VOM INFORMATIONS- ZUM WISSENSMANAGEMENT: DIE WISSENSPLATTFORM NACHHALTIGES LANDMANAGEMENT
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- David Schuster
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1 VOM INFORMATIONS- ZUM WISSENSMANAGEMENT: DIE WISSENSPLATTFORM NACHHALTIGES LANDMANAGEMENT Thomas Weith, David B. Kaiser 7. Dresdner Flächennutzungssymposium, Dresden, 6. Mai 2015
2 Gliederung Forschungsstand Einführung in Informations- und Wissensmanagement Integriertes Wissensmanagement im Nachhaltigen Landmanagement Die Wissensplattform Nachhaltiges Landmanagement Schlussfolgerungen Literatur Diskussion 2
3 Forschungsstand von Planungsunterstützungssystemen Anfänge: die Entwicklung computer-basierter Informationstechniken und komplexer Raumplanungs- und Raumentwicklungskonzepte führten zu PSS (Planning Support System) 1960er 1970er 1980er 1990er PSS bieten Management von Wissensbeständen; generelle Verbesserung von Planung (te Brömmelstroet 2013) interaktive und partizipative Prozesse im Umgang mit nicht routinemäßigen, schlecht strukturierten Entscheidungen (Klostermann 1997) Bisher: Spatial Decision Support Systems (SDSS) herrschen in der Planungspraxis vor (Projektmanagement & GIS) elektronische Datenverarbeitung (EDV) Management- Informationssystem (MIS) Entscheidungsunterstützungssysteme (DSS) Planungsunterstützungssysteme (PSS) Umfassende PSS sind bisher ungenügend in die Praxis implementiert zu komplex und unflexible + Akteursperspektive kaum reflektiert 3
4 Wissensmanagement-Konzepte Informations-/ Wissensmanagementsysteme in der Raumplanung: Verkehrsplanung (te Brömmelstroet & Bertolini 2008) Partizipative PSS (Evers & Hofmeister 2010) Integrierte Stadtinformationssysteme (Rubenstein-Montano 2000) online-basierende Diskussionsforen (Rinner et al. 2008) 4
5 Informations- und Wissensmanagement Wer besitzt welche Form von Wissen / Wissensarten? Informationsmanagement Wissensmanagement IT-Lösungen ZEICHEN DATEN + Syntax Spezifische Einzellösungen INFORMA- TIONEN + Bedeutung WISSEN + Vernetzung (Kontext, Erfahrungen, Erwartungen) Wissensorientierte Unternehmensführung Professionelle Wissensorganisation HANDELN + Anwendung + Motivation KOMPETENZ (KÖNNEN) + richtig handeln WETTBEWERBS- FÄHIGKEIT + Einzigartigkeit, besser als andere Personenunabhängige Ressource Personenabhängige Ressource Abbildung 1: Wissenstreppe nach North (2011), verändert 5
6 Wissensdimension Wie kann implizites (personengebundenes) Wissen in explizites Wissen transferiert werden? SEKI-Modell (Sozialisation, Externalisierung, Kombination und Internalisierung) beschreibt einen dynamischen Transformationsprozess zwischen expliziten und impliziten Wissen auf verschiedenen Ebenen (Nonaka & Takeuchi 1995) Organisationaler Lernzyklus Methoden: Moderation ( unterstützt die Interaktionen zwischen den Beteiligten im Arbeits- und Problemlösungsprozess) Online-basierende Communities of Practice (CoP) modernes Wissensmanagement-Werkzeug (Wenger 2000) 6
7 Flächenmanagement? Wissensmanagement 7
8 Flächenmanagement & Wissensmanagement Richtlinie zur Schaffung einer gemeinsamen Geodateninfrastruktur in der Europäischen Gemeinschaft (INSPIRE) Ziel: INSPIRE sollte die Entscheidungsfindung in Bezug auf politische Konzepte und Maßnahmen, die direkte oder indirekte Auswirkungen auf die Umwelt haben können, unterstützen. für die Festlegung und Durchführung einer gemeinschaftlichen Umweltpolitik werden Informationen, einschließlich Geodaten, benötigt [ ] zur Umsetzung muss eine Koordinierung zwischen Nutzern und Anbietern der Informationen gegeben sein, damit Informationen und Kenntnisse aus verschiedenen Sektoren kombiniert werden können. Schnittstellen zwischen Flächenmanagement und Informations-/ Wissensmanagement sind vorhanden 8
9 Integriertes Wissensmanagementsystem im Nachhaltigen Landmanagement Ko-Produktion von Wissen und robusten Entscheidungsgrundlagen innerhalb der Community of Practice Intermediäre organisationaler Lernzyklus Neue Ideen science-push Strategie Reflexion Wissensanbieter Wissensnachfrager Double-Loop- Lernen demand-pull Strategie Triple-Loop- Lernen Tiefenprüfung Innovationen/ Systemlösungen Ko-Produktion von Wissen Abbildung 2: Integriertes Wissensmanagementsystem im Nachhaltigen Landmanagement; Quelle: eigene Darstellung - Icons von Double-J Design ( Lizenz: CC Attribution 4.0 9
10 Die Wissensplattform Nachhaltiges Landmanagement Internet-basierte Wissensplattform Unterstützung und Entwicklung von Wissenstransferaktivitäten der Verbundprojekte innerhalb der Fördermaßnahme Nachhaltiges Landmanagement Konzeptionelles Design der Plattform in Anlehnung an Web 2.0 Konzept und Social Software Anwendungen, wie das der Communities of Practice (CoP) Die Plattform soll die Möglichkeiten zum Wissensaustausch und Wissenstransfer zwischen allen Beteiligten befördern Mit der Wissensthek und dem Forum wird das entwickelte Informations- und Wissensmanagement umgesetzt; der kategoriengestützte Zugang zu den Wissensbeständen wird durch kategorien-spezifische Schlagwörter ergänzt 10
