schälen und in Spalten schneiden. Karotten schälen und in grobe Würfel schneiden. Den Braten herausnehmen und zugedeckt ruhen lassen. MILCH 25 BUNT Zutaten für 4 Personen Für den Teig 125 g weiche bayerische Butter 50 g Zucker 1 Prise Salz 3 Eier (Gr. M) 250 g Mehl 1 TL Backpulver 125 g bayerischer Schmand 1/8 l bayerische Milch Fett für das Waffeleisen Für die Quarkfüllung 250 g bayerischer Magerquark 100 g Zucker 1 Eigelb 1/2 Zitrone ausgepresst Für die Himbeersauce 250 g Himbeeren 75 g Zucker 4 cl Rotwein 1 cl Himbeergeist 1/2 Zitrone ausgepresst 200 g bayerische Sahne Zubereitung Butter, Zucker und Salz mit dem Schneebesen des Handrührgerätes cremig rühren. Eier einzeln unterrühren. Mehl und Backpulver mischen. Im Wechsel mit dem Schmand und der Milch unterrühren. Ein Waffeleisen fetten und vorheizen. Portionsweise 1 1/2 EL Teig in die Mitte des Waffeleisens geben und goldgelb backen. Den Quark mit Zucker, Eigelb und Zitronensaft glatt rühren. Evtl. mit etwas süßer Sahne verdünnen, damit die Masse spritzfähig ist. Auf die Hälfte der Waffeln spritzen und mit je einer zweiten Waffel zudecken. Dann mit Kakaopulver leicht bestäuben. Den Rotwein mit Zucker und Zitronensaft aufkochen, etwas einkochen und dann abkühlen lassen. Die Himbeeren pürieren und durch ein Haarsieb streichen. Dann den Weinfond und den Himbeergeist unterrühren. Die Rahmwaffeln portionsweise auf Tellern anrichten. Je einen großen Klecks Himbeersauce daneben glatt auf den Teller streichen. Mit frischen Himbeeren und Rahmtupfern servieren. Die Sauce mit der bayerischen Crème fraîche und dem Käse im Mixer pürieren. Gemüse in den Bräter geben, Sauce angießen und ohne Deckel auf dem Herd zehn Minuten kochen. Abschmecken und mit dem Braten servieren. Dazu passen am besten Salzkartoffeln. Rezepte und Bilder: LVBM

26 26 MILCH BUNT Das ideale Schlafzimmer: Ruhig, kühl und dunkel Ein Nickerchen im Buggy, im Autositz oder auf Papas Arm: Müden Kindern fallen einfach die Augen zu egal, wo sie gerade sind. Foto: DAK/Wigger Wem diese Gabe im eigenen Bett abhanden gekommen ist, der sollte sein Schlafzimmer unter die Lupe nehmen. Ein gesundes Umfeld kann schwere Schlafstörungen zwar nicht beheben, aber immerhin bessern, so die DAK. Ein Fettes Essen macht schlaflos Ein deftiges Essen mit einem üppigen Nachtisch ist nichts für den späten Abend. Wer dazu noch ein paar Gläschen Bier trinkt, kann nachts garantiert nicht gut schlafen. Denn schweres, fettreiches Essen belastet den Organismus und macht schlaflos. Obwohl der genaue Zusammenhang zwischen Essen, Verdauung und Schlaf noch kaum erforscht ist, gilt als sicher, dass üppige Mahlzeiten unmittelbar vor dem Zubettgehen den Schlaf erheblich beeinträchtigen. Der Körper schaltet nachts auf Sparbetrieb. Das Verdauungssystem muss aber nach einem reichhaltigen Essen Schwerstarbeit leisten. Leicht verdauliches Essen am frühen Abend bereitet dagegen angenehmes Schlafklima erinnert an einen Waldspaziergang: Ruhig, dunkel und kühl sollte es sein. Eine Raumtemperatur von 16 bis 18 Grad, ausreichend frische Luft und abgedunkelte Fenster sorgen für die richtige Einschlafatmosphäre. Auch die falsche Matratze kann zu Rücken- und Schlafproblemen führen. So ist der Mythos Je härter, umso gesünder längst überholt. Eine gute Matratze passt sich der Wirbelsäule an, gibt an Schulter und Hüften nach, während sie Taille und Beine stützt. Ist sie zu hart, zwingt sie den Rücken in eine künstlich gerade Lage. Ist sie zu weich, hängt die Wirbelsäule durch. Beides kann Muskelverspannungen und Rückenschmerzen verursachen. Selbst die Bettdecke kann die Schlafqualität beeinflussen. Wer Nacht für Nacht unter einer zu meist keine Probleme. Auch ist entscheidend, wie die Nahrungsmittel zusammengesetzt sind. Bestimmte Säuren wie etwa die Aminosäure Tryptophan haben eine positive Wirkung auf den Schlaf. Diese Säure kommt beispielsweise in Milch oder Thunfisch vor. Sie aktiviert bestimmte Botenstoffe im Körper, die eine schlaffördernde Wirkung haben. Auch das Hormon Insulin soll sich günstig auf den Schlaf auswirken. Mehrere über den Tag verteilte kleine Mahlzeiten mit reichlich Kohlenhydraten können die Insulinbildung stimulieren und damit auch den Schlaf begünstigen. Viele Kohlenhydrate sind beispielsweise in Kartoffeln oder Nudeln enthalten. DAK E warmen Decke schwitzt, kann nicht gut schlafen. Und auch, wer nachts ständig fröstelt, entspannt nicht richtig: Schließlich muss der Körper Wärme produzieren, statt sich auszuruhen. Die ideale Bettdecke saugt genügend Feuchtigkeit auf, ist atmungsaktiv, leicht und anschmiegsam. Ob jemand sich abends lieber in Gänse- und Entendaunen, Wildseide oder Baumwolle kuschelt, ist weitgehend Geschmackssache. Auch unter den synthetischen Füllungen gibt es hochwertige Decken, die außerdem keine Flusen bilden und leicht zu waschen sind. Schlaf vor Mitternacht besonders erholsam? Der Schlaf vor Mitternacht ist der beste sagt eine Volksweisheit. Dran ist allerdings wenig. Denn nicht die Uhrzeit, sondern die Qualität der nächtlichen Ruhe ist entscheidend. In den ersten drei Schlafstunden durchläuft der Mensch sehr lange und erholsame Tiefschlafphasen. Dabei ist es egal, ob das vor oder nach Mitternacht geschieht, fand die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin heraus. Fit für den Nachmittag der Mittagsschlaf Ein Nickerchen nach dem Essen wird meist belächelt oder ist sogar verpönt zu Unrecht. Denn der kurze Schlaf zwischendurch macht leistungsfähiger. Ergebnisse der Biorhythmus-Forschung zeigen: Der menschliche Körper ist zwischen 13 und 14 Uhr auf Ruhe programmiert. Zu lang sollte die Pause allerdings nicht sein. Zwischen zehn und 30 Minuten reichen aus. Wer mittags länger schläft, der riskiert schlechte Laune und Konzentrationsstörungen. E

27 y SET-PREIS FÜR UNSERE MILCHPUR-LESER AUS DER ALLGÄUER KÜCHE... Best. Nr Best. Nr BESTELLEN SIE 3 BÜCHER IHRER WAHL ZUM SENSATIONELLEN SET-PREIS VON Kreuzen Sie einfach Ihre Auswahl an Bei Einzelbestellung Preis/Kochbuch 10,20 25,50* Best. Nr Best. Nr Best. Nr Best. Nr Best. Nr Best. Nr Best. Nr Best. Nr Best. Nr Best. Nr BESTELLCOUPON MILCHPUR AVA-SET: BEST. NR Der Rechnungsbetrag kann von meinem Konto BLZ Bank abgebucht werden. Adresse Vorname/Name Straße PLZ/Ort *Preise inkl. MWSt. und zzgl. Versandkosten. Bei Nichterteilung eines Abbuchungsauftrags erfolgt die Lieferung per Nachnahme. Datum/Unterschrift Bitte Bestellcoupon an: AVA-Verlag Allgäu Postfach Kempten Tel / Fax 08 31/

