Es gibt verschiedene Möglichkeiten ein Motiv im Nahbereich abzubilden. Nachfolgend werden die unterschiedlichen Möglichkeiten vorgestellt und die

Transkript

1 Udo Fetsch

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3 Es gibt verschiedene Möglichkeiten ein Motiv im Nahbereich abzubilden. Nachfolgend werden die unterschiedlichen Möglichkeiten vorgestellt und die Vor- und Nachteile erläutert. (Spiegelreflexkamera)

4 NAHLINSE Nahlinsen sehen aus wie Filter. Sie werden auch so eingesetzt. Durch ihren konvexen Schliff wird die Nahgrenze des Objektivs herabgesetzt, somit kann man näher an das Motiv heran um es größer abzubilden. Nahlinsen eignen sich für Einsteiger, die nur manchmal etwas in den Nahbereich eintauchen möchten. Als Objektiv eignet sich ein Tele Zoom. Vorteile: günstig in der Anschaffung, kein Lichtverlust. Nachteile: erfordert starkes Abblenden (f11-f16), der Randbereich wird nicht optimal scharf abgebildet. Achromat ACHROMAT Er ist etwas dicker als eine Nahlinsen, da er aus zwei sich korrigierenden Linsen besteht. Die Abbildungsqualität ist sehr gut (abhängig vom verwendeten Objektiv)

5 ZWISCHENRINGE Zwischenringe werden zwischen Kamera und Objektiv montiert. Sie haben keine Linsen. Die Qualität des Ausgangsobjektivs bleibt deshalb erhalten. Durch die Auszugsverlängerung kann man näher an das Motiv heran. Man kann mehrere ZR montieren um noch näher an das Motiv heranzukommen. Vorteile: je nach Hersteller günstig in der Anschaffung, die Blendensteuerung wird übertragen. Kombinierbar mit allen Festbrennweiten und manchen Zoomobjektiven. Sehr gute Bildqualität. Zwischenringe Nachteile: Lichtverlust durch die Auszugsverlängerung, etwas umständlich in der Handhabung.

6 BALGENGERÄT Balgengerät Im Gegensatz zu den Zwischenringen, die den Auszug nur stufenweise ändern, gestattet ein Balgengerät eine kontinuierliche Auszugsverlängerung. Vorteile: stufenlose Vergrößerung des Motivs. Mittels Adapter können fast alle Objektive namhafter Hersteller angeschlossen werden. Nachteile: hoher Lichtverlust durch die enorme Auszugsverlängerung, manuelle Blendensteuerung, sehr umständlich in der Handhabung, nur mit Stativ einsetzbar. Umkehrring manuell Mit einem Umkehrring kann man ein Objektiv mit der Frontlinse voran, am Balgengerät oder an der Kamera montieren, dadurch erreicht man eine sehr hohe Abbildungsleistung. Nachteil: keine Blendensteuerung, Arbeitsblende = dunkles Sucherbild NOVOFLEX bietet für Canon eine Blendensteuerung an sehr teuer.

7 MAKROOBJEKTIV Makroobjektiv Makroobjektive sind die komfortabelste Möglichkeit in den Nahbereich bis zum Abbildungsmaßstab 1:1 vorzustoßen. Es gibt sie in verschiedenen Brennweiten. Je länger die Brennweite, desto größer ist der Abstand zum Motiv. Somit wird eine einfachere Ausleuchtung durch ein Blitzgerät ermöglicht. Vorteile: stufenlose Vergrößerung des Motivs. Die Lichtstärke bleibt erhalten. Neben den Originalherstellern gibt es von Fremdherstellern genügend Alternativen die allesamt ein sehr hohes Niveau aufweisen. Unterschiede gibt es aber in der Handhabung. Kombinierbar mit Achromat und Zwischenringen und Balgen. Nachteil:???? Auch als Portraitobjektiv einsetzbar.

8 Stativ mit Kugelkopf oder 3-Wege-Neiger, möglichst leicht und stabil Fernauslöser, Funk oder Kabelverbindung Einstellschlitten, bewährt haben sich Produkte von NOVOFLEX, günstigen Produkten fehlt Präzision bei extremen Vergrößerungen. Winkelsucher, für bodennahes arbeiten (wenn das klappbare Display fehlt) Aufheller bzw. Abschatter aus Pappe oder Kunststoff

9 Diffuses Tageslicht gewährleistet eine sehr gute Farbwiedergabe ohne ausgefressene Lichter und zugelaufene Schattenpartien. Allerdings ist die Lichtintensität nicht sehr hoch, so das mit langer Belichtungszeit und relativ großer Blende gearbeitet werden muss. Die Folge ist geringe Schärfentiefe und Verwacklungsgefahr (Stativ). Bei voller Sonne sollte man Abschatten, oder mit Aufhellern arbeiten um die o.g. Probleme zu vermeiden.

