Gestaltung des methodischen Arrangements. vorrangig geförderte Kompetenz(en) F Fachwissen E Erkenntnisgewinnung K Kommunikation B Bewertung
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- Karola Seidel
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1 Unterrichtsziel und Methode Im Team arbeiten Stationenlernen Lernstraße Partnerpuzzle Gestaltung des methodischen Arrangements Zentrale Methode in CHEMIE ist die naturwissenschaftliche Erkenntnisgewinnung, die in der Regel Experimente, Bildung von Hypothesen, deren Verifikation/Falsifikation und neue Begriffsbildung einschließt. Folgende zusätzliche Methoden kommen ebenfalls zur Anwendung: Beim Stationenlernen arbeiten die SuS über mehrere Stunden in der gleichen Kleingruppe zusammen (3 bis 4 SuS pro Gruppe). Sie durchlaufen dabei gemeinsam nacheinander verschiedene Lernstationen, die Schülerexperimente und deren Auswertung, vorbereitete Arbeitsmaterialien, Modelle usw. anbieten. Innerhalb einer vorgegebenen Zeit wählen die SuS selbstständig die Bearbeitungsreihenfolge und dauer, den Umfang und den Schwierigkeitsgrad der Aufgaben aus. Einzelne Stationen werden zu Pflichtstationen für alle Lernenden erklärt, damit die Aneignung des Fachwissens gewährleistet ist. Wahlstationen können müssen aber nicht von den SuS bearbeitet werden. Zur Zur Lernkontrolle können z. B. Musterlösungen zu den einzelnen Stationen angefertigt werden, mit denen die Lernenden ihre Ergebnisse vergleichen. Chemie Niedersachsen 2, S. 24 f. und S. 98 ff. Die Lernstraße ist eine Form des Stationenlernens, bei der die verschiedenen Stationen von den SuS bzw. Schülergruppen in einer linearen Anordnung ( Einbahnstraße ) bearbeitet werden. Die Lernstationen sind dabei nach aufsteigenden Schwierigkeitsgrad aneinandergereiht. Beispiel: Chemie Niedersachsen 1, S. 56 f. Das Partnerpuzzle eignet sich insbesondere für die Aneignung neuer Lerninhalte und den Austausch von Wissen. Bei dieser Methode bekommen von den vier vorrangig geförderte Kompetenz(en) F Fachwissen E Erkenntnisgewinnung K Kommunikation B Bewertung F, E, K F, K
2 Gruppenpuzzle Gruppenmitgliedern je zwei dieselbe Aufgabe. Zunächst bearbeitet jeder Schüler eine Aufgabe (z. B. Erfassen eines Textes, Durchführung eines Experiments) selbstständig und macht sich zum Experten für den Sachverhalt. Daraufhin vergleichen zwei Schüler, die dieselbe Aufgabe bearbeitet haben, ihre Ergebnisse, diskutieren, ergänzen, korrigieren. Abschließend bilden Schüler neue Paare und stellen sich nacheinander gegenseitig den Sachverhalt und ihre Ergebnisse vor. Sie beantworten Rückfragen des Partners und machen sich Notizen. Die Ergebnisse können auch nach der Alle-Methode kommuniziert werden. Dabei werden schrittweise aus Einzelvorschlägen gemeinsame Lösungen erarbeitet. Beispiel: Chemie Niedersachsen 1, S. 92 Das Gruppenpuzzle ist besonders für die Erarbeitung eines neuen Themas geeignet. Dazu sind vier (oder drei) vom Unfang und Schwierigkeitsgrad vergleichbare Teilthemen notwendig, die unabhängig voneinander bearbeitet werden können. Das Gruppenpuzzle ist in drei Einzelschritte gegliedert: 1. Individuelle Erarbeitung in der Stammgruppe Jeder Schüler bekommt ein Teilthema, in das er sich einarbeitet. 2. Gemeinsame Vertiefung in der Expertengruppe Vier (oder drei) Schüler, die das gleiche Thema bearbeitet haben, bilden eine Expertengruppe, in der sie das Thema vertiefen, offene Fragen klären und eine Strategie planen, wie sie das Teilthema anderen Schülern möglichst gut vermitteln können. 3. Gegenseitige Vermittlung in der Stammgruppe Die Schüler gehen in ihre Stammgruppen zurück, stellen ihr Teilthema vor und erklären den Sachverhalt. Auf diese Weise werden die Teilthemen zu einem gemeinsamen Thema puzzleartig zusammengefügt. F, K
