Erfahrungsbericht Erasmus Austauschjahr August 2009 bis Juni 2010 Schweden an der Högskolan i Skövde
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- Jasmin Kohl
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1 Erfahrungsbericht Erasmus Austauschjahr August 2009 bis Juni 2010 Schweden an der Högskolan i Skövde Der folgende Bericht beschreibt mein Auslandsstudium an der Högskolan i Skövde (Schweden) im Rahmen des Erasmus Austauschprogramm von August 2009 bis Juni 2010 in der School of Life Science, Biomedicine. Vorbereitung: Nach Annahme an der Högskolan i Skövde, wurde ich von den Studenten des International Committees (IC-Board) per kontaktiert und gefragt, wann und wie ich in Skövde ankommen würde, weil es einen persönlichen Abholservice für die Austauschstudenten am Bahnhof gab. Zusätzlich sollte man sich im Vorfeld in Deutschland um eine Wohnmöglichkeit kümmern. Man hat die Möglichkeit als Student im Xenia (ca. 10 min. zu Fuß zur Uni), im Norra Trängallen( 5 min. zur Fuß zur Uni) oder in Skövde Södra Ryd( 20 min mit dem Bus zur Uni) zu wohnen. Die Wohnungen werden unter dem Punkt Wohnen noch mal erläutert. Als drittes sollte man ein Bankkonto eröffnen, zu welchem man eine kostenlose Visa- Karte welche international ohne Gebühren genutzt werden kann, bekommt. Ich hatte ein kostenloses Studentenkonto bei der COM-Direkt Bank, aber es gibt auch Möglichkeiten bei der SEB-Bank. Es besteht auch die Möglichkeit ein Bankkonto in Schweden zu eröffnen, welches sich jedoch als etwas komplizierter erweisen wird, da man in Schweden für Alle Behördengänge oder Arztbesuche eine schwedische Personennummer braucht, die man zum Zeitpunkt der Ankunft nicht hat.. Wohnen: Wie bereits erwähnt kann man zwischen drei verschiedenen Studentenwohngelegenheiten wählen. Man hat die Möglichkeit dazu auf der Homepage der Universität sobald man als Austauschstudent angenommen ist. Wenn man sich dort nicht zu Recht findet, kann man auch den Studentservice der HIS per Mail anschreiben wo man garantiert sofort Hilfe bekommt. Man kann sich aber auch im Vorfeld bei informieren, wobei ich das selber nicht gemacht, sondern das Anmeldungsverfahren über die Universität genutzt habe, welches ohne Probleme funktioniert hat. Das Xenia, ein ehemaliges Hotel, ist ca. 10 min. zu Fuß von der Universität entfernt. Das Xenia wird ausschließlich von den Austauschstudenten bewohnt, was dazu führt, dass man nicht soviel Kontakt zu den schwedischen Studenten bekommt. Die Zimmer sind ca. 20 m2 groß und für die Austauschstudenten mit einem Bett und Schreibtisch ausgestattet. Zudem findet sich ein kleines Badezimmer mit WC und Dusche auf dem Zimmer. Die Küchen befinden sich auf dem jeweiligen Stockwerk und mit allem ausgestattet was man so zu Kochen brauch. Zusätzlich befinden sich auch Staubsauger und das Equipment zum wischen und putzen auf den Stockwerken. Die Miete liegt bei etwa 100 SEK, ca. 10 Euro pro Tag.
2 Norra Trägallen: Ich selber habe im Norra Trängallen gewohnt. Bis zur Uni sind es nur 5 min. zur Fuß. Die Appartements sind um einen großen Gemeinschaftsraum in dem sich Sofas und TV-Geräte befinden angeordnet. Zusätzlich befinden sich noch zwei große Küchen im Gemeinschaftsraum. Die Küchen sind mehr oder weniger gut ausgestattet, dabei kommt es immer auf die Mitbewohner des Korridors an. Die Zimmer sind 24 m2 groß, mit eigenem Badezimmer und WC, sowie mit einer 2-Platten Kochmöglichkeit und einem Kühlschrank eingerichtet. Für die Austauschstudenten sind die Zimmer extra möbliert mit Tisch und Bett. Man braucht also nur eine Bettdecke und Kopfkissen mit den Bezügen. Das alles ist erhältlich bei dem Geschäft JYSK (großer Haushaltsladen auf dem Weg zum ICA-MAXI Kaufhaus). Im Zimmer befinden sich auch die Anschlüsse für das Internet. Auf dem Korridor gibt es auch Staubsauger und Putzmittel die von allen genutzt werden, und von Skövde Bostäder, welche die Wohnungen vermieten bereitgestellt werden. Die Zimmer kosten pro Monat 3492 SEK, was ca. 350 Euro sind. In der Miete ist alles enthalten (Strom, Wärme, Wasser). Das einzige was zu den Kosten dazu kommt sind 200 SEK/Semester für das Internet, also nicht allzu viel. Södra Ryd: Etwas außerhalb von Skövde liegt das Wohngebiet Ryd, welches ca. 20 min von der Universität mit dem Bus entfernt ist. Man wohnt in Wohngemeinschaften und