Prüfungsinstruktion der 50Hertz Transmission GmbH zur Prüfung der geleisteten Entschädigungszahlungen an Anlagenbetreiber basierend auf 12 Abs.

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1 Prüfungsinstruktion der 50Hertz Transmission GmbH zur Prüfung der geleisteten Entschädigungszahlungen an Anlagenbetreiber basierend auf 12 Abs. 1 EEG, ausgelöst von 50Hertz Transmission GmbH als Verursacher der Maßnahmen zur Regelung nach 11 EEG i. V. m. 13 Abs. 2 EnWG

2 Inhaltsverzeichnis Seite I I. Vorbemerkung 1 II. Prüfungsauftrag 2 III. Prüfungsgegenstand 3 IV. Prüfungsplanung und - durchführung 3 V. Berichterstattung des Wirtschaftsprüfers 5 VI. Nachträgliche Änderung 5 Februar 2014 II

3 I. Vorbemerkung Gemäß 12 Abs. 1 EEG (Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien, Erneuerbare- Energien-Gesetz) müssen Anlagenbetreiber, deren Einspeisung von Strom aus Anlagen zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien, Grubengas oder Kraft-Wärme- Kopplung wegen eines Netzengpasses i. S. v. 11 Abs. 1 EEG (Einspeisemanagement) reduziert wird, entschädigt werden. Der Netzbetreiber, in dessen Netz die Ursache für die Regelung i. S. v. 11 EEG liegt, hat die Kosten der Entschädigung zu tragen. Gegenüber dem betroffenen Anlagenbetreiber haften der Anschlussnetzbetreiber 1 und der verursachende Netzbetreiber gesamtschuldnerisch. Damit steht es dem betroffenen Anlagenbetreiber frei, seine Forderung gegenüber dem Anschlussnetzbetreiber oder dem verursachenden Netzbetreiber geltend zu machen. Auch für den Fall, dass ein vorgelagerter Netzbetreiber die Maßnahme zur Regelung einer an einem unterlagerten Netz angeschlossenen EEG- oder KWK-Anlage angewiesen hat, ist nur der Anschlussnetzbetreiber in der Lage, die Entschädigungsforderung des Anlagenbetreibers zu prüfen, u.a. weil: der Anschlussnetzbetreiber den EEG-Vergütungs- bzw. KWK-Zulagenanspruch der jeweiligen Anlage kennt, der Anschlussnetzbetreiber die angeforderten Zeiten und Umfänge der Regelung der einzelnen Anlage kennt, der Anschlussnetzbetreiber die vom vorgelagerten Netzbetreiber angeforderte Reduzierung der Einspeiseleistung kennt, der Anschlussnetzbetreiber den Gesamtumfang der Regelungen der einzelnen Anlagen im Kalenderjahr hinsichtlich der Überschreitung der 1%-Grenze kennt. Der einheitlichen Durchführung dieser Regelung legt 50Hertz Transmission GmbH (50Hertz),, für ihre Regelzone den Leitfaden für die Abrechnung von Entschädigungszahlungen vom Juni 2013 (vgl. Anlage 2) zugrunde. Demnach erfolgt die Prüfung und Erstattung der Entschädigungsansprüche eines Anlagenbetreibers in der 50Hertz- Regelzone grundsätzlich durch den Anschlussnetzbetreiber. Jeder betroffene Anschluss- 1 50Hertz Transmission GmbH verwendet in seinem Leitfaden den Begriff Anschlussnetzbetreiber zur Abgrenzung vom Begriff des verursachenden Netzbetreibers. Anschlussnetzbetreiber ist der Netzbetreiber, an dessen Netz die EEG- bzw. KWK-Anlagen angeschlossen sind, deren Einspeisung von Strom auf Anforderung des verursachenden Netzbetreibers i. S. v. 11 EEG reduziert wird. Februar

