HYBRIDOPTIMIERTES ANBAUSYSTEM WINTERGERSTE TEIL 2: PFLANZENSCHUTZ HERBST
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- Frieder Vogel
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1 HYBRIDOPTIMIERTES ANBAUSYSTEM WINTERGERSTE TEIL 2: PFLANZENSCHUTZ HERBST
2 TEIL 2: WICHTIGE MAßNAHMEN IM HERBST 1. UNGRAS- UND UNKRAUTBEKÄMPFUNG In Oktobersaaten ist ein deutlich geringerer Ungras- bzw. Unkrautdruck zu erwarten als in Septembersaaten. Dennoch können bereits wenige Pflanzen den Ertrag um 20 bis 30% mindern. Um eine frühzeitige Konkurrenz für das Getreide zu verhindern, ist die Herbizidmaßnahme möglichst im Herbst durchzuführen. Idealerweise sollten dabei Blatt- und Bodenwirkung kombiniert werden. 2. VEKTORENKONTROLLE ZUR VERMEIDUNG VON VIRUSINFEKTIONEN! Jahr für Jahr entstehen immense Schäden durch Virusbefall im Getreide. Damit Sie diesbezüglich keine Überraschungen erleben, sollten Sie Ihre Gerstenbestände unbedingt auf das Auftreten von Blattläusen und Zikaden als Virusvektoren kontrollieren und bei Bedarf mit Insektizidmaßnahmen reagieren. Gerade bei den geringen Saatstärken der Hybridgerste ist es wichtig, Schädigungen und Pflanzenausfälle durch Virusinfektionen zu verhindern. 3. MIKRONÄHRSTOFFE FÜR BESSERE ÜBERWINTERUNG Wintergerste reagiert besonders positiv auf eine ausreichende Versorgung mit Mikronährstoffen. Insbesondere auf Standorten mit hohem ph-wert > 6,5 kann die Blattdüngung mit Mikronährstoffen im Herbst zu einem gesicherten Bestandesaufbau vor dem Winter und zur besseren Überwinterungsleistung der Pflanzen beitragen. Zur Ermittlung des konkreten Bedarfs sind Boden- und Pflanzenanalysen empfehlenswert. 2
3 HERBIZIDEINSATZ Bereits wenige Ungras- bzw. Unkrautpflanzen können den Ertrag um 20 bis 30% mindern! Auf ausreichende Bodenbedeckung des Saatgutes (2-3 cm bei Gerste) achten Keine Behandlungen vor und in Frostperioden (2-3 Tage) Keine taunassen Bestände behandeln Kein Einsatz auf staunassen Böden Nachträgliche Starkniederschläge beeinflussen die Verträglichkeit der Herbizidmaßnahme negativ (direkter Kontakt von Saatgut/Wurzel mit dem Herbizid möglich) 3
4 HERBIZIDEMPFEHLUNG HERBST 2016 * * z.b. Stomp Aqua 1 (3,0 l/ha), Herold SC 2 (0,6 l/ha), Malibu 1 (4,0 l/ha) 4 1 = Registrierte Warenzeichen der BASF AG 2 = Registrierte Warenzeichen der Bayer CropScience
5 SICHERE UNGRAS- UND UNKRAUTBEKÄMPFUNG Sichere Windhalmlösung Enthält Prosulforcarb, den einzigen Wirkstoff der HRAC-Gruppe N wertvoller Baustein im Windhalm- Resistenzmanagement Bekämpft auch Problemunkräuter: Klette, Ausfallraps, Kornblume, Mohn und Storchschnabelarten Sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis auch in Weizen und Roggen Flexibles Gräserherbizid Ideal für den Spät-Herbst langes Applikationsfenster Herbst- und Frühjahrsanwendung sichere Aufnahme des Wirkstoffs Pinoxaden durch schnelle Regenfestigkeit Für erhöhte Wirkungssicherheit mit Bodenpartner kombinieren Keine Nachbaueinschränkung Optimaler Einsatz: BBCH Einsatz ab BBCH 13 5
6 GELBVERZWERGUNGSVIRUS Im Gegensatz zum Gelbmosaik-Virus, der bodenbürtig übertragen und nur durch eine entsprechende Resistenz der Gerstensorten bekämpft werden kann, werden Verzwergungsvirosen durch Insekten übertragen. Das Gersten-Gelbverzwergungsvirus wird dabei durch Blattläuse, das Weizen- Verzwergungsvirus durch Zikaden übertragen. Beiden Schädlingen sollte mit einer gezielten Insektizidmaßnahme entgegen gewirkt werden. So erkennen Sie das Gersten-Gelbverzwergungsvirus (BYDV) Pflanzenwuchs gestaucht und mit sehr starker Bestockung Gelbstreifige/gelbe Blätter von der Blattspitze beginnend Nesterweiser Befall Bei Auftreten der Symptome ist es bereits zu spät! Frühzeitiger Befall führt zu hohen Ertragsverlusten durch Schmachtkörner! 6
7 INSEKTIZIDEINSATZ! Blattläuse und Zikaden* sind die wichtigsten Überträger des Gelbverzwergungsvirus Kontrollieren Sie besonders Flächen in milden Tallagen oder an Waldrändern! Nachbarflächen zu Winterraps oder Mais beobachten Sind ab dem 2-3-Blattstadium ca. 20% der Pflanzen mit Blattläusen befallen, empfehlen wir: Zikade Große Getreideblattlaus Haferblattlaus Bleiche Getreideblattlaus + 21 weitere Blattlausarten großer Wirtspflanzenkreis von BYDV: mehr als 150 Gräserarten! Persistente Übertragung Maisblattlaus Kleine Insekten, großer Schaden! + Blatt- und Bodenherbizide + Blattdünger 12/ * Nach eigenen Erfahrungen werden mit Karate Zeon gleichzeitig auftretende Zwergzikaden der Art Psammotettix alienus miterfasst und damit auch Infektionen mit dem Weizenverzwergungsvirus (WDV) in Gerste und Weizen reduziert.