28 28 MILCH BUNT Unsere Preise: 1. Preis: Profi-Schermaschine Electric 2000 Machen Sie mit bei unserem Preisrätsel Dieses Rind gibt zwar keine Milch, soll aber der Legende nach mit im Stalle Bethlehems gestanden haben Preis: Winkelschleifer GWS 1000 von Bosch mit Klauenfrässcheibe 6 Cut Bitte tragen Sie das Lösungswort in die dafür vorgesehenen Felder ein und senden Sie es bis zum 31. Januar 2006 an: Milchprüfring Bayern e.v. Stichwort: Preisrätsel Hochstatt Wolnzach Unter den richtigen Einsendern werden die Gewinner unter Ausschluss des Rechtswegs ausgelost. Gewinner unserer Milchpur-Fragebogenaktion aus dem Heft 03 / 2005: Es haben gewonnen 1. Preis: Bildband Das schöne Allgäu : Sebastian Schauer Hörgertshausen 2. Preis: Bildband Erlebnis Oberstdorf : Helga Karl Feuchtwangen Preis: je ein Kochbuch Querbeet Frisches aus dem Bauerngarten Walburga Boos Seeg Karl Schauer Hengersberg Gertraud Hinterstoißer Anger Herzlichen Glückwunsch! Das Lösungswort lautete IRMA. 3. Preis: HK-Geburtshelfer Impressum Milchpur ist das Magazin des Milchprüfring Bayern e.v., erscheint alle drei Monate und wird allen ca Milcherzeugern in Bayern kostenlos zugestellt. Milchpur informiert die Milcherzeuger über Neuigkeiten zum Thema Milch und Interessantes aus dem gesamten Tätigkeitsspektrum des Milchprüfrings. Herausgeber: Milchprüfring Bayern e. V., V.I.S.D.P. Anschrift: Hochstatt 2, Wolnzach Chefredaktion: Dr. Christian Baumgartner, Tel cbaumgartner@ mpr-bayern.de Chef vom Dienst: Nadja Sigulla, Tel 08 31/ , Fax 08 31/ kk_agentur@ t-online.de Anzeigen: Heidemarie Gmelch, Tel , Fax hgmelch@ mpr-bayern.de Verlag:...K & K... MarketingAgentur Heisinger Straße 17, Kempten Druckerei: KKW-Druck Heisinger Straße 17, Kempten Bezugspreis: Jahresabonnement: 10, Einzelpreis 3, (zzügl. Versandkosten) Druckauflage: Tatsächlich verbreitete Auflage (TvA) Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge und Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck sowie Vervielfältigungen oder sonstige Verwendungen nur nach schriftlicher Genehmigung durch den Herausgeber.

29 Unnötige Mängel bei Lärm, Licht und Klima in Melkständen MILCH 29 INNOVATIV Das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Westerwald-Osteifel (DLR) hat bei einer Praxiserhebung den Arbeitsbereich für den Melker genauer unter die Lupe genommen. Während bei den Kühen für Kuhkomfort alles getan wird, werden die Arbeitsbedingungen der Landwirte im Melkstand eher stiefmütterlich behandelt. Werner Baumgarten vom DLR hat für Milchpur die Ergebnisse zusammengefasst. Im Rahmen der Untersuchung wurden durch Dr. Rudolf Schneider und Werner Baumgarten auf 73 Betrieben während des morgendlichen Melkens Lärm- und Lichtmessungen durchgeführt. Darüber hinaus wurde die Klimaführung in den Melkständen kritisch betrachtet. Insgesamt wurden Melkstände von acht verschiedenen Herstellern überprüft, mit einem Durchschnittsalter von 9,3 Jahren (Baujahr 1981 bis 2005). Die Milchviehbetriebe hielten im Durchschnitt 73,5 Kühe (von 25 bis 210). Die verschiedenen vorgefundenen Melkstandtypen zeigt Tabelle 1. Der Fischgrätenmelkstand (FGM) hatte die höchste Verbreitung mit ca. 81%, davon mit 29% der 2x6 FGM. Des Weiteren waren Tandem-Melkstände (8 Betriebe), Melkkarussells (2 Betriebe), Side-by-Side (2 Betriebe), ein Swing Over und ein Durchtreibemelkstand installiert. Tabelle 1: FGM Anz. SbS Anz. Karus- Anz. sell 2x12 3 2x x 8 5 2x12 1 Swing Over 2x7 1 Tandem Anz x x4 1 Durchtreibe 2x x x x2 1 Lärmuntersuchung Eine zu hohe Lärmbelastung während der Arbeit ist nachweislich gesundheitsschädlich. Aus diesem Grund wurde der Geräuschpegel bei der Melkarbeit mit einem Lärmmesser ermittelt. Die Messungen berücksichtigen ausschließlich den ständig vorhandenen Lärm während der Melkarbeit, nicht eingeflossen sind die Maximalwerte, die z.b. durch Gruppenwechsel oder schlagende Tore entstanden. Die Messungen ergaben folgendes Ergebnis: Grafik 1 zeigt, dass bei 17% der Melkstände eine Lärmbelastung von 75 Dezibel überschritten wird. Die Landwirtschaftliche Berufsgenossenschaft hat 85 Dezibel als Höchstwert in ihrer Vorschrift für Sicherheit und Gesundheitsschutz festgelegt.ab diesem Wert ist auf Dauer mit einem gesundheitsschädigenden Einfluss auf das Gehör zu rechnen. Den Betrieben wurde geraten, sofort entsprechende Maßnahmen einzuleiten, um den Lärmpegel zu reduzieren. Erschreckend hoch ist auch die Anzahl der Betriebe (42%), deren Lärmpegel im Melkstand mit mäßig zu bezeichnen ist. Dieser Bereich ist von Dezibel defi- Beim Melken geht es nicht nur um Komfort für die Kuh, sondern auch für den Melker. Grafik 1»

