IK: Einkommen, Beschäftigung und Finanzmärkte (Wintersemester 2011/12) Der Arbeitsmarkt
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- Eva Bauer
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1 IK: Einkommen, Beschäftigung und Finanzmärkte (Wintersemester 20/2) Der Arbeitsmarkt
2 Inhalt Ziel: Übergang zur mittleren Frist: Bestimmung des Preisniveaus am Arbeitsmarkt Arbeitsmarkt und Arbeitslosigkeit in Europa Partizipationsrate Arbeitslosenquote Lohn- und Preisbestimmung Der Arbeitsmarkt im Gleichgewicht Die natürliche Arbeitslosigkeit Von der natürlichen Arbeitslosigkeit zur natürlichen Beschäftigung Von der Beschäftigung zum Output
3 Der Arbeitsmarkt Der Arbeitsmarkt der EU : Gesamtbevölkerung: 493 Mio. Personen im erwerbsfähigen Alter: 33 Mio. Partizipationsrate: 72% Arbeitskräftepotential: 239 Mio. nicht im AKP: 92 Mio. Arbeitslosenquote: 9,7 % Erwerbspersonen: 239 Mio. Arbeitslose: 23 Mio. Quelle: Eurostat
4 Partizipationsraten Europa DK SWE NED GER UK AUT FIN POR ESP EU F IRL GRE BE IT Gesamt Männer Frauen Quelle: Eurostat
5 Partizipationsraten Europa 200 (55 64 Jahre) SWE GER DK FIN UK NED IRL POR ESP EU GRE AUT F BEL IT Gesamt Männer Frauen Quelle: Eurostat
6 Arbeitslosenquoten Europa + US + JAP (200) ESP IRL GRE POR F EU US ITA FIN SWE BEL UK DK GER JAP NED AUT NOR Quelle: Eurostat
7 Jugendarbeitslosigkeit (< 25 Jahre) (200) ESP GRE IRL ITA POR SWE F BEL FIN EU UK LUX DK GER NOR AUT NED Quelle: Eurostat
8 Bewegungen am Arbeitsmarkt Quelle: Blanchard 200
9 Der Arbeitsmarkt - Lohnfestsetzung Lohnverhandlungen Kontinentaleuropa: Gewerkschaften Auf Firmen- Sektoren- oder nat. Ebene Österreich: Kollektivverträge zwischen ÖGB und WKO USA, GB, Japan: Individuell Verhandlungsgeschick und Qualifikation Zwei das Lohnniveau bestimmende Faktoren immer beobachtbar: Gezahlte Löhne > Reservationslöhne (Produktivität, Fluktuation) Situation am Arbeitsmarkt ( Kosten Ersatzkraft zu suchen)
10 Tarifvertragliche Abdeckung Organisationsgrad: Tarifvertragliche Abdeckung: Österreich: 32% 98% Frankreich: 8% 98% Belgien: 54% 96% Finnland: 74% 9% Schweden: 7% 90% Niederlande: 22% 85% Italien: 33% 80% Norwegen: 53% 70% Deutschland: 20% 62% Luxemburg: 40% 60% Schweiz: 22% 50% Vereinigtes Königreich: 27% 33% Tarifvertragliche Abdeckung USA/Japan ca. 20% Quelle: worker-participation.eu
11 Der Arbeitsmarkt - Lohnfestsetzung Aggregierter nominaler Lohn (W): W e = P F( u, z) (, + ) P e erwartetes Preisniveau u Arbeitslosenquote z catchall -Variable Löhne und Preisniveau: Arbeitnehmer: Wie viele Güter können mit dem Lohn gekauft werden? Arbeitgeber: Verhältnis von Lohn und Preis des verkauften Guts? Beide Parteien somit am realen Lohn (W/P) interessiert! Lohnforderungen und erwartetes Preisniveau: Lohnforderungen höher, je höher der erwartete Preisanstieg Arbeitgeber gehen auf Forderungen ein, wenn sie dieselben Erwartungen haben
12 Der Arbeitsmarkt - Lohnfestsetzung Weitere Faktoren, welche die Lohnfestsetzung bestimmen (z): Arbeitslosenversicherung Arbeitslosigkeit attraktiver je höher das Arbeitslosengeld Kündigungsschutz Verhandlungsmacht der Arbeitnehmer gestärkt Mindestlöhne Beeinflusst auch Löhne nahe dem Mindestlohn, durchschnittlicher W wird erhöht