4 netzbetreiber erstellt zum 31. Juli des Folgejahres gegenüber 50Hertz eine anlagenscharfe und eine aggregierte Abrechnung über die geleisteten Entschädigungszahlungen an Anlagenbetreiber, die von 50Hertz als Verursacher der Maßnahmen zur Regelung nach 11 EEG i. V. m. 13 Abs. 2 EnWG (Energiewirtschaftsgesetz) ausgelöst wurden. Die aggregierte Jahresabrechnung wird laut Leitfaden von 50Hertz (Abschnitt 3) durch die Bescheinigung eines Wirtschaftsprüfers bestätigt. Eine Jahresabrechnung erfolgt nur, sofern Ansprüche aus 12 EEG gegen 50Hertz geltend gemacht werden, welche von 50Hertz verursacht wurden. Ein Formulierungsvorschlag für die Bescheinigung ist dieser Prüfungsinstruktion als Anlage 1 beigelegt. Bei der Prüfung der geleisteten Entschädigungszahlungen handelt es sich grundsätzlich um eine freiwillige Prüfung basierend auf dem EEG. Als Ergebnis der Prüfung erhält 50Hertz von den Anschlussnetzbetreibern die Bescheinigung über die Höhe der geleisteten Entschädigungszahlungen. Die Grundsätze des IDW Prüfungsstandards 970 (IDW PS 970), Stand: , für Prüfungen im Zusammenhang mit dem EEG sind durch den beauftragten Wirtschaftsprüfer zu beachten, es sei denn, nachstehend ist Abweichendes geregelt. II. Prüfungsauftrag Wir verweisen bzgl. der Qualifikation und fachlichen Eignung sowie der Auftragsbedingungen auf die Ausführungen im IDW PS 970, Abschnitte 2.1. und 2.2. Februar

5 III. Prüfungsgegenstand Der Wirtschaftsprüfer hat folgende Angaben des Anschlussnetzbetreibers 2 basierend auf 12 Abs. 1 EEG zu prüfen: Geleistete Entschädigungszahlungen an Anlagenbetreiber im Netzgebiet des Anschlussnetzbetreibers, die von 50Hertz als Verursacher der Maßnahmen zur Regelung nach 11 EEG i. V. m. 13 Abs. 2 EnWG ausgelöst wurden, sowie die entsprechenden nicht eingespeisten Strom- und Wärmemengen (Ausfallarbeit bzw. wärme), getrennt nach Energieträgern (Wasserkraft, Deponie-, Klär-, Grubengas, Biomasse, Geothermie, Windenergie Onshore, Windenergie Offshore, Solare Strahlungsenergie und KWK) für den Zeitraum vom 01. Januar bis 31. Dezember Die vorgenannten Angaben dienen 50Hertz als Grundlage für die Erstattung der geleisteten Entschädigungszahlungen an den Anschlussnetzbetreiber, die durch Maßnahmen zur Regelung der 50Hertz nach 11 EEG i. V. m. 13 Abs. 2 EnWG verursacht wurden. Die zusammengefassten Werte sind in der Anlage zu der Bescheinigung dargestellt. IV. Prüfungsplanung und - durchführung Wir verweisen bzgl. der Allgemeinen Grundsätze auf die Ausführungen im IDW PS 970, Abschnitt 4.1. Der Wirtschaftsprüfer hat soweit einschlägig in folgende relevante Unterlagen Einsicht zu nehmen: - Jahresabrechnung über Entschädigungszahlungen (vgl. Abschnitt 3, Leitfaden von 50Hertz) in elektronischer Form mit folgenden Angaben, anlagen- und maßnahmenscharf: o Anlagenschlüssel (sowohl für EEG als auch für KWK-Anlagen) o Energieträger 2 Im Testat wird nach genauer Bezeichnung des Netzbetreibers zu Beginn der Bescheinigung der Begriff Gesellschaft verwandt (analog dem Vorgehen beispielsweise in der Bescheinigung nach 50,47 EEG). Februar

