Rückblick High End 2007

Transkript

1 Rückblick High End 2007 Auf zu neuen Ufern Vier Tage lang tobte wieder der Bär auf der diesjährigen High End 2007 in München Besucher zählten die Veranstalter. Damit ist die High End sicherlich die erfolgreichste Messe ihrer Art in Europa. Die Organisation war professionell. Die vielfältigen Vorführmöglichkeiten wie in Frankfurt wird es leider nie mehr geben. Insofern sollten sich Besucher mehr auf Produktpräsentationen konzentrieren. Also, auf zu neuen Ufern. Insgesamt war die Qualität der audiophilen Vorführungen durchschnittlich. Viele Komponenten können mehr, als unter diesen Bedingungen gezeigt wurde. Erfreulich: viel Livemusik. Unter m Strich: viel Bekanntes. Ein paar interessante Weiterentwicklungen. Einige neue Produkte. Positiv aufgefallen: jede Menge Analoges und der Händlertag am Donnerstag. Für das klassische Fachpublikum zwingend erforderlich und daher in den letzten Jahren schmerzlich vermißt. Die Anzahl der sehr teuren Anlagen war überdurchschnittlich. Die Preisentwicklung bei einigen Herstellern und Vertrieben ist nicht immer nachvollziehbar. Das ist Audiophiles für Ölscheichs. Mehr bezahlbares High End wäre wünschenswert. Ansonsten: Bis zum nächsten Jahr. Marco Kolks

2 Will mit seinem großen Laufwerk Twin begeistern und Maßstäbe setzen: Dr. Christian Feickert. Es ist schon für eine Besprechung geordert. Luxman ist wieder im Kommen. Der deutsche Vertrieb TCG aus Nordhorn zeigte aktuelle Vollverstärkermodelle und Geräte im Midiformat, die im Herbst ausgeliefert werden sollen. Bild unten.

3 Bei Helmut Brinkmann standen in diesem Jahr die Laufwerke im Vordergrund. Montiert war unter anderem auch der Thales-Arm aus der Schweiz. Wieder zu sehen: Equipment - Jubilee Series JPA 66, Varia Curve Tube Stereo Control Center - vom Studiohersteller EMT.

4 Gerhard Brandl von Copulare: Basen und Unterstellfüße bestehen aus einem patentierten Material (Artifical Coral), das in seiner Struktur einer Koralle sehr ähnelt und klanglich voll überzeugen soll. Ganz in schwarz gehalten und edel in seiner Optik: der Stand von Clearaudio. Ein echter Hingucker ist immer wieder das größte Laufwerk der Hersteller aus Erlangen. Klein aber fein: Phonostufen für 800 Euro von Benz beim Highfidelity Studio.

5 Stellte in diesem Jahr nur aus: Acoustic Solid. Das Lautsprecher-Modul-System Phio aus Kunststein stellt ein bisher einmaliges Konzept dar. Das neue Konzept ermöglicht es, den Lautsprecher an den Raum anzupassen. Zweckgemeinschaft: Oktave und Isophon traten gemeinsam an.

6 Thomas Fast (oben links): Guter Klang mit Klangschälchen, Lyra- Vorstufe und neuer britischer Elektronik von Abbingdom Music Research. Der Player CD 77 kostet Euro. Sieht nach mehr aus und klingt nach mehr.

7 Advance Acoustic im Vertrieb von Domino Design. Die Elektroniklinie aus Frankreich ist ausgesprochen preiswert, hochwertig verarbeitet und klingt für ihr Geld richtig gut. Günstig und gut: Advance Acoustic.

8 Neue Entwicklungen bei Bösendorfer: Das Acoustic Cable Tuning (ACT) mit zwei Sensor-Systemen in den Kabelweg eingeschleift soll den Klang deutlich verbessern. Audiophiles Urgestein Hans Deutsch (links), Lautsprecherentwickler für Bösendorfer, im Gespräch mit einem High End-Besucher.

