Der Umgang einer Gesundheits-NGO mit Forschungsresultaten
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- Rolf Bretz
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1 Der Umgang einer Gesundheits-NGO mit Forschungsresultaten Prof. Dr. Jakob R. Passweg Präsident Krebsliga Schweiz Chefarzt Hämatologie Universitätsspital Basel
2 Inhalt Krebs in der Schweiz Krebsrisiken Meinungsbildung Der Umgang der Krebsliga mit Erkenntnissen aus der Forschung: zwei Fallbeispiele CANUPIS Qualitätslabel für Brustzentren Science Brunch FSM
3 Zahlen und Fakten In der Schweiz werden jährlich über neue Krebsfälle diagnostiziert sterben jährlich über Menschen an Krebs ist Krebs die zweithäufigste Todesursache erkrankt mehr als ⅓ aller Einwohner im Laufe des Lebens an Krebs leben rund Menschen, bei denen Krebs diagnostiziert wurde Science Brunch FSM
4
5 Krebs-Neuerkrankungen in der Schweiz Science Brunch FSM
6 Krebs-Sterberaten in der Schweiz % % Männer Frauen Sterberaten pro Einwohner (altersstandardisiert) Quelle: BFS, NICER Science Brunch FSM
7 Krebs in der Schweiz «Cancer survivors» Quelle: NSK Science Brunch FSM
8 Die wichtigsten Risikofaktoren für Krebs Nicht beeinflussbar Beeinflussbar Alter Tabakkonsum!!! Geschlecht Ernährung, inkl. Alkohol Veranlagung Körperliche Aktivität Hormonelle Faktoren Körpergewicht Prädisponierende Erkrankungen Infektionen Schadstoffe Strahlung ca. 30% - 40% der Krebserkrankungen sind vermeidbar Science Brunch FSM
9 Risikofaktoren für Krebs Bevölkerungs-attributable Anteile (PAF) Industrialisierte Länder nach Danaei et al, Lancet Science Brunch FSM
10 Empfehlungen der KLS: Auf welche Prinzipien beruft sich die Krebsliga? Wissens- / evidenzbasiert Patientenorientierung Vorsorgeprinzip Güterabwägung Science Brunch FSM
11 Empfehlungen der KLS : Auf welchen Quellen basieren die Empfehlungen? Wissenschaftliche Literatur Expertenmeinung Fachgremien Institutionen IARC Bsp: Benzol, Wurstwaren Bundesämter Bsp. BAG: Nanotechnologie Fachorganisationen Bsp.: FSM: Handystrahlen SGS (CH-Gesellschaft für Senologie) Bsp.: Kriterien Q-Label Science Brunch FSM
12 Umgang mit Risiken Nicht-ionisierende Strahlen (NIS): Bsp.: Handystrahlen, Antennen, Magnetfelder Neue resp. noch wenig untersuchte (chemische) Substanzen: Bsp.: Benzol, Glyphosat Folgen neuer technologischer Entwicklungen: Bsp.: Nanotechnologie Resultate epidemiologischer Studien resp. Versorgungsforschung: Bsp: Radon, Versorgungsqualität Science Brunch FSM
13 Veränderungen Krebsmortalität M/F Lunge Magen Darm Melanom Prostata Hoden Gebärmutterhals Brust % Quelle: NICER, 2011 Männer 3. März 2015 Innovationen in der Krebsbehandlung, PSI Villigen 13 Fra ue n Frauen
14 Fallbeispiel Q-Label Ausgangslage Q-Label «Pattern of care»-studie 1 - Regionale Unterschiede in der Behandlung von Frauen mit Brustkrebs in der Schweiz Grosses Medienecho Krebsliga ist Anlaufstelle für Betroffene, die sich nach «bester Qualität» erkundigen Krebsliga spricht sich nicht für oder gegen bestimmte Spitäler aus Qualitätslabel für Brustzentren 1 Ess S et al, Cancer Epidem 2010; Science Brunch FSM
15 Ausgangslage: «Pattern of Care»-Studie Science Brunch FSM
16 Ziele Q-Label Brustzentrum Förderung der Qualität in der Behandlung und Betreuung von Frauen mit Brustkrebs Unparteiische Bescheinigung, dass bestimmte Qualitätsanforderungen erfüllt werden Herstellen von Transparenz der Anbieter Orientierungshilfe für Betroffene Science Brunch FSM
17 Fallbeispiel CANUPIS Wissenschaftliche Studien: Kinderkrebs und Kernkraftwerke Auslöser Studie aus Deutschland zeigt erhöhtes Leukämierisiko bei Kindern unter fünf Jahren, die in der Nähe von AKW wohnen Situation in der Schweiz? Verunsicherung in der Öffentlichkeit Viele Anfragen bei der KLS Vorstösse (Interpellationen) im Parlament Science Brunch FSM
18 Fallbeispiel CANUPIS Wissenschaftliche Studien: Kinderkrebs und Kernkraftwerke CANUPIS-Studie Ziel: Situation in CH klären KLS und BAG geben bei ISPM Bern Studie in Auftrag CANUPIS: «Childhood Cancer and Nuclear Power Plants in Switzerland» Auswertung nur dank schweizweit flächendeckendem Kinderkrebsregister möglich (bei Erwachsenen nicht möglich, da die Standortkantone der KKW (AG, BE, SO) damals noch keine Krebsregister führten) Resultat: kein erhöhtes Risiko für Krebs und Leukämie bei Kindern nachweisbar Science Brunch FSM
19 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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