Bergnotfälle Schweiz 2017
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- Jasper Bachmeier
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1 Bern, 19. März 2018 Zahlen und Auswertungen Bergnotfälle Schweiz 2017 Die vorliegenden Zahlen und Grafiken basieren auf den Einsatzdaten der Bergrettungsorganisationen REGA, ARS, der kantonalen Walliser Bergrettungsorganisation KWRO und weiterer Institutionen. Die Zusammenstellungen und Auswertungen dieses Berichtes stützen sich auf Angaben und Mitarbeit folgender Personen und Institutionen: Elisabeth Müller und Andres Bardill, Alpine Rettung Schweiz; Daniel Breitenmoser und Mario Tissi, REGA; Annick Charbonnet und Pierre-Alain Magnin, KWRO; Monique Walter und Mirjam Studer, bfu; Marcia Phillips, Frank Techel und Benjamin Zweifel, slf; Anjan Truffer, Bergrettung Zermatt; Marc Schertenleib, Rettungsstation Kandersteg; Urs Schäfer, Rettungsstation Lauterbrunnen; Paul Broger, Kapo Appenzell I. Rh.; Sonja Thöni, Air Glaciers Lauterbrunnen; Marco Bomio, Bergführer Grindelwald; Corinna Schön, Institut für Rechtsmedizin, Universität Bern. Ein ausserordentlich schneearmer Winter, ein wechselhafter Sommer mit heissen Perioden aber zwischenzeitlich auch Schneefall in höheren Lagen, ein sehr sonniger Altweibersommer und schliesslich ein markanter Wintereinbruch bereits im November, haben die Tourenaktivitäten geprägt. Im Schneesportbereich waren diese wegen des knappen Schnees und dem frühen Ausapern im Frühling unterdurchschnittlich. Auch im Sommer war die Tourentätigkeit wegen dem wechselhaften Wetter eher unterdurchschnittlich, was auch die schönen Tage im Oktober nicht mehr wettzumachen vermochten. Insgesamt mussten in den Schweizer Alpen und im Jura 2712 Berggänger die Bergrettung in Anspruch nehmen, 116 Personen weniger als im Jahr zuvor. Auch die Zahl der Todesfälle mit 154 Betroffenen deutlich tiefer (Vorjahr 179). Darin enthalten sind auch Erkrankungen mit 42 Personen, dies meist als Folge eines Herz-Kreislauf Problems. Beim Bergsport im engeren Sinne [1] kamen bei 93 Unfällen 103 Personen ums Leben, 8 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Der Begriff Bergnotfall umfasst alle Vorkommnisse, bei denen Berggänger die Hilfe der Bergrettungsdienste beanspruchen. Dies betrifft auch Erkrankungen und Evakuationen von unverletzten Personen. Bergunfälle als Untermenge der Notfälle sind Ereignisse, die der allgemeinen Definition eines Unfalls entsprechen. [1] Als Bergsteigen im engeren Sinne werden in dieser Statistik vor allem die Ereignisse beim klassischen Bergsport verstanden, zu deren Ausübung kein Transportgerät verwendet wird. Deshalb sind bei den hier ausgewiesenen Zahlen insbesondere die Todesfälle beim Delta- und Gleitschirmfliegen, beim Speed-Flying, beim Base-Jumping und bei der Benutzung von Mountainbikes gesondert erfasst. So sind die Zahlen des klassischen Bergsports auch über mehrere Jahre vergleichbar. Als Blockierung werden alle Notfälle bezeichnet, bei denen Berggänger infolge Erschöpfung, Überforderung, Materialverlust oder anderen Missgeschicken nicht mehr in der Lage sind, ihre Tour aus eigener Kraft weiterzuführen oder abzubrechen. In der Regel sind die Betroffenen unverletzt. Monbijoustrasse 61 Postfach CH-3000 Bern info@sac-cas.ch
