Jonas Peter Digitalkameras Herbst Vorwort Die verschiedenen Systeme im Überblick Kompaktkameras Bridge Kameras...

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2 Inhaltsverzeichnis 1 Vorwort Die verschiedenen Systeme im Überblick Kompaktkameras Bridge Kameras Systemkameras Blick unters Gehäuse - Techniken bei Systemkameras DSLR-Technik Aufbau und Funktionsweise einer DSLR-Kamera Autofokus im Live-View- und Video -Modus bei DSLR DSLT-Technik Aufbau und Funktionsweise einer DSLT-Kamera Autofokus im Live-View- und Video-Modus bei DSLT Vorteile der DSLT-Technik gegenüber der DSLR-Technik Fazit Quellenangaben

3 Digitalkameras 1 Vorwort Diese Dokumentation soll Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Systeme von Digitalkameras verschaffen. Zudem werden die unterschiedlichen Aufnahmetechniken bei Spiegelreflexkameras erklärt. 2 Die verschiedenen Systeme im Überblick Bei der Wahl eines der Kamerasysteme geht es nicht, wie viele Einsteiger denken, um die Frage, ob man am Ende gute Fotos macht oder nicht. Es geht vielmehr um die Frage, mit welchem System man besser klar kommt, beziehungsweise welches System für das eigene Aufgabengebiet am besten geeignet ist. Da gibt es das in sich abgeschlossene System der kompakten Digitalkameras, welche sich nicht nur für einfaches Knipsen sondern durchaus auch für ambitioniertes Fotografieren eignet. Ein klarer Vorteil der Kompakten Kamera ist die aus der geringen Größe resultierende Mobilität und der relativ niedrige Preis. Auf der anderen Seite gibt es das auf den ersten Blick zum Profifotografen aufwertenden Systemkameras. Darunter fallen auch die digitalen Spiegelreflexkameras. Diese unterscheiden sich vom Aufbau nicht viel von Ihren analogen Vorfahren und wollen meist durch ein größeres Gehäuse als professionell auffallen. Die großen Vorteile einer DSLR liegen in den großen verwendeten Sensoren und der großen Erweiterbarkeit und Flexibilität des Kamerasystems. An dieser Stelle sei gesagt, dass eine digitale Spiegelreflexkamera, kurz DSLR, nicht automatisch gute Fotografien bedeutet. Eine digitale Spiegelreflexkamera bietet zwar viele Möglichkeiten, diese muss man allerdings auch nutzen können. Dazu sollte man mindestens wissen was Blende, Belichtungszeit und Brennweite sind und vor allem wie man sie gezielt einsetzt. Was bringt sonst die tollste Technik, wenn man sie nicht im Ansatz versteht. Zwischen den beiden System gibt es noch sogenannte Bridgekameras (engl. bridge = Brücke), welche den DSLRs in Funktion und Aufbau ähneln, sich aber beim Blick unter die Haube als kompakte Kameras herausstellen. 3

4 3 Kompaktkameras Die kleinen und handlichen Kompaktkameras werden vor allem damit umworben, dass Sie so gut wie alles bereits enthalten und somit ein abgeschlossenes System sind. Nachfolgen einige Vorteile einer Kompaktkamera: geringere Größe, dadurch Mobilität Einschalten und Los! Prinzip geringerer Anschaffungspreis In sich abgeschlossenes System (keine Erweiterungen nötig!) kein technisches Vorwissen nötig Die Nachteile, oder besser gesagt, die Unterschiede zur digitalen Spiegelreflexkamera müssen genauso genannt werden: Höheres Bildrauschen durch viele Megapixel auf wenig Sensorfläche durch höheres Bildrauschen schlechtere Bildqualität meist weniger Einstellmöglichkeiten nicht wirklich erweiterbar Oft Billig-Objektive verbaut selten ein richtiger Sucher (nur digitale Sucher) Wenn man nicht lange einstellen, sondern sofort los fotografieren und dazu möglichst mobil sein möchte, dann wäre die kleine Kompakte eine gute Wahl. Außerdem benötigen man kein technisches Vorwissen um die Kamera wirklich nutzen zu können. 4

5 4 Bridge Kameras Als Bridgekamera wird eine Kamera bezeichnet, die Eigenschaften von Spiegelreflexkameras und Kompaktkameras vereinigt, also in Bezug auf Ausstattungs-, Qualitäts- und Funktionsmerkmale eine Brücke zwischen beiden Konstruktionsprinzipien schlägt. Dieser Kameratyp wird oft auch als Prosumerkamera bezeichnet, um seine Stellung zwischen Professional - und Consumer -Kameras anzudeuten. Der Begriff Bridgekamera hat mit der weiten Verbreitung digitaler Kameras einen Bedeutungswandel erlebt und bezeichnet in diesem Bereich Modelle, die nicht auf Kompaktheit getrimmt sind, sondern sich in der Regel durch aufwendige Zoomobjektive mit großem Zoombereich und vergleichsweise hoher Lichtstärke auszeichnen, sowie neben den üblichen Automatikfunktionen auch manuelle Einstellmöglichkeiten bieten. Typisch ist auch das Vorhandensein eines Blitzschuhs und eines eingebauten elektronischen Suchersystems. Der verwendete Bildsensor hat bis auf wenige Ausnahmen ein relativ kleines Format. Bridgekameras sind vor allem dann zu empfehlen, wenn man trotz relativ geringen Budgets viele Einstellmöglichkeiten haben möchte. 5

