Kernkonflikt Wassermangel in Albert Hughes Endzeitdrama The Book of Eli
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- Gert Kolbe
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1 Kernkonflikt Wassermangel in Albert Hughes Endzeitdrama The Book of Eli Die Kernproblematik in Albert Hughes postapokalyptischer Welt ist die extreme Trockenheit. Die Landschaften sind von trockenem rissigem Boden überzogen und Vegetation ist aufgrund des Wassermangels kaum mehr vorhanden. Den Menschen fehlt es an Trinkwasser und auch Nahrung ist rar, denn an Landwirtschaft ist auf diesem Boden nicht zu denken. Das Handeln der Menschen ist bestimmt von ihrem täglichen Kampf um Trinkwasser. Dieser Kampf, der Kampf ums Überleben, bringt in den Menschen das Schlechteste zum Vorschein. Der Film zeigt einige Situationen, in welchen Menschen durch das Verlangen nach Wasser in kriminelle Verhaltensmuster abrutschen. Ganz nach der Divise: Der Stärkere überlebt. Über den Überlebenskampf hinaus zeichnet der Film auch Charaktere, wie beispielsweise den Bandenboss Carnegie, die den Mangel an der überlebenswichtigen Ressource ausnutzen um Macht über andere zu erlangen. Da stellt sich dem Zuschauer die Frage, ob dieses Verhalten als Reaktion auf eine solche Katastrophe auch in der unserer Welt möglich ist oder ob Hollywood mal wieder überspitzt. Doch noch davor fragt man sich was, wenn überhaupt, in unserer Zeit zu einem so immensem Trinkwassermangel führen kann. Oder gibt es ihn bereits anderswo auf unserer Welt? Eigentlich scheint ein Wassermangel auf dem blauen Planeten, der doch zu ungefähr 70% mit Wasser bedeckt ist, abwegig. Aber von diesem Wasser sind nur 3% für den Menschen genießbares Süßwasser. Davon ist wiederum nur rund ein Drittel Flüssigwasser, denn der größere Teil ist in Gletschern gefroren. Dieser Anteil
2 an Flüssigwasser kann als Trinkwasser dienen, wenn es nicht in zu tiefen Grundwasser-Reservoirs lagert. Die lebenswichtige Ressource ist also nicht im Überfluss vorhanden.
3 Zu Konflikten kommt es deswegen auch heute schon, wenn das Trinkwasser ungleich verteilt ist. In trockenen Ländern sind oft Flüsse die wichtigsten Trinkwasserquellen. Weil sich aber jede Nutzung eines fließenden Gewässers auf ihren weiteren Verlauf auswirkt, kann es zu Konflikten zwischen verschiedenen Interessensgruppen kommen. So führt beispielsweise die Übernutzung der Flüsse in Tadschikistan und Kirgisistan beim Baumwollanbau zu einem Mangel an Wasser in Kasachstan und Usbekistan. Doch nicht nur durch unachtsame Nutzung leiden Menschen unter Wassermangel, oft ist die Kontrolle einer Wasserzufuhr auch ein Druckmittel in kriegerischen Konflikten oder gar Grund für Kampfhandlungen. So besetzte beispielsweise Israel im Sechstagekrieg das Westjordanland und die Golanhöhen, zwei wichtige Orte für die Wasserversorgung. Aus den Golanhöhen wird der See Genezareth gespeist. Eine noch größere Bedrohung stellt die Wasserverschmutzung dar. In unserer industrialisierten Welt werden laut UNESCO täglich zwei Millionen Tonnen Müll ins Wasser eingebracht. Vor allem durch die Landwirtschaft entstehen aufgrund von Pestiziden und Düngemitteln irreparable Schäden für die Ökosysteme der Gewässer. Dabei gelangen Schadstoffe wie Nitrate und Phosphate bis in die Grundwasserschicht. Diese Stoffe sorgen dafür, dass der Sauerstoffgehalt im Wasser aufgrund von Algenbildung extrem sinkt. Außerdem