30 30 MILCH INNOVATIV Optimale Lichtverhältnisse liegen meist in den Händen des Elektrikers vor Ort. Foto: DeLaval Grafik 3 Grafik 2: Messpunkte und Zielwerte im Melkstand in Lux Zitzenspitze Zitzenspitze Melkplatz Melkplatz Melkflur niert. Bei diesen Melkständen ist in der Regel eine Lärmreduzierung durch technische Veränderungen möglich. Nur 40% der untersuchten Betriebe lagen zwischen dem Wert von 65 und 71 Dezibel und sind hinsichtlich des Geräuchpegels als gut zu bezeichnen. In neuen Melkständen erreichten alle geprüften Fabrikate diesen Wert. Lediglich ein Betriebe hat einen Wert unter 65 Dezibel und kann mit sehr gut beurteilt werden. Die größten Lärmverursacher sind Vakuumpumpe, Regeleinheit und Pulsatoren. Der Betriebsleiter kann die Lärmbelastung auf einfache Art und Weise selbst reduzieren z.b. indem er Gummimanschetten am Melkstandgerüst (= Vermeidung von Eisen auf Eisen), Isolierstreifen zwischen Pulswerk und Gehäuse anbringt und eine zentrale Luftzufuhr für die Pulsatoren installiert.veränderungen wie Pulsatorenabschaltung, Verlagerung des Regelventils nach außen und Umbau der Vakuumpumpe zu einem möglichst weit vom Melkstand entfernten Standort sollten hingegen von Fachleuten durchgeführt werden. Lichtuntersuchung Neben der Lärmmessung war die Beleuchtung ein weiterer Schwerpunkt der Untersuchungsreihe. Die Helligkeit am Arbeitsplatz wurde in Lux gemessen, dies ist die SI-Einheit der abgeleiteten Größe der Beleuchtungsstärke. Die Beleuchtungsstärke nimmt mit dem Quadrat der Entfernung zu einer punktförmigen Lichtquelle ab. Beispiele für Beleuchtungsstärken sind z.b. heller Sonnentag Lux, Mondlicht 0,25 Lux und Bürobeleuchtung 500 Lux. Die Messpunkte und deren Idealwerte zeigt die Grafik 2. Zielgrößen sind dabei folgende Lux-Werte: im Melkflur 500 Lux, am Melkplatz 200 Lux und an der Zitzenspitze 50 Lux. Die Beurteilung erfolgt durch die Noten gut, mäßig und ungenügend. Die Ergebnisse der Lichtmessung sind alarmierend, siehe Grafik 3. Nur 26% der Melkstände werden optimal ausgeleuchtet. Jeder dritte Melkstand (36%) ist zu dunkel, sprich die Beleuchtung ist dort als ungenügend anzusehen. Die Arbeitsqualität und das Konzentrationsvermögen leiden allerdings stark unter diesen schlechten Lichtverhältnissen. Gesundheitliche Beeinträchtigungen sind durch die mangelhafte Ausleuchtung allerdings nur bei Menschen mit Sehschwächen zu erwarten. Durch die fehlerhafte Beleuchtung gelangt nicht ausreichend Licht an die Zitzen, Veränderungen der Zitzenspitze sind so schlecht zu sehen und das Einbringen von Injektoren zum Trockenstellen oder zu Mastitisbehandlung ist dadurch sehr schwierig. Bei 38% der Melkstände fällt die Beurteilung mit mäßig aus, auch hier sind unbedingt Verbesserungen notwendig. Fehlerquelle Nummer 1 sind die zu hoch angebrachten Leuchtstoffröhren an der Decke des Melkstandes in einer Höhe von ca. 3,30 m und nicht wie gefordert auf der Höhe von 2,30 m.weitere Fehler: Die Lampen waren nicht als durchgehendes Lichtband installiert, die Anordnung war quer zum Arbeitsbereich und die Leuchten hatten keine Reflektoren. Die Lichtmessungen zeigen, dass in dem Bereich der Beleuchtung gravierende Mängel vorhanden sind und in 75% der Betriebe ein Handlungsbedarf besteht. Melkstandklimauntersuchung Beeinträchtigt wird die Melkarbeit auch durch eine fehlende oder eine unzureichende Klimaführung in den Melkständen. Ziel sollten temperierte und gut durchlüftete Melkstände sein, damit im Laufe des Jahres die Arbeitsbedingungen bei jeder Witterung stimmen. Stressfaktoren sind Hitze für Mensch und Tier und die Kälte nur für den Mensch. Nur in 16% der Betriebe ist eine Heizung und in 30 % sind Ventilatoren installiert. Nach dem heißem Sommer 2003 ist die Notwendigkeit des Einsatzes von Lüftern den meisten Melkern klar geworden. Ventilatoren lassen sich kostengünstig in vorhandenen Gebäuden nachrüsten. Empfohlen wird die Installation der Lüfter in der

31 DVD oder VHS 24,80 DVD VHS

32 32 MILCH INNOVATIV gefördert werden. Ein Nachteil dieser Lösung ist der hohe elektrische Anschlußwert, weil bei der Nutzung ein weiterer hoher Stromverbraucher neben Kühlung und Vakuumpumpe zum Einsatz kommt, und es so zu einer elektrischen Spitzenleistung kommt.aus Gründen des Unfallschutzes ist der Einsatz mobiler Gas- und Heizölaggregate in der Melkgrube abzulehnen, weil ausströmendes Gas und Kohlenmonoxid schwerer sind wie Luft und sich in der Grube anreichern können. Eine Bauanleitung für den nachträglichen Einbau einer Heißluftheizung kann beim DLR angefordert werden. Mit geringem Aufwand lassen sich bereits viele Lärmquellen beseitigen. Kontakt: Werner Baumgarten Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Westerwald-Osteifel Bahnhofstraße Montabaur Tel Fax Außenwand des Melkstandes, so dass von außen Frischluft in den Melkbereich gedrückt werden kann. Die Ideallösung ist, wenn im Melkstand auf jeder Stirnseite ein Ventilator frische Luft über die Kühe befördert, mit dem positiven Nebeneffekt, dass der Melker im Melkflur ausreichend, ohne Zug, mit frischer Luft versorgt wird. In kleinen Melkständen genügt oftmals ein großer Lüfter mit 1,40 m Durchmesser im Warteraum, weil dieser die Luft aus dem Melkstand ansaugt und so für die nötige Luftbewegung sorgt. Ein weiterer Vorteil ist, die Lüfter vertreiben die Fliegen aus dem Melkstand. Nicht nur Hitze, sondern auch niedrige Temperaturen unter 5 C bereiten dem Melkpersonal Probleme, z.b. durch kalte Finger und Füße und eingefrorene Anlagen. Deshalb sollte jeder Melkstand zwingend mit einer Heizung ausgerüstet sein. Folgende Verfahren eignen sich, um den Raum zu temperieren. 1. Eine Fußbodenheizung mit Nutzung der Wärme aus der Wärmerückgewinnung oder als Elektroheizung. Bei einem nachträglichen Einbau reduziert sich aber die Grubentiefe. Außerdem ist die Heizleistung nicht ausreichend, um den kompletten Raum zu erwärmen. Aus diesem Grund ist die Kombination mit Elektro-, Infrarot- oder Gasstrahler zu empfehlen. 2. Warmluftheizungen eignen sich noch besser für einen nachträglichen Einbau. Elektroheizgeräte sollten eine Heizleistung, für einen 2x6 FGM, von 9 kw und eine Luftleistung von 450 m 3 /h haben. Die warme Luft wird dann über Aluflex-Rohre aus einem Nebenraum in den Fußraum des Melkstandes geblasen.wo solch eine Heizung installiert ist, empfindet das Bedienungspersonal diese Wärme als sehr angenehm. Dies wird auch durch die Untersuchung von der BLT Grub 1997/98 bestätigt. Im Sommer kann damit auch Luft zur Kühlung in den Melkraum Der Einsatz einer Heizung und von Ventilatoren ist als unbedingt notwendig anzusehen, um ein optimales Klima für Mensch und Tier bereitzustellen. Die Untersuchung zeigt, dass eine Verbesserung der Arbeitsqualität in vielen Melkständen unbedingt notwendig ist. Dies ist in den meisten Fällen leicht möglich und mit einem geringen Investitionsbedarf zu realisieren. Fazit: Was für die Kuh der Kuhkomfort ist, sollten für den Mensch die Arbeitsbedingungen sein. E Ideale Arbeitsbedingungen für den Melker bietet ein temperierter und gut durchlüfteter Melkstand. Foto: System Happel

33 Unsere Leser finden was sie suchen. Mit erweitertem Personenregister aus Industrie & Handel In der Europäischen Ausgabe: Mit Zahlen, Kommentaren und prognosen zur internationalen Milchwirtschaft das Standardwerk für die tägliche Praxis alle wichtigen Adressen für die Milchwirtschaft exakte Produktangaben nach gelber und weißer Linie Fotos: CMA, LVBM, MIV Informationsdienste, Fachzeitschriften, Termine und Messen Informationen zum Management großer Bezugsquellenteil im umfassendsten Gesamtnachschlagewerk der Branche! So einfach bestellen: Ich / Wir bestelle(n) den MOLKEREI- UND KÄSEREIADRESSKALENDER 2006 Europa 44,- Norddeutschland 35,- Süddeutschland 35,- Alle drei 95,- Die Bezahlung erfolgt durch Abbuchung von meinem Konto: Kto.-Nr. Bank/BLZ gegen Rechnungsstellung Name/Vorname Straße/Hausnr. PLZ/Ort Datum Unterschrift Preise zuzgl. Porto, Mehrwertsteuer; Lieferung: Dezember 2005 AVA-Agrar Verlag Allgäu GmbH Porschestraße Kempten Postfach Kempten Tel.: 0831/ Fax: 0831/ vertrieb@ava-verlag.de

