Entwicklung von Studiengängen mit Bachelor- und Masterabschlüssen. Dr. Heidrun Jahn
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- Heike Grosser
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1 Entwicklung von Studiengängen mit Bachelor- und Masterabschlüssen Teil 1 Bachelor? Master? Dr. Heidrun Jahn Ziele und Motive für ihre Einführung Entwicklungsprozess seit 1998 Unterschiede im Vergleich zu Diplom, Magister, Staatsexamen Teil 2 Kriterien für Qualität und Anerkennung Was ist Akkreditierung von Studiengängen? Akkreditierungssystem und Akkreditierungsprozess Teil 3 Wie wird der Studiengang akkreditierungsfähig? Akkreditierte Studiengänge Fallbeispiele
2
3 Bachelor? Master? Auf Grund von Prüfungen, mit denen ein weiterer berufsqualifizierender Abschluss erworben wird, kann die Hochschule einen Master- oder Magistergrad verleihen. Die Regelstudienzeit beträgt mindestens ein Jahr und höchstens zwei Jahre. Auf Grund von Prüfungen, mit denen ein erster berufsqualifizierender Abschluss erworben wird, kann die Hochschule einen Bachelor- oder Bakkalaureusgrad verleihen. Die Regelstudienzeit beträgt mindestens drei und höchstens vier Jahre. Quelle: Hochschulrahmengesetz BGBl. I S. 3138
4 Ziele und Motive für ihre Einführung Internationalisierung weltweit in über 80% der Länder Anerkennungsprobleme Studienreform lange Studienzeiten geringe Flexibilität hohe Studienabbrecherquote zu wenig berufsrelevanter Kompetenzerwerb Beschäftigung auf internationalen Arbeitsmärkten Bologna-Prozess
5 Entwicklungsprozess seit 1998 Quantitative Entwicklung von Bachelor- und Masterstudiengängen an deutschen Hochschulen 1200 gesamt 1000 Anzahl der Studiengänge Master Bachelor / / / /02 Wintersemester Quelle: Eigene Erhebungen bei den Ministerien der 16 Bundesländer, die für die Genehmigung der Studiengänge zuständig sin
6 Quantitative Entwicklung von Bachelor- und Masterstudiengängen an Fachhochschulen und Universitäten 700 Anzahl der Studiengänge Fachhochschule Universität / / / /02 Wintersemester Quelle: Eigene Erhebungen bei den Ministerien der 16 Bundesländer, die für die Genehmigung der Studiengänge zuständig sind
7 Quantitative Entwicklung von Bachelor- und Masterstudiengängen nach Fächergruppen 300 Anzahl der Studiengänge WS 98/99 WS 01/ Ingenieurwiss. Geistes-, Sozialwiss. Wirtschaftswiss. Informatik Mathe/Naturwiss. Agrar, Forst, Ernaehrung Gesundheitswiss. Rechtswiss. Quelle: Eigene Erhebungen bei den Ministerien der 16 Bundesländer, die für die Genehmigung der Studiengänge zuständig sind
8 Bachelor- und Masterstudiengänge: Stand Februar 2003 Hochschulen Bachelor Master Bachelor + Master der 16 Bundesländer davon Sachsen-Anhalt Anzahl der Studiengänge Bachelor- und Masterstudiengänge in Sachsen-Anhalt nach Fächergruppen Ingenieurwiss. Gestes-, Sozialwiss. Wirtschaftswiss. Informatik Mathe/Naturwiss. Agrar, Forst, Ernaehrung Gesundheitswiss. Rechtswiss. Bachelor Master Quelle:
9 Quantitativ ist die Einführung von Studiengängen mit Bachelor- und Masterabschlüssen an deutschen Hochschulen ein sehr dynamischer Prozess. Qualitativ werden beachtenswerte Unterschiede zwischen diesen Studiengängen erkennbar.
10 Unterschiede im Vergleich zu Diplom, Magister, Staatsexamen Differenzen gibt es insbesondere hinsichtlich der Neuheit der Bachelor- und Masterstudiengänge im Vergleich zu den traditionellen deutschen Diplom-, Magister- und Staatsexamensstudiengängen. Verallgemeinert lassen sich 3 Gruppen von Studiengangskonzepten unterscheiden. integrierte Konzepte Diplom,... parallele Konzepte Diplom,... Master neue Studiengänge Master Bachelor Bachelor Bachelor gemeinsames Studium Modul mit Credits Zusatzqualifikationen
11 Unterschiede zwischen traditionell und gestuft Qualitätsanforderungen an Bachelor- und Masterstudiengänge B e r u f s t ä t i g k e i t Semester 8, 9 oder 10 4 Diplom,... Abschlussprüfung Hauptstudium Zwischenprüfung Grundstudium Semester 4 oder 2 8 oder 6 Master Vertiefung im gleichen Fach Bachelor Master Erweiterung in einem anderen Fach Fach-, Methoden- u. Sozialkompetenzen B e r u f s t ä t i g k e i t 1
12 Stellen Sie Chancen und Probleme der Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen für eine von Ihnen ausgewählte Fachrichtung dar!
13 Kriterien für Qualität und Anerkennung von Bachelor- und Masterstudiengängen betreffen die folgenden Bereiche: 1. Die Ziele des Studienganges, die auf berufsrelevanten studentischen Kompetenzerwerb (Bachelor- oder Masterniveau) gerichtet sind. 2. Ihre Umsetzung in einem strukturell und inhaltlich schlüssigen Studiengangskonzept mit Modulen, Credits und studienbegleitenden Prüfungen. 3. Die Gewährleistung der dafür erforderlichen personellen und materiell-technischen Ressourcen. 4. Die Realisierung notwendiger Qualitätssicherungsmaßnahmen für den Studiengang.