3 Produktorientiertes Experimentieren Kugellager Die Motivation und Kreativität der Schüler werden durch diese Methode gefördert. In einen Kontext eingebettete fachliche Inhalte können durch geeignete produktorientierte Experimente zielgerichtet erarbeitet werden. Chemie Niedersachsen 2, S. 146 f. Das Kugellager eignet sich zur Erarbeitung zwei gleich großer Themenbereiche, die nicht aufeinander aufbauen. Die SuS bearbeiten zunächst in Kleingruppen zwei unterschiedliche Themen und erstellen sich dazu einen Merkzettel. Anschließend setzen sich die SuS im Unterrichtsraum in einem Innen- und Außenkreis paarweise gegenüber. Pro Runde berichtet ein Schüler seinem Partner über sein Arbeitsergebnisse oder hört seinem Gegenüber genau zu und macht sich zu dem anderen Thema Notizen. Die Schüler rotieren nach jeder Runde im Uhrzeigersinn, sodass sich ständig wechselnde Gesprächspartner ergeben, dem sie nun nacheinander das jeweils fremde Thema erklären und der Partner aufmerksam zuhört, ergänzt, fragt und verbessert. Zum Abschluss kann das Kugellager noch einmal weiter gedreht werden, um noch bestehende Unklarheiten zu klären. E, B F, K
4 Planarbeit Für die Planarbeit gibt die Lehrkraft die für eine bestimmte Zeit vorgegebenen Fachinhalte sowie den Zeitplan bekannt. Den einzelnen SuS bzw. Schülergruppen bleibt überlassen, wann sie sich mit bestimmten Inhalten und Lernzielen im Unterricht befassen wollen. Die Ausarbeitungen können von den SuS z. B. in einem Portfolio dokumentiert werden. Beispiel: Chemie Niedersachsen 1, S. 98 f. F, E 2. Lerntheke Die Lerntheke ist eine Form des Stationenlernens. Die Lernangebote (z. B. Übungsaufgaben und deren Lösungen) sind wie bei einem Laden auf einem Tisch ausgebreitet, zugleich aber auch stationenmäßig angeordnet. Die SuS können hier zwischen Pflicht- und Wahlaufgaben auswählen. F Inhalte strukturieren und vertiefen Mindmapping Eine Mind Map ist eine Gedankenlandkarte. Sie kann dabei helfen, Informationen zu einem Thema zusammenzufassen und sie zu ordnen. Dabei geht man folgendermaßen vor: 1. Das Thema, z.b. Treibhauseffekt, wird in die Mitte eines Blattes gesetzt. 2. Anschließend werden wichtige Begriffe zu diesem zentralen Thema gesammelt. 3. Die Begriffe werden um das zentrale Thema herum angeordnet und mit diesem verbunden. F
5 Conceptmapping 4. Die Mind Map mit weiteren Unterbegriffen und Pfaden ergänzt. Das Sortieren von Begriffen mit einer Mind Map kann auch beim Finden und Sammeln von Ideen, zur Vorbereitung eines Referats, einer Klausur oder der Seminararbeit bzw. bei der Strukturierung eines Textes und der Planung von Projekten hilfreich sein. Beispiel: Chemie Niedersachsen 1, S. 69 Concept Maps sind Begriffslandkarten zu einem gewählten Thema. Sie tragen mehr Inhalt als Mind Maps, da hier nicht nur durch Striche angedeutet wird, dass bestimmte Begriffe miteinander in Beziehung stehen. Hier werden die Begriffe durch Pfeile miteinander verbunden und die Pfeile durch Relationen, d.h. Beschreibungen auf den Pfeilen, ergänzt. So wird genauer Auskunft darüber gegeben, wie die Begriffe miteinander verbunden sind. Dabei geht man folgendermaßen vor: 1. Wichtige Begriffe werden gesammelt und auf kleine Zettel geschrieben. 