6 5 Systemkameras Die Bekannteste unter den Systemkameras ist wohl die Spiegelreflexkamera. Bei Spiegelreflexkameras kann man sehr viel einstellen und mit den richtigen Einstellungen, kann man ein Bildoptimum herausholen. Nachfolgend einige Vorteile einer Spiegelreflexkamera: viele Einsatzgebiete durch fast endlose Erweiterbarkeit (Objektive und anderes Zubehör) Flexibilität durch viele Anpassungsmöglichkeiten geringes Bildrauschen durch große Sensoren Maximum an Einstellmöglichkeiten Spiel mit Tiefenschärfe (durch großen Sensor und echte große Brennweiten) Gute Bildkontrolle mit echtem Sucher (genau der Ausschnitt, den Ihr Objektiv sieht) RAW-Format vorhanden Die Vorteile einer DSLR rechtfertigen vieles aber dennoch gibt es auch Nachteile: Hohe Anschaffungskosten (und Folgekosten: Objektive, Filter.etc.) Weniger Mobilität durch mehr Zubehör und größeres Gehäuse Technisches Know-How ist nötig Die Nachteile sind vorhanden, doch wenn man sich sehr intensiv mit der Fotografie beschäftigt und alle technischen Möglichkeiten der Fotografie ausnutzen möchte, so kommt man um eine digitale Spiegelreflexkamera trotz des hohen Preises in der Regel nicht herum. 6

7 5.1 Blick unters Gehäuse - Techniken bei Systemkameras Da es bei Systemkameras mindestens so viele Techniken wie Hersteller gibt, wird nachfolgend nur auf zwei Techniken eingegangen. Eine Technik ist schon sehr alt und hat sich bis heute bewährt und die Zweite ist noch sehr jung und ist ihre Beachtung ebenfalls wert DSLR-Technik Die SLR-Kamera, welche vor allem unter dem Namen Spiegelreflexkamera bekannt ist, gibt es schon seit den frühen 60-er Jahren. Diese Grundlegende Technik der SLR-Fotografie wurde auch bei der Umstellung auf die Digitalfotografie weitgehend beibehalten. DSLR-Kameras funktionieren heute noch ähnlich wie ihre Analogen Vorfahren mit dem grossen Unterschied, dass Anstelle der Filmrolle heute ein Bildsensor ist, der die Informationen vom Bild an einen Prozessor sendet. Dieser wiederum sendet nach Bearbeitung die Bildinformationen an ein digitales Speichermedium weiter Aufbau und Funktionsweise einer DSLR-Kamera Die folgenden beiden Grafiken ermöglichen uns einen Blick in das Innere einer digitalen Spiegelreflexkamera. Bild 1 zeigt, wie das einfallende Licht durch das Objektiv auf den Spiegel trifft und von dort zum Sucher gelenkt wird. (Bild 1) Vor der Belichtung Während der Belichtung (Betätigung des Auslösers) klappt der Spiegel nach oben (Bild 2), der hinter dem Spiegel liegende Verschluss gibt den Sensor für die Belichtung frei. Beim Hochklappen des Spiegels entsteht ein für Spiegelreflexkameras typisches Klappgeräusch, das je nach Modell mehr oder weniger laut ist. Auch beim Live-View-Modus oder bei Videoaufnahmen ist der Spiegel nach oben geklappt. Während dieser Zeit bleibt der Sucher dunkel, da er durch den Spiegel abgedeckt wird. 7

8 (Bild 2) Während der Belichtung bzw. im Live-View- oder Video-Modus Autofokus im Live-View- und Video -Modus bei DSLR Der Spiegel einer Autofokus-DSLR-Kamera wird nicht nur für das Sucherbild genutzt. Die Kamera nutz den Spiegel auch für die Fokussierung. Im Live-View-Modus und Video-Modus ist dies jedoch nicht möglich, da der Spiegel hochgeklappt sein muss, damit das Licht auf den Sensor trifft und so die Daten ans LCD-Display weiterleiten kann. In diesem Fall muss die Kameraelektronik auf die Kontrastauswertung des vom Sensor erfassten Lichts zurückgreifen. Dadurch wird die Fokussierung in der Regel stark verlangsamt bzw. eingeschränkt. Dies macht sich in beiden Modi durch ruckartige Fokussierung stark bemerkbar. Damit der Autofokus schnell arbeitet, muss auch bei verfügbarem Live-View-Modus über den Sucher fokussiert werden. Leider kann dies während der Aufnahme von Videos nicht machen, da der Spiegel für die Videoaufnahme nach oben geklappt ist. Das bedeutet, dass der Sucher während der Aufnahmen im Live-View-Modus und im Videomodus dunkel ist. 8

