MAMA, PAPA WAS IST LOS MIT EUCH? Wenn Kinder von psychisch erkrankten Menschen Hilfe brauchen.
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- Curt Beyer
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1 Linz, am 17. April 2018 Unterlage zum Pressegespräch MAMA, PAPA WAS IST LOS MIT EUCH? Wenn Kinder von psychisch erkrankten Menschen Hilfe brauchen. Ihre Gesprächspartner: Prof. Univ.-Doz. Dr. Werner Schöny Vorstandsvorsitzender, pro mente OÖ Albert Maringer Obmann, Gebietskrankenkasse OÖ Mag. (FH) Andrea Viertelmayr Projektkoordinatorin, ELCO/KICO Dienstag, 17. April 2018, Uhr Presseclub, Saal A, Landstraße 31, 4020 Linz Rückfragehinweis: Mag. Philipp Jachs, Kommunikation & Marketing Tel.: ; mobil:
2 Jede/r dritte OberösterreicherIn erkrankt mindestens einmal im Leben psychisch. Aber nicht nur die Betroffenen leiden auch Angehörige und Familie müssen sich oftmals mit der Krankheit arrangieren. Vor allem für Kinder ist das manchmal sehr problematisch. pro mente OÖ stellt Projekte vor, die Kinder von psychisch erkrankten Eltern unterstützen. Viele Familien sind von psychischen Erkrankungen betroffen. Es ist nicht immer leicht, als Laie mit den Krankheitssymptomen richtig umzugehen. Schwerwiegende psychische Erkrankungen der Eltern können vor allem für Kinder massive Folgen haben, sagt Prof. Univ.-Doz. Dr. Werner Schöny, Vorstandsvorsitzender von pro mente OÖ. Gezielte Angebote sind hier besonders wichtig, da man Kindern besonders behutsam eine psychische Erkrankung erklären muss. Fakten Generell gibt es keinen Unterschied in der durchschnittlichen Kinderanzahl zwischen psychisch kranken und gesunden Menschen. Rund ¾ der erkrankten Eltern leben mit ihren minderjährigen Kindern zusammen % der mit schweren psychischen Erkrankungen stationär behandelten Menschen, haben minderjährige Kinder. OÖ GKK finanziert Projekt Wir freuen uns, dass wir als Oberösterreichische Gebietskrankenkasse dieses wertvolle Angebot als Hauptfinancier für 2018 unterstützen können und so einen wichtigen Beitrag zur Stabilität in schwierigen familiären Situationen leisten. Dazu trägt natürlich auch bei, dass die Angebote elco und Gut begleitet von Anfang an! gut ineinandergreifen, sagt Albert Maringer, Obmann der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse, sagt Albert Maringer, Obmann der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse. Pressekonferenz, 17. April
3 Das Angebot Das Projekt heißt ELCO/KICO und läuft schon vier Jahre. Erste Evaluierungen haben bereits gezeigt, dass die Projekte erfolgreich und daher auch sehr wichtig sind, sagt Mag. (FH) Andrea Viertelmayr, Projektkoordinatorin von ELCO/KICO. 135 Familien, dabei 233 betroffenen Kindern, konnte bereits geholfen werden. Ideal wäre, wenn man das Projekt noch weiter nämlich oberösterreichweit - ausbauen könnte. Die Angebote von ELCO und KICO sind für die Betroffenen freiwillig und kostenlos. ELCO ELCO unterstützt Familien mit einem psychisch erkrankten Elternteil, um mit den besonderen Herausforderungen in ihrer Situation umzugehen. In Einzel- und/oder Familiengesprächen wird auf die individuellen Bedürfnisse der Familie eingegangen. Häufig beinhalten die Beratungsgespräche eine kindgerechte Aufklärung über die psychische Erkrankung, die Aktivierung sozialer Ressourcen, da stabile und sichere Bezugspersonen die Kinder und Jugendlichen stärken oder die Entwicklung von Krisenplänen für den Fall, dass es dem betroffenen Elternteil wieder schlechter geht. ELCO richtet sich in erster Linie an Familien in den Bezirken Wels, Wels-Land, Grieskirchen und Eferding. Zielgruppe Psychisch erkrankte Eltern und deren Partner Großeltern oder andere wichtige Angehörige Kinder und Jugendliche der betroffenen Familien Pressekonferenz, 17. April