34 34 MILCH FOCUS Hervorragende Reinigung mit wiederverwertetem Wasser Ein solider PVC- Tank spendet das Brauchwasser. Das DeLaval WashDown System WS1 verwertet das zweite und dritte Reinigungswasser der Melkmaschine oder das gesammelte Regenwasser des Scheunendachs oder einer anderen Wasserquelle. Das System kombiniert einen hohen Wasserfluss von 67 l/min mit 4,7 bar Druck. Dies führt zu einem wirksamen Schwemmeffekt mit viel besseren Reinigungsergebnissen als das Reinigen mit herkömmlichen Hochdruckreinigern oder dem einfachen Wasserschlauch. Die Reinigung erfolgt nach Herstellerangaben auch wesentlich schneller. Weil alle Elemente bereits vormontiert sind, reduziert sich die Installationszeit erheblich. Die maximale Grundfläche passt auf eine Standardpalette, einfach zu transportieren, und auch in schmalen und engen Räumen problemlos aufzustellen. DeLaval bietet die gleiche Pumpe samt Druckkontrolle auf einem soliden 500-Liter oder 1000-Liter-PVC-Tank an. Die bruchfeste Spritzdüse mit stufenloser Strahlregulierung und der starke 20 m lange Schlauch garantieren eine lange Lebensdauer im täglichen Einsatz auf dem Hof. Darüber hinaus ist das System auch ideal für den Einsatz außerhalb des Melkstandes, für das Reinigen der Milchkammer, des Stalls oder von landwirtschaftlichen Geräten aller Art geeignet. E Zwei Jubiläen unter einem Dach Grund zum Feiern: Das Bonner Unternehmen ADDCON feiert dieses Jahr nicht nur sein zehnjähriges Bestehen, sondern auch den 60-jährigen Geburtstag der Marke KOFASIL. Es gibt nicht viele Geschäftsführer, die wie Bernd Kochannek gleich zwei Jubiläen feiern dürfen: Nämlich das zehnjährige Bestehen des Bonner Unternehmens ADDCON AGRAR GmbH und die 60jährige Marktpräsenz von KOFASIL, unter dessen Label Silier- bzw. Konservierungsmittel für einen über Jahrzehnte dauernden Erfolg stehen. Die auf den ersten Blick unschlüssig erscheinende Konstellation junges Unternehmen mit altem Produkt erklärt Kochannek wie folgt: Als der Jurist mit Namen Plate im Jahre 1945 eine kleine chemische Fabrik in Bonn gründete, nutzte er den von Professor Pfeiffer von der dortigen Universität patentierten Kombinationseffekt, mittels einer Mischung aus Calciumformiat und Natriumnitrit Siliergut sicher zu konservieren. Mit dem sogenannten KOFA-Salz wurde der Grundstein für eine erfolgreiche Produktfamilie gelegt, die unter der Marke KOFASIL bis in die heutigen Tage reicht. In den Osten investiert Wie sich Kochannek erinnert, übernahm die ADDCON AGRAR GmbH, hervorgegangen in einem klassischen management-buy-out, das KOFASIL-Geschäft. Nach umfangreichen Investitionen in die Ur -Produktionsstätte im ostdeutschen Bitterfeld ist die Produktfamilie in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Mit mittlerweile mehr als 60 beschäftigten Mitarbeitern, 25 Vertragshändlern und weltweit errichteten Filialen, wie etwa in Norwegen, Südafrika und China, zeichnet Geschäftsführer Bernd Kochannek das Bild des expandierenden Unternehmens ADDCON in eine erfolgreiche Zukunft. Siliermitteleinsatz unerlässlich Soll die Zukunft eines landwirtschaftlichen Betriebes nicht minder erfolgreich sein, ist der gezielte Einsatz eines Siliermittels für die Grundfutterkonservierung nach Meinung von Dr. Horst Auerbach, Technischer Direktor bei ADDCON, künftig mehr denn je unerlässlich. Der Zwang zu höherer Wirtschaftlichkeit auf der einen und die wachsende Futterhygieneanforderung durch den Verbaucherschutz auf der anderen Seite machen es seinen Worten zufolge unabdingbar, beste Silagequalitäten zu produzieren. Dabei gelte es, Fehlgärungen beispielsweise durch Buttersäure und Instabilitäten in der Silage durch Hefen und Schimmelpilze zu vermeiden. doc E

35 Melkroboter kommen in Fahrt MILCH 35 FOCUS Investitionen in die Milchproduktion kommen nur zögernd in Gang. Jährlich werden in Deutschland Investitionen in einer Größenordnung von rund 80 Millionen Euro vorgenommen. Während die Landtechnikindustrie teilweise mit zweistelligen Umsatzzuwächsen das Jahr 2005 abschließen kann, bleiben die Investitionen in die Milchproduktion dahinter weit zurück. Bei der Kaufneigung der Landwirte in die Milchproduktion zeigen sich zwei unterschiedliche Entwicklungen. Während bei den Melkrobotern der turnaround geschafft ist, bleiben die konventionellen Käufe der Landwirte deutlich hinter den Erwartungen der Hersteller zurück. Eine erste Zusammenstellung geht davon aus, dass, wie schon im vergangenen Jahr, in den ersten drei Quartalen von 2005 die Verkäufe der Milchtechnikanbieter bei konventioneller Technik um teilweise bis zu 30 Prozent weiter eingebrochen sind. Bei Melkrobotern lief die Situation etwas besser, allerdings machen sie nur gut zehn Prozent des gesamten Absatzvolumens in der deutschen Milchproduktion aus. Diese Situation, so wird von den Anbietern betont, zeigt sich auf europäischer Ebene gravierend anders. In Finnland werden heute bereits 80 Prozent aller Neuinvestitionen in Melkroboter getätigt. In Schweden und Dänemark liegt der Prozentsatz zwischen 40 und 50 Prozent, ebenso in den Niederlanden. In Frankreich entfallen ein Viertel aller Käufe bei den Milchviehhaltern auf den Melkroboter. Auch in England, das, Branchenangaben zufolge, noch stärker mit sinkenden Milchpreisen zu kämpfen hat als der Kontinent, springen die Investitionen in die Melktechnik wieder an. Allerdings wird in der Bundesrepublik Marktpotenzial gesehen. Fachkreise gehen davon aus, dass sich die Zahl der Milchkühe in den kommenden Jahren nur unwesentlich verändern wird. Bei den Milchkuhhaltern dürfte sich allerdings die Zahl noch einmal um mindestens ein Drittel bis 40 Prozent reduzieren, so die Schätzungen der Anbieter. Aufgrund des weiterhin bestehenden Preisdruckes auf dem Milchmarkt sieht man gute Chancen, auch in der Bundesrepublik, für einen ausgeweiteten Markt bei Melkrobotern. In entsprechenden Beständen seien sie mittlerweile auch von den Kosten her gegenüber konventionellen Melksystemen voll konkurrenzfähig. E Immunsystem unterstützen Gerade in Stress- und Belastungsphasen soll RINDAVITAL PROTECT von Schaumann aufgrund seiner reichhaltigen Ausstattung mit Vitaminen und Spurenelementen den Stoffwechsel der Kühe ideal unterstützen, so der Hersteller. Ungünstige Futterqualitäten, wie verpilztes Stroh durch die sehr späte Getreideernte und nicht optimal vergorene Silagen bedeuteten Fütterungsstress. Diese Belastungssituationen mildere der Einsatz von RINDAVITAL PROTECT. Organisch gebundenes Zink, Kupfer und Mangan verbesserten deutlich deren Verfügbarkeit. Vitamin C und E sowie Biotin stärkten insbesondere die Immunabwehr. Der Toxinbinder runde die Produktausstattung ab. RINDAVITAL PROTECT unterstütze die Stoffwechselleistung, stärke die Abwehrkraft und stabilisiere die Gesundheit leistungsstarker Kühe.

