Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Stationenlernen Türkei - Land zwischen Europa und Nahost

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2 SCHOOL-SCOUT Stationenlernen Die Türkei Seite 6 von 38 Stationspass Die Türkei Name: Station Priorität Name der Station erledigt korrigiert Fragen 1 Pflicht 2 Pflicht 3 Pflicht Die Türkei für Anfänger Das politische System der Türkei Die Türkei im Umbruch Proteste und Wahlen 2013 und Pflicht Das System Erdogan 5 Wahl 6 Pflicht 7 Wahl 8 Pflicht 9 Pflicht 10 Wahl Türken in Deutschland: Von Gastarbeitern zu Staatsbürgern Die Türkei und Europa sollte die Türkei Mitglied der EU werden? Der Militärputsch als politisches Mittel Die Türkei und der Nahe Osten Die Türkei und der Kurdenkonflikt Die Kurden im Nahen Osten

3 SCHOOL-SCOUT Stationenlernen Die Türkei Seite 9 von 38 DIE TÜRK EI VO N IHRER GRÜN DUN G BIS HEUTE Mustafa Kemal wurde das erste Staatsoberhaupt und setzte zahlreiche durch, um dem jungen Staat eine nationale Identität zu geben und ihn an das restliche Europa zu binden. Wegen seiner Bedeutung für die Entwicklung der Türkei bekam er den Beinamen, übernahm die Türkei europäische Rechtsprinzipien und führte das westliche Nachnamens-System und die lateinische Schrift ein. Besonders wichtige Prinzipien Atatürks waren ein strenger, d.h. die Trennung von Staat und Religion, und ein starker Nationalismus. Offiziell gehörten auch der Republikanismus und die aller Bürger zu den wichtigsten Prinzipien des Staates tatsächlich aber wurden Minderheiten wie die Kurden diskriminiert und die Türkei wurde von einer Partei autoritär regiert. Atatürk starb Nach dem Zweiten Weltkrieg führte die Türkei schließlich ein Mehrparteiensystem ein und wurde Mitglied der. Gesellschaftlich galt die Türkei insbesondere im Vergleich zu anderen islamisch geprägten Staaten als sehr und westlich geprägt, auch wenn es bis heute zu Fällen von Folter, Einschränkung der Meinungsfreiheit und anderen Menschenrechtsverletzungen kommt. Das traditionell einflussreiche türkische sah sich dabei als Hüter des Erbes Atatürks: Insgesamt drei Mal 1960, 1971 und 1980 hat es gegen die Regierungen, wenn es die politische Ordnung gefährdet sah zwang es zudem den damaligen Ministerpräsidenten zum Rücktritt. Damit war die Türkei zwar einerseits demokratisch, aber andererseits vom Wohlwollen des Militärs abhängig. Nach 2000 wurde die Macht des Militärs schrittweise eingeschränkt, wobei es jedoch immer noch zu politischen Auseinandersetzungen zwischen Militärführung und Politik kam. Am 15. Juli 2016 kam es zu einem weiteren Putschversuch, der jedoch fehlschlug. Als eine der Folgen wurde über die Rückkehr zu der 2004 abgeschafften diskutiert. Gleichheit, Militär, Atatürk, NATO, Laizismus, liberal, Todesstrafe, Reformen, geputscht

4 SCHOOL-SCOUT Stationenlernen Die Türkei Seite 12 von 38 Station 3: Die Türkei im Umbruch Proteste und Wahlen 2013 bis 2014 DIE GEZI-P RO TESTE FO RM IERUN G DER Z IVIL GESELLSCHA FT (commons.wikimedia.org / Alan Hilditch) 1. Was fordern und wogegen demonstrieren die Protestteilnehmer auf dem Foto? Füllen Sie die Sprechblasen aus und diskutieren Sie abschließend in der Gruppe. Was als friedliche Demonstration für mehr Umweltschutz und Bürgerbeteiligung begann, weitete sich rasch zu Massenprotesten aus, denen der türkische Staat mit Härte begegnete: Ein paar Bürger protestierten gegen die Bebauung einer der letzten Grünflächen in der Metropole Istanbul, dem Gezi- Park. Sie führten einen Sitzstreik durch; einige zelteten auch vor Ort. Die Regierung unter dem damaligen Premierminister Erdogan förderte seit ihrem Machtantritt den Bau neuer Einkaufs- und Hotelkomplexe im großen Stil, was jedoch offenbar weitgehend an der Nachfrage und den Bedürfnissen der Menschen vorbei ging - viele Hotels und Einkaufszentren, die aus dem Boden gestampft worden waren, mussten nach kurzer Zeit wieder geschlossen werden. Aber nicht die Proteste selbst sorgten für Schlagzeilen, sondern das unverhältnismäßig brutale Vorgehen der türkischen Polizei gegen die friedlichen Demonstranten. Es kam zum massiven Einsatz von Gewalt, wobei die Behörden mit Tränengas, Pfefferspray und Wasserwerfern vorgingen. Die drohende Abholzung des Gezi-Parks wurde nun zu einem letzten Tropfen, der angesichts der Stimmung großer Bevölkerungsteile vor allem der Großstädte das Fass zum Überlaufen brachte.

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