10 Blitzlicht. Es gibt verschiedene Arten von Blitzgeräten, jedes hat seine Berechtigung. Eingebauter Blitz (dient eher als Notbehelf) Externer Blitz (großer Reflektor - weicheres Licht)

11 Flächenblitz (paralleler Lichtaustritt Plastizität)

12 Ringblitz Zangenblitz (schattenfreie Ausleuchtung flach) (individuelle Lichtgestaltung, m.e. die beste Lösung im Nahbereich) Wichtig ist ein wohldosierter Einsatz, d.h. die Verwendung des Blitzlichts sollte möglichst nicht auffallen. Mit Blitzlicht erzielt man einen hohen Schärfeeindruck und kräftige Farben.

13 Es gibt im Nah- und Makrobereich einiges zu beachten. Der Bereich der Schärfe schrumpft enorm, je größer der Abbildungsmaßstab wird. Bei ABM 1:1 und Blende 22 hat man nur 3mm Schärfentiefe (Vollformat). Sie verläuft in diesen Bereichen etwa 50:50 in den Vordergrund und Hintergrund. Die Schärfentiefe lässt sich nicht beliebig durch starkes Abblenden auf kleinste verfügbare Blende erweitern, da Beugungserscheinungen im Linsensystem die Schärfe herabsetzt. Für den ABM 1:1 sollte max. Blende 16 (22) eingestellt werden. Bei Vergrößerungen auf 2:1 ist es sinnvoll nur auf Blende 5,6 (8) abzublenden. Lösung: durch die hohe Auflösung der Kameras kann man eine Ausschnittvergrößerung in Erwägung ziehen, man kann einen kleineren Maßstab mit mehr Schärfentiefe wählen und später herausvergrößern.

14 Bei Aufnahmen im gleichen Maßstab, spielt es keine Rolle für die Schärfentiefe, mit welcher Brennweite fotografiert wird. Maßgeblich ist nur der Vergrößerungsmaßstab. Der Grad der Unschärfe des VG und HG hängt aber von der Brennweite ab. Bei Verwendung einer kurzen Brennweite wird mehr vom Umfeld abgebildet, bei langer Brennweite entsprechend weniger. Beides kann für die Bildgestaltung genutzt werden. Eine exakte Fokussierung auf den bildwichtigen Teil ist sehr wichtig, eine nachträgliche befriedigende Korrektur am PC ist oft nicht mehr möglich. Beim Scharfstellen möglichst eine stabile Auflage verwenden, Stativ, Einbeinstativ, oder einfach nur irgendwo aufstützen. Sollte ein Stabilisator im Objektiv oder der Kamera vorhanden sein ist dies hilfreich, falls man kein Stativ verwenden kann. Der Einsatz sollte aber mit bedacht gewählt werden. Es sollte eine möglichst kurze Verschlusszeit angestrebt werden (Eigenbewegung des Motives und kritische Vor- und Rückwärtsbewegung der Kamera).

15 Durch wählen einer kleinen Blende und einer schnellen Blitzsynchronisation, erhält man einen schwarzen HG. Der Einfluss des Tageslichts wird eliminiert. 100mm Makroobjektiv

16 Bei diesem Bild wurde Blende 11 vorgewählt. Die Verschlußgeschwindigkeit und der Aufhellblitz wurden von der Kamera überlassen. Das Umfeld wird in natürlicher Helligkeit dargestellt 200mm Tele mit Zwischenringen

17 Hier wurde mit einem zusätzlichen Aufheller von rechts oben gearbeitet, der Blitz kam von links unten. Somit wurden harte Schlagschatten vermieden. 200mm Tele mit Zwischenringen

18 Bei Insekten im Flug wird die Kamera manuell voreingestellt. Der AF wird deaktiviert. Hier wurde die Schärfe auf den unteren Teil der Blüte eingestellt. Blende 11 1/200s natürliches Tageslicht Stativ mit Fernauslöser 50mm mit Zwischenringen

19 Die Orchidee wurde mit natürlichem Licht, ohne Blitz abgelichtet. Mit Aufhellern wurde Licht ins innere der Blüte geleitet. Blende 22 13s 100mm Makro mit Zwischenringen und Achromat

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