Wie wollen wir im Alter wohnen und leben? Bausteine und Beispiele für eine alter(n)sgerechte Quartiersentwicklung
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- Theresa Ursler
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1 Wie wollen wir im Alter wohnen und leben? Bausteine und Beispiele für eine alter(n)sgerechte Quartiersentwicklung Sabine Wenng 23. November 2013
2 Inhalt Quartierskonzept: Was ist das? Bausteine für die Quartiersentwicklung Beispiele für die Umsetzung von Quartierskonzepten Konzeptionelle Entwicklung eines Quartierskonzeptes
3 Quartierskonzepte zielen darauf, einen sozialen Nahraum mit dem sich die Bewohner identifizieren ein Dorf, ein Gemeinde, ein Stadtteil, ein Kiez, ein Viertel so zu gestalten, dass auch ältere Menschen und Menschen mit Unterstützungsbedarf in ihrem vertrauten Wohnumfeld verbleiben können. (KDA)
4 Bausteine für die Quartiersentwicklung 1. Schaffung eines wertschätzenden gesellschaftlichen Umfelds 2. Aufbau einer tragenden sozialen Infrastruktur 3. Ausstattung mit generationengerechter und sicherer räumlicher Infrastruktur 4. Schaffung bedarfsgerechter und finanzierbarer Wohnangebote 5. Angebot bedarfsgerechter Dienstleistungen und Versorgungsangebote 6. Wohnortnahe Beratung und Begleitung
5 Schaffung eines wertschätzenden gesellschaftlichen Umfelds Gemeinsame Identität und somit Wir-Gefühl stärken Veranstaltungen für Alt und Jung Gute Nachbarschaften Realistische Altersbilder schaffen Vielfältige Darstellung der Potenziale Älterer in der Presse Bürgerschaftliches Engagement Anerkennungsformen, z.b. Ehrenamtskarte Bedürfnisse für bürgerschaftliches Engagement der Älteren beachten
6 Aufbau einer tragenden sozialen Infrastruktur Begegnungsmöglichkeiten Treffpunkte für Ältere bzw. Jung und Alt mit regelmäßigen Angeboten Schaffung sozialer Netzwerke Straßenfeste anregen und unterstützen Information an Bürger zur gesellschaftlichen Bedeutung und Nutzen gegenseitiger Hilfe Bürgerschaftliches Engagement Erleichterung des Zugangs zum Ehrenamt Fortbildung, Unterstützung und Begleitung
7 Ausstattung mit generationengerechter und sicherer räumlicher Infrastruktur Versorgungsinfrastruktur fußläufig erreichbar Seniorengerechte Lebensmittelläden Dorfladen Barrierearmes Wohnumfeld Abgesenkte Bordsteinkanten Beleuchtung Ebene Gehsteige Ampelschaltungen angemessen
8 Schaffung bedarfsgerechter und finanzierbarer Wohnangebote Bedarfsgerechte Wohnangebote Wohnberatung zu Wohnungsanpassung (wohnortnah und unabhängig) Alternative Wohnangebote (Betreutes Wohnen, Ambulant betreute Wohngemeinschaften, gemeinschaftsorientierte Wohnformen, generationenübergreifende Wohnformen Barrierearme / -freie Wohnungen
9 Schaffung bedarfsgerechter und finanzierbarer Wohnangebote Bedarfsgerechtes Dienstleistungsangebot Pflege und Betreuung auch integrativ / Casemanagement bei interdisziplinärer Zusammenarbeit (Transparenz, Koordination, Kooperation) Ambulante Dienste für Pflege und Alltagshilfen 24-Stunden (Notfall)Versorgung Unterstützungs- und Entlastungsangebote für pflegende Angehörige Nachbarschaftshilfe Betreutes Wohnen zu Hause oder Bielefelder Modell
10 Wohnortnahe Beratung und Begleitung Umfassende Beratungsangebote bei einer festen bekannten Anlaufstelle Wohnberatung Beratung zu Pflege und Betreuung Beratung pflegender Angehöriger Informationsveranstaltungen zu Pflegethemen Seniorengerechte Öffentlichkeitsarbeit zur Bekanntmachung der Angebote
11 Beispiele für Quartierskonzepte Langenfeld Eching Nürnberg St. Johannis Kirchanschöring
12 Langenfeld - "Dorflinde" Langenfeld hat 1000 Einwohner
13 Langenfeld - "Dorflinde" Durch Initiative der Gemeinde sind entstanden: Tagescafé als öffentliches Wohnzimmer Bürgerbüro als Anlaufstelle Mehrgenerationenhaus Informations- und Vermittlungsservice Haushaltsnahe Dienstleistungen (derzeit ca. 100 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer) Bücherei Veranstaltungsraum, ausgelastet mit: - Kulturveranstaltungen - Vereinsveranstaltungen - VHS-Angeboten 9-Sitzer-Auto für Fahrdienste und Ausflüge
14 Gemeinde Eching Der Verein Älter werden in Eching wurde 1989 gegründet. Seit 1995 gibt es im Ortskern ein ASZ mit vielen Angeboten für die Bürgerinnen und Bürger. In Eching leben rund Personen, darunter rund 2100 mit 65 Jahren oder älter.
