DIE FILES DÜRFEN NUR FÜR DEN EIGENEN GEBRAUCH BENUTZT WERDEN. DAS COPYRIGHT LIEGT BEIM JEWEILIGEN AUTOR.

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Dorothea Baumann
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2 Aufgabe 1: The Merseyside Project a) EC ist ein Chemieunternehmen und ein Hauptproduzent von Polypropylen. Der vielfältig anwendbare Stoff wird in Merseyside und in Rotterdam produziert. Aufgrund der weltweiten Rezession in der Chemieindustrie und dem Rückgang des Earnings per share steht EC von Seiten der Investoren unter Druck. Im Management steht ein Projekt in Merseyside zur Diskussion, welches ein energiesparenderes und verbessertes Produktionsverfahren zum Ziel hat. Dadurch werden Kostenvorteile und verbesserte Wettbewerbskraft angestrebt. Folgende Massnahmen sind geplant: (1) Verbesserungen in der Polypropylen-Produktion; (2) Fahrzeug- Tankanlagen werden umplatziert und modernisiert; (3) Überholung des Polymerisations-Tanks; (4) Renovation der Mischanlagen. Die Investitionen betragen 7' und das Werk muss für 60 Tage geschlossen werden. Dies kann zu Kundenverlust an die Konkurrenz führen. Der Work-In-Process Bestand muss erhöht werden. Im Gegenzug wird ein um 7% erhöhter Output erwartet, die Energiekosten vermindert, die Umsatzmarge von 11.5% auf 12.9% und die jährliche EPS um erhöht. b) Die Erhöhung des Work-in-Process Bestandes, welches das Merseyside-Projekt mit sich bringen würde, führt zu einer Reduktion des NPV. Die einmalige Erhöhung entspricht einer Investition und ist notwendig für die Projektrealisation. Der Cash Outflow fällt zu Beginn des Projekts an und entspricht 3.0 % der Kosten der produzierten Güter im ersten Jahr. c) Auswirkungen einer sog. Kannibalisierung (negative Synergien) müssen berücksichtigt werden. Bei Annahme des Projekts kann Merseyside dank kostengünstigerem und effizienterem Verfahren Polypropylen billiger anbieten, was einen Kundenzuwachs zur Folge haben kann. Dabei zählt sicher auch der Standort Rotterdam, neben den sieben Hauptwettbewerbern, zu den Geschädigten. Die Umsatzeinbussen in Rotterdam sind also eine direkte Folge des Projekts. Der Umsatzverlust muss als Cash Outflow in der Projektbewertung einberechnet werden. Kosten, welche durch eine geringere Produktionsmenge gespart werden können, werden dem Projekt als Cash Inflow zugerechnet. d) Bereits getätigte Ausgaben, sog. Sunk Costs, dürfen nicht in die Bewertung miteinfliessen. Sie müssen unabhängig von der Durchführung des Projekts beglichen 1

Im Management steht ein Projekt in Merseyside zur Diskussion, welches ein energiesparenderes und verbessertes Produktionsverfahren zum Ziel hat.

3 werden. Relevant für die Bewertung bzw. für die Entscheidung für oder gegen ein Projekt sind nur aktuelle und zukünftige Cash In- und Outflows. Ebenso werden keine Kosten von Leistungen, welche in der Vergangenheit bezogen aber erst in der Zukunft bezahlt werden, in die Bewertung aufgenommen. Somit werden für die Bewertung nur die Kosten von GBP für die zusätzlichen Studien berücksichtigt. e) EC verwendet eine degressive Abschreibungsmethode, die double-decliningbalance method of depreciation (zu Beginn wird das Zweifache des linearen Abschreibungsbetrags benutzt, danach wird auf lineare Abschreibung umgestellt). Dies bedeutet, dass während den ersten 10 Jahren degressiv und in den letzten 5 Jahren linear abgeschrieben wird. Da bei degressiven Abschreibungsmethoden am Anfang schneller abgeschrieben wird als bei der linearen, sind die durch die Abschreibung bedingten Steuereinsparungen zu Beginn des Projekts höher. In den letzten Jahren sind die Abschreibungsbeträge bei einem degressiven Verfahren geringer als bei einem linearen. Deshalb wechselt EC in den letzten 5 Jahren auf das lineare Verfahren, um wiederum höhere Steuereinsparungen zu erhalten. Somit fällt der NPV höher aus, als wenn z.b. nur degressiv oder nur linear abgeschrieben wird. f) Die Tanklastwagen müssten ohne Projekt im Jahre 1994 bezogen werden ( 200'000), da die Transportkapazität sonst nicht mehr ausreichen würde. Wenn das Projekt angenommen wird, würde die Investition um 2 Jahre vorgezogen. Diese Kosten zählen also nicht zu den marginalen Cash Flows. Aus diesem Grund sind nur die Opportunitätskosten für das Projekt relevant. Diese bestehen aus entgangenen Zinsen während 2 Jahren auf 200'000, diskontiert auf den PV (diese werden als Cash Outflow in die Bewertung aufgenommen). Dadurch wird der NPV gesenkt. Gleichzeitig werden in den Jahren 1992 und 1993 zusätzliche Abschreibungen in der Höhe von 200'000 verursacht (diese werden als Cash Inflow gehandhabt). Dadurch wird der NPV erhöht. g) Der Vorschlag der Einbindung des EPC Projekts scheint eigennützig zu Gunsten von Mulvaney zu sein. Er versucht, sein Projekt mit einem negativen NPV (!) mit dem positiven NPV des Merseyside Projekts zu kaschieren. Dies ist aus unserer Sicht jedoch nur eine Scheinlösung, da der negative NPV seines Projekts immer noch weiterbesteht. Es handelt sich dabei um eine unzulässige Quersubvention. Ebenso wer- 2

