UV-Strahlung als krebserregende Strahlung
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- Judith Hertha Hartmann
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1 UV-Strahlung als krebserregende Strahlung Wirkung der natürlichen und künstlichen UV-Strahlung auf den Menschen Eckhard Breitbart, Beate Volkmer, Rüdiger Greinert Forschungs- und Studienzentrum der Elbekliniken Abt. Molekulare Zellbiologie/Dermatologie Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention e.v. (ADP) European Society of Skin Cancer Prevention, EUROSKIN Wissenschaftlicher Workshop Verhältnisprävention von Hautkrebs in urbanen Lebenswelten (Hamburg) 26. April 2017
2 Sonnenstrahlung 0,4% UVB 3,9% UVA 51,8% sichtbares Licht 43,9% Infrarotstrahlung
3 Table Radiation exposures with sufficient evidence in humans IARC* UV carcinogenic to humans (Group1) (2009) CLL=chronic lymphocytic leukaemia. BCC=basal-cell carcinoma. SCC=squamous-cell carcinoma. *A review of human carcinogens Part D: radiation Fatiha El Ghissassi a, Robert Baan a, Kurt Straif a, Yann Grosse a, Béatrice Secretan a, Véronique Bouvard a, Lamia Benbrahim-Tallaa a, Neela Guha a, Crystal Freeman a, Laurent Galichet a, Vincent Cogliano a, on behalf of the WHO International Agency for Research on Cancer Monograph Working Group, 10, (2009)
4 Solares UV UVC: UVB: UVA: nm nm nm Risiko und Grenzwertsetzung Klausurtagung der SSK und 23. April 2015 Marriott Hotel Heidelberg
5
6 Nachweis von UV-induzierten DNA-Schäden (CPD) in menschlicher Haut unbestrahlt bestrahlt: 300 J/m 2 UVB: (mehrere DNA-Schäden/Zelle)
7 Molekularbiologische Aspekte zum Zusammenhang zwischen Hautkrebsrisiko und UV-Exposition UV spezifische DNA Läsionen UV signature Mutationen UVB (UVA): C CC T TT
8 Epidemiologische Daten: UV-Strahlung ist der Risikofaktor für Hautkrebs 8
9 UV-Belastung und erworbene Nävi im Kindesalter (Hamburger Kinderstudie) Anzahl Badeurlaube im Süden (<48 ) Anzahl schwerer Sonnenbrände ,79 11,11 11,70 12,84 13,53 16, ,12 11,92 14,24 13,67 12,80 13, ,39 12,70 12,68 19,57 30,48 20,21
10 Unterschiede in der Struktur von Erwachsenen- und Kinderhaut
11 Epidermale Stammzellen in Erwachsenen- und Kinderhaut
12
13 Vermeiden Sie zu viel Sonnenstrahlung, insbesondere bei Kindern. Achten Sie auf ausreichenden Sonnenschutz. Gehen Sie nicht ins Solarium. ( In Deutschland werden, den Empfehlungen der WHO folgend, von der Strahlenschutzkommission (SSK), Beratungsgremium des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, der S3-Leitlinie Prävention von Hautkrebs, eine medizinische Leitlinie der höchsten Qualitätsstufe der Entwicklungsmethodik im Rahmen des Leitlinienprogramms Onkologie dem Bundesamt für Strahlenschutz: fachübergreifendes UV-Schutz-Bündnis, bestehend aus über 20 Experten aus den Bereichen Wissenschaft und Medizin diese Präventionsbotschaften umgesetzt: Vermeidung starker solarer UV- Strahlenexposition, insbesondere bei Kindern Tragen geeigneter Kleidung und einer Sonnenbrille Anwendung von Sonnenschutzmitteln
14 1. Vermeidung starker solarer UV-Strahlenexpositionen, insbesondere bei Kindern Bei hohem UV-Index den Aufenthalt im Freien kurz halten (z.b. in der Mittagszeit). Bei Planung von Aktivitäten im Freien die Prognose des UV-Index berücksichtigen. Schatten aufsuchen. Aktivitäten im Freien in die Morgen- und Abendstunden verlegen. Die Haut im Frühjahr/ im Urlaub langsam an die Sonne gewöhnen Im Urlaub die Gefahr einer erhöhten UV-Exposition beachten. Sonnenbrand in jedem Fall vermeiden. 2. Tragen geeigneter Kleidung und einer Sonnenbrille, d. h.: Kleidung mit dichtem Gewebe, die den größten Teil des Körpers (inklusive Schultern) bedeckt Eine Kopfbedeckung mit breiter Krempe Fußbekleidung, die den Fußrücken bedeckt Sonnenbrillen mit Kennzeichnung UV-400 und Schutz vor seitlich einfallender UV-Strahlung, Kennzeichnung mit gültiger Norm (DIN EN ISO ) verschafft zusätzliche Qualitätssicherheit Auch mit der Sonnenbrille nie direkt in die Sonne schauen.
