Gurken: Silicium-Düngung ohne Wirkung

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1 Gurken: -Düngung Wirkung Die Ergebnisse kurzgefasst Im Versuchszentrum Gartenbau Straelen brachte 2015 ein erster Versuch zur -Düngung von Gurken auf Steinwolle über die Nährlösung in zwei Anbausätzen 10 Gurkensorten keine erkennbaren und messbaren Unterschiede (Ertrag, Bonitur) im Vergleich zur unbehandelten Pflanzung. -Düngung wird oft wegen angeblicher Vorteile empfohlen, es existieren aber keine aussagekräftigen Untersuchungen. Die Sinnhaftigkeit einer -Anwendung soll im Folgejahr weiter geprüft werden. Versuchsfrage und Versuchshintergrund (Si) ist nach Sauerstoff das zweithäufigste chemische Element auf der Erde und liegt primär in silicatischen Mineralien und als reines dioxid vor. Kieselerde (dioxid ) wird als Nahrungsergänzung in der menschlichen Ernährung zur Stärkung von Nägeln und Knochengwebe u.a. empfohlen, allerdings ist die Wirkung wissenschaftlich nicht nachgewiesen und umstritten. Gleiches gilt für die gartenbauliche Empfehlung, dass durch die Düngung von Pflanzen (hier Gurken) das pflanzliche Gewebe insgesamt und die wachsartige Cuticula so gestärkt wird, dass sich Krankheiten wie zum Beispiel echte Mehltau weniger schnell etablieren können. Dem Autor sind trotz intensiver Recherche keine Untersuchungen hierzu bekannt. Ein erster Versuch zu Gurken auf Steinwolle sollte Erkenntnisse bringen. Ergebnisse im Detail Bei den zwei Anbausätzen 1 (Frühjahr-Sommer) und 2 (Sommer-Herbst) wurden an insgesamt 10 Sorten folgende vermarktungsfähigen Erträge während der Ertragsphasen (siehe auch Grafiken) festgestellt: 1. Satz Frühjahr-Sommer Sorte (Herkunft) Stückertrag [St/m²] Gewichtsertrag [kg/m²] Fruchtgewicht [g/st] Proloog (Rijk Zwaan) 83,0 83,3 39,7 39, Nun (Nunhem) 82,1 82,0 39,2 39, Amaranta (Nunhem) 82,0 81,9 39,6 40, RZ (Rijk Zwaan) 84,8 84,2 38,3 37, Mittel 83,0 82,9 39,2 39, Satz Sommer-Herbst Sorte (Herkunft) Stückertrag [St/m²] Gewichtsertrag [kg/m²] Fruchtgewicht [g/st] Cadence (Rijk Zwaan) 49,1 51,8 24,9 25, Stockeu (Rijk Zwaan) 52,7 57,3 25,8 27, Amaluna (Enza) 49,5 53,5 24,6 26, Greenfit (de Ruiter) 46,2 47,6 25,1 24, Nun (Nunhem) 48,3 48,7 25,2 24, Nun (Nunhem) 48,8 50,4 25,6 25, Mittel 49,4 52,6 25,1 25, Christoph Andreas u. Theo Reintges Versuchszentrum Gartenbau Straelen der Landwirtschaftskammer

2 Gurken: -Düngung Wirkung Bringt -Düngung etwas? Wie die ertelten Ertragsdaten zeigen und verdeutlichen (siehe Tabelle und Grafiken), waren in beiden Anbausätzen keine signifikanten Unterschiede und beim Stückertrag, beim Gewichtsertrag und bei den Fruchtgewichten festzustellen. Sorten, die unter Umständen zu leichtem Befall echtem Mehltau neigen, waren gegen Ende der Kulturzeit sowohl als auch fast unmerklich befallen. Alle Bonituren und Beobachtungen an den Gurkenpflanzen zeigten keine erkennbaren Unterschiede an Blättern, Stängeln und Früchten. Auch war an der Variante kein verstärkter wachsartiger weißlicher - Belag auf der Cuticula der Gurkenfrüchte sichtbar. Kultur- und Versuchshinweise Substratanbau im geschlossenen System Recycling des Dränwassers über Steinwollelangsamfiltration auf zweimal 360 m²; Substrat: Steinwolle Cultilene OptimaXX ; Sorten: siehe oben; Pflanzung im V-System: 1. Satz , 2. Satz Pflanzdichte: 160 cm x 40 cm = 1,6 Pfl./m²; Klimaeinstellung (lichtabhängig): C lichtabhängig tags +2 C, C nachts, C Lüftung; Düngungsbewässerung: angestrebter Sollwerte im Substrat: 3,5-4,0 EC, ph 5,5-6,5; biolog. Schädlingsbekämpfung. -Düngung Die -Applikation erfolgte durch Kalium-Metasilicat (Marke Fertigro der Fa. Brinkman). Dabei wurden regelmäßig geringste Gaben von 1-2 mmol/l separat in die fertige Nährlösung dosiert. Die Berechnung dem Anpassen der erforderlichen Kaliumdüngung erfolgte dem seit Jahren bewährten Düngeprogramm der Fa. Yara. Beim 1. Satz wurde im Mittel aller Dränagewasser-Analysen eine -Konzentration von 0,40 mmol/l gemessen; waren es 0,12 mmol/l. Im 2. Satz wurden getelt 0,96 mmol/l und 0,33 mmol/l gemessen. Getelt über die beiden Anbausätze waren dies 0,68 mmol/l und 0,23 mmol/l. Es kann daher von einer ungefähren Verdreifachung der -Konzentration in der Si-Variante über die gesamte Kulturdauer gesprochen werden. Probleme können bei der Art der Zudosierung entstehen. Beim 1. Satz wurde die hochkonzentrierte Si-Lösung direkt über eine Impulsdosierung in den Bewässerungskreislauf bis zum Tropfer an der Pflanze gespritzt. Dies führte zur Bildung von Kristallsilikaten, welche die Kapillare verstopften. Eine umgehende sauere Beseitigung im unteren ph-bereich während der Kultur war nicht möglich. So wurden die Kapillarschläuche vor Beginn des Folgesatzes erneuert und die Impuls-Si-Dosierung Erfolg durch eine Vormischung in einem Mischbecken ersetzt. 2 Christoph Andreas u. Theo Reintges Versuchszentrum Gartenbau Straelen der Landwirtschaftskammer

3 Gurken: -Düngung Wirkung Grafik 1 und 2: Gesamtertrag und Fruchtgewicht beim 1. Anbausatz 3 Christoph Andreas u. Theo Reintges Versuchszentrum Gartenbau Straelen der Landwirtschaftskammer

4 Gurken: -Düngung Wirkung Grafik 3 und 4: Gesamtertrag und Fruchtgewicht beim 2. Anbausatz 4 Christoph Andreas u. Theo Reintges Versuchszentrum Gartenbau Straelen der Landwirtschaftskammer

5 Gurken: -Düngung Wirkung Die Gurkensorten im 1. Anbausatz Frühjahr bis Sommer Kritischer Beobachter: Gärtner Thomas Kamperdick Etikett: -Dünger Kalimetasilicaat Die Gurkensorten im 2. Anbausatz Sommer bis Herbst 5 Christoph Andreas u. Theo Reintges Versuchszentrum Gartenbau Straelen der Landwirtschaftskammer