Somit werden für die Bewertung nur die Kosten von GBP 200 000 für die zusätzlichen Studien berücksichtigt.

4 den 3 der 4 Kriterien der EC Ltd. für die Durchführung von Projekten nicht erfüllt. Weiter begründet er sein Anliegen damit, dass man zum jetzigen Zeitpunkt in das EPC Projekt investieren soll, um am Ende der Rezession an der Spitze der Branche mitmischen zu können. Dem setzen wir entgegen, dass Mulvaney den NPV mit aktuellen Preisen und Mengen berechnet hat. Um eine bessere Entscheidungsgrundlage zu haben ist es sinnvoller, den NPV anhand von Zukunftsschätzungen zu berechnen. Zudem weist Mulvaney darauf hin, dass bei einer Nicht-Investition der Bereich in drei Jahren geschlossen werden müsse, was zu einer Entlassungswelle führe. Damit argumentiert er auf einer emotionalen Ebene. h) Der Grundgedanke ist, dass man im Falle einer Inflation heute mit einer Menge Geld mehr kaufen kann als mit der gleichen Menge in einem Jahr. Der Analyst der Treasury Abteilung spricht dabei die Thematik der Fischer-Gleichung an. Sie bezeichnet die nominale Rendite, welche nötig ist, um den Investor für die Inflation und den Zeitwert des Geldes zu entschädigen. Dem gegenüber steht die reale Rendite, welche nur den Zeitwert des Geldes (ohne Inflation) berücksichtigt. Der NPV von geschätzten realen Cash Flows diskontiert mit einem realen Diskontsatz ist gleich dem NVP von nominalen Netto Cash Flows, welche mit dem nominalen Diskontsatz diskontiert werden. Hawkins geht also korrekt vor bzw. die Konsistenz ist erfüllt, wenn er für seine Berechnungen den nominalen Diskontsatz von 13% nimmt anstatt den realen Diskontsatz von 9%, da er als Grundlage für die Bewertung die nominalen Netto Cash Flows benutzt. Zudem macht der Analyst einen Rechenfehler bei der Berechnung des realen Zins. Dieser beträgt nämlich (1+0.13) / (1+0.04) = 8.65%. i) Zu den marginalen Cash Flows zählen nur solche Kosten, welche durch das neue Projekt zusätzlich verursacht werden. Dieser Grundsatz muss auch für die Bewertung der Gemeinkosten berücksichtigt werden. EC berechnet für die Gemeinkosten jedoch einfach mit 3.5% des Buchwertes der für das Projekt angeschafften Vermögenswerte. EC begründet dies damit, dass ein Projekt so erfolgreich sein sollte, dass es einen Teil der Unternehmensgemeinkosten tragen kann. Diese Methode ist daher nicht sinnvoll, weil sie keine Unterscheidung darin macht, welche Gemeinkosten zusätzlich anfallen und welche nicht. Da nicht jedes Projekt gleich viele Gemeinkosten zusätzlich hervorruft ist es mit dieser Methode nicht mögliche Projekte miteinander zu vergleichen. Solche, die wenig Gemeinkosten verursa- 3

Dem setzen wir entgegen, dass Mulvaney den NPV mit aktuellen Preisen und Mengen berechnet hat.

5 chen, werden tendenziell zu hoch, solche mit hohen Gemeinkosten tendenziell zu tief bewertet. 4

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