Mehr Dynamik im Umweltsektor als in der Gesamtwirtschaft
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- Nadja Neumann
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1 Eidgenössisches Departement des Innern EDI Bundesamt für Statistik BFS Medienmitteilung Sperrfrist: , 9:15 2 Raum und Umwelt Nr D Konto des Sektors der Umweltgüter und -dienstleistungen Mehr Dynamik im Umweltsektor als in der Gesamtwirtschaft Neuchâtel, (BFS) Zwischen 2008 und 2016 nahm die Wertschöpfung des Umweltsektors von 16,3 auf 21,3 Milliarden Franken zu (+30%). Ihr Anteil am Bruttoinlandprodukt (BIP) erhöhte sich dabei von 2,7% auf 3,2%. Die Beschäftigung im Umweltsektor belief sich im Jahr 2016 auf Vollzeitäquivalente (2008: ), was 3,8% der Gesamtbeschäftigung entspricht (2008: 3%). Diese Dynamik ist vor allem den Aktivitäten im Zusammenhang mit Energiesparmassnahmen im Gebäudebau und der Erzeugung erneuerbarer Energie zu verdanken. Diese ersten Schätzungen beruhen auf der Umweltgesamtrechnung, die das Bundesamt für Statistik (BFS) erarbeitet. Der Umweltsektor umfasst Aktivitäten zur Herstellung von Gütern bzw. zur Erbringung von Dienstleistungen, die zum einen die Umwelt vor Verschmutzung und sonstigen Beeinträchtigungen schützen und zum anderen eine schonende Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen begünstigen. Zwischen 2008 und 2016 sank die Wertschöpfung im Bereich Umweltschutz von 7,3 auf 6,9 Milliarden Franken ( 5%). Die Wertschöpfung in der Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen stieg dagegen von 9 auf 14,4 Milliarden Franken (+59%). Die Zahl der Beschäftigten nahm beim Umweltschutz von auf Vollzeitäquivalente zu (+3%), im Bereich Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen kletterte sie von auf Vollzeitäquivalente (+70%). Erneuerbare Energien und Energieeffizienz verleihen dem Sektor Auftrieb Zwischen 2008 und 2016 nahmen die Aktivitäten im Zusammenhang mit der Erzeugung erneuerbarer Energie und der energetischen Sanierung des Gebäudeparks, die Isolierarbeiten sowie den Bau von Gebäuden mit niedrigem Energieverbrauch umfasst, stark zu betrug ihre Wertschöpfung 12,9 Milliarden Franken (+76% gegenüber 2008), die Anzahl Beschäftigte belief sich auf Vollzeitäquivalente (+89%). Espace de l'europe 10 CH-2010 Neuchâtel
2 Die Rückgewinnung von Wertstoffen aus Abfallströmen für deren Wiederverwendung als Sekundärrohstoffe, dank der ein weiterer Abbau von natürlichen Ressourcen vermieden werden kann, verbuchte im Jahr 2016 ein Beschäftigungsvolumen von 5100 Vollzeitäquivalenten und eine Wertschöpfung in Höhe von 0,6 Milliarden Franken. Auf die nachhaltige Forstwirtschaft entfielen im gleichen Jahr eine Wertschöpfung von knapp 0,4 Milliarden Franken und ein Beschäftigungsvolumen von 4200 Vollzeitäquivalenten. Unterschiedliche Entwicklungen im Bereich Umweltschutz Die Aktivitäten im Zusammenhang mit der Abfall- und Abwasserwirtschaft generierten im Jahr 2016 eine Wertschöpfung von 4,8 Milliarden Franken ( 13% gegenüber 2008) bei einer Beschäftigung von Vollzeitäquivalenten ( 9%). Bei den restlichen Aktivitäten im Bereich Umweltschutz war sowohl bei der Wertschöpfung als auch punkto Beschäftigungszahlen ein Anstieg zu verzeichnen. Zu beobachten war dies insbesondere bei den Aktivitäten im Bereich Boden- und Gewässerschutz, die hauptsächlich dem Biolandbau zuzuschreiben sind. Hier wurde 2016 eine Wertschöpfung von 0,6 Milliarden Franken (+10%) registriert, während sich die Anzahl Beschäftigte auf Vollzeitäquivalente (+11%) belief. Der Schutz der Artenvielfalt und der