Eriksons Modell der psychosozialen Entwicklung
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- Erwin Schmidt
- vor 6 Jahren
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1 Eriksons Modell der psychosozialen Entwicklung Gliederung: 1) Erik H. Erikson 2) Allgemeines/Kerngedanken 3) Entwicklungsphasen 4) epigenetisches Prinzip 5) Kritik am Modell 6) pädagogische Würdigung 7) Quellen 1) Erik H. Erikson: - * , Hinwendung zur Psychoanalyse (Kontakt mit Anna Freud) - Schüler von Siegmund Freud - Ausbildung zum Psychoanalytiker - Professor für Entwicklungspsychologie (Berkely und Harvard University) 2) Allgemeines/Kerngedanken: - Aufbau/Erweiterung auf Freuds Modell - Beinhaltung des gesamten Lebenslaufs - 8 Phasen (altersspezifisch, Kernkonflikte) - Bewältigung der Krisen: entwicklungsfördernd - zentraler Aspekt = Identitätsentwicklung 1
2 3) Entwicklungsphasen: 1.Phase: Urvertrauen vs. Urmisstrauen (0-1,5 Jahre) - emotionale Bindung an Bezugspersonen grundlegendes Gefühl von Sicherheit - Aufbau keiner sicheren Bindung Angst, Gefühl von Unsicherheit - Urvertrauen= Grundstein der gesunden Persönlichkeitsentwicklung - Qualität der Mutter-Kind-Beziehung - Freuds Gedanken zur oralen Phase (Mund) 2.Phase: Autonomie vs. Scham und Zweifel (1,5-3 Jahre) - laufen und sprechen lernen eigenständiges Handeln - Sauberkeitserziehung bei Tadeln = Gefühl von Scham und Zweifel - richtiges oder falsches Benehmen - Trieb- und Bedürfniskontrolle der Kinder - Freuds Gedanken zur analen Phase (Analbereich) 3.Phase: Initiative vs. Schuldgefühle (3-6 Jahre) - Liebesobjekt der Kinder = gegengeschlechtliches Elternteil Eroberung des Elternteils - Identifikation mit elterlichen Normen Anderes Verhalten = Schuldgefühle - Gewissensbildung der Kinder - Freuds Gedanken zur phallischen Phase (Ödipuskomplex) 2
3 4.Phase: Werksinn vs. Minderwertigkeitsgefühl (6-12 Jahre) - Wissen vergrößern, soziale Kompetenzen erlangen Werksinn - Wenige Erfolgserlebnisse Minderwertigkeitsgefühle - Gleichaltrige wichtig (Leistungsvergleiche) - Freuds Gedanken zur Latenzzeit - Erikson größere Relevanz als Freud 5. Phase: Identität vs. Identitätsdiffusion (Adoleszenz - Endphase des Jugendalters) - Findung der Identität stabile Ich-Identität - unklar, wer man selber ist Verunsicherung, schwaches Selbstbewusstsein - körperliche und soziale Umbrüche - Moratorium (Handlungsspielraum) - Entwicklung eines Selbstkonzeptes - Gefahr = Verschwimmen der Identität 6.Phase: Intimität u. Solidarität vs. Isolierung (frühes Erwachsenenalter 20-45Jahre) - partnerschaftliche Beziehungen körperliche und psychische Nähe - Keine Befriedigung der Bedürfnisse nach Bindung und Nähe Einsamkeit und Isolation - Sich-verlieren u. Sich-finden im anderen - Balance zwischen Intimität und Isolierung - Fähigkeit zur Liebe 3
4 7.Phase: Generativität vs. Stagnation (mittleres Erwachsenenalter Jahre) - Kraft liegt auf Familie und Beruf Bereitschaft, für die nachwachsende Generation Verantwortung zu übernehmen - Beschäftigung nur mit sich selbst fehlende Impulse zur psychosozialen Weiterentwicklung (Vereinsamung) - Grundsätzliches Gefühl von Vertrauen - Fähigkeit der Fürsorge 8.Phase: Integrität vs. Verzweiflung (spätes Erwachsenenalter 65 - ) - Mensch zieht nach seinem Leben Bilanz - zufrieden mit dem Leben Gefühl der Ganzheit, Akzeptanz - Rückblick mit Bitterkeit auf das Leben keinen Lebenssinn gefunden - Auseinandersetzung mit dem Tod - Bewältigung der Phase = Weisheit - Ich bin, was ich mir angeeignet habe. 4) epigenetisches Prinzip: - festgelegte Entwicklung der Persönlichkeit in acht Stadien - Fortschreiten durch Erfolg/Misserfolg bestimmt - Phasen bauen aufeinander auf - Prozess von Neubildung, die auf Basis der vorangegangen Entwicklungen entsteht - Entwicklungsaufgabe = Bewältigung von phasenabhängigen Krisen - Krise = Bestandteil normaler Entwicklung 4
5 5) Kritik am Modell: - Stärken: Weiterentwicklung des psychosexuellen Modells von Freud detailliertes u. umfassendes Modell der menschlichen Entwicklung Loslösung von den triebtheoretischen Vorgaben Freuds - Schwächen: Zusammenstellung aus Beobachtungen kaum durch kontrollierte Experimente belegt teilweise veraltet gesellschaftlich unkritisch (gesellschaftliche u. schichtspezifische Unterschiede) 6) pädagogische Würdigung: - Eltern sollten in jeder Phase die Bedürfnisse ihrer Kinder achten (jede Entwicklungsphase ist wichtig) - Erfahrungen von Selbstwirksamkeit machen (Heranwachsen zu psychisch stabilen Menschen) - Eltern sollten dem Kind einen sicheren Orientierungsrahmen geben und ermöglichen, eigenständige Erfahrungen machen zu können - eigene Entscheidungen treffen können (Verantwortung für sein Handeln) - häufig Erfolgserlebnisse erzielen (nicht vor Frustrationen bewahren) - Unterstützung, die altersspezifischen Fähigkeiten zu erringen (Entwicklungskrisen meistern) 5
6 7) Quellen: - Erziehungswissenschaften 1 Abitur-Training, Stark - Abitur-Skript Erziehungswissenschaft, Stark - Arbeitsblätter aus der Q ulrichtemme.de/download/paed.../wuerdigung_kritik_modell%20%20eriksons.doc - 6
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