15 Zu den Dienstleistungen in Eching gehören: Ambulante betreute Wohngemeinschaft für dementiell erkrankte Ältere Mobile und flexible häusliche Pflege Einkaufs-, Reinigungs- und Fahrdienste Unterstütztes Wohnen in barrierefreien Appartements Umfangreiche Freizeit- und Begegnungsangebote Beratung und Information
16 Nürnberg: St. Johannis In den Nürnberger Stadtvierteln St. Johannis und Sandberg leben rund Menschen. Der Anteil der 60-Jährigen und Älteren liegt in diesen Quartieren bei ca. 16 Prozent. Infostand auf dem Wochenmarkt: Eine Tüte Beratung
17 Nürnberg: St. Johannis Aufbau eines Netzwerks unterschiedlicher Träger der Seniorenarbeit auf Stadtteilebene bedarfsgerechter Ausbau von präventiven, aktivierenden und sozial integrierenden Angeboten für ältere Einwohnerinnen und Einwohner des Quartiers. Verbesserung des Zugangs zu älteren Menschen, die von den bestehenden Angeboten nicht (mehr) erreicht werden.
18 Nürnberg: St. Johannis Wesentliche Aktivitäten: Stadtteilanalyse mit Expertengesprächen Installierung eines Runden Tisches Seniorenarbeit Dreimonatiges Aktionsprogramm Flott bis 100 Treffpunktangebot für mobilitätseingeschränkte, ältere Menschen Präventionsangebote (z.b. Thai-Chi-Kurs, Sturzprophylaxe, Gedächtnistraining) Sprechstunde Vortragsreihe rund um das Alter Beratung zur Wohnraumanpassung Information, Beratung, Weitervermittlung
19 Gemeinde Kirchanschöring In der Gemeinde Kirchanschöring, Landkreis Traunstein, leben rund Menschen, davon sind ca. 550 Personen 65 Jahre oder älter (ca. 17 Prozent der Bevölkerung).
20 Gemeinde Kirchanschöring Wesentliche Aktivitäten: Inbetriebnahme der Anlaufstelle Sozialbüro mit Beratung und regelmäßigen Sprechstunden sozialer Träger und Fachleute (z.b. zu sozialrechtlichen Fragen, Wohnberatung) Aufbau einer Helferdatei Vermittlung von Helferinnen und Helfern und Veranstaltung von Helfertreffen zum Erfahrungsaustausch Gesundheitsfördernde Angebote für ältere Menschen Aufklärung über den Umgang mit Demenz und Unterstützung von Angehörigen demenzerkrankter Personen Monatlicher Stammtisch für Verwitwete und Alleinlebende
21 Umsetzung von Quartiersprojekten 1. Einbindung verschiedener Akteure der Seniorenarbeit vor Ort 2. Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger 3. Formulierung von Umsetzungsprojekten 4. Einsetzen eines Verantwortlichen, eines Kümmerers, der den Prozess steuert ( Quartiersmanagement ).
22 Umsetzung von Quartiersprojekten Einbindung verschiedener Akteure der Seniorenarbeit vor Ort: Gemeinsamer Arbeitstag Ziel: Ressourcen und Defizite benennen und Maßnahmen entwickeln 22
23 Umsetzung von Quartiersprojekten Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger Gute Erfahrungen mit sog. Tischgesprächen 23
24 Umsetzung von Quartiersprojekten Formulierung von Umsetzungsprojekten: Beispiel Hol- und Bringdienste Zusammenstellen aller Dienste und Einrichtungen, die ins Haus liefern. Bei allen Seniorenveranstaltungen soll ein Hol- und Bringdienste angeboten werden. Um weitere Bedarfe zu ermitteln, soll das Thema bei Seniorenveranstaltungen angesprochen werden, ebenso bei Gratulationsbesuchen von Bürgermeister/innen. 24
25 Erfahrungen Quartierskonzepte sind als Prozess zu verstehen und dauern. Quartierskonzepte benötigen Bürgerengagement. Quartierskonzepte haben mehr Chancen, wenn es einen Kümmerer gibt. Quartierskonzepte sind eine Antwort auf demografische Veränderungsprozesse. 25
26 Vielen Dank soweit - für Ihr Interesse!
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