Zum Selbstverständnis der (Sport)Pädagogik 1
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- Carl Willi Rothbauer
- vor 6 Jahren
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1 Zum Selbstverständnis der (Sport)Pädagogik 1 Pädagogik ist nicht dazu da, die Welt in Ordnung zu bringen oder gar zu verbessern. Sie hilft vielmehr der kommenden Generation in ihre Kultur hineinzuwachsen und diese zu verstehen sowie der jetzigen Generation in ihr zu bestehen. Die Pädagogik ist genötigt, diese Anstrengung für jeden einzelnen Menschen - nach dem Maß seiner Möglichkeiten - zu unternehmen. Ausgangspunkt sind dabei seine bisherigen Erfahrungen, seine Anlagen und seine Lebenssituation. Pädagogik hat nichts mit Heilung zu tun. Sie geht mit ihren Bemühungen von den Menschen und von den Verhältnissen der Gesellschaft aus, wie diese sind. Pädagogik hat kein Objekt zu reparieren, sondern ein Subjekt zu fördern. Ihre Aufgabe ist es daher, allen Menschen zu allgemeingültigen und notwendigen Erkenntnissen zu verhelfen und die nachwachsende Generation mit den besten Erkenntnismitteln auszustatten und in ihrer Moralität zu festigen. 1. Sind Sie mit diesem "Selbstverständnis" einverstanden? 2. Müsste dieses ""Selbstverständnis" ergänzt werden? 3. Vor allem: Welche Fragen bzw. Probleme entstehen durch diese Formulierungen? 1 In Anlehnung an: von Hentig, H. (1999). Ach, die Werte. München und Gamm, H.-J. (1990). Führung und Verführung. München.
2 Strömungen in der Pädagogik Sport Pädagogik (Pädagogik analytische Wissenschaft) Pädagogik als konstruktive Wissenschaft emanzipatorische Pädagogik schwarze Pädagogik 2 (subjektwissen- schaftliche Position) (kontrollwissen- schaftliche Position) Rutschky, K. (2001) (Hrsg.). Schwarze Pädagogik: Quellen zur Naturgeschichte der bürgerlichen Erziehung. Berlin: Ullstein
3 Konkurrierende Aufgabe von (Sport)Pädagogik Subjektwerdung vs. Anpassung an vorherrschende Strukturen Erziehung zur menschlichen Persönlichkeit Erziehung zum funktionierenden Individuum - zur Mündigkeit - zum Gehorsam - zur Selbständigkeit - zur Disziplin - zur Selbsttätigkeit - zur Akzeptanz von Autoritäten sich selbst in der Bewegung mit Bezug auf den eigenen Körper Erleben, wohlfühlen, eine positive Einstellung zum Körper und Bewegungen gewinnen Erziehung zur normierten Bewegung (= richtige Bewegung)
4 Zentrale Frage der Sportpädagogik: Sport, Spiel und Bewegung sollen so gestaltet werden, dass menschliches Leben bereichert und menschliche Entwicklung sinnvoll gefördert wird. Wie muss demnach Sport, Spiel und Bewegung gestaltet werden, damit sich der Mensch als Subjekt zu einem mündigen Menschen entwickeln kann? Zum Begriff von Subjekt : Wie werden Menschen zu Subjekten gemacht, und wie machen sie sich selbst zu Subjekten? Das Subjekt präsentiert sich einerseits als dasjenige, das unterworfen ist, bestimmten Regeln unterliegt und sich ihnen unterwirft. Andererseits konstituiert sich das Subjekt als eine agierende, selbstbestimmte Instanz in seiner Freiheit der Selbstgestaltung. 1. Ein Individuum stellt durch seine eigene Aktivität immer wieder neu die Beziehung zur Welt her. 2. Subjekt zu sein bedeutet demnach, zuallererst begründet Stellung nehmen zu können zu den Verhältnissen in der Welt (z.b. Interessen, Bedürfnisse anmelden, artikulieren ). 3. Die Begründung leiten die Subjekte aus ihren Lebensinteressen/ihrer Lebensperspektive ab. 4. Entwicklung bedeutet in diesem Zusammenhang die Entwicklung von Weltbeziehungen. 5. Entwicklungen fördern bedeutet in diesem Zusammenhang die Unterstützung der Entwicklung von Weltbeziehungen.
5 Epistemologisches Menschenbild Dieser Ansatz geht von der grundsätzlichen Fähigkeit des Menschen zu erfahrungsbedingter und vermittelter Reflexion, Rationalität, Kommunikation und zielgerichtetes Handeln aus.
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