11 Wissensthek 11
12 Wissensthek kollaboratives Tagging System 12
13 Wissensthek 13
14 Forum 14
15 Die Wissensplattform Nachhaltiges Landmanagement Hauptfunktion der Wissensthek: Möglichkeit zum Wissensaustausch, Wissenstransfer und dabei zur Ko-Produktion von Wissen innerhalb der Community of Practice Jeder registrierte Nutzer ist berechtigt, die Forschungsprodukte (z.b. Artikel, Video oder Bild) in die Wissensthek hochzuladen, um die Ergebnisse für die gemeinsame Nutzung jeder interessierten Person zur Verfügung zu stellen Mitglieder werden aufgerufen, ihre hochgeladenen Produkte mit Schlagwörtern zu taggen bzw. indexieren Zusatz: integrative Kommunikationsplattform (Forum), die mit dem Uploadbereich der Wissensthek verknüpft ist, um Diskussionen und somit die Ko-Produktion von Wissen bezüglich der hochgeladenen Produkte zu ermöglichen 15
16 Die Wissensplattform Nachhaltiges Landmanagement Herausforderungen für PSS sollten so gestaltet werden, um interaktive, integrative und partizipative Prozesse im Umgang mit nicht routinemäßigen, schlecht strukturierten Entscheidungen zu unterstützen (Klostermann 1997) müssen besonderes Augenmerk auf langfristige Probleme und strategischen Fragen und explizit vereinfachte Gruppeninteraktion und Diskussionen legen Urban (Clarke 1990, vs. zitiert rural? in Geertman and Stillwell 2004) sollen in der Regel eine kurzfristige Politikgestaltung durch außenstehenden Individuen und Organisationen unterstützen (Clarke 1990, zitiert in Geertman and Stillwell 2004) sollen personengebundenes (implizites) Wissen in personenunabhängiges (explizites) Wissen transferieren sollen Nuremberg1490 den Prozess des gemeinsamen Lernens und der ( Wissenskoproduktion managen und vereinfachen Angewandte Problemlösungsansätze Die Ko-Produktion von Wissen über die Wissensplattform (Wissensthek und Forum) Die Community of Practice (CoP) innerhalb der Wissensplattform Der freie Zugang (Open Access) zu sämtlichen Inhalten der Wissensthek und Forum Der organisationale Lernzyklus (Double- und/oder Triple-Loop-Lernen) innerhalb der CoP der Wissensthek und Forum Die Intermediäre der Wissensplattform 16
17 Schlussfolgerungen und Diskussion Ein integriertes Informations- und Wissensmanagement mit Hilfe einer web-basierten Community of Practice eröffnet Möglichkeiten einer im Planungskontext adäquaten Partizipation von Beteiligten Der Wissensplattform Nachhaltiges Landmanagement fehlt jedoch die Handhabung mit Geodaten sowie die Implementation komplexer GIS-Modelle Schulterschluss von Informations- und Wissensmanagement in der Planungsforschung und Planungspraxis 17
18 Literatur Evers, M. & Hofmeister, E. (2010): Flächenpolitik durch nachhaltige, geschlechtergerechte Stadtentwicklung und partizipative Planung Gender Mainstreaming als Strategie der Flächenvorsorge Konzepte und mögliche Instrumente. Raumforschung und Raumordnung, 68(1), Geertman, S. & Stillwell, J. (2004): Planning support systems: an inventory of current practice. Computers, Environment and Urban Systems, 28(4), Richtlinie 2007/2/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 14. März 2007 zur Schaffung einer Geodateninfrastruktur in der Europäischen Gemeinschaft (INSPIRE) Kaiser, D.B., Köhler, T. & Weith, T. (2012): Informations- und Wissensmanagement im Nachhaltigen Landmanagement. In: N. Kahnwald and T. Köhler (Hrsg.): Communities in New Media: Virtual Enterprises, Research Communities and Social media Networks. TUDpress, Dresden, Klosterman, R. E. (1997): Planning Support Systems: A New Perspective on Computer-Aided Planning. Journal of Planning Education and Research, 17(1), Nonaka, I. & Takeuchi, H. (1995): The knowledge-creating company: How Japanese companies create the dynamics of information. New York: Oxford University Press. North, K. (2011): Wissensorientierte Unternehmensführung: Wertschöpfung durch Wissen, (5. aktualisierte Auflage). Wiesbaden: Gabler Verlag. Rinner, C., Keßler, C. & Andrulis, S. (2008): The use of Web 2.0 concepts to support deliberation in spatial decision-making. Computers, Environment and Urban Systems, 32(5), Rubenstein-Montano, B. (2000): A survey of knowledge-based information systems for urban planning: moving towards knowledge management. Computers, Environment and Urban Systems, 24(3), te Brömmelstroet, M. (2013): Performance of Planning Support Systems: What is it, and how do we report on it? Computers, Environment and Urban Systems, 41, te Brömmelstroet, M. & Bertolini, L. (2008): Developing land use and transport PSS: Meaningful information through a dialogue between modelers and planners. Transport Policy, 15(4), Wenger, E. (2000): Communities of Practice and Social Learning Systems. Organization, 7(2),
19 VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT! SIE HABEN ANTWORTEN UND/ODER FRAGEN? dann besuchen Sie uns doch im Web und diskutieren mit: Kontaktdaten: Prof. Dr.-Ing. Thomas Weith Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung Institut für Sozioökonomie 19
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