2. Die Begriffe werden um den zentralen Begriff, z. B. Kohlenhydrate, positioniert.. Dabei sollten miteinander verwandte Begriffe auch räumlich nah beieinander arrangiert werden. 3. Auf einem weiteren Zettel wird notiert, wie zwei Begriffe miteinander in Beziehung stehen. Dieser Zettel wird zwischen die beiden Begriffe gelegt. Diese Beschreibung stellt die Relation dar, die später auf dem Pfeil positioniert wird. Mit allen weiteren Begriffspaaren wird auch so verfahren. 4. Anschließend wird überlegt, welche Art von Pfeil (einfacher oder doppelter Pfeil) jeweils zwischen zwei Begriffe zu setzen ist und wie er ausgerichtet sein muss. 5. Zum Abschluss wird das gelegte Werk z. B. auf ein großes Papierübertragen. Achte Dabei ist darauf zu achten,, dass es möglichst keine sich kreuzenden Pfeile gibt. Die Concept Map kann zur Einführung eines neuen Themas als ordnende Übersicht verwendet werden, die im Verlauf des Unterrichts aufgegriffen und verändert werden kann. Am Ende einer Unterrichtseinheit kann mithilfe der Concept Map geeignet der Lernzuwachs sichtbar gemacht bzw. auf eine Klausur vorbereitet werden. F
6 Flussdiagramme Strukturlegetechnik Netzwerkmethode Chemie Niedersachsen 2, S. 104 f. Chemie Niedersachsen 3, S. 217 Flussdiagramme sind dazu geeignet, zeitliche Abläufe oder funktionale Zusammenhänge zu visualisieren. Es lässt sich gut auf der Basis eines Textes von den Schüler entwickeln: 1. Die Schüler markieren im Text die zentralen Aussagen 2. Die Schlüsselwörter werden geordnet, sodass der Handlungsablauf deutlich wird. 3. Die Richtung des Handlungsablaufs wird mit Pfeilen verdeutlicht, die auch beschriftet werden können. Die Ergebnisse aus der Einzelarbeit können in einer anschließenden kooperativen Phase ergänzt und verbessert werden. Die Strukturlegetechnik ist für eine begriffliche Zusammenfassung und für systematisches Lernen, z. B. am Ende einer Unterrichtseinheit, geeignet. Dazu werden die zentralen Begriffe der erlernten Fachinhalte auf Kärtchen geschrieben (ein Begriff auf ein Kärtchen). Die Schüler haben die Aufgabe, die Kärtchen strukturierend zusammenzulegen, sodass erkennbar wird, welche Beziehung die Begriffe zueinander haben. Die Aufgabe kann in verschiedenen Sozialformen durchgeführt werden, z. B. Einzelarbeit, Partnerarbeit oder Gruppenarbeit. Auch können die Kärtchen auf einen Papierbogen geklebt und die Zusammengehörigkeit der Begriffe durch Pfeile, Symbole oder Grafiken verdeutlicht werden. Die ausgelegten Strukturen können zum Abschluss im Plenum vorgestellt werden oder die Schüler gehen im Unterrichtsraum herum und betrachten die ausgelegten Strukturen. Auch die Netzwerkmethode kann sinnvoll eingesetzt werden, um Fachbegriffe zu wiederholen. Dazu werden von einer Schülergruppe (3 bis 4 Schüler) verschiedene zentrale Begriffe einer Unterrichtseinheit oder eines Kursthemas auf Kärtchen F F