9 Wie immer: Volles Haus bei Burmester. Bei den Vorführungen war kaum ein Platz zu bekommen. Dieter Fricke (Mitte) bietet High Endern einen besonderen Service an. Er empfiehlt gegen Rechnung nachvollziehbare Klangverbesserungen. Natürlich repariert er noch alte Lautsprecher, selbst wenn es ausweglos scheint. Hornsysteme von Martion im Nachbarhaus der High End. Nicht überlaufen, recht gute Vorführmöglichkeiten. Mehr High End als bei manchem Hersteller auf der High End, obwohl auch noch unter den Möglichkeiten.

10 Andreas Proske von Connect Audio präsentiert neue Filtertechnologie von Isotec für bessere Fernsehbilder und neue sündhaft teure High End-Kabel von Nordost. Neu: Hornsysteme von Cessaro. Sicherlich ein Highlight auf der diesjährigen High End.

11 Expolinear - mittlerweile in der dritten Generation. Jörg Henning-Reinelt kümmert sich in Deutschland auch im Perreaux- Elektronik. Siegbert Tessendorf (links) nebst Frau von TE Audio auf dem Stand von Symphonic Line. (Rolf Gemein mitte) Eines der besten Laufwerke laut Rolf Gemein: Symphonic Line.

12 Gigantomanie: Das Beste, was MBL im eigenen Hause hat, wurde aufgefahren. Beeindruckend, spielte unter Messebedingungen aber leider nicht so auf den Punkt, wie man es sich wünschen würde. Musical Life: interesssanter Plattenspieler, guter Arm, interessante Modifikation eines Denon DL 103- Tonabnehmers. Heiko Boss von Audition 6 hat den Vertrieb der Laufwerke von Rossner und Sohn übernommen. Der kleine Stand war gut besucht.

13 Phonosophie: Ingo Hansen schaffte es wieder einmal, eine der besten Vorführungen zu präsentieren. Der Streit um die klanglichen Auswirkungen der Animatortechnik (Kabelanimator) ging also weiter. Von Skepsis bis Begeisterung reichte die Bandbreite der Reaktionen. Der eine oder andere Hörer schien aber doch überfordert, weil er deutliche Unterschiede nicht hören wollte (oder konnte). Künftig gibt es kleine Kabelanimatoren und ein Gerät, das mit blauen Lichtimpulsen die Klangeigenschaft von CDs beeinflussen soll. Die Lautsprecher kamen von ALR, ebenfalls im Vertrieb von Phonosophie. Eine sehr glückliche Ehe! Siehe auch Bilder der nächsten Seite.

14 Audio Reference: Riesiger Stand mit vielen Neuheiten. Gut die Vorführung mit Sonus Faber-Boxen. Der amerikanische Hersteller knüpft an alte Erfolge an.

15 Ein Abstecher, der sich lohnt: knapp 20 Minuten von München entfernt kann man das LaMusika System bei Lorenz Martenson hören. Die Entwicklung erfolgt gemeinsam mit Alfred Rudolph von Acapella. Klanglich überragend! Unteres Bild: Im mittleren Rack thront die neue ultimative Endstufe von Martensen. Klanglich ein Überhammer. Preislich leider auch. Steht zwar noch nicht genau fest, wird aber wohl nur für ganz Wenige erschwinglich sein. Das Laufwerk LunaR von Kosmos stand neben der High End im BMW-Haus. Hier lief parallel eine Veranstaltung mit Martion-Hörnern.

16 Living Sound aus Österreich präsentierte neue Boxen (nächste Seite) und Ayon-Elektronik. Oben der CD-Player, darunter die große Vorstufe.

17 Rainer Gläss mit CD-Waschmaschine. Das Pendant für Langspielplatten steht kurz vor der Fertigstellung. Sonics: Joachim Gerhard, einst Chef von Audio Physic, entwickelt wieder für audiophile Kunden... und das ist gut so.

18 Ulla Scheu: eine der wenigen Frauen, die sich als Hersteller in der High End-Szene behaupten können. Die Laufwerke sind auf Wunsch in verschiedenen Farben erhältlich. Erst vor kurzem wurde ein Modell in "Mint" geordert. Gemeinsam stellten Electrocompaniet und Adam-Lautsprecher aus und führten auch vor. Die monumentalen Lautsprecher, The Olympic Sound System, überzeugten aber mehr durch ihre Größe als durch ihren Klang. Das war nicht olympia-reif. Interessant dagegen ist der neue kleine CD- Spieler von Electrocompaniet.

