Wie konkurrenzfähig ist die Milchproduktion innerhalb der Schweizer Landwirtschaft noch?
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- Reiner Schmitz
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1 Wie konkurrenzfähig ist die Milchproduktion innerhalb der Schweizer Landwirtschaft noch? Nationalrat Markus Ritter Präsident
2 Inhalt Nationale Lage Generell Wirtschaftlich Ziele Folgen der neuen AP Schlussfolgerungen
3 Arbeitsverdienst und Vergleichslöhne (Quelle SB 2013) Tal: Arbeitsverdienst Hügel: Arbeitsverdienst Berg: Arbeitsverdienst pro FJAE pro FJAE pro FJAE Tal: Vergleichseinkommen Hügel: Vergleichseinkommen Berg: Vergleichseinkommen Franken pro FJAE a a 2012: Schätzung GBAW
4 Wirtschaftliche Lage generell Die durchschnittlichen Einkommen in der Landwirtschaft sind im Vergleich zu anderen Sektoren zu tief und die soziale Absicherung und Altersvorsorge in der Landwirtschaft sind unbefriedigend Die Attraktivität des Berufsstands ist ungenügend, bereits heute fehlen jährlich rund 300 junge Berufsleute Es fehlen betriebswirtschaftlich (auch agrarpolitisch) wichtige Entscheidgrundlagen (z.b. Strukturkostenverteilung, Arbeitsverdienst pro Stunde und Betriebszweig, Break Even)
5 Ziele ökonomisch Betriebe produzieren Nachfrage orientiert und nach den Stärken ihres Standortes Hohe Niederschläge und Topographie machen die Nutzung vieler Flächen für die Milch- und Fleischproduktion ideal Im Bereich Milch ist immer noch sehr viel Knowhow für Futter- und Milchproduktion vorhanden Hervorragende Genetik im Bereich der Milchkühe in der Schweiz verfügbar
6 Ziele betriebswirtschaftlich Betriebe richten sich konsequent auf wertschöpfungsstarke Produktionsrichtungen aus Dabei gilt es nicht die Rohleistung zu maximieren, sondern den effektiven Erlös je geleisteter Arbeitseinheit Mögliche Optionen sind für die Betriebsleiter zur Zeit innerhalb der Landwirtschaft, in landwirtschaftsnahen Betriebszweigen und im Zuerwerb vorhanden Ziel ist es nicht zu jammern, sondern konsequent die eigene Positionierung in wertschöpfungsstarken Bereichen zu optimieren
7 Wie sieht die Konkurrenzfähigkeit der Milchproduktion im innerlandwirtschaftlichen Wettbewerb aus? Ökonomisch? Betriebswirtschaftlich?
8 Produzentenpreise Milch Molkereimilch ÖLN Milchpreismonitoring der SMP
9 Produktionskosten je kg Milch Kosten der Milchproduktion, Rp./kg; Daten 2012 Tal Hügel Berg Direktkosten Fremde Strukturkosten Eigene Strukturkosten Vollkosten Milchpreis Direktzahlungen Gewinn Quelle: M. Höltschi, Hohenrain, Anzahl Betriebe für Analyse: Tal 248, Hügel: 40, Berg: 71
10 Produktionskosten pro Liter Milch Im Durchschnitt kostet die Produktion von 1 Liter Milch Franken Zum Milchpreis kommen heute umgerechnet rund Rappen Direktzahlungen Es bleibt eine Differenz von rund 15 bis 30 Rappen bei Molkereimilch
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12 Agrarpolitik Für die Milchproduktion relevant: Wegfall der RGVE und der TEP-Beiträge Einführung der Beiträge für graslandbasierte Fütterung Höhere Beiträge für Biodiversitäts-Leistungen
13 Wie wirkt sich die AP 2014/17 auf die einzelbetrieblichen Entscheide aus I? Druck Milchkühe wegen RGVE Beiträgen zu halten entfällt Beispiel Talbetrieb: 25 ha, Förderlimite 50 GVE x Fr ergibt RGVE Beitrag von Fr pro Jahr entfällt ab 2014 macht durchschnittlich in der Schweiz 7,4 Rappen pro Kilo Milch aus Betriebe werden sich viel mehr an den Kosten, am Arbeitsaufwand und am Arbeitsverdienst orientieren Es besteht die Gefahr, dass Leistungen in der Biodiversität zunehmend zum Benchmark werden (Beilage Bericht Handelszeitung)
14 Wie wirkt sich die AP 2014/17 auf die einzelbetrieblichen Entscheide aus II? Beiträge für graslandbasierte Fütterung werden Low Input Systeme unterstützen Intensive Betriebe mit einem hohen Anteil von Kraftfutter oder Mais in der Ration werden keine Beiträge erhalten (25 ha x Fr ergibt Fr pro Jahr) Grosse Betriebe mit Robotermelktechnik oder sehr grossen Beständen verzichten immer häufiger auf das Weiden wichtige RAUS Beiträge können nicht mehr geltend gemacht werden (60 Kühe x Fr pro GVE ergibt Fr pro Jahr) keine Aenderung mit AP 2014/17
15 Die Agrarpolitik 2014/17 und ihre Umsetzung auf den Betrieben Die Agrarpolitik 2014/17 wird für sehr viele Betriebe die Rahmenbedingungen verändern Der Zeitpunkt ist richtig die eigene Betriebsstrategie ökonomisch und betriebswirtschaftlich zu überprüfen Unsere Erwartung ist, dass sich Bäuerinnen und Bauern als Unternehmer marktwirtschaftlich verhalten Unsere Aufgabe ist es ihnen gezielt Entscheidungshilfen zur Verfügung zu stellen
16 Schlussfolgerungen Mit der Milchproduktion lässt sich heute auf vielen Betrieben kein Geld mehr verdienen. Der Stundenlohn für die aufgewendete Arbeitszeit ist sehr niedrig oder nicht vorhanden Es bestehen interessante innerlandwirtschaftliche Alternativen, welche höhere Stundenlöhne erlauben. Gefahr steigt mit der neuen Agrarpolitik und der Optimierung von ökologischen Leistungen (Benchmark) Betriebe werden ab November 2013 gezielt ihre Betriebsstrategie überprüfen müssen
17 Danke für die Aufmerksamkeit!
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