Landschaften erwirtschaftete im Jahr 2016 eine Wertschöpfung von knapp 0,4 Milliarden Franken (+81%) bei einem Beschäftigungsvolumen von 5400 Vollzeitäquivalenten (+92%). Im Bereich Luftreinhaltung und Klimaschutz lag die Wertschöpfung im Jahr 2016 bei knapp 0,3 Milliarden Franken (+22%), das Beschäftigungsvolumen betrug 1700 Vollzeitäquivalente (+6%). Baugewerbe und Industrie stellen mehr als die Hälfte der Beschäftigten Im Jahr 2016 wurden im Umweltsektor Vollzeitäquivalente im Bauwesen (+81% gegenüber 2008), im Primärsektor (+14%), in der Industrie (+13%), in der Branche Energieund Wasserversorgung sowie Abfall- und Abwasserwirtschaft (+22%), in der öffentlichen Verwaltung ( 2%) sowie in der Branche freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (+48%) beschäftigt. Über den Umweltsektor hinaus Der öffentliche Verkehr und die integrierte landwirtschaftliche Produktion sind auf internationaler Ebene vom statistischen Perimeter des Umweltsektors ausgeschlossen. In der Schweiz werden sie jedoch vor dem Hintergrund der «Grünen Wirtschaft» als Cleantech-relevante Bereiche betrachtet. Unter Berücksichtigung dieser beiden Bereiche erzielten die umweltbezogenen Aktivitäten im weiteren Sinne 2016 eine Wertschöpfung von 30,8 Milliarden Franken (+28% gegenüber 2008), was 4,7% des BIP entspricht. Das Beschäftigungsvolumen betrug Vollzeitäquivalente (+28%). Dies entspricht 5,3% der Gesamtbeschäftigung. Internationaler Vergleich Die Ermittlung der wirtschaftlichen Bedeutung des Umweltsektors befindet sich in der Schweiz wie auch in der Europäischen Union, deren Mitgliedsländer Ende Dezember 2017 erstmals Daten an Eurostat übermitteln müssen, im Endstadium der Entwicklungsphase. Folglich werden in naher Zukunft zuverlässige internationale Vergleiche möglich sein. BUNDESAMT FÜR STATISTIK Medienstelle 2/7
3 Methodischer Hinweis: Der Umweltsektor umfasst die Aktivitäten zur Herstellung von Gütern bzw. zur Erbringung von Dienstleistungen, die den Umweltschutz fördern, indem sie zur Vermeidung, Verminderung oder Beseitigung von Verschmutzungen oder sonstigen Beeinträchtigungen der Umwelt beitragen (z.b. Abfallwirtschaft sowie Bereitstellung der damit verbundenen Güter, Ausrüstungen, Infrastruktur und Dienstleistungen); eine schonende Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen begünstigen, um deren Vorräte zu erhalten oder aufzustocken (z.b. Erzeugung erneuerbarer Energie sowie Bereitstellung der damit verbundenen Güter, Ausrüstungen, Infrastruktur und Dienstleistungen). Diese statistische Abgrenzung, die auf internationaler Ebene für die Ermittlung der wirtschaftlichen Bedeutung des Umweltsektors vorgenommen wird, umfasst zudem die Herstellung von Gütern, die speziell dafür konzipiert wurden, sauberer bzw. ressourcensparender zu sein als Güter mit gleichem Verwendungszweck. Hierzu zählen etwa der Bau von zertifizierten Gebäuden mit niedrigem Energieverbrauch, Geräte mit hoher Energieeffizienz sowie Produkte, die aus der Biolandwirtschaft bzw. der nachhaltigen Forstwirtschaft stammen. Letztere zielt darauf ab, durch eine geeignete Bewirtschaftung der Wälder deren Biodiversität, Produktivität und Regenerationsfähigkeit aufrechtzuhalten, um so den heutigen und künftigen ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Anforderungen gerecht zu werden. Die wirtschaftliche Bedeutung des Umweltsektors wird im Rahmen der Umweltgesamtrechnung ermittelt, die die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung um eine ökologische Dimension ergänzt. Grundlage sind ausschliesslich bestehende