14 Was ist Akkreditierung von Studiengängen? Akkreditierung ist ein international gebräuchliches Verfahren der Qualitätssicherung, bei dem die Qualität von Studiengängen im Hinblick auf die Erfüllung von Standards durch externe Gutachter geprüft, mit einem Qualitätssiegel bescheinigt und transparent gemacht wird.
15 Akkreditierungssystem in Deutschland (Zusammenwirken von Staat, Hochschule und Berufspraxis) Akkreditierungsrat (zentrale Einrichtung) akkreditiert Akkreditierungsagenturen (dezentral) AHPGS ASIIN FIBAA ACQUIN AQAS ZEvA akkreditieren (nach externer Begutachtung) Studiengänge an Universitäten und Fachhochschulen
16 Akkreditierungsprozess Akkreditierung vergibt Qualitätssiegel und ermöglicht Studierenden, Hochschulen und Arbeitgebern eine verlässliche Orientierung. Einbindung in internationale Netzwerke der Qualitätssicherung Perspektive Alle Studiengänge werden akkreditiert. Entwicklungsstand Bisher sind ca. 250 Studiengänge (110 Bachelor, 140 Master) akkreditiert.
17 Wie wird der Studiengang akkreditierungsfähig? Welche Möglichkeiten sehen Sie für die Gestaltung eines Studiengangskonzepts, das nach 6 Semestern zu einem ersten berufsqualifizierenden Abschluss Bachelor führt?
18 Quelle: Akkreditierte Studiengänge Fallbeispiele Politikwissenschaft an der Technischen Universität Darmstadt Abschluss Bachelorof Arts Master of Arts Studienziele und Tätigkeitsfelder Studiendauer Studienform 6 Semester Vollzeit 4 Semester Vollzeit Ausbildung von international und interdisziplinär orientierten, politikwissenschaftlich qualifizierten Generalisten durch Vermittlung umfassender Kenntnisse von politischen Institutionen und Prozessen und Erwerb wissenschaftlichbasierter, analytischer Fähigkeiten; Qualifikation für unterschiedliche Tätigkeitsbereiche in der Politik, den Medien, der Verwaltung, der Wirtschaft, in internationalen Organisationen, Verbänden und Parteien sowie in Einrichtungen der Ausbildung und Forschung. Ausbildung von Spezialisten für Probleme des Regierens in Mehrebenensystemen (insbesondere in der Europäischen Union, aber auch im förderalen Politischen System Deutschlands) durch systematische Vertiefung von politikwissenschaftlichen Kompetenzen, die im Bachelorstudiengang erworben werden; Schwerpunktbildung entweder im Bereich der internationalen Beziehungen und internationalen Organisationen oder im Bereich der öffentlichen Verwaltung und Organisationen politischer Interessensvermittlung.
19 Kunst im Kontext an der Universität der Künste Berlin Abschluss Studiendauer Master of Arts / Art in Context 4 Semester (Vollzeit) oder 6 Semester (Teilzeit) Studienform Voll- oder Teilzeit Studienziele und Tätigkeitsfelder Hochschulabsolventen (aus den Bereichen Bildende Kunst, Gestaltung und Kunstpädagogik) sollen qualifiziert werden für Tätigkeiten in unterschiedlichen Themenfeldern (Kinder- und Jugendkulturarbeit, Kulturelle Erwachsenenbildung, Kulturarbeit in Einrichtungen der Betreuung, Pflege, Therapie und Rehabilitation, Kulturelle Stadtteilarbeit, Museumspädagogik und Ausstellungsdidaktik). Die Studierenden sollen befähigt werden, durch die Verknüpfung der künstlerischen Kompetenz mit weiteren Qualifikationen im wissenschaftlichen, sozialen, pädagogischen und organisatorischen Kontext institutionell gebunden oder selbständig als kreative Dienstleister Projekte im kulturellen, aber auch im sozialen Bereich zu entwickeln und durchzuführen (Bedarf auf dem Arbeitsmarkt). Quelle:
20 Quelle: Agrarwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin Abschluss Bachelorof Science Master of Science Studienziele und Tätigkeitsfelder Studiendauer Studienform 6 Semester Vollzeit 4 Semester Vollzeit Durch die Beschäftigung mit ökologischen, biologischen, technischen, wirtschaftlichen und sozialen Fragestellungen der Landwirtschaft und angrenzender Bereiche sollen die Studierenden die für die Berufstätigkeit notwendigen Kenntnisse erwerben, in einem Berufspraktikum festigen und durch Erfahrungen in der praktischen Landwirtschaft ergänzen. Die Berufsqualifikation des Bachelorstudiengangs zielt auf eine Tätigkeit im mittleren Management von landwirtschaftlichen Betrieben. Im interdisziplinären Masterstudiengang Internationale Agrarwissenschaften sollen sich die Studierenden mit Aspekten internationaler Entwicklung im Agrarbereich, mit produktionstechnischen, ökonomischen und sozialen Fragestellungen auseinandersetzen können. Dabei wird der Problematik des kritischen Dreiecks bestehend aus den Komponenten Produktionssteigerung, Armutsbekämpfung und Management natürlicher Ressourcen besondere Bedeutung beigemessen. Das potenzielle Berufsfeld umfasst neben der Tätigkeit in Wissenschaft und Forschung vor allem Tätigkeiten in nationalen und internationalen Organisationen auf dem Gebiet der Entwicklungszusammenarbeit.
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