7 Basiskonzepte in der Chemie Inhalte präsentieren geschrieben. Es sollten mehr Kärtchen als Teilnehmer sein. Danach bekommt jeder Schüler in der Gruppe die gleiche Anzahl von Kärtchen zugewiesen und vergewissert sich, ob er zu den Begriffen inhaltlich angemessene Aussagen machen kann. Die Schüler können sich auch Informationen aus ihren Unterlagen, der Bibliothek oder im Computerraum bzw. bei anderen Gruppenmitgliedern einholen. Nach der Vergewisserungsphase erläutert ein Gruppenmitglied seiner Begriffe als Erster, am besten einen Oberbegriff. Alle anderen Personen hören aufmerksam zu und überlegen, ob einer der Begriffe, die sie selbst besitzen, damit verknüpft werden könnte. Ist die erste Person fertig, schließt sich die Person mit einer Erklärung an, deren Begriff am besten dazu passt. In Zweifelsfällen wird kurz gemeinsam diskutiert, welcher Begriff am sinnvollsten angeschlossen werden könnte. Die Netzwerkmethode kann auch sinnvoll eingesetzt werden, um anschließend eine Strukturlegetechnik durchzuführen. Chemie Niedersachsen 1, S. 100 Bei den Basiskonzepten handelt es sich um grundlegende Konzepte des Faches Chemie. Die Basiskonzepte helfen, die vielen Beobachtungen, Begriffe, Konzepte, Modelle und alles, was ebenfalls mit Chemie zu tun hat, einzuordnen und miteinander zu verknüpfen. Für die Inhalte der Chemie die folgenden Basiskonzepte von Bedeutung: Stoff-Teilchen, Struktur-Eigenschaft, Donator-Akzeptor, Kinetik und chemisches Gleichgewicht und Energie. Damit die Schüler die Basiskonzepte immer besser miteinander verbinden können, ist es sinnvoll, regelmäßig die Basiskonzepte den verschiedenen Themen im Chemieunterricht den Basiskonzepten zuzuordnen. Dies kann den Überblick und das Lernen erleichtern. Chemie Niedersachsen 2, S. 106 f. F
8 Ein Referat halten Plakate Informationen bündeln und zusammenstellen TIPPS: Ein Referat halten 1. Sammeln Sie Informationen zu Ihrem Thema aus vertrauenswürdigen Quellen, z.b. aus Schulbüchern, Sachbüchern, Lexika und Internetseiten von Universitäten. 2. Erstellen Sie eine Liste mit den wichtigsten Fachbegriffen zu Ihrem Thema und erklären Sie sich diese selbst. 3. Überlegen Sie sich, welches Vorwissen Ihre Zuhörer haben. 4. Arrangieren Sie die neuen Inhalte in einer sinnvollen Reihenfolge. Versuchen Sie, Erklärungen möglichst anschaulich zu gestalten. Erstellen Sie aussagekräftige Zeichnungen, um bestimmte Inhalte zu verdeutlichen. Überlegen Sie auch, ob Sie einen Versuch vorführen oder erklären möchten. 5. Beginnen Sie Ihr Referat mit einer kurzen Übersicht über das, was Sie vorstellen werden und fassen Sie am Ende das Gesagte kurz zusammen. 6. Üben Sie das Referat zu Hause und achte Sie darauf, wie viel Zeit Sie für das Referat benötigen. Plakate können in vielen Phasen des Unterrichts eingesetzt werden. Sie eignen sich z. B. zur Materialsammlung, Strukturierung, Darstellung des Lernwegs und Präsentation von Ergebnissen. Sinnvoll ist es, die Schüler in Gruppen jeweils zu einem Teilbereich des Hauptthemas in Gruppen bearbeiten zu lassen und dazu ein Plakat erstellen zu lassen, mit dem die Mitschüler informiert werden. TIPPS: Plakatgestaltung 1. Zunächst mit der Lerngruppe Kriterien für die Gestaltung eines interessanten und guten Plakates aufstellen: Struktur, Übersicht, bildliche Darstellungsmöglichkeiten, Farben, Fernwirkung und gute Lesbarkeit, Übersichtlichkeit. 2. Sammeln von Informationen und Material (Texte, Bilder, Diagramme, Zeichnungen) zum Teilthema. (Dies schon vorzeitig von den Schülern zum Unterricht mitbringen lassen!) 3. Die Schüler Methoden zur Strukturierung der Informationen (z.b. eine K