Daten. Folgende Aktivitäten gehören nicht zum Umweltsektor: Öffentlicher Verkehr er wird nicht per se als Umweltaktivität betrachtet, auch wenn er durchaus zum Umweltschutz sowie zur Schonung der natürlichen Ressourcen beiträgt, wenn er den motorisierten Individualverkehr ersetzt; Vertrieb und Vermarktung von Umweltgütern und -dienstleistungen diese Aktivitäten sind nicht primär auf den Umweltschutz und die Schonung der natürlichen Ressourcen ausgerichtet; Herstellung von Produkten auf Grundlage von Sekundärrohstoffen (z.b. Recyclingpapier) sie reicht nicht aus, um den Einsatz der natürlichen Ressourcen noch weiter zu reduzieren, als dies mittels Rückgewinnung von Wertstoffen aus Abfallströmen bereits geschieht; umweltverträgliche Herstellung von Nicht-Umweltgütern und -dienstleistungen (z.b. Herstellung von Brot mit grünem Strom, Biomehl oder biologisch abbaubarer Verpackung); Nicht-Umweltaktivitäten, die einen Umweltbezug aufweisen bzw. deren Produktionsprozess mit der Umwelt in Verbindung steht (z.b. Trinkwasserversorgung, Sand- und Kiesgewinnung); Aktivitäten, die sich positiv auf die Umwelt auswirken, aber in erster Linie anderen Zwecken als dem Umweltschutz dienen (z.b. Gewährleistung bzw. Verbesserung der Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeitenden am Arbeitsplatz, Schutz der Infrastruktur vor Natur- und Technologierisiken, Wasser- oder Luftreinigung aus technischen Gründen in der Industrie). Geplante Arbeiten für 2018 Die hier präsentierten Ergebnisse sind als erste Schätzungen zu verstehen. Konsolidierte Ergebnisse werden im Dezember 2018 veröffentlicht. Sie werden Schätzungen der Exporte von Umweltgütern und -dienstleistungen beinhalten. Darüber hinaus wird die Zeitreihe soweit möglich bis 2005 bzw verlängert. 3/7
4 Auskunft: Jacques Roduit, BFS, Sektion Umwelt, Nachhaltige Entwicklung, Raum, Tel.: , Medienstelle BFS, Tel.: , Online-Angebot: Weiterführende Informationen und Publikationen: Statistik zählt für Sie. Abonnieren des NewsMails des BFS: Diese Medienmitteilung wurde auf der Basis des Verhaltenskodex der europäischen Statistiken geprüft. Er stellt Unabhängigkeit, Integrität und Rechenschaftspflicht der nationalen und gemeinschaftlichen statistischen Stellen sicher. Die privilegierten Zugänge werden kontrolliert und sind unter Embargo. Zwecks Erfüllung ihrer Aufgaben haben das Bundesamt für Energie und das Bundesamt für Umwelt die vorliegende Medienmitteilung drei Werktage vor der Veröffentlichung erhalten. 4/7
5 Bruttowertschöpfung des Umweltsektors und Bruttoinlandprodukt Index 2008= Ressourcenmanagement (RM) Umweltsektor (UWS+RM) Bruttoinlandprodukt (BIP) Umweltschutz (UWS) : provisorisch Quelle: BFS Umweltgesamtrechnung, VGR BFS 2017 Bruttowertschöpfung des Umweltsektors nach Bereich Millionen Franken, zu laufenden Preisen Umweltschutz Abwasserwirtschaft Abfallwirtschaft Boden- und Gewässerschutz Ressourcenmanagement Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen Energieeinsparungen und -management : provisorisch Quelle: BFS - Umweltgesamtrechnung BFS 2017 Beschäftigte des Umweltsektors nach Bereich Vollzeitäquivalente Umweltschutz Abwasserwirtschaft Abfallwirtschaft Boden- und Gewässerschutz Ressourcenmanagement Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen Energieeinsparungen und -management : provisorisch Quelle: BFS - Umweltgesamtrechnung BFS /7
