Zugkraftprüfstand. Zur Ermittlung der Zugkraft von Lokomotiven in H0 BEDIENUNGSANLEITUNG. Vorbereitung und Durchführung von Messungen

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Reiner Vogel
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1 Zugkraftprüfstand Zur Ermittlung der Zugkraft von Lokomotiven in H0 BEDIENUNGSANLEITUNG Vorbereitung und Durchführung von Messungen

2 Zugkraftmessungen und Prüfstand Bedienungsanleitung Inhalt Funktionen 3 Prüfstand vorbereiten 3 Vor der ersten Messung 4 Wahl der Geschwindigkeit 4 Messung durchführen 5 Messung erweitern 6 Warn- und Sicherheitshinweise 6 Pflegehinweise 6 Zugkraftprüfstand Seite 2 von 6

3 Bedienungsanleitung Funktionen Zugkraftprüfstand zum Ermitteln der Zugkraft von Lokomotiven und Triebwagen von H0-Fahrzeugen. Geeignet für Lokomotiven nach dem Mittelleitersystem (Märklin H0) Geeignet für die Versorgung mit Wechselstrom (max. 16/24 V) oder einem Mehrzugsystem (z. B. Märklin Digital) Erweiterbar mit Verlängerung für Modelle mit einer LüP >250 mm Länge des Zugkraftprüfstands: 572 mm Maximale Nutzlänge: 450 mm Länge des Zugkraftprüfstands mit Verlängerung: 1072 mm Maximale Nutzlänge: 935 mm Prüfstand vorbereiten 1. Bei Loks und Triebwagen mit einer LüP >250 mm den Zugkraftprüfstand mit Verlängerung ausstatten. 2. Gleise und Prellbock auf ausreichende Befestigung prüfen und die Befestigungsschrauben der Schienen auf Überstand kontrollieren --> Kurzschlussgefahr bei Dreileiter-Systemen. 3. Verstaubte Gleise sind vor Inbetriebnahme des Zugkraftprüfstands zu reinigen. Staub auf den Gleisen hat einen wesentlichen negativen Einfluss auf das Messergebnis. 4. Gleisanschlusskabel mit ausgeschalteten Modellbahn-Trafo oder Digitalsteuerung verbinden. Bei einer Digitalzentrale wenn möglich Programmiergleisanschluss wählen. 5. Der ZKPS muss waagerecht stehen. Überprüfen Sie die horizontale Lage der Gleise mit einer Wasserwaage. 6. Federwaage (z.b. 300g) am ZKPS aufhängen. Messweg kontrollieren, ggf. Verlängerung verwenden Zugkraftprüfstand Seite 3 von 6

Lok auf ZKPS aufgleisen, Kupplung mit Haken und Schnur mit der Federwaage verbinden, Die Schnur muss dabei locker an der Federwaage hängen. 3. Fahrtrichtung der Lok kontrollieren!

4 Vor der ersten Messung 1. Lok auf Anlage oder Rollenprüfstand bei mittlerer Geschwindigkeit mind. 5 Minuten warm fahren. Motor, Getriebe und Haftreifen müssen vor der Messung auf Betriebstemperatur gebracht werden. 2. Lok auf ZKPS aufgleisen, Kupplung mit Haken und Schnur mit der Federwaage verbinden, Die Schnur muss dabei locker an der Federwaage hängen. 3. Fahrtrichtung der Lok kontrollieren! Eine Kollision der Lok mit der Seilrolle kann zu Schäden am Lokgehäuse führen und Kontakt des Hakens mit Mittelleiter ist unbedingt zu vermeiden! 4. Am Fahrregler Funktionen, insbesondere Soundfunktionen ausschalten, ebenso ist die Anfahr- und Bremsverzögerung zu deaktivieren. 5. Fahrregler langsam aufdrehen, Lok langsam beschleunigen lassen. Beobachten ob die Lok unter zunehmender Last mit allen Räder sicher auf dem Gleis bleibt und ob zum Prellbock ausreichend Platz bleibt. 6. Kontrollieren ob der Messbereich der Federwaage für die Prüfungen geeignet ist. Ggf. eine Federwaage mit anderem Messbereich wählen. Hierzu die Lok vorsichtig beschleunigen. Lok auf ZKPS aufgleisen, Kupplung mit Haken und Schnur mit Federwaage verbinden Prüfstandsverlängerung Wahl der Geschwindigkeit Sind die Vorbereitungen abgeschlossen, kann die erste Messung auf ebener Strecke beginnen. Messungen werden nicht bei maximaler Geschwindigkeit der Lok durchgeführt, sondern bei etwa 50 % - 75 % der Vmax. Eine zu hohe Geschwindigkeit ergibt zwar eine höhere Zugkraft, dies ist jedoch recht praxisfern, da die Triebfahrzeuge wohl kaum mit Vmax über die Anlage rasen. Praxisnäher ist es eine Geschwindigkeit zu wählen, mit der die Triebfahrzeuge meist unterwegs sein werden. Hierbei hat sich etwa 60% am Fahrregler als recht realistisch erwiesen. Selbstverständlich ist es jedem freigestellt, bei welcher Geschwindigkeit die Messungen durchgeführt werden! Trotz reduzierter Geschwindigkeit bedeutet das nicht, dass eine Lok mit verringerter Leistung gemessen wird. Lokomotiven werden seit vielen Jahren mit lastgeregelten Decoder ausgestattet. Dieser regelt auch bei reduzierter Geschwindigkeit die Ausgangsleistung nach, so dass die Zugkraft entsprechend höher ausfällt. Lokomotiven ohne lastgeregelten Decoder zeigen hingegen die gleiche Charakteristik wie analog betrieben Lokomotiven. Erhöht sich die Last, verringert sich die Leistung. Doch auch hier ist die Empfehlung ~60% Vmax am Fahrregler. WICHTIG: Um Messungen reproduzieren oder mit anderen Fahrzeugen vergleichen zu können muss immer auf die gleiche Weise gemessen werden! Zugkraftprüfstand Seite 4 von 6

