Marius Greuèl. Abschlussbericht - Erfahrungen aus regionalen Umsetzungsstrategien der beteiligten EU-Mitgliedsländer mit Blick auf die Regelversorgung
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- Manuela Braun
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1 Abschlussbericht - Erfahrungen aus regionalen Umsetzungsstrategien der beteiligten EU-Mitgliedsländer mit Blick auf die Regelversorgung Marius Greuèl DG Telemed 5. Nationaler Fachkongress Berlin 7. November 2014
2 Vorbemerkung Gutachten, Seite : "Der Nutzen des Einsatzes dieser Technologien muss somit differenziert betrachtet und in qualitativ hochwertigen Studien belegt werden. Wootton (Wootton 2012) analysierte 22 systematische Reviews und 141 randomisierte, kontrollierte Studien zur Evaluation verschiedenster Verfahren der Telemedizin bei Patienten mit Hypertonie, Herzinsuffizienz, Asthma, COPD oder Diabetes mellitus. 73 % der Studien berichten signifikant positive Effekte der telemedizinischen Intervention auf den jeweils gewählten Zielparameter, 26 % keinen Effekt und nur 1 % (zwei Studien) eine negative Auswirkung. Es ließen sich keine Unterschiede zwischen den Arten der Intervention nachweisen: Das apparativ aufwendigere Telemonitoring war beispielsweise nicht besser als strukturierte, regelmäßige Telefonkontakte. Viele Studien sind von niedriger methodischer Qualität und es wird ein starker Publikationsbias vermutet, d. h. negative Ergebnisse wurden vermutlich seltener publiziert. Die mangelhafte Qualität sowie die Heterogenität der Studien sowohl im Hinblick auf die Interventionen als auch die evaluierten Outcomes gestatten bislang noch keine Aussage zum Nutzen der Telemedizin allgemein bei chronischen Krankheiten." 2
3 Vorbemerkung Gutachten, Seite : Viele Studien sind von niedriger methodischer Qualität und es wird ein starker Publikationsbias vermutet, d. h. negative Ergebnisse wurden vermutlich seltener publiziert. Die mangelhafte Qualität sowie die Heterogenität der Studien sowohl im Hinblick auf die Interventionen als auch die evaluierten Outcomes gestatten bislang noch keine Aussage zum Nutzen der Telemedizin allgemein bei chronischen Krankheiten." 3
4 Vorbemerkung Und weiter: "In einem Meta-Review stellten Purcell et al. (Purcell et al. 2014) fest, dass der Einsatz von Telemonitoring bei Hypertonie zu einer Zunahme der Medikationsadhärenz und einer besseren Einstellung des Blutdruckes führen kann; ein Einfluss auf patientenrelevante Endpunkte ist jedoch nicht belegt. Für Herzinsuffizienz fand sich insgesamt ein positiver Effekt auf die Mortalität, Lebensqualität, Häufigkeit von Hospitalisierungen und eine Reduktion der Kosten. Wie die Autoren dieses Meta-Reviews selbst betonen, liegt die Schwäche dieser Synthese in der Diversität der Interventionen, von Telefonkontakten bis hin zur kontinuierlichen Übertragung physiologischer Parameter und einer ärztlichen 7- Tage-/24-Std.-Bereitschaft, wie auch in der Metaanalyse von Wooton (Wooton 2012) hervorgehoben wurde." 4
5 4 Erfolgsgrundsätze für den Transfer von Modellprojekten in die Regelversorgung aus Sicht von Pflegewerk 1. Methodisches Design 2. Cluster Cluster - Cluster 3. Sicherung des Rekrutierungspotenzials 4. Zeitnahe Transferstrategie 5
6 Inhalte 1. Das Projekt 2. Methodisches Design 3. Ergebnisse (Auszüge) 4. Transfer 6
7 2. Das Projekt Erprobung von Telemonitoring für chronisch Kranke aller Altersgruppen und Umsetzung im Rahmen der nationalen Regelfinanzierung Potenzial: Insgesamt wurden Patienten in 9 Ländern in einer randomisierten Studie eingebunden; 9 Cluster für CHF, Diabetes und COPD für unterschiedliche Langzeit- und Kurzzeitinterventionen. Projektdauer: Projektentwurf 2008, 1. Konsortium 2010 Projektzeitraum: 30 Monate bis davon 12 Monate Beobachtungszeitraum Projektvolumen: 14 Mio. 7
