TIPPS FÜR SOLAR- BETREIBER
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- Elvira Baumhauer
- vor 8 Jahren
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1 5 TIPPS FÜR SOLAR- BETREIBER Überreicht durch:
2 CLUB DER SOLARBETREIBER Der Deutsche Solarbetreiber- Club setzt sich für die Interessen und Bedürfnisse der über eine Million Photovoltaikbetreiber in Deutschland ein. Er unterstützt Interessierte, Betreiber und Nutzer von Solaranlagen durch praktische Hilfe und Serviceangebote, ihre Anlagen kostengünstig und effizient zu planen, zu bauen und zu betreiben. Der Club fördert die Zusam - menarbeit unter den Mitgliedern für Hilfe zur Selbsthilfe vor Ort. Der DSC vertritt die Interessen der Betreiber auch gegenüber der Politik und wirkt bei der Gestaltung von Vorschriften und Normen mit. Er arbeitet partnerschaftlich mit den Verbänden der Erneuerbaren Energien und der Solarbranche zusammen für eine konsequente Energiewende. Deutscher Solarbetreiber-Club e. V. Behlertstraße 27 a Potsdam Telefon (0331) kontakt@solarbetreiber.de Konzept und Text: Thomas Seltmann Fotos: Thinkstock (Titel), T. Seltmann
3 1 LEISTUNG UND ERTRAG SICHERN Photovoltaikanlagen sind langlebig, zuverlässig und wartungsarm. Doch auch die beste Anlage braucht Pflege, denn ihre Funktion hängt nicht nur von inneren Werten ab, sondern auch von äußeren Einflüssen wie dem Schattenwurf naher Bäume. Checken Sie regelmäßig den Ertrag. Zum Beispiel mit einem automatischen Überwachungssystem, das Leistungsdaten via PC, Internet oder Smartphone für Sie speichert und aufbereitet. Ein Vergleich mit der Einstrahlung oder Anlagen in der näheren Umgebung zeigt, ob Ihre Anlage optimal arbeitet. Bei Fehlern oder Defekten sollte eine Warnmeldung an Sie oder den Installateur übermittelt werden, damit Stillstandszeiten schnell auffallen und kurz bleiben. Alle zwei bis vier Jahre sollte ein Fachmann die sichere Montage, ordnungsgemäße Funktion und die Leistungsfähigkeit prüfen. TIPP: Ertragsdaten können Sie auch unter oder eingeben und vergleichen. Lassen Sie die Leistungsfähigkeit besonders bei In - betriebnahme und vor Ablauf von Gewährleistungsfristen prüfen. Tipps für Solarbetreiber 3
4 2 RICHTIG VERSICHERN Photovoltaikanlagen sind wertvoll und vielfachen Risiken ausgesetzt. In der Gebäudeversicherung angemeldet, sind sie bei Sturm, Hagel und Brandrisiken abgesichert. Nur eine Allgefahrenversi che - rung deckt aber zusätzliche Risiken wie Vandalismus und Diebstahl ab und ersetzt bei Totalschaden den Neuwert. Als Bauherr und Betreiber sind Sie außerdem für die von der Anlage ausgehenden Risiken verantwortlich. Schützen Sie sich durch Aufnahme der Anlage in Ihre private Haftpflichtversicherung oder Abschluss einer Bauherren- und Betrei - ber-haftpflichtpolice. Bei bereits bestehenden Gebäudeversicherungen sollte der Versicherer über die Installation einer Photovoltaik - anlage informiert werden. Das Gleiche gilt bei Aus- oder Nachrüstung eines Batteriespeichers. TIPP: Melden Sie Ihren Gebäudeversicherern den Betrieb der PV-Anlage. Klären Sie den Schutz des Anlagenwertes und Ihrer Haftpflicht als Bauherr und Betreiber bereits vor Beginn der Installation. 4 Tipps für Solarbetreiber
5 3 STEUER- VORTEILE NUTZEN Wenn Ihre Photovoltaikanlage Strom ins Netz einspeist oder Sie Strom an Dritte verkaufen, ist das steuerlich ein Gewerbebetrieb. Sie können die beim Kauf gezahlte Umsatzsteuer als Vorsteuer vom Finanzamt zurückbekommen. Wenn die Anlage langfristig Überschüsse erzielt, sind die Gewinne zu versteuern. Kosten und Abschreibung können dann steuermindernd geltend gemacht werden. Auch der private Eigenverbrauch des Solarstroms ist steuerlich zu berücksichtigen. Batteriespeicher sind besonders zu betrachten. Eine Gewerbeanmel - dung ist entgegen anderslautender Aussagen auch von Finanzämtern, in der Regel nicht notwendig. Die steuerliche Behandlung der Photovoltaikanlage ist meist nicht kompliziert, bietet aber einige rechtliche Fallstricke, z. B. auch im Hinblick auf Krankenversicherung und Rentenzahlungen. TIPP: Nutzen Sie wenigstens zu Beginn und für das erste Betriebsjahr die Leistungen eines Steuerberaters, um Ihre Steuersituation zu klären und ungünstige Rechtsfolgen zu vermeiden. Tipps für Solarbetreiber 5
