Arbeitskreis Futter und Fütterung, Bernburg, 22. Mai
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- Ulrich Maus
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1 N-optimierte Fütterung Fütterung mit negativer RNB in einem Praxisbetrieb Arbeitskreis Futter und Fütterung, Bernburg, 22. Mai 2014
2 Zum Grundverständnis N-reduzierte Fütterung --- kein Verfahren / kein System --- kein Maßstab für gut und/oder böse --- keine Lösung für alle Betriebe / Standorte --- kein Aufruf zur nicht bedarfsgerechten Proteinfütterung die falsche Bezeichnung N-optimierte Fütterung
3 Warum sinnvoll??? Ökonomie Effizientere Nährstoffausnutzung Reduzierung N- Zukauf Umwelt Geringere N- Ausscheidung / Emissionen / Klimagase (NH 3, NO 2, NO x ) Tierwohl Fruchtbarkeit E-Defizit Lebergesundheit Stallklima Gesellschaft Genehmigung / Belästigung (BImSchG)
4 Milchkühe brauchen kein Protein-N!? Virtanen, A.I., 1966: Milk production of cows on protein-free deed. Science 153, Milchkühe können vollwertig mit Futter ernährt werden, das völlig eiweißfrei ist, nur aus den gereinigten Kohlehydraten Cellulose, Stärke, Zucker, aus Mineralsalzen &. Vit. A, D, E besteht, und dem Harnstoff und Ammoniumsalze als einzige N- Quelle hinzugefügt wurde. Nach kurzer Adaption gedeihen die Kühe in jeder Hinsicht ausgezeichnet. In mehreren Versuchsreihen, die über mehrere Graviditäten und Laktationsperioden ausgedehnt wurden, zeigten die völlig gesunden Versuchstiere eine hohe Milchleistung (Anm. ca ). Die Milch unterschied sich in Zusammensetzung, Vitamingehalt &. Aroma nicht von der Milch normal ernährter Kühe. Kühe haben keinen Eiweißbedarf sondern einen Stickstoff- / Rohproteinbedarf
5 N-Bedarf der Kühe kaum verändert!? Stärkewert EFr NEL NEL kg Milch vrp 1) vrp 2) RP nrp 3) je kg Milch (4 % F, 3,4 % E) 12,4 13,0 13,6 13,8 EB (600 kg KM) ) bei 71 % Verdaulichkeit 2) bei 73 % Verdaulichkeit 3) bei RNB = 0
6 N-Bedarf der Kühe kaum verändert!?
7 Kein System sagt uns % RP % RP in der TM der Ration Milch KM Milcheiweiß mit Sicherheitszuschlag * ohne Sicherheitszuschlag * kg / d kg g / kg kg TM / Kuh und Tag 32 17,8 16,0 14,5 15,8 14,2 12, ,1 16,3 14,8 16,2 14,6 13, ,5 16,7 15,2 16,6 14,9 13, ,9 16,1 14,6 15,9 14,3 13, ,3 16,4 14,9 16,3 14,7 13, ,6 16,8 15,3 16,7 15,0 13, ,4 12,0 10,9 12,0 10,8 9, ,6 12,3 11,2 12,3 11,0 10, ,9 12,5 11,4 12,5 11,3 10, ,5 12,1 11,0 12,1 10,9 9, ,8 12,4 11,3 12,4 11,1 10, ,0 12,6 11,5 12,6 11,4 10,3 * 10 g nrp / kg Milch Rohproteindichten > 17 % nur bei sehr niedrigen TM- Aufnahmen!!!