Analoger Trafo, gelber Pfeil: 60% Fahrregler (bei Markierung 150) Control Unit 6021, gelber Pfeil: 60% Fahrregler (bei Markierung 150) Intellibox, gelber Pfeil:

17 von 28 Fahrstufen) MobileStation 2, gelber Pfeil: 60% Fahrregler Messung durchführen Am Haken der stehenden und betriebsfähigen Lok hängt die Federwaage.

Bis zur maximalen Zugkraft wird die Lok also mehrere Zentimeter fahren. Stellen Sie den Fahrregler rasch auf 60% Fahrregler.

Lesen Sie nun den angezeigten Wert an der Federwaage ab und notieren Sie diesen. Stellen Sie den Fahrregler umgehend auf 0.

5 Analoger Trafo, gelber Pfeil: 60% Fahrregler (bei Markierung 150) Control Unit 6021, gelber Pfeil: 60% Fahrregler (bei Markierung 150) Intellibox, gelber Pfeil: 60% Fahrregler (8 bei 14 Fahrstufen, bzw. 17 von 28 Fahrstufen) MobileStation 2, gelber Pfeil: 60% Fahrregler Messung durchführen Am Haken der stehenden und betriebsfähigen Lok hängt die Federwaage. Mit zunehmendem Fahrweg erhöht sich auf Grund der Federspannung die Kraft, welche die Lok nebst Motor und Decoder aufbringen muss. Bis zur maximalen Zugkraft wird die Lok also mehrere Zentimeter fahren. Stellen Sie den Fahrregler rasch auf 60% Fahrregler. Die Lok wird kurze Zeit später die max. Zugkraft erreicht haben und die Antriebsräder beginnen durchzudrehen. Lesen Sie nun den angezeigten Wert an der Federwaage ab und notieren Sie diesen. Stellen Sie den Fahrregler umgehend auf 0. Lassen Sie die Räder so kurz als möglich durchdrehen. Die Haftreifen werden sehr schnell heiß und verschleißen sehr schnell! Wiederholen die Messung mind. drei Mal. Der Mittelwert aus allen Messungen ergibt das Messergebnis der Zugkraft. Für Messungen an der Schiefen Ebene (mit Neigung) stellen Sie ein Distanzstück unter die Gegenauflage und erstellen erneut eine Messreihe. Zugkraftprüfstand Seite 5 von 6

6 Messung erweitern Neben der Messung der Zugkraft, bietet es sich an, parallel mit einem Amperemeter die Stromaufnahme zu messen. Warn- und Sicherheitshinweise Lassen Sie bitte den Prüfstand im Einsatz nicht unbeaufsichtigt, denn beispielsweise bei fahrenden Dampfloks kann das Greifen ins Gestänge zu Verletzungen führen (siehe auch entsprechende Hinweise der Lok-Hersteller). Der Prüfstand muss auf einer stabilen Unterlage (Tisch) sicher fest stehen. Er darf keinesfalls wackeln oder instabil stehen. Lassen Sie bei Messungen durchdrehende Räder nur kurze Zeit zu. Die Haftreifen werden schnell heiß, verschleißen dadurch sehr schnell und können sich von den Räder lösen. Nach Beendigung einer Messerreihe Haftreifen auf Beschädigung und Verschleiß kontrollieren, ggf. austauschen. Bei Verwendung eines Hakens aus Metall ist ein Kontakt des Hakens mit dem Mittelleiter unbedingt zu vermeiden. Kurzschlussgefahr! Pflegehinweise Wie der normale Betrieb von Lok-Modellen auf Gleisen kann auch der Betrieb auf dem Zugkraftprüfstand zu Metallabrieb und zu Verschmutzungen durch Öl führen. Außerdem kann Gummiabrieb an den Haftreifen der Lok ebenfalls zu Verschmutzungen führen. Prüfstand gelegentlich mit einem Pinsel, einem Tuch oder per Druckluft reinigen. Auch die Radsätze der Lok sollten gelegentlich gereinigt werden und natürlich sollten Sie auch die Wartungsanweisung des Herstellers Ihrer Lok beachten. Verstaubte Gleise sind vor Inbetriebnahme des Zugkraftprüfstands zu reinigen. Staub auf den Gleisen hat einen wesentlichen negativen Einfluss auf das Messergebnis. Copyright: Mai Zugkraftprüfstand Seite 6 von 6

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