36 36 MILCH DIE MILCHWERKE OBERFRANKEN STORY LIEFERN IN DIE GANZE WELT Für Ludwig Weiß ist alles Käse Er sagt es ganz gelassen, in einer Selbstverständlichkeit, dass man auch nicht den Funken eines Verdachts hätte, dieser Mann würde aufschneiden, wolle sich größer darstellen. Doch das, was Ludwig Weiß zu sagen hat, ist so klar, ist so gelebt, dass er im gleichen Tonfall auch Ich gehe etwas Essen sagen könnte, eben etwas ganz Alltägliches. Und genau das ist es, wenn der 43-Jährige bemerkt: Ein 15-, 16-Stunden-Tag ist für mich normal. Hat er keine Familie? Doch, Ludwig Weiß ist verheiratet, seine schon 19 Jahre alte Tochter studiert Chemie, sie könnte nach dem Vater kommen. Aber das muss nicht sein, sie kann gern in einem ganz anderen Bereich arbeiten. Eingebettet in die wunderschöne oberfränkische Landschaft liegen die Milchwerke Oberfranken, direkt hinter einer Büromöbelfabrik. Der Bereich des Vaters, das ist der Käse, ganz und gar. Der gelernte Molkereimeister sitzt heute in einem Büro, das von der Fläche her in einem normalen Einfamilienhaus für Wohn- und Schlafzimmer genügend Raum böte.abgesehen davon, dass die Hälfte für den großen Konferenztisch vorbehalten ist, an dem die Vorstandssitzungen stattfinden, steht ihm der Raum zu. Schließlich hat der Direktor die Milchwerke Oberfranken im Laufe des Jahres ausgedehnt, damit auch seine Bürofläche und er ist schuldig, es gilt das Verursacherprinzip. Stetig steigender Umsatz Denn Ludwig Weiß ist in erster Linie verantwortlich für die Expansion der Molkerei Oberfranken im Dörfchen Wiesenfeld, einem Vorort des ebenfalls kleinen Meeder, fünf Autokilometer nordwestlich von Coburg gelegen. Als wir 1993 aus der Stadt Coburg hierhin auf die grüne Wiese gezogen sind, waren die Milchwerke für die Verarbeitung von Tonnen Käse pro Jahr ausgelegt. Das ist Geschichte. Inzwischen werden jährlich Tonnen zu Käse verarbeitet Tendenz steigend. Dabei hatten Weiß und seine Mitstreiter den Schritt aus Coburg heraus schon gewagt, weil es ihnen dort zu eng wurde und sie sich nicht ausbreiten konnten. Wie richtig dieser Schritt gewesen ist, zeigen die Zuwachsraten der letzten Jahre im Umsatz. 21 Prozent Plus in 2003, 27 Prozent in 2004 und noch einmal voraussichtlich 18 Prozent in 2005 jeweils im Verhältnis zum Vorjahr. Das bedeutete in 2005 einen Jahresumsatz von 155 Millionen Euro, erwirtschaftet an den Standorten Wiesenfeld mit 220 und Lendershausen mit

37 Der Eingangsbereich zu den Milchwerken Oberfranken in Wiesenfeld bei Coburg rechts geht es zum eigenen Käseladen. 80 fest angestellten Mitarbeitern. Wir haben ein starkes Wachstum, sagt Weiß. Und wir sind einer der wichtigsten, wenn nicht der wichtigste Arbeitgeber in der Region, ergänzt er mit Freude und Genugtuung in der Stimme. Schließlich ernährt die Molkerei zusätzlich zu dem fest angestellten Personal und ihren Familien noch Milcherzeuger, 40 Kraftfahrer der Milchsammelwagen, dazu die zahlreichen Zulieferer etwa für die Maschinen. Zufrieden, gar satt ist Weiß deshalb noch lange nicht, das spürt man an seiner Unruhe, die er verkörpert, obwohl er sich mit allen Mitteln Zeit verschafft hat für dieses Gespräch. Molkerei oder Marketing? Doch es hat nicht geklappt, zu viele Dinge sind zu besprechen und entscheiden. Die Begrüßung war noch nicht ganz beendet, als das Telefon erstmals klingelte. Versehen mit einem bayerischen Grummeln nahm Weiß ab und gab dem Anrufer zu verstehen, dass er sich des Themas annehmen wolle, später. Keine Chance, keine zwei Minuten später das schon bekannte Läuten. Wieder wimmelte Weiß den Gesprächspartner ab, um direkt dem störenden Kommunikationsgerät die Rufumleitung einzugeben. Ruhe! Ruhe? Für fünf Minuten, wie von Wunderhand klingelt es wieder. Ja, bestätigt Weiß, es gibt neben der offiziellen Nummer noch eine geheime, die auch auf diesen Apparat geschaltet ist. Auch die wird umgeleitet, kaum dass auch dieses Telefonat vorüber ist. Doch genervt von den sicher zahlreichen ergebnislosen weiteren Anrufen ändern die Mitarbeiter die Taktik, wohl wissend, dass das Büro ihres Chefs immer offen steht. Sie kommen halt persönlich. Jeder weiß hier, dass Weiß wichtig ist, dass er für ihre Belange ein offenes Ohr hat. Sie vertrauen ihm, ihm ist jedes Detail wichtig. Das geht nicht, die Verpackungen der Käseriegel müssen sich einfacher öffnen lassen. Das Produkt ist schließlich für Kinder gedacht, mault er. Das muss überarbeitet werden. Hoppla, wo sind wir hier, in einer Molkerei oder in der Marketingabteilung eines Food- Großkonzerns? Es ist eine Mischung von beidem, von vielen weiteren möglichen Geschäftsfeldern zudem. Denn Ludwig Weiß hat die Kernaufgabe der Molkerei, die Weiterverarbeitung des Rohstoffs Milch zu Endprodukten und deren Vermarktung, zur Meisterschaft gebracht. Wellness-Welle zu Ende Interessant bei dem Geschäftsmodell, das schon lange dem Modellalter entwachsen ist, ist schon die Grundannahme. Nein, Milch, Frischmilch produzieren, das machen wir nicht, das kann ja jeder. In dieser Grundannahme steckt bereits die gesamte Philosophie. Die erste Konsequenz aus dieser Erkenntnis war die Spezia-»

