Hochschulen zwischen Konkurrenz und Kooperation zur Situation der Pädagogischen Hochschulen
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- Mina Knopp
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1 Hochschulen zwischen Konkurrenz und Kooperation zur Situation der Pädagogischen Hochschulen Stefan Denzler Forum Lehrerinnen- und Lehrerbildung 16. Mai 2017
2 Thesen 1. Konkurrenz im Hochschulsystem ist gewollt. 2. Je schwächer die Profilbildung der Hochschultypen, desto stärker die Konkurrenz. 3. Je weniger stabil die wissenschaftliche Arbeitsteilung, desto stärker die Konkurrenz. 4. Die Ressourcenausstattung beeinflusst die Machtstellung im Wettbewerb. 5. Kooperationen verbessern die eigene Position und verschaffen einen Wettbewerbsvorteil. 2
3 1. These Die Konkurrenz im Hochschulsystem ist politisch gewollt und institutionell angelegt. 3
4 Prinzip der leistungsorientierten Hochschulfinanzierung Ziele der Hochschulpolitik des Bundes (HFKG): hohe Qualität in Lehre und Forschung Förderung der Profilbildung der Hochschulen Förderung des Wettbewerbs, insbes. im Forschungsbereich Finanzierung nach leistungsorientierten Grundsätzen (Studierende, Abschlüsse, Drittmittel) kompetitive Forschungsförderung durch SNF 4
5 Wettbewerb im Hochschulsystem Hochschulen stehen in Konkurrenz um Studierende Lehrende und Forschende Drittmittel für Forschung Reputation, Status, Macht und Einfluss Faktoren bedingen sich wechselseitig. 5
6 2. These Je schwächer die Profilbildung der Hochschultypen, desto stärker die Konkurrenz. 6
7 Pädagogische Hochschulen im binären Hochschulsystem FH/PH als Ausdifferenzierung/Upgrading der höheren Berufsbildung resp. der Lehrerbildung; Integration ins Hochschulsystem erfolgt später. Treibende Kräfte sind Vertreter der Vorgänger- Einrichtungen und der Berufsorganisationen. Die FH führen die binäre Strukturierung der Sekundarstufe II auf der Tertiärstufe fort. Bei den PH ist die Zuordnung zu einem der beiden Hochschulsektoren weniger evident. 7
8 PH zwischen FH und UH nichtuniversitärer Sektor (FH) formale Zuordnung zu FH (EDK-Empfehlungen) Kernauftrag: Ausbildung von Berufsleuten berufsfeldorientierte, angewandte F+E Nähe zum universitären Sektor: keine Basis in dualer BGB; Gymnasien Personal rekrutiert sich aus Universitäten Bezug zu universitären Disziplinen wegen fachwissenschaftlicher Ausbildung in Schulfächern 8
9 binäre Struktur: allgemeinbildendes vs. berufsbildendes Profil berufsbildendes Profil Fachhochschulen Universitäten allgemeinbildendes Profil 9
10 Forschungsprofil entscheidend für Position Forschungsorientierung ETH Universitäten berufsbildendes Profil allgemeinbildendes Profil Fachhochschulen PH Lehrorientierung 10
11 3. These Je weniger stabil die Wissensordnung und die wissenschaftliche Arbeitsteilung in einem Fach, desto mehr dominiert Konkurrenz zwischen den Hochschultypen. 11
12 Differenzierung der Fachbereiche klassische universitäre Fächer: Theologie, Recht, Philosophie, Sprach-, Naturwissenschaften Ingenieurwissenschaften: stabile, legitime Arbeitsteilung, komplementäre Tätigkeitsprofile von FH und UH; eigener Mittelbau an FH Sozialwissenschaften (Gesundheit, Soziale Arbeit, BWL, Psychologie, Pädagogik): wissenschaftliche Arbeitsteilung nicht eindeutig, Pluralität der Paradigmen, Mittelbau wird aus UH rekrutiert 12
13 4. These Die Ressourcenausstattung beeinflusst die Machtstellung und damit die Ausgangslage im Wettbewerb. 13
14 Ressourcen Position wird durch Kapitalausstattung bestimmt: ökonomisches Kapital kulturelles Kapital des Personals: institutionalisiert in Bildungstiteln symbolisches Kapital zur Legitimation (Prestige und Reputation) Kooperationen können die Kapitalausstattung verbessern. 14
15 Schulgeld FHV extern in Mio. CHF Kantonale Erlöse (2015) Schulgeld FHV extern Schulgeld FHV intern Restfinanzierung Träger 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0%
16 SNF-Beiträge nach Empfänger (2015) Geistes- und Sozialwissenschaften UH ETH FH PH andere Institutionen 16
17 SNF-Beiträge nach Empfänger (2015) Psychologie und Bildungswissenschaften UH ETH FH PH andere Institutionen 17
18 Betriebserlöse F+E (2015) in Mio. CHF Bund Kantone Private
19 5. These Kooperationen verbessern die eigene Position und verschaffen einen Wettbewerbsvorteil. 19
20 Kooperation im Hochschulsystem Kooperation verschafft einen gezielten Wettbewerbsvorteil in einem bestimmten Markt und wird strategisch zum eigenen Nutzen eingesetzt: PH X. und PH Y. im Feld der LLB PH Z. und Uni A. in einer Disziplin alle PHs als Kammer der Schweizer Rektorenkonferenz 20
21 Entwicklungsoptionen der Pädagogischen Hochschulen Wettbewerb mit Universitäten: Problem: ungleiche Ausgangslage Kooperation zwischen Pädagogischen Hochschulen: Forschungsprojekte; Forschungszentren Kooperation mit Universitäten: Forschungsprojekte, Promotionsprojekte, Forschungszentren 21
22 Fazit Im binär differenzierten Hochschulsystem bleibt es für FH und PH vorteilhafter, mit den UH Kooperationen aufzubauen. Der Wettbewerb mit den UH bleibt für FH und PH angesichts der ungleichen Voraussetzungen schwierig. 22
23 Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit. 23
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