stören die Algen den Lichteinfall ins Wasser, woraufhin Insekten und Muscheltiere, die die Basis der dortigen Nahrungskette bilden, absterben. So ist im Wasser kaum noch Leben vorhanden. Mittlerweile sind bereits 60% der Fließgewässer mit diesen Stoffen versetzt und nur noch 4% der Grundwasservorkommen sind spurenfrei. Doch auch in der Industrie werden Schadstoffe wahllos ins Wasser geleitet. Oft sind dabei unter Schwermetallen, chemischen Substanzen und Kohlenwasserstoffen auch für den Menschen schädliche Stoffe. In Frankreich wurde beispielsweise 2007 ein angsterregender Wert des krebserregenden Stoffes PCB in der Rhône festgestellt. Es lässt sich also feststellen, dass Wassermangel durchaus ein reales Problem darstellt. Jedoch ist es in der heutigen Zeit natürlich nicht auf irgendeine apokalyptische Katastrophe zurückzuführen, sondern vielmehr auf den Umgang der Menschen mit der eh schon raren ungleich verteilten Ressource. Die oben aufgeführten Beispiele zeigen aber, dass der Kampf um Wasser durchaus mit Gewalt und Krieg einhergehen kann, ähnlich der Übergriffe im Film. Auch die gewaltsame Kontrolle von Wasserquellen zur Machtausübung ist nicht aus der Luft gegriffen.
4 Insgesamt lässt sich durchaus sagen das The Book of Eli mögliche Konflikte hinsichtlich eines Wassermangels aufzeigt. Diese Konflikte werden im Film jedoch nicht weitergesponnen und lösen sich scheinbar einfach auf als der Protagonist sein Ziel in einer Region, in der auch Vegetation vorhanden ist, erreicht. Das Thema Wassermangel bleibt in diesem postapokalyptischen Film eher adynamische Nebenproblematik. Die Ungerechte Verteilung des Trinkwassers auf unserem Planeten ist dennoch ein reales Problem. Die weniger entwickelten Länder in Afrika und in Asien haben mit Wassermangel zu kämpfen. Dieser Ressourcenmangel wird durch die zunehmende Bevölkerung noch verschärft. Dabei drückt sich die größte Diskrepanz zwischen diesen Ländern und den westlich geprägten Staaten aus, denn die westlichen Länder haben meist ein humides also feuchtes Klima, importieren aber viele Lebensmittel aus weniger entwickelten Ländern. Für den Anbau dieser Agrarprodukte ist in den trockenen Regionen intensive Bewässerung nötig, dadurch fehlt es der dortigen Bevölkerung an Wasser. Durch den Konsum von diesen Importlebensmitteln steigt der theoretische Wasserverbrauch der Konsumenten. Dieser theoretische Verbrauch an Wasser beim Konsumieren von Produkten gibt den Verbrauch während der gesamten Produktion an und wird virtuelles Wasser genannt. So werden für eine Tasse Kaffee ungefähr 140 Liter Wasser verbraucht. Das virtuelle Wasser wurde eingeführt um die Menschen auf die Problematik hinzuweisen und um sie zu einer Umstellung ihres Konsumverhaltens zu bewegen. Zu empfehlen ist zu diesem Thema ein Internetdienst zum Berechnen des eigenen virtuellen Wasserfußabdrucks.
5 Abschließend lässt sich sagen, dass der Mangel an Trinkwasser regional und auch weltweit eine der größten Herausforderungen an die Menschheit darstellt, die unsere globalisierte Welt mit sich bringt. Die Behandlung dieses Problems erfordert ein hohes Maß an Umsicht und Wahrnehmung der Probleme anderer. Ohne Solidarität und gegenseitige Unterstützung kann man damit nicht umgehen. Zur Berechnung des persönlichen virtuellen Wasserverbrauchs: Zum Weiterlesen: Benutzte Quellen:
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