38 38 MILCH STORY Preis. Wer die Liste seiner großen Abnehmer hört, weiß wovon Weiß spricht. Aldi, Norma, Plus, Edeka die großen Ketten nehmen den Milchwerken Oberfranken die Ware ab. Da wird hart um den Preis gefeilscht, bei auf der anderen Seite hohen Abnahmemengen. Doch nur über den billigen Einkauf haben die Ketten die Möglichkeit, im Verkaufspreis an der Ladentheke beim Endkunden zu punkten.wie gesagt, der Verkauf läuft ausschließlich über den Preis. Unterschied nur die Verpackung Unübersehbar, was hier hergestellt wird. Zitate Milchwerke-Direktor Ludwig Weiß: Wir sind einer der wichtigsten, wenn nicht der wichtigste Arbeitgeber in der Region. Frischmilch produzieren, das machen wir nicht, das kann ja jeder. Unsere Stärke ist die Flexibilität. Wir finden immer mehr Single-Haushalte in Deutschland vor, und auch die klassische Hausfrau will nicht mehr kochen. In Deutschland läuft der Absatz sehr über den Preis. E Wir wollen zufriedene Milcherzeuger. Besonders die Japaner und Südkoreaner verlangten Qualitäts-Sicherheiten, die deutlich über dem europäischen Standard lagen. lisierung rein auf Käseproduktion. Die zweite Konsequenz:Weiß begann nicht über die große Konkurrenz zu jammern, sondern er begann zu denken. Unsere Stärke ist die Flexibilität. Flexibel insoweit, dass das Angebot vielfältig ist, vor allem aber auch auf kleinere Zielgruppen am Markt ausgerichtet ist. Der Markt also. Nur was ist das, der Markt? Woher kommen die Erkenntnisse, was der Markt verlangt, mit welchen Produkten man sich nach vorn wagen kann, wie man Nischen besetzen kann? In Deutschland ist das relativ klar, denn mit der Mentalität hierzulande kennt sich nicht nur Weiß aus. In den letzten Jahren ging der Trend im Zuge von Ernährungsbewusstsein, Gesundheit und Wellness- Welle klar zu magerem Käse. Doch diese fünfjährige Periode scheint sich dem Ende zu nähern, wofür Weiß Verständnis hat. Die Leute wollen auch mal wieder was Gutes, was Schmackhaftes essen. Und Geschmack ohne Fett, das gibt es nicht. Ohnehin habe er nie viel von der Magerphase gehalten. Da haben die Menschen mageren Käse gekauft, sich dann aber zwei oder drei Scheiben auf s Brot gelegt oder es dick darunter mit Butter bestrichen. Lebensmittelketten als Kunden Die Oberfranken haben sich spezialisiert. Wir finden immer mehr Single-Haushalte in Deutschland vor, und auch die klassische Hausfrau will nicht mehr kochen. Es muss schnell gehen, und die Portionen müssen stimmen. Dieser Entwicklung hat sich die Käserei angepasst. Fertiggerichte, Fonduekäse, Klein- und Kleinstportionen mit nur noch 20 Gramm Gewicht werden hergestellt. Wie etwa der Käseriegel, an dessen Verpackung Weiß noch wenige Minuten zuvor zerrte. Zielgruppe sind Kindergarten- und Schulkinder, die die Riegel für die Pausen eingesteckt bekommen. Die Fertigprodukte ersetzen dann das klassische Schulbrot, das nicht mehr cool ist man denke nur an den früheren Brotbeutel. Außerdem findet kaum jemand Zeit, diese Brote morgens zu schmieren. Rund 65 Prozent seiner Produkte setzt Weiß in Deutschland ab, doch die Gewinnmarge könnte besser sein. In Deutschland läuft der Absatz sehr über den Die Qualität der Produkte kann nicht ausschlaggebend sein. Was denn die beiden Brie-Käse unterscheide, die da im Lager auf Paletten gestapelt liegen? Die Größe der einzelnen Stücke ist gleich, doch um den einen Käse ist eine goldene Folie mit buntem Aufdruck gezogen, während der andere Brie von einer weißen Folie mit vergleichsweise puristischem Aufdruck umschlossen wird. Also, was ist der Unterschied? Die Verpackung, nur die Verpackung, meint Verkaufsleiter Dieter Ritz schmunzelnd beim Rundgang durch die Molkerei. Um ironisch anzufügen: Die einen mögen den Käse lieber aus der bunten, die anderen aus der weißen Verpackung und meinen, er würde so oder so besser schmecken. Doch am Inhalt gibt es keine Differenzen, die Tortenstücke werden aus den gleichen Käseblocks geschnitten. Obwohl die Gewinnmargen in Deutschland gering sind, zahlen die Milchwerke Oberfranken ihren Lieferanten mit 31,7 Cent pro Liter den höchsten Milchpreis bundesweit. An Interessenten, ihre Milch in Coburg abzuliefern, fehlt es angesichts dieser Bedingungen naturgemäß nicht, doch zu viel kann Weiß natürlich nicht annehmen. Warum zahlt seine Molkerei so viel Geld? Wir wollen zufriedene Erzeuger, sagt Weiß. Mehr Geld Mehr Ruhe Die Organisationsstruktur ist eine Genossenschaft, und seinen Genossen nichts anderes sind die Milchlieferanten möchte Weiß eine gute Verzinsung ihrer Einlage geben. Dies geschieht über den Milchpreis wobei, auch darauf legt Weiß wert, jeder Genosse den gleichen Preis erhält, egal wie viel Milch er liefert. Das ist ein ganz wichtiger Punkt, denn ansonsten müsste man auf vielen Versammlungen der Bauern präsent sein. Doch das würde Zeit und Kraft kosten. Zeit, die mir für das Kerngeschäft fehlen würde. So war es etwa kein Problem, bei den Coburger Lieferanten QM Milch einzuführen. Wir haben es auf den Winterversammlungen vernünftig erklärt. Das war s, Weiß hat es halt mit grundsätzlich zufriedenen Bauern zu tun. Die Entwicklung zu kleineren Gewinnen im Inland hat Weiß früh erkannt und deshalb zusätzlich auf die Karte Ausland gesetzt. Je weiter man den Käse transportiert, desto mehr verdient man an ihm, ist so eine Art Motto geworden. Zwar werden 65 Prozent des Umsatzes noch im Inland gemacht, doch schon 20 Prozent erlöst Weiß im europäischen Ausland, weitere 15 Prozent in Arabien und Asien. Über ein Drittel des Umsatzes also im Ausland, bei den Erlösen wird der

39 Anteil entschieden höher sein, doch darüber lässt sich Weiß nicht aus. Das grundsätzliche Geschäftsprinzip bleibt: Flexibilität. Wir haben ein Nord-Süd-Gefälle. Im Norden, wie die Schweden zu 2,5 Kiloblöcken, wollen die Kunden Käse in großen Blöcken, je südlicher es wird, desto kleiner geraten die Mengen der einzelnen Produkte, erzählt Weiß. Scheibenkäse etwa geht in den wärmeren Gefilden entschieden besser. MILCH 39 STORY Weltmarkt und Dollarkurs Die Oberfranken orientieren sich am Markt. Das Gespür dafür entwickeln sie über viele Kundengespräche, etwa auf den einschlägigen Messen, und ihre Verkäufer vor Ort. Sie sind das feine Näschen der Molkerei, ihre Informationen sind die Basis bei der Konzeption für neue Produkte durch die Entwickler. Dazu kommen die Erfahrungen direkt vor Ort. Unserem Käseladen im Eingangsbereich unseres Hauses hier in Wiesenfeld kommt in diesem Zusammenhang eine Schlüsselfunktion zu. Denn die Verkäuferinnen wie Ramona Brieger hören von ihren Kundinnen, was daheim ankam und was nicht. Häufig werden zu neuen Produkten extra Fragebogen mitgegeben, und aus den ehrlichen Antworten ziehen die drei Entwickler ihre Schlüsse, bevor größere Stückzahlen hergestellt werden. Eine günstige Marketingmethode, doch Weiß stöhnt: Die Neuentwicklung kostet uns sehr viel Geld. Notwendige Investitionen, um am Markt mit der Entwicklung Schritt zu halten. Die Kontakte etwa nach Ägypten oder zuletzt nach Eine Mitarbeiterin legt den Blockkäse auf das Band. Die Maschine hat den Block in einem Arbeitsschritt zu Scheiben verarbeitet.» Eine zweite Mitarbeiterin hat die Scheiben sorgsam in die richtige Lage gebracht, bevor diese durch die Maschine in die Packung gelegt werden. Die Deckel wird im nächsten Schritt auf die Packung gepresst, bevor die einzelnen Packungen mit einem Barcode etikettiert werden. Angebot: Zitzengummi kurz, z.b. für Westfalia-Melktechnik* 12,00 /Satz + MwSt. Zitzengummi lang, z.b. für DeLaval-Melktechnik* 19,50 /Satz + MwSt. Milchschlauch, lang 16 mm D.* 5,80 /m + MwSt. *RAL-geprüft Ab 100,00 Nettowarenwert Lieferung frei Hof. Das Sortiment umfasst die Zitzengummis für Anlagen von: Boumatic, Dairymaster, DeLaval, Fullwood, GM, Manus, Meltec, SAC, Westfalia-Surge. Obwohl die Avon-Gummimischung von Original und Eigenmarke identisch ist, ergibt sich für Sie ein Einkaufsvorteil bis zu 40%. Für Ihre Erstbestellung über 100,00 erhalten Sie eine Milk-Rite-Melkschürze. Bestellen Sie im Internet oder rufen Sie uns an Einige Gebiete sind noch an Vertriebspartner zu vergeben.