9 Inhalte reflektieren und beurteilen Mindmap) nutzen lassen. 4. Gemeinsam erarbeitete Kriterien bei der abschließenden Gestaltung der Plakate beachten lassen.. Um sicher zu stellen, dass das arbeitsteilig erarbeitete Wissen allen am Ende zugänglich ist, kann jede Gruppe Fragen zu ihrem Plakat formulieren, die dann von allen Schülern bei einer Ausstellung der Plakate im Unterrichtsraum ( Galeriegang ) beantwortet werden müssen. Chemie Niedersachsen 2, S. 51und 58 f. Positionslinie und Fishbowl Die Positionslinie eignet sich zur Sammlung und Verteidigung von Standpunkten einiger oder aller Schüler einer Lerngruppe. Im Unterrichtsraum wird durch ein gespanntes Seil oder einen langen Streifen eine Linie auf dem Boden markiert, deren eines Ende den Standpunkt Stimme zu und deren anderes Ende die Position Lehne ab darstellt. Die Schüler positionieren sich entsprechend ihrer Meinung zu einer bestimmten Fragestellung an der Linie und begründen, warum sie an dieser Stelle stehen. Variante Streitlinie : Sollten sich klare Lager ergeben, können sich die Schüler zu Gruppen zusammenfinden und Argumente für den von ihnen vertretenen Standpunkt sammeln. Anschließend tragen sich beide Gruppen gegenseitig die Argumente vor. Bei beiden Varianten wird den Schülern nach der Argumentation die Möglichkeit einer Neupositionierung entlang der Linie gegeben, die thematisiert wird. Unter Fishbowl versteht man eine dynamische Diskussionsform, in der keine klare Abtrennung zwischen Diskussionsteilnehmern und Zuhörerschaft existiert. In einem Innenkreis sitzen die Schüler, die gerade diskutieren, ggf. unterstützt durch einen B
10 Moderator. Ein leerer Stuhl im Innenkreis kann jederzeit durch einen Schüler aus dem Außenkreis besetzt werden, der sich einbringen möchte. Dieser kann dann auf Augenhöhe mitdiskutieren und kehrt an schließend wieder in den Außenkreis zurück. Pro- und Kontra- Debatte Strukturierte Kontroverse Chemie Niedersachsen 2, S. 126 f. Dies Pro- und Kontra-Debatte wird in der Regel eingesetzt, wenn die Schüler mit bereits erworbenen Fachwissen einen kontroversen Sachverhalt diskutieren sollen. Es eignet sich besonders solche Themen, die auch in der Gesellschaft kontrovers diskutiert werden, z. B. Treibhauseffekt, nachwachsende Rohstoffe, Recycling, Chlor- Chemie). Zur Vorbereitung der Debatte werden Gruppen gebildet, in denen die Schüler ihre Argumente sammeln, die für die Fragestellung von Bedeutung sind. Im Anschluss daran werden die Pro- und die Contra-Gruppe gewählt oder bestimmt, die restlichen Schüler werden zur Jury zusammengefasst. Die Diskussion wird durch die Lehrkraft bzw. einen Schüler moderiert, die/der abwechselnd das Wort erteilt. Einem "Pro"-Argument folgt immer ein "Contra" Argument, sodass abwechselnd debattiert wird. Auf das Argument B