6 T1 Bruttowertschöpfung und Beschäftigte im Umweltsektor nach Bereich T1a Bruttowertschöpfung des Umweltsektors nach Bereich Millionen Franken, zu laufenden Preisen Total 16'314 16'558 19'098 19'876 20'869 21'284 20'954 21'887 21'275 Umweltschutz 7'280 6'786 6'822 6'978 6'742 6'862 6'827 6'867 6'903 Abwasserwirtschaft 2'189 1'834 1'857 1'870 1'971 1'951 2'159 1'970 1'959 Abfallwirtschaft 3'406 3'223 3'296 3'295 2'964 3'053 2'675 2'864 2'884 Boden- und Gewässerschutz Arten- und Landschaftsschutz Luftreinhaltung und Klimaschutz Ressourcenmanagement 9'034 9'772 12'277 12'898 14'127 14'422 14'127 15'020 14'371 Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen 4'921 5'226 5'968 5'995 6'008 6'160 6'152 6'269 6'272 Energieeinsparungen und -management 2'390 2'994 4'673 5'158 6'470 6'681 6'336 7'251 6'610 Management mineralischer Rohstoffe Management von Waldressourcen T1b Beschäftigte im Umweltsektor nach Bereich Vollzeitäquivalente Total 110' ' ' ' ' ' ' ' '229 Umweltschutz 56'203 54'181 54'932 54'640 54'950 56'546 56'585 57'353 57'906 Abwasserwirtschaft 12'464 10'899 11'099 10'864 11'283 11'132 12'447 11'223 11'189 Abfallwirtschaft 21'046 20'819 20'973 20'376 19'184 20'369 17'637 19'338 19'436 Boden- und Gewässerschutz 12'751 12'126 12'065 12'304 13'038 13'433 13'821 13'767 14'132 Arten- und Landschaftsschutz 2'810 3'004 3'296 3'523 3'647 3'858 4'887 5'257 5'404 Luftreinhaltung und Klimaschutz 1'618 1'643 1'584 1'624 1'619 1'581 1'721 1'735 1'719 5'514 5'689 5'915 5'948 6'179 6'175 6'073 6'034 6'026 Ressourcenmanagement 54'462 61'554 79'686 83'225 99'442 99'879 95' '688 92'323 Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen 18'026 19'781 21'688 19'930 22'660 22'438 22'023 21'834 20'549 Energieeinsparungen und -management 24'036 29'731 45'928 50'189 62'964 64'134 59'468 65'845 58'984 Management mineralischer Rohstoffe 4'458 4'403 4'969 5'686 6'883 6'234 5'810 5'004 5'089 Management von Waldressourcen 5'228 4'769 4'213 4'342 3'774 3'782 4'385 4'415 4'161 2'714 2'870 2'888 3'078 3'160 3'291 3'467 3'590 3'540 Quelle : BFS, Umweltgesamtrechnung 6/7
7 T2 Bruttowertschöpfung und Beschäftigte im Umweltsektor nach Branchen (aggregiert) T2a Bruttowertschöpfung des Umweltsektors nach Branchen (aggregiert) Millionen Franken, zu laufenden Preisen Total 16'314 16'558 19'098 19'876 20'869 21'284 20'954 21'887 21'275 Land- und Forstwirtschaft, Fischerei Bergbau und verarbeitendes Gewerbe 2'844 2'947 3'574 3'756 3'582 3'424 3'147 3'270 3'134 Prod/Versorgung von Energie/Wasser, Abfälle 4'096 3'805 3'809 3'877 3'671 3'845 3'859 3'835 3'972 Baugewerbe 3'194 3'648 5'203 5'433 6'540 6'778 6'496 7'276 6'733 Wissenschaftliche u. technische Dienstleistungen 1'213 1'320 1'604 1'649 1'824 1'825 1'777 1'819 1'721 Öffentliche Verwaltung 2'759 2'600 2'580 2'682 2'783 2'817 2'849 2'808 2'806 Sonstige Dienstleistungen 1'475 1'548 1'655 1'726 1'786 1'853 1'915 1'952 1'985 T2b Beschäftigte im Umweltsektor nach Branchen (aggregiert) Vollzeitäquivalente Total 110' ' ' ' ' ' ' ' '229 Land- und Forstwirtschaft, Fischerei 18'579 17'762 17'529 18'059 18'355 18'902 20'796 20'854 21'105 Bergbau und verarbeitendes Gewerbe 17'668 19'594 21'413 21'258 23'503 21'883 20'264 21'135 19'897 Prod/Versorgung von Energie/Wasser, Abfälle 13'751 13'673 13'932 14'427 15'464 16'723 16'271 16'429 16'795 Baugewerbe 33'617 37'707 52'739 54'170 65'126 66'539 62'180 67'048 60'769 Wissenschaftliche u. technische Dienstleistungen 9'926 10'748 13'005 13'996 15'602 15'747 15'210 15'486 14'675 Öffentliche Verwaltung 14'587 13'762 13'519 13'432 13'759 13'924 14'261 14'320 14'260 Sonstige Dienstleistungen 2'537 2'488 2'483 2'523 2'583 2'706 2'757 2'769 2'728 Quelle : BFS, Umweltgesamtrechnung 7/7
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