40 40 MILCH STORY Das Ende der Verpackungsstraße: Das fertige Produkt (vorn) wird von weiteren Mitarbeiterinnen in Kartons sortiert, die auf Paletten verpackt zunächst in das Zwischenlager und dann in den LKW kommen. Japan, Südkorea und beginnend auch China entstehen im Grunde ähnlich. Am Anfang stehen meist Käse- Engpässe, Händler und Weiterverarbeiter wenden sich über Vermittler vor Ort an die Oberfranken.Wenn etwa in Neuseeland der Käse knapp wird, entstehe ein gewisser Marktdruck. Außerdem spiele der Dollarkurs eine wichtige Rolle, zu welchen Konditionen Geschäfte im Ausland abgeschlossen werden. Käse wurde geröntgt Die Voraussetzungen, unter denen die Oberfranken im fernöstlichen Markt Fuß fassten, waren gerade günstig. Doch Weiß stöhnt noch heute: Nirgends hat es so lange gedauert, bis wir beginnen konnten. Besonders die Japaner und Südkoreaner verlangten Qualitäts-Sicherheiten, die deutlich über dem Standard lagen. Abweichungen werden nicht toleriert. So musste der Käse geröntgt werden, um eventuell Fremdteile wie Kunststoffe etc. zu finden.auch bei Fettgehalt und Reifegrad haben die Asiaten genaue Vorstellungen. Doch inzwischen haben die Deutschen mit ihren Qualitätsprodukten Vertrauen aufgebaut. Auch der Transport läuft mittlerweile störungsfrei. Die Ware wird per Containerschiff von Hamburg um die halbe Welt ins Land der aufgehenden Sonne und auf die koreanische Halbinsel transportiert.vier Wochen ist der Käse auf See. Bei der Haltbarkeit gibt es überhaupt keine Probleme. Die Südkoreaner kaufen vor allem Cheddarkäse, in dem etwa gegenüber dem europäischen Markt zusätzlich Vitamine, Kalzium und Nährstoffe enthalten sind. Den Käse essen dort hauptsächlich kleine Kinder und Ältere. Auch im Ausland zeigen die Nordbayern ihre Flexibilität und passen sich den Kundenwünschen an. Subventionen wie lange noch? Zusätzlich attraktiv ist das Auslandsgeschäft durch die Subventionen der EU. Haben die Oberfranken vom Zoll in Asien eine Einfuhrbestätigung erhalten, bekommen sie eine Exporterstattung von ca. 50 Cent/kg Käse. Denn durch den Export wird der Marktdruck innerhalb der Union vermindert, was vielen Milcherzeugern die Abnahme garantiert und damit die Existenz sichert. Für Weiß ein wichtiges Argument, doch er fürchtet, dass es diese Subvention nicht mehr lange gibt. Dann wird er sich etwas Neues einfallen lassen an seinen langen Arbeitstagen. Wie sagen doch seine Mitarbeiter: Der Ludwig Weiß hat den Käse zu seinem Hobby gemacht. Harald Strier E WEIß ALS LBM-VORSITZENDER Unser Berufsstand darf nicht einschlafen Ludwig Weiß ist ein Selfmade-Manager. Schon früh, mit 24 Jahren, war der Molkereimeister Betriebsleiter. Doch der Job endete für ihn nie nach Dienstschluss. Weiterbildungen,Abendschule, Sprachunterricht viel von dem Grundwissen, das er jetzt in der Praxis als Molkerei- Direktor anwendet, hat er sich durch sein überdurchschnittliches Engagement freiwillig an langen Abenden angeeignet. Mit dieser persönlichen Erfahrung im Rücken liegt ihm der Nachwuchs am Herzen. Ich möchte verhindern, dass der Berufsstand der Molkereimeister und gehilfen einschläft, nennt er als entscheidende Motivation für sein ehrenamtliches Engagement. Weiß ist Vorsitzender des Landesverbandes Bayerischer und Sächsischer Molkereifachleute (LBM) und gleichzeitig Vizepräsident des Zentralverbandes Deutscher Molkereifachleute (ZDM). Außerdem sind gerade die jungen Molkereifachleute motivierter, wenn sie in einem Verband integriert sind. Als wichtigste Aufgabe seiner Verbandsarbeit sieht Weiß die Fort- und Weiterbildung. Es gibt ständig Neuerungen durch Lebensmittelgesetze oder Hygienevorschriften. Das muss transportiert werden.außerdem bietet sein Verband Laborpraktika oder käsetechnologische Sonderlehrgänge an. Ich weiß es doch aus eigener Erfahrung: Das Gelernte ist zwar wichtig, aber erst in der Praxis erfährt man, wie man das Wissen richtig anwendet. Auch für Handelsvertreter mit eher allgemein kaufmännischem Hintergrund werden Grundlehrgänge angeboten, damit sie wenigstens ein Grundwissen über ihr Produkt bekommen. Außerdem schulen die Verbände Erzeugerberater. Das Engagement der Verbände erfüllt laut Weiß für die Berufskollegen zwei wichtige Effekte. Vor allem sind die Gebühren der Schulungen entschieden geringer, als wenn sie von professionellen Unternehmensberatungen durchgeführt würden. Außerdem stärken die Schulungen die Kameradschaft untereinander, der Erfahrungsaustausch wird gefördert. Schließlich sehen sich die jungen Molkereifachleute bei unseren Schulungen und Prüfungen immer wieder. Machbar ist das zusätzliche Engagement für Weiß nur durch die Hilfe von Rudolf Raith. Er ist an der Lehranstalt in Triesdorf einerseits Ausbilder, aber andererseits auch hauptberuflich in Teilzeit Geschäftsführer des LBM. Das ist ein guter Mann, er nimmt mir die meiste Alltagsarbeit ab. Weiß selbst hatte sich in die Rolle des Vorsitzenden nicht gedrängt. Doch es wollte keiner machen, doch einer musste es ja tun. Da hat er sich halt bereit erklärt. Harald Strier

41 DER STELLENWERT DER FÄRSENAUF- ZUCHT HAT SICH DEUTLICH ERHÖHT Phosphorüberschuss ein unterschätztes Problem Gesundheitsprobleme in der Aufzucht hatten in vielen Betrieben ein Umdenken bei der Haltung und Fütterung zur Folge. Weiterhin hat der zunehmende wirtschaftliche Druck zu einer Reduktion des Erstkalbealters geführt. In Spitzenbetrieben sind Abkalbealter von 24 bis 27 Monaten üblich. In einer statistischen Auswertung des LKV Bayern (2004) wurde festgestellt, dass jüngere Kühe zwar im ersten Jahr etwas weniger Milch geben, aber im Durchschnitt eine höhere Lebensleistung aufwiesen. Die Phosphorüberversorgung bei Färsen beleuchtet Dr. Klaus Daubinger, Burgheim, und Claudia Meier, Fachhochschule Weihenstephan-Triesdorf, im folgenden Beitrag. In keinem anderen Bereich der Tierhaltung scheint das Gesetz von LIEBIG besser zuzutreffen als bei der Fruchtbarkeit: Jeder Faktor, der verbessert wird, kann sich nur so weit auswirken, wie es die Übrigen gestatten. Im übertragenen Sinne bedeutet dies, dass zum Beispiel eine optimale Energie- und Eiweißversorgung in der Aufzucht nur dann ihre positive Wirkung zeigen kann, wenn gleichzeitig die Wirkstoffversorgung optimiert ist. Tab. 1: Färsenrationen im ersten Lebensjahr tägliche Zunahmen 850 g Monat Monat Bedarf Bedarf Maissilage (30 % TS), kg 4,00 7,50 Grassilage (35% TS), kg 2,50 5,50 Färsenkraftfutter (19% RP/II), kg 2,00 1,75 Heu, kg 0,50 0,50 Stroh, kg 0,25 0,25 TM-Gesamt 4,40 6,10 Energie MJ ME nutzbares Rohprotein (nxp), g Calcium, g Phosphor, g Selen, mg 4,00 0,70 3,50 0,90 Vitamin E, mg Nicht nur in der Kälberphase, sondern auch in der darauffolgenden Färsenaufzucht ist die ausgewogene Fütterung unerlässlich für die Gesundheit und Leistungsbereitschaft von Milchkühen. Foto: Archiv In den vergangenen Jahren wurden in der Praxis vermehrt Jungrinder beobachtet, die zum einen sehr krankheitsanfällig sind und zum anderen verstärkt zum Besaugen neigen. Bei Überprüfung der Blutwerte wurden in diesen Betrieben sehr niedrige Selenwerte festgestellt. Eine Ursache für dieses Problem ist in der quotenbedingten Kälberaufzucht mit Vollmilch und»

