Entwicklung der Nachfrage nach Arbeitskräften und Qualifikationsanforderungen
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- Pamela Messner
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1 Hamburg, 22. Oktober 2010 Fünfte Hanse-Tagung Bildungspolitische Strategien heute und morgen rund um das Mare Balticum Sektion 3: Zukunft des Bildungs- und Arbeitsmarktes Oktober 2010 Entwicklung der Nachfrage nach Arbeitskräften und Qualifikationsanforderungen von Unternehmen Prof. Dr. Eckart Severing Eckart Severing 22. Oktober 2010 Arbeitskräftenachfrage und Qualifikationsbedarf
2 1. Fachkräftemangel bis 2030 Prognose: Arbeitskräfte-Defizit in Deutschland, 2010 bis 2030, in 1000 Personen Seite 2 Severing Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) ggmbh [Prognos 2008]
3 2. Wodurch wird künftiger Qualifikationsbedarf bestimmt? Technische Innovationen Neue Arbeitsorganisation Struktur und Entwicklung der Erstausbildung Gesellschaftliche Parameter: Alterung, Arbeitslosigkeit, regionale Entwicklung Bildungsaffinität bzw. abstinenz potenzieller Teilnehmer Private und öffentliche Ressourcen für Bildung Seite 3 Severing Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) ggmbh
4 2.1 Technische Innovationen Die technische Entwicklung ist weitgehend absehbar. Qualifikatorische Konsequenzen: - Dequalifizierung, Retaylorisierung? - Zusatzqualifikationen der Facharbeit - Zunahme wissensbasierter Arbeit Entgegenwirkende Faktoren: - Personalaustausch statt Weiterbildung - Preis der Arbeit - Flexibilität und Umfang der Produktion Analyse des Bildungsbedarfs: - Stand und Entwicklungsdynamik der Erstausbildung - Zielgruppen: Integration in bestehende Tätigkeiten vs. neue Berufe - Lernformen: am Arbeitsplatz vs. im Seminar - Träger: Herstellerschulungen, betriebliche Bildung, Externe (BA)? Seite 4 Severing Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) ggmbh
5 2.2 Veränderte Arbeitsorganisation Projektorganisation, Erhöhung der Eigenverantwortung ( Arbeitskraft-Unternehmer ) Eigenverantwortung auch für die Entwicklung der eigenen Qualifikation Folge: Privatisierung von Weiterbildungsnachfrage (und von Qualifizierungsrisiken) Wissensarbeiter bestimmen selbst, was sie lernen.... organisieren ihren Lernprozess selbst.... unterscheiden nicht zwischen Lern- und Arbeitsphasen... beurteilen ihr Unternehmen nach dem Spielraum, der ihnen zur Aktualisierung und Erweiterung ihres Wissens geboten wird. Seite 5 Severing Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) ggmbh
6 2.3 Struktur der Erstausbildung Die Erstausbildung unterliegt institutionell fixierten Regelungen. Weiterbildung schließt Lücken zwischen aktuellen Anforderungen des Beschäftigungssystems und trägen Standards der Erstausbildung. Anders als die Erstausbildung ist sie kaum an formale Zugangsvoraussetzungen geknüpft. Folge: Bei universellen Innovationen hoher Umfang spezifischer Weiterbildungsangebote (historische Beispiele: PC im Büro, Medienentwicklung, Callcenter) Seite 6 Severing Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) ggmbh
7 Reichweite der Allokationsfunktion des Berufsbildungssystems? An- und ungelernte Tätigkeiten Facharbeit Akademische Berufe t Keine Ausbildung Duale Ausbildung Hochschule Seite 7 Severing Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) ggmbh
8 Abschottung im Bildungssystem Flexibilisierung im Beschäftigungssystem? An- und ungelernte Tätigkeiten Facharbeit Akademische Berufe t Abschlüsse unterhalb der Berufsschwelle Keine Ausbildung Zusatzqualifik. Bachelor prof.? 2jährige Berufe Duale Ausbildung Bachelor Master Hochschule Individuelle Erwerbsverläufe Geringere Planbarkeit Häufigere Tätigkeitswechsel Seite 8 Severing Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) ggmbh
9 2.3 Gesellschaftliche Parameter 2.4 Bildungsnähe der Teilnehmer Demografische Entwicklung: Relativ zur EAB hoher Weiterbildungsbedarf wegen Verschiebung der Anteile der erwerbstätigen Alterskohorten. (Bis zum Jahr 2050 reduziert sich die Zahl junger Menschen um ein Drittel.) Arbeitslosigkeit: Reintegration durch Qualifizierung Folge: Erschließung von Bildungspotenzialen. Die berufliche Bildung der Zukunft muss heute bildungsferne Gruppen erreichen. Seite 9 Severing Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) ggmbh
10 2.5 Verfügbare Bildungsressourcen Spezifischer Qualifizierungsbedarf wird auch durch gesellschaftliche Bildungsressourcen geweckt. Bildung als öffentliches Gut. Förderung und Finanzierung Bildungsberatung Qualifizierungsberatung (aktuelle Beispiele: Kurzarbeit & Qualifizierung, Bildungsprämie, D200) Seite 10 Severing Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) ggmbh
11 3.1 Bedarfsdeckung durch offene Lernwege Seite 11 Severing Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) ggmbh
12 3.2 Bedarfsdeckung durch Zertifizierung von Kompetenzen Mit steigendem Gewicht der Weiterbildung werden auf dem Arbeitsmarkt erkennbare Standards relevant (z. B. bei Branchenverbänden oder bei der BA) Erworbene Kompetenzen werden unabhängig vom Bildungsgang zertifiziert (z. B. DQR/ECVET) Seite 12 Severing Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) ggmbh
13 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Kontakt Folien Seite 13 Severing Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) ggmbh
14 BACKUP Seite 14 Severing Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) ggmbh
15 2.1 Technische Innovationen 1 Beispiel: Internet der Dinge [IDD] (Frequenz) Das Internet der Dinge beschreibt die technologische Entwicklung, in der beliebige Objekte der realen Welt über digitale Informationen miteinander verbunden werden können. In der industriellen Produktion umfasst es Technologien zur intelligenten Vernetzung einzelner zuvor zentral gesteuerter Produktionsprozesse. Seite 15 Severing Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) ggmbh
16 2.1 Technische Innovationen 2 Leitfrage: Wie sehen künftigen Qualifikationserfordernisse aus, die sich aus der Anwendung des Internet der Dinge in der industriellen Produktion in den nächsten drei bis fünf Jahren ergeben? Wie gestalten sich die Anforderungen an die Erwerbstätigen auf Meister- und Technikerniveau, wenn im Produktionsprozess Anlagen und Produkte miteinander kommunizieren? RFID-Transponder Seite 16 Severing Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) ggmbh
17 Abschottung im Bildungssystem Flexibilisierung im Beschäftigungssystem? An- und ungelernte Tätigkeiten Facharbeit Akademische Berufe t Abschlüsse unterhalb der Berufsschwelle Keine Ausbildung Zusatzqualifik. Bachelor prof.? 2jährige Berufe Duale Ausbildung Bachelor Master Hochschule Individuelle Erwerbsverläufe Geringere Planbarkeit Häufigere Tätigkeitswechsel Seite 17 Severing Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) ggmbh
18 4. Kooperation BT und Betrieb Seite 18 Severing Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) ggmbh
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