6 4 EIGEN- VERBRAUCH LOHNT SICH Solarstrom vom Dach ist günstiger als der Strom vom Versorger. Deshalb sollten Sie möglichst viel selbst verbrau - chen, zum Beispiel indem Sie verbrauchsstarke Geräte wie Wasch- und Spülmaschine zu sonnigen Zeiten betreiben. Manche Wechselrichter oder zusätzliche Steuerungsein - richtungen schalten ausgewählte Haushaltsgeräte automatisch ein und aus. Batteriesysteme für Photovoltaikanlagen können den Anteil des selbst verbrauchten Solarstroms verdoppeln. Prüfen Sie, ob sich das bei der Erstinstallation oder zur späteren Nachrüstung für Sie lohnt. Ein Förder - programm der staatlichen KfW-Bank unterstützt beide Varianten finanziell. Bei immer mehr älteren Anlagen lohnt sich jetzt die Umstellung auf Eigenverbrauch. Anlagen aus den Jahren 2009 bis 2012 erhalten dafür sogar eine EEG-Vergütung. TIPP: Steigende Strompreise machen Photovoltaikanlagen mit Eigenverbrauch immer lukrativer. Denken Sie bei der Planung auch an die spätere Nachrüstung eines Batteriesystems. Diese werden künftig immer günstiger. 6 Tipps für Solarbetreiber
7 5 FÖRDERUNG UND RECHTSHILFE Das Erneuerbare-Energien- Gesetz (EEG) fördert Photo - voltaikanlagen mittels einer Umlage auf den Stromver - brau cher (EEG-Umlage). Kleine Anlagen erhalten eine über 21 Kalenderjahre feste Vergütung für den ins Stromnetz eingespeisten Strom. Entscheidend für die Höhe ist der Inbetriebnahmezeitpunkt. Für selbst verbrauchten Solarstrom aus neuen Anlagen mit einer Leistung von mehr als 10 kw, zahlt auch der Betrei - ber einen Teil der EEG-Um - lage. Kleinere Anla gen sind davon befreit. Die gesetzlichen Regelungen wurden in den letzten Jahren mehrfach geändert. Für Laien ist die Anwendung auf den Einzelfall oft schwierig. Meinungsverschiedenheiten mit Netzbetreibern häufen sich. Hilfe dabei bieten die Clearingstelle EEG (siehe unter und die kostenlose Rechtsauskunft für DSC-Mitglieder. TIPP: Anlagenbetreiber bekommen durch das EEG viele Rechte. Nutzen Sie im Zweifel die Hilfe der Clearingstelle-EEG, des DSC oder eines photovoltaik-versierten Anwaltes, um auch zu Ihrem Recht zu kommen. Tipps für Solarbetreiber 7
8 CHECKLISTE UND WEITERE HINWEISE Vor dem Kauf: Lassen Sie sich von einem qualifizierten Fachmann gut beraten und sprechen Sie mit Betreibern über deren Erfahrungen. Sie erhalten dabei wertvolle Tipps für Ihre eigene Entscheidung. Prüfen Sie, ob baurechtliche Vorgaben zu beachten sind. Holen Sie Kostenvoranschlä - ge ein und stellen Sie Förderanträge vor dem Kauf. Die EEG-Vergütung ist gesetzlich garantiert und an bestimmte Voraussetzungen geknüpft, über die Sie sich vorab informieren sollten. Auftrag erteilen: Klären Sie Versicherung und steuer liche Fragen am besten schon jetzt. Das schützt vor unange - nehmen Überraschungen. Mel den Sie die Photovoltaik - anlage rechtzeitig bei der Bundesnetzagentur an. Melden Sie sich beim Finanzamt, um Steuervorteile zu nutzen. 8 Tipps für Solarbetreiber
9 Eine fachgerechte Installation ist entscheidend für eine zuverlässige und wirtschaftliche Photovoltaikanlage. Deshalb sollten Sie darauf besonders Wert legen. Im laufenden Betrieb: Prüfen Sie regelmäßig Leistung und Ertrag Ihrer Anlage. Nach Gewittern sollten Sie die Sicherungen der Netzein - spei sung und vorhandene Überspannungs-Schutzeinrichtungen kontrollieren, damit die Anlage nicht unbemerkt stillsteht. Werfen Sie gelegentlich einen prüfenden Blick auf die Modulfläche und die Unterkonstruktion. Alle paar Jahre ist spätestens eine fachmännische Wartung zu empfehlen. Informationsquellen: Praktisches Grundwissen liefern die Ratgeber der Stiftung Warentest. Aktuelle Informationen erhalten Sie über die Internet - seite und den Newsletter des DSC. Diskussion und Austausch finden online statt im photovoltaikforum.com. Experten beantworten Fragen unter experts.top50-solar.de. IHK-Mitgliedschaft: Photovoltaikbetreiber, die steuerlich als Unternehmer gelten, werden IHK-Mitglied. Auch wenn meist kein Beitrag fällig wird, kann man die Leistungen der IHK in Anspruch nehmen. Sie können das Wirtschaftspar - lament der IHK mitwählen und sich dafür auch selbst wählen lassen. Vollversorgung: Beziehen Sie den zusätzlich benötigten Strom am besten von einem Versorger, der Ihnen ausschließlich erneuerbare Ener - gien liefert. Das ist oft sogar günstiger als der Grundtarif des Pflichtversorgers und der Wechsel ist einfach. Infos, Hilfe und Praxistipps: bekommen Sie auch als Mitglied im DSC. Wir wünschen Ihnen viel Freude und Ertrag mit Ihrem eigenen Solarkraftwerk! Tipps für Solarbetreiber 9
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