8 2. Das Projekt Beteiligung von 9 Ländern: Norwegen Finnland Schweden Dänemark Deutschland Österreich Spanien Italien Griechenland Aufsichtsbehörde: Bundesministerium für Gesundheit Partner Land Berlin: Technologiestiftung Berlin 8
9 2. Das Projekt Zielsetzung des Projekts: Kosteneffektivität /Versorgungsqualität (Scientific board) Added value von Tele-Healthcare (Telecoaching) im Vergleich zu usual care Systemforschung (EHTEL) Vergleich der Implementierungserfahrungen zwischen den europäischen Partnern Standardisierung (Continua) Entwicklung von Versorgungs-und Technologiestandards 9
10 2. Das Projekt Testfeld in Deutschland Patienten bei 650 Patienten als Studienteilnehmer Pflegewerk als deutscher Projektpartner in Berlin 650 Patienten mit COPD und Diabetes Davon 250 Patienten in Kontrollgruppe Die Rekrutierung erfolgt randomisiert und single blinded. Telemonitorisch wurden dabei die Vitaldaten von 400 Patienten erfasst. 10
11 2. Das Projekt Genereller Lösungsaufbau Problem der proprietären Systemlösung 11
12 2. Das Projekt Übersicht der Vitalsensoren Blood pressure Weight scale Pulsoxymeter/SPO2 Asthma Monitor Glucometer Smartphone basierte Datenübertragung 12
13 2. Das Projekt Elektronische Patientenakte (epa) Webbasierte Telemonitoring- Plattform, die Messwerte speichert, graphisch aufbereitet und analysiert. Personen/ Patientenmanagement Automatische Benachrichtigung über Veränderungen des Gesundheitszustandes bzw. Verletzung bestimmter Messwertgrenzen (auch Tendenzalarm). Automatisches Versenden von Reports, AIS-Integration als Link. 13
14 Inhalte 1. Das Projekt 2. Methodisches Design 3. Ergebnisse 4. Transfer 14
15 2. Methodisches Design Trial Protocol (MAST Multidisziplinäres Assessment für Telemedizin) 15
16 2. Methodisches Design Trial Protocol Messdaten Secondary Outcome Primary Outcome standardisierte Befragungen Vitaldaten Clinical/economic impact indicators SF 36: Statuserhebung hinsichtlich Lebensqualität Befragung der Anwender hinsichtlich Usability Untersuchung der gesundheitsökonomischen Effekte 16
17 2. Methodisches Design Relevante Indikatoren Clinical/economic impact indicators Number of hospitalisation episodes Average length of stay in hospital Number of GP and specialist consultations Number of accesses to Emergency Rooms Number of falls Number of femur fractures Number of temporary transfers to elderly or nursing homes for respite care Number of permanent transfers to elderly or nursing homes Rate of survival 17
18 2. Methodisches Design Comparison: Intervention and Control Group 18
19 Inhalte 1. Das Projekt 2. Methodisches Design 3.Ergebnisse (Auszüge) 4. Transfer 19
20 3. Ergebnisse (Auszüge) Bereich Ergebnisse Hinweise Klinische Wirksamkeit Lebensqualität verschlechtert sich in keinem Piloten Signifikante Reduzierung der VWD in einigen Piloten (Berlin 30%) Generell Verringerung der Mortalität Statistisch sig. Verbesserung Hba1c Senkung der Depressivität und leichte aber statistisch nicht signifikante Steigerung der Lebensqualität in einigen Piloten Patientenansichten Keine Einschränkungen durch TM Sicherheitsgefühl erhöht Geringe Sorge um Verlust vertrauter medizinischer Bezugspersonen Wirtschaftliche Aspekte Divergenz: Kostensenkung von 41% und Kostensteigerung von 163% beim Einsatz von Telemedizin Durchschnittlich 20% höhere Patientenkosten gegenüber Kontrollgruppeliegen als die Patientenkosten in der Kontrollgruppe. Berlin Trial: Absenkung um 34% durch niedrige Investitionskosten Durchschnittlich: 600,- 20