2 Seite 2/17 Ein ausführlicher Bericht mit Fallbeispielen wird in der Juni Ausgabe der Zeitschrift Die Alpen publiziert.
3 Seite 3/17 Abbildung 1: Notfälle nach Tätigkeit Gleitschirm / Delta Andere Bergsportarten Mountainbike Klettern (Fels) Variantenabfahrten Skitouren Hochtouren Bergwandern Anzahl Personen
4 Seite 4/17 Abbildung 2: Notfallsituationen nach Ursachen Nicht definiert/ Anderes Blitzschlag Verirren Blockierung Steinschlag/ Eisschlag Spalteneinbruch Lawinen Erkrankung Sturz/Absturz Anzahl Personen
5 Seite 5/17 Abbildung 3: Notfälle nach medizinischem Index Schädigung nicht bekannt Tod mit oder ohne Wiederbelebung Wiederherstellen vitaler Funktionen Akute Lebensgefahr Potentielle Lebensgefahr Hospitalisation nötig Ambulante ärztl. Behandlung Keine ärztl. Behandlung notwendig Unverletzt / Gesund Anzahl Personen
6 Seite 6/17 Abbildung 4: Gerettete oder geborgene Personen nach Rettungsorganisation 2017 (Anzahl Personen / Prozent) ARS; 792; 29% REGA; 1098; 40% KWRO; 693; 26% Diese Grafik zeigt alle geretteten oder geborgenen Personen gemäss den Definitionen der schweiz. Bergnotfallstatistik. Total Personen = 2712 Andere; 3; <1 % AGL/SAC; 30; 1% AGL; 96; 4% Aufschlüsselung der Organisationen: REGA: Daten ohne ARS Beteiligung ARS: Alpine Rettung Schweiz (inkl. REGA Beteiligung) KWRO: Walliser Bergrettungsorganisationen AGL: Air Glaciers Lauterbrunnen AGL/SAC: Air Glaciers Lauterbrunnen mit SAC
7 39 64 Anzahl Personen Seite 7/17 Abbildung 5: Notfälle: zeitlicher Verlauf
8 Anzahl Personen Seite 8/17 Abbildung 6: Tödliche Bergunfälle: zeitlicher Verlauf
9 Seite 9/17 Abbildung 7: Tödliche Bergunfälle: Aufteilung nach Regionen 2017 (Anzahl Personen / Prozent) Berner Alpen; 11; 10% Zentralschweiz (inkl. Glarner Alpen); 11; 11% Walliser Alpen; 21; 20% Bündner Alpen (ohne Misox); 32; 31% Jura / voralpine Hügelzonen; 3; 3% Waadtländer- und Freiburger Alpen; 6; 6% Ostschweiz (Alpstein - Churfirsten); 11; 11% Tessiner Alpen (inkl. Misox); 8; 8%
10 Seite 10/17 Abbildung 8: Tödliche Bergunfälle: Aufteilung nach Kantonsgebiet 2017 (Anzahl Personen / Prozent) GR; 31; 30% VS; 28; 27% TI; 8; 7% BE; 6; 6% FL; 1; 1% GL; 2; 2% FR; 3; 3% UR; 4; 4% SG; 5; 5% AI / AR; 5; 5% VD; 5; 5% SZ; 2; 2% OW / NW; 3; 3%
11 Seite 11/17 Abbildung 9: Nationalität der ausländischen Opfer 2017 (Anzahl Personen / Prozent) Deutschland; 17; 40% Italien; 7; 16% Frankreich; 3; 7% Ungarn; 1; 2% Belgien; 3; 7% Österreich; 3; 7% Kanada; 1; 2% China; 1; 2% USA; 2; 5% Japan; 3; 7% Total Opfer = Tschechien; 1; 2% England; 1; 3%
12 Seite 12/17 Tödliche Bergunfälle: Zahlen Identität Anzahl Opfer Männer Frauen Schweizer Ausländer SAC-Mitglieder Altersstufen: bis 10 Jahre bis 20 Jahre bis 30 Jahre bis 40 Jahre bis 50 Jahre bis 60 Jahre bis 70 Jahre über 70 Jahre unbekannt
13 Seite 13/17 Tödliche Bergunfälle: Zahlen Tätigkeit Bergwandern Hochtouren Klettern Skitouren Variantenabfahrten Anderes (*) Organisierte Touren Private Touren Alleingänger (*) Jäger = 4, Schneeschuhlaufen = 3 Personen, Klettersteig und Pilzsammeln je 1 Person
14 Seite 14/17 Tödliche Bergunfälle: Zahlen Gelände Weg / Pfad (**) Gras / Geröll Felsen Schnee / Firn / Eis Gletscher Anderes Gelände (***) 1 (***) Hochalpen Voralpen Jura / voralpine Hügelzone (**) Wanderweg = 1, Bergweg = 23, alpine Route = 3, nicht markierter Pfad = 7 (***) Schlucht = 1
15 Seite 15/17 Tödliche Bergunfälle: Zahlen Ursachen Sturz Spalteneinbruch Wechtenabbruch Steinschlag Eisschlag Blitzschlag Lawine Blockierung / Erschöpfung / Verirren Andere Ursache (****) (****) Bergsturz / Murgang = 8, Unbekannt (vermisst) = 2 Personen, Tiereinwirkung und Verirrt je 1 Person
16 Seite 16/17 Tödliche Bergunfälle: langjährige Reihen Hochtouren Klettern Skitouren Bergwandern Anderes Gesamt
17 Seite 17/ Mittelwert
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