42 42 MILCH PRAXIS Tab. 2: Typische grassilagebetonte Futterration für Färsen ab einem Jahr tägliche Zunahmen 700 g Bedarf Grassilage (35% TS), kg 16,00 Maissilage (30 % TS), kg 3,00 Stroh, kg 2,00 Rapsschrot, kg 0,25 Mineralfutter 1, kg 0,05 TM-Gesamt 8,50 Energie MJ ME nutzbares Rohprotein (nxp), g Calcium, g Phosphor, g Selen, mg 1,30 2 1,30 Vitamin E, mg mit erhöhtem Spurenelementkomplex 2 davon 70% organisch gebunden in der damit einhergehenden unzureichenden Wirkstoffergänzung zu sehen. Vollmilch ist sehr gering mit Spurenelementen ausgestattet. Deshalb ist eine Ergänzung mit Wirkstoffen (Vitaminen, Spurenelementen) unbedingt erforderlich. Bei einem durchschnittlichen Erstkalbealter von 25 bis 26 Monaten sollte ein Zunahmeniveau von etwa 800 g täglich erreicht werden. Der Calcium- und Phosporbedarf ist bei wachsenden Rindern im Vergleich zu Milchkühen niedriger, da die Calcium-Phosphor-Verdaulichkeit deutlich höher ist. Fütterung im ersten Lebensjahr Zur Sicherstellung der optimalen Versorgung sind im ersten Lebensjahr, neben Spurenelementen und Vitaminen, alle Mengenelemente entsprechend der Futterration zu ergänzen. In Tab. 1 ist eine typische Rationsgestaltung für das erste Lebensjahr zusammengefasst; das beschriebene Färsenkraftfutter enthält 4 % Mineralfutter. Für diese Wachstumsphase ist ein Mineralfutter mit 20% Calcium und 4% Phosphor hervorragend geeignet; eine Menge von 80 g ist ausreichend. Neben der bedarfsgerechten Calcium- und Phosphorversorgung wird über das Mineralfutter eine hohe Vitamin E- und Selen-Zufuhr zur Stimulierung der Immunität erreicht. Wie bereits erwähnt, weisen viele Kälber einen massiven Selenmangel auf. Deshalb wird im ersten Aufzuchtjahr Vitamin E und Selen über den Bedarf gefüttert, um die Unterversorgung aus der Kälberaufzucht auszugleichen und die Immunitätslage der Rinder zu verbessern. Fütterung im zweiten Lebensjahr Im zweiten Lebensjahr ändern sich die Vorzeichen. Die Futteraufnahme liegt bei 8 bis 9 kg Trockenmasse. Die Aufnahme der Mengenelemente Calcium und Phosphor wird vor allem bei grassilagebetonten Rationen über das Grundfutter abgedeckt; diese Tatsache trifft nicht auf den Bereich Vitamine und Spurenelemente zu. Eine Ergänzung eines Mineralfutters mit erhöhten Spurenelementgehalten ist dringend erforderlich. In Tabelle 2 ist eine typische grassilagebetonte Färsenration dargestellt. In dieser Ration ist die Selenmenge genau auf den Bedarf eingestellt. Hierbei muss aber beachtet werden, dass 70% des zugeführten Selens organisch gebunden ist. In der praktischen Fütterung wird die Tatsache der ausreichenden Versorgung aus dem Grundfutter mit Mengenelementen im zweiten Lebensjahr häufig nicht beachtet. In vielen Fällen erhalten die Trockensteher und die Färsen das gleiche phosphorreiche Mineralfutter. Die Folge ist ein deutlicher Phosphorüberschuss bei wachsenden Rindern; in diesen Herden sind Fruchtbarkeitsstörungen wie Stillbrunst an der Tagesordnung. Färsenrationen im zweiten Lebensjahr Die Basis für die Untersuchung legten zehn Betriebe in unterschiedlichen Regionen Süddeutschlands. Alle Betriebe fütterten TMR-Mischungen mit einem überwiegenden Anteil an Grassilage, etwas Maissilage, Stroh und Kraftfutter. In einem Betrieb wurden 2 kg Biertreber ergänzt. Im Gegensatz zu den homogenen Grundfutterrationen war die Versorgung dargestellt. Der Phosphorgehalt im Mineralfutter schwankt von 0 bis 11%. 60% der untersuchten Betriebe füttern für die Färsen ein typisches phosphorreiches Trockensteher-Mineralfutter. Um ein genaueres Bild über die wahre Versorgung zu erhalten, wurde einerseits die eingesetzte Futterration überprüft und andererseits wurde das Blut auf Phosphor, Calcium, Magnesium und Selen kontrolliert. Der Blutphosphorspiegel sollte bei wachsenden Rindern einen Wert von 2,5 mmol/l nicht deutlich überschreiten. In der Untersuchung erreichen dies nur drei Betriebe, vier Betriebe überschreiten die Zielwerte deutlich. Überhöhte Phosphorwerte im Blut haben in der Praxis Fruchtbarkeitsstörungen zur Folge. Dieser Zusammenhang kann mit der bekannten Interaktion zwischen Mangan und Phosphor erklärt werden. Die gemessenen Phosphorwerte im Futter zeigen keinen Zusammenhang zu den gefundenen Blutphosphorwerten. Trotzdem ist der durchschnittliche Phosphorgehalt von 0,33%/kg TS über den Bedarfszahlen der DLG. Bei Färsen wird ein Phosphorbedarf mit 450 kg von 22 g angegeben; dies entspricht etwa einem Phosphorgehalt von 0,27%/kg TS. Eine weitere Erklärung für die hohen Phosphorwerte ist die Mineralstoffversorgung im ersten Lebensjahr über eine intensive TMR-Fütterung. In einer Stichprobe von zwei Betrieben wurde die Aufzuchtration im ersten Jahr überprüft. Hierbei wurden deutlich erhöhte Phosphorwerte in der Futterration gefunden (0,40 bis 0,47% Phosphor/kg TS).0 Fazit für die Praxis 1. Die Kälberaufzucht legt den Grundstein für gesunde und fruchtbare Rinder. Hochwertige Milchaustauscher und Kälberkraftfutter unterstützen dieses Ziel. 2. In der Jungrinderaufzucht hat eine überhöhte Phosphorzufuhr negative Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit. 3. Im ersten Lebensjahr ist ein Mineralfutter mit hohem Wirkstoffgehalt zur Stimulierung der Immunität, aber mit einem niedrigen Phosphorgehalt von max. 4% empfehlenswert. 4. Im zweiten Lebensjahr kann in den meisten Betrieben auf eine Calcium- und Phosphorergänzung, aber nicht auf eine Wirkstoffergänzung verzichtet werden. 5. Der Phosphorgehalt im Blut ist ein sehr guter Indikator zur Überprüfung der Phosphorversorgung der wachsenden Färsen. E

43

44 DeLaval Fischgrätenmelkstand und die Arbeit verliert die Schwere! Der besondere Reiz des FGM 30 ergibt sich aus dem ausgeklügelten Zusammenspiel der vorderen und hinteren Abgrenzung. Nur die sichere Fixierung durch die vordere Abgrenzung einerseits und die tiergerechte Ausformung der Grubenabgrenzung andererseits ermöglichen einen ruhigen und schnellen Melkablauf. Die Kuh steht für den Melker bestmöglich erreichbar an der hinteren Abgrenzung. Dieses bedeutet eine optimale Positionierung des Melkzeuges und damit einen zügigen und schonenden Milchentzug. Das moderne und technisch ausgereifte System läßt sich mit einer Vielzahl von Qualitätskomponenten kombinieren und erweitern. Vom höhenverstellbaren Grubenboden ComFloor TM über Vakuumpumpen und Reinigungsautomaten bis zum ALPRO R -System. Eins passt zum anderen! DeLaval GmbH Postfach Glinde Tel.: 040/

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