8 ERSTE ERGEBNISSE: SYNGENTA VIRUSMONITORING BYDV 2016 WDV 2016 Erste Untersuchungen am Ausfallgetreide belegen ein erhöhtes Ausgangsrisiko für Infektionen mit dem Gersten-Gelbverzwergungsvirus durch Blattläuse. Kontrollieren Sie daher Ihre Bestände! Den aktuellen Stand der Untersuchungen online verfolgen unter:
9 VIRUS-SZENARIEN WIE IN VERMEIDEN! Behandelt: 107 dt/ha Enorme Blattlausvermehrung im Herbst 2014 durch anhaltend sommerliche Witterung. Unbehandelt: 64 dt/ha Zunehmender Befallsdruck und frühzeitige BYDV-Symptome bereits im November. Frühsaaten vermeiden (Saat nicht vor ) Ausfallgetreide (grüne Brücken) beseitigen Zuflug kontrollieren Bei Befall rechtzeitig 0,075 l/ha Karate Zeon! 9
10 MIKRONÄHRSTOFFE Wintergerste hat aufgrund geringerer Wurzelatmung und langsamerer Wurzelbildung generell ein schlechteres Nährstoffaneignungsvermögen als andere Wintergetreidearten. Im Herbst reagiert sie daher oft auf Mn-, Cu-, und Zn-Mangel. Mangan Aktiviert das Wachstum und fördert die Bildung von Seitenwurzeln Erhöht Resistenz gegen Frost & Krankheiten Mangelsymptom: Blass- bis gelbgrüne Blätter perlschnurartige Dörrflecken g Mn/ha Bedarf im Herbst Kupfer Unterstützung der Stabilität der Zellwände, Standfestigkeit Mangelerscheinungen v.a. auf stark humosen Böden Mangelsymptom: Einrollen der jüngsten Blätter Weißspitzigkeit frühzeitige Welke g Cu/ha Bedarf im Herbst Zink Beeinflusst Chlorophyllbildung positiv Wesentliche Funktionen bei Zellteilung und Wuchsstoffbildung (Auxin) Mangelsymptom: Aufhellungen zwischen den Blattadern gestauchter buschartiger Wuchs g Zn/ha Bedarf im Herbst 10
11 SPURENELEMENT-GEHALTE VERSCHIEDENER DÜNGER ORGANISCHE DÜNGER Mn Cu Zn Gehalte in g/m³ Rindergülle (4-8% TS) Schweinegülle (4-8% TS) Hühnergülle (8-12% TS) Stalldung (FM) Langjährig mit organischen Düngern bewirtschaftete Flächen sind i.d.r. ausreichend mit Mikronährstoffen versorgt. Ein Mangel ist daher nicht unbedingt ein Problem des Vorhandenseins, sondern der Verfügbarkeit. Da sich die meisten Mikronährstoffe durch zu hohe ph-werte oder hohe Gehalte organischer Substanz im Boden festlegen, ist bei ausreichend entwickelter Blattmasse die Nährstoffzufuhr über das Blatt empfehlenswert. BLATTDÜNGER AWM in kg oder l pro ha Lebosol Mn-Nitrat Lebosol Mangan Mn Cu Zn Gehalte in g/l oder kg Lebosol Kupfer Lebosol Zink EPSO Combitop Yara Vita Getreide
12 LÄUSE, MÄUSE UND SCHNECKEN Läuse: 75 ml/ha Karate Zeon Mäuse: Bei Mäusedruck lohnt sich der Gang mit Flinte & Giftkorn von Loch zu Loch und das Aufstellen von Sitzstangen für Greifvögel! Schnecken: Insbesondere in der Fruchtfolge nach Raps sollte eine Kontrolle z.b. mittels nassem Jutesack vorgenommen und rechtzeitig Schneckenkorn ausgebracht werden. (Schadschwelle: 2 Schnecken pro m²) 12
Mittel Aufwandmenge l,kg/ha Wirkstoff Wirkstoffgehalt g/l,kg. Kerb Flo 1,25-1,875 Propyzamid 400 K1. Cohort 1,25-1,875 Propyzamid 400 K1
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