6 o Zeitraum der Maßnahme zur Regelung Beginn und Ende, viertelstundenscharf o Ort des Netzengpasses o Ausfallarbeit in kwh / Ausfallwärme in kwh th o Angabe Berechnungsverfahren: Spitz- oder Pauschalabrechnung o Angabe Relevanz des 95%-Kriterium 3 o Prüfung Überschreitung der 1%-Grenze o entgangene Wärmeerlöse in Euro o ersparte Aufwendungen in Euro o zusätzliche Aufwendungen in Euro o Geleistete Entschädigungszahlung (geleisteter Betrag) in Euro - Ausgefüllte Anlage (Tabelle) zur Bescheinigung - Bescheinigung 50, 47 EEG o Wirtschaftsprüfer-Testat o Jahresmeldung an 50Hertz Transmission GmbH o Korrespondierende anlagenscharfe Übersicht: u.a. Angabe der spezifischen Vergütungssätze, der EEG-Vergütung und Inbetriebnahme-Datum - Ggf. Direktvermarkter-Anlagen o Nachweis über vertraglich vereinbarten Preis o Falls kein durchschnittlicher EEG-Vergütungssatz vereinbart wurde: Vertrag zwischen Anlagenbetreiber und Dritten - Ggf. KWK-, Biomasse- oder Gasanlagen o Nachvollziehbare Darstellung für entgangene Wärmeerlöse ersparte Aufwendungen (z.b. Brennstoffeinsatz, erhöhte Wartungskosten) zusätzliche Aufwendungen (z.b. entgangene Strompreise, entgangene KWK-Zuschläge oder ggf. entgangene vermiedene Netzentgelte) - Stichproben (zu folgenden Unterlagen und Nachweisen): o Rechnungen der Anlagenbetreiber o Lastgänge 3 Vgl. auch Kapitel 2.9, BNetzA-Leitfaden zum EEG-Einspeisemanagement 2.0, und 12 Abs. 1 EEG i. V. m. 66 Abs. 5a EEG. Gemäß 12 Abs. 1 EEG i. V. m. 66 Abs. 5a EEG sind davon Neuanlagen mit Inbetriebnahme ab dem betroffen. Februar

7 o Nachweise über Verursacher der Regelung und Dauer der Maßnahme zur Regelung, z.b. Faxanweisungen o ggf. Nachweis für Anwendung der 1%-Regel 4 o Falls Rechnungen nicht alle für die Prüfung notwendigen Daten enthalten, sollte die Netzbetreiber Gesellschaft ggf. weitere Unterlagen vorlegen Weiterhin sind folgende Leitfäden bzw. Verbändeempfehlung zu beachten: - Leitfaden für die Abrechnung von Entschädigungszahlungen von 50Hertz vom Juni 2013, - Leitfaden zum EEG-Einspeisemanagement Abschaltreihenfolge, Berechnung von Entschädigungszahlungen und Auswirkungen auf die Netzentgelte von der Bundesnetzagentur vom und die - Gemeinsame Verbändeempfehlung: Ermittlung von Entschädigungszahlungen nach 12 Abs. 1 EEG 2009, vorgelegt durch die Verbände BDEW, VKU, BEE, BWE, BDW, Fachverband Biogas, BSW-Solar, AGFW, IVG vom 13. Januar V. Berichterstattung des Wirtschaftsprüfers Für die Berichterstattung gelten die Grundsätze gemäß IDW PS 970, Abschnitte 5.1 und 5.2. VI. Nachträgliche Änderung Wir verweisen auf die Ausführungen im IDW PS 970, Abschnitt 6, und hier insbesondere auf Tz Beispielsweise Angaben über geleistete Entschädigungszahlungen des Anschlussnetzbetreibers, die nicht von Maßnahmen zur Regelung der 50Hertz ausgelöst wurden, sondern vom Anschlussnetzbetreiber selbst oder von einem dritten Netzbetreiber und die gleichen Anlagen betreffen. Februar