Herzlich Willkommen. Pharmakologische Besonderheiten in der Notfallmedizin
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- Kristian Holtzer
- vor 6 Jahren
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1 Praktische Pharmakotherapie im Notfalldienst Karl Peter Ittner Anästhesiologe, Klinischer Pharmakologe Klinik für Anästhesiologie (Prof. Dr. B. Graf) Universitätsklinikum Regensburg Herzlich Willkommen Pharmakologische Besonderheiten in der Notfallmedizin Interaktives Seminar K. P. Ittner, Anästhesiologe, Klinischer Pharmakologe, Uni Rgb J. Koppenberg, Anästhesiologe, Scuol, Schweiz U. Rothe, Apotheker, Universitätsklinikum Regensburg 1
2 Es scheint alles klar zu sein! 2
3 Prinzip einer Pharmako- Therapie Fall 1 Sie reanimieren Weibl. Pat. 42J., 170 cm, 65 kg Anamnese: Asthma nach 10 min. noch kein Erfolg 3
4 Fall 1 Sie reanimieren Weibl. Pat. 42J., 170 cm, 65 kg Anamnese: Asthma 4
5 Diagnose: Pneumothorax! 2. Fall Hausarztbesuch im Juli (30 C im Schatten), Angehörige berichten: Opa Opa liegt im Garten und wird nicht richtig wach, männl. Patient 76 Jahre Temperatur: 39,8 C Blutdruck: 160/80, HF 140, etwas unregelmäßig,, g g tastbar 5
6 Diabetes nicht vergessen 6
7 Situation Fall 3 55-jähriger Patient mit bekannten Alkoholproblemen kommt in eine Allgemeinarztpraxis wegen Knieschmerzen beginnt plötzlich im Wartezimmer generalisiert tonisch-klonisch zu krampfen, Sprechstundenhilfe verständigt Ärztin/Arzt 7
8 THIAMIN: hier sehr wichtig! 8
9 Situation Fall 4 Sie werden 2 Häuser weiter zu einer 34- jährigen Patientin als Allgemeinarzt wegen eines Wespenstichs gerufen Puls etwa 135/min, schwach tastbar, Atemnot, beginnende generalisierte Urticaria 9
10 10
11 Situation Fall 5 Sie werden als Notdienst zu einer 65 jährigen Frau (bekannte Hypertonie, eingestellt mit ACE Hemmer) mit starkem Schwindel und Übelkeit gerufen RR: 245/130 mm Hg, Drehschwindel, Übelkeit, teilweise verschwommenes Sehen, intermittierend Druckschmerz li. pectoral 11
12 Ittner, K.P. (2006): Hypertensiver Notfall. AINS (5): Ittner, K.P. (2006): Hypertensiver Notfall. AINS (5):
13 Situation Fall 6 In eine Praxis kommt ein 35-jähriger Patient gehumpelt. Er sei gestürzt und habe jetzt starke Schmerzen in seinem rechten Unterschenkel Bei der Palpation der Tibia stellen man eine Crepitatio fest, der Pat. schreit auf Er habe nun massive Schmerzen (VAS 6-7 ) und bittet um ein Schmerzmittel Er bekommt 2,5 g. Metamizol i.v., wird danach benommen, der Blutdruck ist nur noch sehr schwach tastbar 13
14 14
15 REGELN? Der ärztliche Einsatz von Arzneimitteln ist in den Arzneimittel-Gesetzen nicht beschrieben. Das Gesetz konzentriert sich auf Herstellung und Zulassung. Die Verschreibung selbst wird dem Arzt im Rahmen seiner Therapiefreiheit überlassen. Unter Umständen muss sogar eine Off-Label-Verschreibung erfolgen, nämlich dann, wenn es die einzige vorhandene Möglichkeit zur Behandlung ist. 15
16 MPG hat REGELN! MEDIKAMENTE und SICHERHEIT 16
17 Fall 7 Ärztlicher Notdienst (unter starkem Zeitdruck durch viele Patienten) wird wegen Schwellung der Lippen sowie einer Gesichts- und Schleimhautrötung gerufen Verordnet in der Annahme einer unklaren allergischen Reaktion ein orales Antihistaminikum und Prednison i.v. Am nächsten wird die Patientin somnolent, es erfolgt Einweisung ins KH Der Kreislauf wird trotz Vasopressoren und weiterer Behandlung auf der Intensivstation instabil; die Patientin stirbt Es stellt sich nach genauer Anamnese heraus, dass die Patientin wg eines metastasierenden t Rektumkarzinoms k seit einigen i Monaten eine palliative Chemotherapie mit Capecitabin hatte Sie entwickelte zusätzlich einen Herpes Zoster an der Brustwand Ein weiterer Arzt verschreibt Brivudin gegen Herpes Daraufhin entsteht die Schwellung der Lippen sowie Gesichts- und Schleimhautrötung 17
18 "Brivudin und 5-Fluorouracil (oder andere 5- Fluoropyrimidine wie Tegafur oder Capecitabin) dürfen nicht zusammen verabreicht werden. Weiterhin muss zwischen einer Behandlung mit Brivudin und dem Beginn einer Therapie mit 5- Fluoropyrimidin-haltigen Arzneimitteln ein zeitlicher Abstand von mindestens 4 Wochen eingehalten werden. Zukunft? 18
19 Verordnung ohne Interaktionscheck k Notfall durch Medikament(e) 19
20 Individualization of drug therapy Fig. 3.1: factors that determine the relationship between drug dosage and effect (modified from Koch-Weser) 20
21 1849! Wo bleibt die Pharmainnovation? Autofahren ist sicherer geworden! 21
22 Wann kommt das Pharmafahrtraining? Σ Praktische Pharmakotherapie im Notdienst Möglichst DIFFERENZIALDIAGNOSE vor und ev. während einer Therapie! Sorgfältige Medikamentenanamnese (Medikament vielleicht die Ursache???) Nutzen-Risiko-Abwägung für den individuellen Patienten; potenzielle NW, Interaktion antizipieren i i Training der Leitlinien und der Medikamente (Fachinformation!) im Team 22
23 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 23
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