4 Ziele Mit dem Projekt soll ein Gesprächs- und Beratungsangebot für betroffene Familien geschaffen werden, um diese bei der Bewältigung ihrer Situation zu unterstützen. Das Ziele sind: Beratung und Stärkung der Eltern, Angehörigen und Kinder Entlastung der Eltern von Schuldgefühlen und Versagensängsten Stärkung der Erziehungskompetenz und der Eltern-Kind-Beziehung Netzwerkaufbau und Einbeziehung des Familienumfeldes Ressourcenaktivierung und Resilienzerhebung Besseres gegenseitiges Verstehen von Eltern und Kinder Aufklärung und Information über die psychische Erkrankung des betroffenen Elternteils Öffentlichkeitsarbeit und dadurch Entstigmatisierung und Enttabuisierung des Themas Die Methoden In Einzel- und/oder Familiengesprächen wird auf die individuellen Bedürfnisse der Familie eingegangen. Folgende Themenbereiche können unter anderem bearbeitet werden: Entwicklungspsychologische Beratung Erhebung und Aktivierung des Familienumfeldes Förderung der Kommunikation innerhalb der Familie Auseinandersetzung mit den Rollen innerhalb der Familie Aufklärung und Information über die psychische Erkrankung Entwicklung von Notfallplänen (Was tun bei einer Krise?) Pressekonferenz, 17. April
5 KICO KICO bietet gezielt Coaching und Beratung für Kinder psychisch kranker Eltern an. Eine psychische Erkrankung der Eltern wie z.b. eine Depression, Suchterkrankung, Schizophrenie oder Angststörung versetzt Kinder oft in Situationen, die sie nicht verstehen können. Sie haben häufig niemanden mit dem sie darüber reden können und manchmal suchen sie den Grund dafür sogar bei sich selbst. Manche Kinder übernehmen zu viel Verantwortung in der Familie, was zu einer Überforderung führen kann. Auch die mit der Krankheit einhergehende Tabuisierung und Stigmatisierung stellt für die Kinder eine große Belastung dar. Zielgruppe Kinder und Jugendliche (zwischen 4 und 20 Jahre) mit einem psychisch erkrankten Elternteil Ziele Das Angebot soll eine Möglichkeit schaffen, dass betroffene Kinder ihre Situation besser verstehen und bewältigen können. Dies geschieht u.a. in Form von: Aufklärung über psychische Erkrankung des Elternteils Stärkung der emotionalen Wahrnehmung Stärkung des Selbstwertgefühles Erhöhung der Selbstwirksamkeit Netzwerkarbeit Die Methoden KICO bietet eine geschlossene Gruppe für bis zu 8 Kinder an. Die Gruppe orientiert sich an spielerischen, erlebnispädagogischen, psychoedukativen und kreativen Methoden, wie z.b. Pressekonferenz, 17. April
6 Geschichten erzählen, malen, basteln, Entspannungsübungen, Bewegungsspiele, Rollenspiele etc. Wichtig ist, dass die Kinder u.a. die Möglichkeit haben, ihre Gefühle wahrzunehmen und auszudrücken, sich mit anderen auszutauschen und einfach eine angenehme Zeit erleben zu können. In bis zu 10 Einzelgesprächen mit den Kindern und Jugendlichen wird auf die individuellen Bedürfnisse eingegangen. Bei Kindern sind begleitende Elterngespräche sehr wichtig. Prävention von Anfang an wichtig Damit psychische Erkrankungen sich nicht verschlimmern oder sogar gänzlich vermieden werden können, sind präventive Maßnahmen besonders wichtig. Dabei kann man gar nicht früh genug beginnen, sagt Werner Schöny. Am besten wäre es, Prävention bereits im Kindergarten anzubieten, bzw. sollten psychisch erkrankte Schwangere bereits vor der Geburt ihres Kindes unterstützt werden. Eine internationale Studie hat gezeigt, dass sich Prävention nicht nur für die Betroffenen rechnet: Ein Dollar in vorbeugende Maßnahmen investiert, erspart zehn Dollar in der Nachbetreuung. FACTBOX - was wichtig ist: - Schwerwiegende psychische Erkrankungen der Eltern können für Kinder massive Folgen haben - Rund ¾ der erkrankten Eltern leben mit ihren minderjährigen Kindern zusammen oft ohne professionelle Unterstützung - Konkrete Angebote wie ELCO/KICO sind für Kinder und Familien extrem wichtig - Prävention sollte möglichst früh beginnen und rechnet sich auch für das Gesundheits- und Sozialbudget Pressekonferenz, 17. April
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