9 5.1.2 DSLT-Technik Aufbau und Funktionsweise einer DSLT-Kamera Anders als bei einer DSLR, hat die DSLT-Kamera einen starren Spiegel, der für eine Belichtung nicht hochklappen muss. Damit jedoch trotzdem Licht auf den Sensor gelangt, hat die DSLT-Technik einen halbtransparenten Spiegel. Dieser lenkt einen Teil des Lichtes (ca. 30%) zum Autofokus-System und das restliche Licht trifft auf den Sensor. Bevor das Licht aber auf den Sensor trifft, muss der Verschluss geöffnet werden. Über die Verschlusszeit am Verschluss kann die Belichtungszeit für das Bild eingestellt werden. Dieses Prinzip gilt auch für die DSLR-Technik. Da die DSLT-Kamera über einen elektronischen Sucher verfügt, wird dieser mit den Daten des Bildsensors gespeist. Das bedeutet, dass man genau das sieht, was am Schluss auch auf dem Foto ist. (Bild 3) Während der Belichtung bzw. im Live-View- oder Video-Modus 9

10 Autofokus im Live-View- und Video-Modus bei DSLT Anders als bei der DSLR-Kamera, sieht es bei der DSLT-Kamera aus, die auch während dem Live-View- Modus und dem Videomodus über das reflektierte Licht am Spiegel den Fokus einstellen kann. Da der Spiegel starr ist und ein Teil des Lichtes an den Autofokus reflektiert, kann die Kamera sehr schnell und kontinuierlich nachfokussieren. Dies ist vor allem bei bewegten Bildern ein sehr grosser Vorteil, da das Bild durch die Nachfokussierung immer scharf bleibt. Diese Technik erweist sich auch im Video-Modus als Vorteil gegenüber der DSLR, weil auch hier praktisch keine Verzögerungen beim Nachfokussieren entstehen. Zudem kann in beiden Modi ganz schnell vom Live-View-Modus über dem LCD-Display auf den Sucher gewechselt werden. Das heisst, dass man Videos, anders als bei der DSLR- Kamera, auch durch den Sucher aufnehmen kann Vorteile der DSLT-Technik gegenüber der DSLR-Technik Die Vorteile dieser Technik im Vergleich zur DSLR-Technik sind: Hohe Serienbildgeschwindigkeit Kontinuierlicher Autofokus mit Phasendetektion Kompaktes und leichteres Kameragehäuse durch die weniger benötigte Technik des hochklappenden Spiegels Direkter Wechsel von Sucher auf LiveView ohne Unterbrechung der Foto- bzw. Videoaufnahme. Der elektronische Sucher ermöglicht die Anzeige vieler Weiterer Informationen (Bsp. Wasserwage für den Horizont, mehr Bildinformationen etc.) Der elektronische Sucher handelt nach dem Prinzip What you see is what you get (Du bekommst, was du siehst). Auswirkungen von Einstellungen an der Blende, ISO, Belichtungszeit etc. sind direkt ersichtlich. Videoaufnahme auch im Sucher möglich (bei DSLR nicht möglich, da dort der Spiegel nach oben klappt und der Sucher somit kein Licht bekommt). Geräuschärmer durch starren Spiegel. Nur der Verschluss ist zu hören. 10

11 6 Fazit Es ist immer wieder spannend zu sehen, dass die Technik nicht stehen bleibt. Hersteller bringen immer wieder Innovationen zum Vorschein. Den Möglichleiten und der Ideenvielfallt scheint keine Grenze gesetzt zu sein. Für mich war die Erstellung dieser Dokumentation mit Referat eine sehr interessante und lehrreiche Angelegenheit. Ich hoffe, dass ich auch dem Zuhörer und dem Leser einen kleinen Einblick in die Welt der Digitalkameras verschaffen konnte. In diesem Sinne möchte ich mich auch bei der BFH ins Besondere bei Martin Aebersold, bedanken, dass sie mir die Zeit zur Verfügung gestellt haben, um diese Dokumentation zu erstellen und zugleich eine Übungsplattform zur Verfügung gestellt hat. 11

12 7 Quellenangaben Links für Bild und Quelltexte: Kamerasysteme im Allgemeinen DSLT- Technik DSLR-Technik Verfasser der Dokumentation Jonas Peter Lernender an: 12