11 des Vorredners muss dabei eingegangen werden. Aufgabe der Jury ist es, die Diskussionsbeiträge nach Inhalt und Darstellung zu vergleichen und zu beurteilen. Die Jurymitglieder müssen nach jedem Wortwechsel Punkte für die bessere Mannschaft nach folgenden Kriterien vergeben und notieren: Richtigkeit und Vollständigkeit der Argumente und Gegenargumente, korrekte und geschickte sprachliche Darstellung der Argumente, Eingehen auf die Argumente bzw. Gegenargumente, Schlagfertigkeit und Originalität der Gegenargumente. Zur Auseinandersetzung mit kontrovers diskutieren Sachverhalten eignet sich auch die Strukturierte Kontroverse. Hierbei werden zu einer Streitfrage, die kontrovers diskutiert werden soll, zwei gegensätzliche Sichtweisen eingenommen und Argumente für beide Seiten gesammelt und vorgestellt. Die Strukturierte Kontroverse ist in folgende Einzelschritte gegliedert: 1. Aneignungsphase: Vorbereitung der Argumentation Eine 4er-Gruppe wird in zwei Paare geteilt. (TIPP: Die Auslosung kann mithilfe von Spielkarten durchgeführt werden.) Jedes Expertenpaar bereitet sich nun auf die Kontroverse vor, indem es möglichst viel Pro- bzw. Kontra-Argumente findet.. Dazu lesen die beiden Schüler ihren Text, sammeln stichwortartig Argumente für ihre Position und stimmen sich untereinander ab. 2. Vermittlungsphase: Vorstellen der Argumentation Die Partner stellen sich gegenseitig ihre Argumente vor und notieren sich die Argumente der gegnerischen Partei. Verständnisragen dürfen nach der Vorstellung der Argumente gestellt werden, aber eine Diskussion ist nicht erlaubt. 3. Verarbeitungsphase: Diskussion und Einigung Zunächst wird noch in der eigenen Rolle diskutiert. Anschließend wechseln die Schüler ihre Position und müssen das Expertenpaar der anderen Seite vertreten. Die Schüler können jetzt auch eigene Meinungen einfließen lasse. Ziel ist, dass sich die Gruppe auf eine gemeinsame Diskussion einigt, die sie auch formulieren und begründen können. Projektorientierter Projektorientierter Unterricht ist besonders geeignet, den Schülern das selbstständige E,K
12 Unterricht Facharbeit im Seminarfach Strukturieren eines Themas, dessen arbeitsteilige, kooperative Erschließung, die Dokumentation und Präsentation eines Themas zu vermitteln. Da die Projektmethode sehr vielseitig ist, wird hier die Methode Kleinprojekte in Gruppen als Verfahren vorgestellt. Bei dieser Methode arbeiten die Gruppen zu verschiedenen Aspekten eines Themas. Die Methode wird wie folgt durchgeführt: 1. Gemeinsame Planung und Gruppenbildung Das Thema wird vorgestellt und die Lehrkraft stellt den Zeitplan der Bearbeitung vor. Es werden Teilthemen zum Thema gesammelt. Jeder Schüler wählt ein Teilthema, das ihn interessiert aus, und wird der entsprechenden Gruppe (max. 4 Schüler) zugeordnet. 2. Arbeit in den Gruppen Die Gruppenmitglieder überlegen, welche Fragen sie zu ihrem Teilthema beantworten und in welche weiteren Unterthemen sie es aufteilen möchten. Jeder Schüler übernimmt eine Frage und ein Unterthema, das er weiter bearbeitet. In regelmäßigen Abständen geben sich die Schüler eine Rückmeldung über den Stand ihrer bisherigen Ergebnisse. Nach Abschluss dieser Einzelarbeitsphase stellt jeder Schüler seine Ergebnisse in der Gruppe vor. Die Gruppe entwickelt daraus ein Gesamtergebnis, das präsentiert wird. 3. Präsentation und Weiterarbeit Die Gruppen präsentieren nacheinander und die Zuhörer machen sich Notizen. Abschließend stellt jeder Schüler die Ergebnisse aller Präsentationen in einem Gesamtzusammenhang für den individuellen Prozess der Wissenskonstruktion dar (z. B. als Grafik, Concept Map). Es kann sich auch noch ein Test anschließen, zu dem auch die einzelnen Gruppen Fragen zu ihrem Teilthema beisteuern können. Hinweise F,B
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