13 Der Arbeitsmarkt - Preisbestimmung Produktion (Y) durch Arbeitsproduktivität und Beschäftigung bestimmt: Y = AN Y...Output A...Produk tivität der Arbeit ( =, Annahme) N...Beschäftigung Da im vollständigen Wettbewerb gilt, dass Preis (P) = Grenzkosten: P = W Tatsächlich ist vollständiger Wettbewerb selten, daher: ( + µ ) W P * = µ...mark - up Firmen verlangen einen Preis > Grenzkosten Je stärker der Wettbewerb, desto kleiner der mark-up Der mark-up als Funktion der Produktmarktregulierung (PMR): µ = f ( PMR) (+)
14 Beispiel Produktmarktregulierung Schaffung des Binnenmarktes der EU: Quelle: Blanchard 200
15 Die natürliche Arbeitslosigkeit Zusammenfassung (Annahme: P e = P): Die Lohnsetzungsgleichung: Preissetzungsgleichung: ), ( ), ( ), ( + = = z u F P W z u PF W ( ) µ µ µ + = + = + = * P W W P W P
16 Die natürliche Arbeitslosigkeit Grafische Darstellung: Lohnsetzung (WS): W/P hängt negativ von der Arbeitslosenrate ab Real Wage, W/P +µ A PS Preissetzung (PS): W/P ergibt sich aus der Preissetzung der Unternehmen und hängt nicht von u ab! Gleichgewicht im Arbeitsmarkt: WS W/P aus Lohnsetzung = W/P aus Preissetzung (Gleichgewicht A) u n Unemployment rate, u algebraisch: F n ( u, z) = +µ
17 Die natürliche Arbeitslosigkeit Auswirkungen einer Veränderung in z: Real Wage, W/P +µ A A A PS WS Erhöhung der Arbeitslosenunterstützung: Arbeitslosigkeit wird attraktiver Arbeiter fordern höhere Reallöhne WS-Kurve verschiebt sich nach oben (WS ) Neues Gleichgewicht: A WS Abbau des Kündigungsschutzes: u n u n Unemployment rate, u u n WS Verhandlungsmacht der Arbeiter verringert Arbeiter begnügen sich mit geringerem Reallohn WS-Kurve verschiebt sich nach unten (WS ) Neues Gleichgewicht: A
18 Die natürliche Arbeitslosigkeit Auswirkungen einer Änderung der Marktform: Real Wage, W/P ' +µ +µ A A PS PS Verschärfung des Kartellrechts: Preise müssen sinken (stärkerer Wettbewerb) Reallöhne erhöhen sich dadurch Durch höheren Reallohn wird Arbeiten attraktiver Neues Gleichgewicht: A '' +µ A PS WS Einführung von Handelshemmnissen: Schutz vor Konkurrenz aus dem Ausland Schwächerer Wettbewerb erlaubt höheren μ u n u n Unemployment rate, u u n u muss steigen damit Arbeiter den niedrigeren Reallohn akzeptieren Neues Gleichgewicht: A
19 Die natürliche Beschäftigung Definition der Arbeitslosenquote: U L N u= = = L L N L N...Beschäftigte U...Arbeitslose L...Arbeitskräftepotential umformen ergibt: N = L( u) Die natürliche Beschäftigung ist daher: N n = L( un) Beispiel: L = 50 Mio., u n = 5% Die natürliche Beschäftigung beträgt dann: N n = 50( -0.05) = 42.5 Mio.
20 Von der Beschäftigung zum Output Mit der natürlichen Beschäftigung hängt der natürliche Output zusammen: Produktionsfunktion: Y = N; daher: Y n = N n = L( u n ) u Nn Yn = = L L da und n F n ( u, z) = +µ ergibt sich: Y (, z) L F n = +µ Reallohn aus der Lohnsetzung hängt auch vom natürlichen Output ab!
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