19 Kabelprofi Hans Strassner von HMS: Er empfiehlt die ultimative Stromversorgung Energia Definitiva, die Quelle klarsten Klangs. Übrigens sind die Top-Phonokabel grandios. Finite Elemente, Hersteller hochwertiger Racks, hat das Programm um schicke Designmöbel und um das Lautsprecher- Modul LS erweitert "Multitalent - Hören.Sehen.Wohnen". Die sagenhaften Pagoderacks gibt es in verschiedensten Ausführungen.

20 Gut besucht waren die Workshops auf der High End. Experten erklärten interessierten Besuchern die Zusammenhänge und Grundlagen des guten Klangs. Zweckgemeinschaft: Oktave und Isophon traten gemeinsam an.

21 WOD griff wieder einmal tief in die Taschen: Lautsprecher von Kharma, Midi 1a, und Endstufen von Wavac (schlappe Euro laut Preisschild). Klasse Klang, aber ähnlich gut schon für weniger Geld gehört. WLM und Melody: warmer, schöner Klang. Leider fehlte es an Auflösung. Schwer für Thorens. Der Hersteller sucht den Anschluß an die alten Zeiten der eigenen Legende.

22 Living Audio (Vertrieb von Trigon- Elektronik) hat neue Lautsprecher von I Speak im Programm. Sehen schick aus und klingen gut. Progressive Audio stellte erstmals in einem großen Raum aus, zeigte die Lautsprecher Diabolo und Pearl (Bild) sowie von Furutech ein Gerät, mit dem Kabel behandelt werden. Die Wirkung soll deutlich hörbar ausfallen. Ein Besuch der Vorführung hat sich gelohnt.

23 Ascendo stellte neue Lautsprecher vor: System P Quantum. In gewohntem und sehr bewährtem Zusammenspiel mit der Röhrenelektronik von CAT. Gute Vorführung mit gutem Klang. Ein leider nicht alltägliches Highlight auf der High End Audio Physik führte in 5.1-Kanaltechnik mit Burmesterelektronik vor. Schade, im letzten Jahr gab es noch 2- Kanal-Stereo. War viel interessanter. Ein analoger Dreher mit dem Zeug für eine Legende: der Plattenspieler von Willi Bauer mit einem Arm von Triplanar. Die Laufwerke standen bei Fast Audio, Finite Elemente, Active Audio und und und...

24 Bei B & T Hifi-Vertrieb: der aktuelle Plattenspieler Xerxes 2 von Roksan und die amerikanische, nahezu unbezahlbare Edelelektronik von Boulder. Allerdings gibt B und T den Vertrieb von Roksan auf. Den Service für bislang verkaufte Geräte bietet das Unternehmen weiterhin an. Das war ja nur laut bei Tannoy: kein Wunder bei den Abmessungen der barocken Westminster Royal SE. Tannoy kann aber viel besser klingen als hier in München gezeigt.

25 Avantgarde Acoustic griff in die vollen und führte mit dem großen Lautsprechersystem inklusive Subwoofer vor und stellte auch seinen Vorverstärker vor. Heftiger Sound. Gutes Musikprogramm bei Backes und Müller und gut vorgeführt. Klanglich allerdings kein Reißer: Die Ketten waren wenig liebevoll aufgebaut. Das machte manch ein Konkurrent besser. Backes und Müller-Lautsprecher, besonders die BM 35, können viel mehr. Mit viel Routine: Bei Active Audio (Avalon, Pass) klang es wieder einmal gut. Das analoge Laufwerk stellte Willi Bauer zur Verfügung.

26 Hartmut Janssen von Amazon nimmt künftig den Vertrieb seiner Plattenspieler wieder selbst in die Hand. Gefragt sind besonders die Top- Modelle hier das große Reference-Laufwerk. Insbesondere die Verwendung neuer Materialien soll es laut Janssen noch besser machen. Konnte sich sehen und hören lassen: Behold (Bi-Amping Power-Verstärker BPA ) und Ascendo.

27 Acoustic Solid: Die Reference mit neuem, zum Patent angemeldeten Lager spielte bei Backes und Müller. Audioplan hat neben eigenen Produkten seit Jahren auch Jadis-Elektronik im Programm. Auch hier stimmte die Kette.