15 3. Anwendung von Sonnenschutzmitteln Gedacht für die Anwendung unbedeckter Hautpartien, Kleidung hat als Sonnenschutz Vorrang Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor der europäischen Schutzklasse hoch (LSF 30 oder höher) verwenden Gleichmäßig und großzügig auftragen (ca. 2mg/cm 2 ), möglichst vor dem Aufenthalt in der Sonne Auf UV-A- und UV-B-Schutz sowie vollständigen Angabe der Inhaltsstoffe achten Wiederholtes Eincremen erhält den UV-Schutz aufrecht, verlängert ihn aber nicht Sonnenschutzmittel ohne Duft- und Konservierungsstoffe sind am hautfreundlichsten, gerade bei Kinderhaut sollte darauf geachtet werden. 4. Nichtnutzung von Solarien Die Weltgesundheitsorganisation sowie die Strahlenschutzkommission und weitere Experten (Gesetz zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung bei der Anwendung am Menschen (NiSG)) raten von der Solariennutzung ab. Sonstiges Wer Medikamente einnimmt, sollte vor Aufenthalten in der Sonne die Packungsbeilage beachten und gegebenenfalls den behandelnden Arzt oder einen Apotheker befragen. Säuglinge sollen nicht der direkten Sonne ausgesetzt werden; Sonnencreme sollte erst nach Vollendung des 1. Lebensjahres genutzt werden
16 Lebensphasenmodell Tod KITA Erzieher* SCHULE Lehrer* ARBEITSWELT (AUS)BILDUNG Ausbilder* FREIZEITAKTIVITÄTEN u.a. Sporttrainer, Freizeitbetreuer Stadtplaner / Architekten / Kommunen = Lebenswelt = Multiplikator
17 Risikoeinschätzung eines Sonnenbrands (% der Befragten) n = Personen im Alter zwischen 14 und 45 Jahren. Gewichtete Daten (2015). Abhängige Variable: Zustimmung zu Item Jeder Sonnenbrand hinterlässt in der Haut einen bleibenden Schaden. National Cancer Aid Monitoring (NCAM), Sven Schneider, Mannheimer Institut für Public Health, Sozial- und Präventivmedizin, Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg
18 Verhaltens- und Verhältnisprävention Kindertagestätte / Schule Schule / Ausbildung Arbeitsplatz Freizeit / Recreation (Sport, Erholung) Säuglinge Kinderhaut (bis ca. 14 Jahre) Ab 14 Jahren Säuglinge nicht der direkten Sonne aussetzen und Sonnencreme erst nach dem ersten Lebensjahr nutzen Verhaltensprävention Bis zu einem Alter von ca. 14 Jahren unterscheidet sich Kinderhaut strukturell von Erwachsenenhaut Es sollte besonders auf UV-Schutz geachtet werden Verhältnisprävention Auf Risiken der Solariennutzung verstärkt hinweisen Body Image ansprechen Für UV-Schutz-Verhalten in den Lebenswelten sensibilisieren Technische Schutzmaßnahmen: Auf Außengeländen Schattenflächen durch Sonnensegel, Bäume oder Pavillons etc. einrichten Organisatorische Schutzmaßnahmen: Aufenthalte im Freien bei starker Sonne (Spielen, Sport, Ausflüge, Arbeitszeit) durch zeitliche Planung vermeiden UV-Schutzmittel bereit stellen und dabei auf Anwendungsfreundlichkeit achten Wissensvermittelnde Maßnahmen und Beratung zu UV-Schutz bei Health Professionals Lebenswelten einbinden
19 Verhaltens- und Verhältnisprävention Kindertagestätte / Schule Schule / Ausbildung Freizeit / Recreation (Sport, Spiel, Erholung (im Alter)) Arbeitsplatz Säuglinge Kinderhaut (bis ca. 14 Jahre) Ab 14 Jahren Säuglinge nicht der direkten Sonne aussetzen und Sonnencreme erst nach dem ersten Lebensjahr nutzen Verhaltensprävention Bis zu einem Alter von ca. 14 Jahren unterscheidet sich Kinderhaut strukturell von Erwachsenenhaut Es sollte besonders auf UV-Schutz geachtet werden Verhältnisprävention Auf Risiken der Solariennutzung verstärkt hinweisen Body Image ansprechen Für UV-Schutz-Verhalten in den Lebenswelten sensibilisieren Technische Schutzmaßnahmen: Auf Außengeländen Schattenflächen durch Sonnensegel, Bäume oder Pavillons etc. einrichten Organisatorische Schutzmaßnahmen: Aufenthalte im Freien bei starker Sonne (Spielen, Sport, Ausflüge, Arbeitszeit) durch zeitliche Planung vermeiden UV-Schutzmittel bereit stellen und dabei auf Anwendungsfreundlichkeit achten Wissensvermittelnde Maßnahmen und Beratung zu UV-Schutz bei Health Professionals Lebenswelten einbinden Praxisorientierte Handlungsempfehlungen unter Einbindung der Strukturen/Akteure der Lebenswelten
20 Handlungsempfehlungen Mit einer Stimme: Orientierung an nationalen und internationalen Empfehlungen / Gesundheitsbotschaften der primären Prävention von Hautkrebs und zum Schutz der Bevölkerung vor UV-Strahlung und Hitze Lebensweltorientiertem Ansatz folgen: Ressourcenorientiert, Einbindung der Akteure und Strukturen vor Ort, zielgruppenorientiert, etc. Interdisziplinären Ansatz nutzen um zu umsetzbaren Handlungsempfehlungen zu gelangen
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