8 Kritik am aktuellen System System des Nutzbaren Rohproteins seit 1997 in der Fütterungspraxis + kaum wissenschaftlich gepflegt Standarduntersuchungen am Tier fehlen Unabhängigkeit MP + UDP nicht gegeben Starrheit bleibt: Dynamik / Synchronität Unterschätzung Selbstregulation / rumenohepatischer KL Abhängigkeit von der Energieschätzung und von Tabellenwerten für UDP nrp = 11,93-(6,82*(UDP/RP)*ME + 1,03*UDP Tabellierung der UDP-Werte nur im Mittel richtig bisher kein Analyseverfahren wirklich anerkannt Abhängigkeit von Passagerate (Futteraufnahmeniveau) Größte Unsicherheit bei Bewertung von Grobfuttermitteln Bewertung von Futtermischungen Bewertung von Misch- oder Spezialfuttermitteln
9 100% In der Praxis 70 % Protein aus Konzentraten 13,6 14,8 18,0 12,2 11,7 % an der Rohproteinversorgung 80% 60% 40% 20% 5,2 25,8 26,6 13,4 12,0 28,7 31,1 19,4 14,2 12,4 33,9 11,9 6,9 48,7 11,1 Trockenschnitzel Körnermais Getreide Rapsex. / -kuchen Biertreber Sojaex. Körnerleguminosen Luzernesilqage Grassilage GPS Maissilage Heu 0% 16,7 14,5 16,8 15,9 13, kg Milch / Kuh und Jahr
10 Potential Grobfutter ist doppelt so hoch % in der Grobfutterrration TM Maissilage ( 8 % RP TM ) Grassilage ( 16 % RP TM ) Beitrag zur Proteinbedarfsdeckung in 5 t Silage TM (Jahresbedarf einer Kuh) sind kg Rohprotein eine Milchkuh mit kg Milch / 1 Kalb braucht kg Rohprotein über Grobfutter-Rohprotein kann % der Bedarf gedeckt werden
11 Immer 2 Baustellen: Mikroben + UDP Mikrobenproteinsynthese Optimieren Wiederkäuergerechtheit Sicherung Energiebedarfsdeckung Löslichen/fermentierbaren Stickstoff Sicherung der Pansengesundheit Synchronität des ruminalen Energie : Proteinabbau Erhöhung des UDP-Gehaltes des Grobfutters bedarfsgerechte N - Düngung neue Wege der Pflanzenzucht optimaler Nutzungszeitpunkt kurzes Anwelken schnelle Säuerung Aerobe Stabilität Zusatz von Siliermitteln hohe Grobfutteraufnahme
12 Grobfutter - N + UDP - Konzentrate Bei 45 GJ NEL (Jahresbedarf) und 10,1 g Mikrobenprotein / MJ ME braucht eine Kuh im Jahr 750 kg Bedarf fermentierbares RP kg UDP Protein Bei 15 / 20 % UDP in Gras- und Maissilagen % in der Grobfutterrration TM Maissilage Grassilage Bedarfsdeckung über Grobfutter % des fermentierbaren RP % des UDP Fast gleichbleibender UDP Fehlbedarf, aber deutlich unterschiedlicher NPN Bedarf!!!
13 Rezyklierung von ca. 20 % des N-Bedarfs unberücksichtigt Rohproteindichten 14 % könnten bei qualitativer Optimierung reichen!!!
14 Rezyklierung von ca. 20 % des N-Bedarfs unberücksichtigt Rohproteindichten 14 % könnten bei qualitativer Optimierung reichen!!!
15 Sächsischer Praxisbetrieb mit fast Milchrindern
16 Harnstoffbericht signalisiert Proteinmangel
17 These 1 Mit Harnstoffgehalten < 100 mg/l sind hohe Milchleistungen möglich. Laktationsleistung ECM [kg/tier & 305 d] MLP-Jahr Tendenz leichter Leistungsabfall Adaptation???
18 Milcheiweiß / Milchfett % Menge
19 These 2 Mit Harnstoffgehalten < 100 mg/l wird die Gesundheit und Fruchtbarkeit der Tiere nicht beeinträchtigt. 45 Laktationskurven alle Laktation Betrieb N-RED 40 Milchmenge [kg/d] Laktationstag [d]
20 These 3 Bei Harnstoffgehalten < 100 mg/l sinkt N-Aufwand für Milchproteinerzeugung deutlich
21 These 4 Bei Harnstoffgehalten < 100 mg/l wird die Harn-N-Ausscheidung deutlich reduziert. 34 % 29 % 18 % 44 % (49) (34)
22 Umsetzung des Futter-N Anteil 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 41,2 17,9 0,4 Umsetzung des Futter-N 26,8 28,2 24,4 43,8 34,0 0,9 0,3 34,6 29,8 32,2 50,2 0,6 19,5 HL HL AM AM N-RED KON N-RED KON Milchprotein-N Milchharnstoff-N Harn-N Rest-N
23 Umsetzung des Futter-N Umsetzung des Futter-N N-Menge [g/d] HL HL AM AM N-RED KON N-RED KON Milchprotein-N Milchharnstoff-N Harn-N
24 Was muss die Zukunft lösen??? 1. Methoden zur sicheren (dynamische) Futterbewertung und deren Evaluierung am Tier und Fütterungserfolg 2. Schrittweise Reduzierung des N-Inputs durch Getrennte Bilanzierung MP- und UDP-Bedarf Maximale Auslastung der ruminalen Syntheseleistung (Energie, Wiederkäuergerechtheit, Pansengesundheit, Synchronität) Stärkere Berücksichtigung endogener Kreisläufe (negative RNB???) 3. Gezielte Steigerung UDP im Grobfutter bedarfsgerechte N - Düngung neue Wege der Pflanzenzucht optimaler Nutzungszeitpunkt kurzes Anwelken + schnelle Säuerung aerobe Stabilität Zusatz von Siliermitteln / neue Siliermittel hohe Grobfutteraufnahme
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