21 3. Ergebnisse (Auszüge) Die Pilotstudien in Renewing Health ergaben keine signifikante Reduzierung der Patientenkosten für alle Pilots, wie zu Beginn des Projekts erwartet worden war. Das könnte viele Gründe haben: Das randomisierte Design 3. Die Ausreifung der Maßnahmen 4. Der kurze Zeitrahmen 5. Die Investitionskosten für telemedizinische Leistungen 6. Unzureichende organisatorische Veränderung 7. Ausschluss maßgeblicher Patientengruppen 21
22 3. Ergebnisse (Auszüge) Durchschnittliche mediane SUTAQ-Subskalenwerte für die COPD- Studien 3 und 12 Monate nach dem Beginn der telemedizinischen Maßnahme Durchschnitt der Studienmediane Subskala 3 Monate 12 Monate Bessere Versorgung 4,80 5,20 Bessere Erreichbarkeit 4,74 4,83 Privatsphäre und Unbehagen 2,12 1,65 Bedenken zum Pflegepersonal 2,07 2,17 Set als Ersatz 2,96 2,52 Zufriedenheit 5,06 6,0 22
23 Inhalte 1. Das Projekt 2. Methodisches Design 3. Ergebnisse 4.Transfer 23
24 4. Transfer Technologie Internationale Entwicklungen Bis 2012: flächendeckender Austausch eines Mindestdatensatzes einschließlich medizinischer Vitalwerte ohne Medienbrüche (Interoperabilität) Bis 2015 Zertifizierung von interoperablen Systemlösungen Gesundheitsmanagement Bis 2015 freier Zugang für alle Bürger zu den persönlichen Gesundheitsdaten (elektronische Gesundheitsakte) Bis 2020 Einführung einer flächendeckenden telemedizinischen Infrastruktur in allen Mitgliedsstaaten DG Telemed Berlin
25 4. Transfer Weiterführung über New pilots funded by ICT PSP New pilots funded from other sources Sources of funding Existing RENEWING HEALTH partners Pathology Scotland (UK) Basque Country (ES) Wales (UK) Southern Norway (NO) Northwest Moravia (CZ) Slovenia (SL) Campania (IT) Calabria(IT) Nord Pas De Calais (FR) Galicia (ES) North. Norway South Karelia Central Greece Berlin Total DM COPD CHF HTN Total DG Telemed Berlin 2014
26 4. Transfer
27 4. Transfer Sicht der Krankenkassen I 27
28 4. Transfer Sicht der Krankenkassen II 28
29 4. Transfer BVA Integrierte Versorgung gem. 140 a-d SGB V 23 IV-Verträge für Telemedizin aufgrund der fehlenden Richtlinienkonformität durch das BVA gekündigt. Lösung 1: Kassen müssen wieder ausweichen auf 43 SGB V, Satzungsleistungen, oder eigene Projekte mit Vertragsverhandlung Lösung 2: Warten auf die Deregulierung des BVA durch den Gesetzgeber, was im Koalitionsvertrag angekündigt ist! 29
30 4. Transfer Richtlinie nach 63 Abs. 3c SGB V Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses über die Festlegung ärztlicher Tätigkeiten zur Übertragung auf Berufsangehörige der Alten-und Krankenpflege zur selbständigen Ausübung von Heilkunde im Rahmen von Modellvorhaben nach 63 Abs. 3c SGB V Beispiele: Maßnahmen: Prozesssteuerung und Durchführung : - Monitoring der Risikowerte/-profile (u.a. Blutdruck; BMI, Bauchumfang, Laborwerte etc.) - Monitoring der (nicht) medikamentösen Interventionen (u.a. Bewertung der Selbstmanagementfähigkeiten/ Compliance; u.a. der Hilfebedarfe der - Patientenmanagement, Casemanagement, Überleitungsmanagement, Bedarfserfassung, Beschaffung zur Fortführung der klinischen Diagnostik, Therapie und Indikation 30
31 Thank you for listening! Contact Marius Greuèl Mail:
32 2. Methodisches Design Bedarfsgerechte Implementierung innerhalb der Versorgungsstufen Kernbereiche des Trägers 32
33 2. Das Projekt Netzleitstelle und medizinisches Servicecenter 33
34 HIS Lösungsspektrum Das EU-Projekt RENEWING HeALTH HEALTH EBS Member-Meeting 2013 Oestrich-Winkel, 6. Juni
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