mit einer großen Küche und zwei Badezimmer. Die Zimmer sind etwas günstiger ca SEK pro Monat. Jedoch muss man dabei bedenken, dass man mit dem Bus in die Stadt oder zur Uni muss, wobei das Ticket Nicht im Semesterticket enthalten ist. Jedoch habe ich keine Information über die Preise für das Busticket. Anreise und Ankunft: Ich bin mit dem Zug nach Skövde gefahren. Die Kosten lagen bei ca. 90 Euro, für den City Night Liner von Düsseldorf nach Kopenhagen und den X2000/ICE nach Göteborg und weiter nach Skövde. Ein Vorteil ist mit Sicherheit der niedrige Preis wenn man frühzeitig bucht und die unbegrenzte Gepäckmitnahme. Jedoch waren es auch 18 Stunden Fahrtzeit. Wie bereits beschrieben, kann man den Abholservice der freiwilligen Helfer des IC- Boards in Anspruch nehmen. Man wird bereits in Deutschland von den Leuten angeschrieben und kann den Leuten dann mitteilen wann man ankommt und wird dann vom Bahnhof abgeholt. Ich habe mich dort auch angemeldet und wurde auch direkt sehr herzlich empfangen als ich in Skövde HBF ankam. Ich wurde direkt zu meiner Wohnung gefahren, da die Helfer vom IC-Board, schon bestens über meine Wohnung informiert waren und auch direkt meinen Schlüssel dabei hatten. Also die Ankunft war unglaublich einfach. Es gibt nichts worüber man sich Sorgen machen muss. Beginn des Austausches: Das Programm startete durch die Begrüßung aller wichtigen Leute mit welchen man im Verlaufe der Zeit in Schweden Kontakt haben wird. Zusätzlich stellen sich noch
3 mal die Mitglieder des IC-Boards vor, welche man bereits teilweise bei der Ankunft kennen gelernt hat. Man erhält auch alle wichtigen Unterlagen zu seinem Studium sowie seine universitätsinterne Personennummer sowie seine Zugangsdaten für die Universitätsrechner. Zudem bekommt man ein so genanntes Starterpaket, indem sich unter anderem eine Prepaid Handy Karte befindet, welche man sich im Supermarkt, Tankstelle oder Pressbyrån (Schwedisches Kiosk, in jeder Stadt mehrfach vorhanden) mit 100 Kronen oder mehr aufladen kann. Die Kosten um damit nach Deutschland zu telefonieren liegen bei 50 Öre=5 Cent die Minute was günstiger ist als deutschland interne Gespräche vom Mobiltelefon ins Festnetz. Außerdem kann man kostenlos mit den Leuten, welche die gleiche Prepaid Karte haben, kostenlos telefonieren. Es kostet lediglich 7Öre Verbindungsgebühr und danach kann soviel telefoniert werden, wie man möchte. Zusätzlich lernt man seinen Student-Counsellor kennen, der einem bei Fragen zu dem Studium und den Kursen hilft. Es gibt insgesamt 3 Student-Counsellor und zu welchem man selbst zugeordnet wird, hängt davon ab in welcher Abteilung der Uni man seine Kurse hat. Ich selbst hatte meine Kurse in der Biomedizin, welche wie die Molekularbiologie oder Mikrobiologie zur Institutionen för vård och natur kurz IVN gehören. Insgesamt gibt es jedoch 3 verschiedene Institutionen an der Universität. Diese Einführungsveranstaltungen laufen dann in den ersten 2 Wochen jeweils an den Vormittagen. Die Nachmittage werden dann genutzt um von den Helfern des IC- Boards durch die Stadt geführt zu werden und an Gruppenaktivitäten teilzunehmen. Die Abende sind in den ersten 2 Wochen auch sehr gut mit einem entsprechenden Grill und Partyprogramm ausgestattet. Man wird absolut keine Probleme haben die anderen Austauschstudenten sehr schnell besser kennen zu lernen. Studieren: Nachdem ich meine Student-Counsellor kennen gelernt hatte erfuhr ich, dass die vorab in Deutschland gewählten Kurse entweder Online-Kurse oder nur für schwedischsprachige Stundenten geeignet waren. Das war jedoch alles gar kein Problem. Meine Student-Counsellerin hat mir einfach eine Auswahl von Kursen welche ich besuchen konnte gegeben und ich hab dann einfach die Kurse genommen, welche sich für mich spannend angehört haben. Die Kurse waren jedoch aus dem Masterprogramm was auch kein Problem war, da ich bereits mein Vordiplom hatte. Ich war also kein normaler Austauschstudent mehr sondern ein Masterstudent. Ich belegte also meine Kurse, machte die dazugehörigen Praktika und schrieb die entsprechenden Klausuren. Im ersten Semester war der Lern- und Universitätsaufwand nicht allzu hoch, sodass man noch an allen Aktionen der Austauschstudenten teilnehmen konnte. Zu Ende des ersten Semesters habe ich dann eine Projektarbeit gemacht, welche dann schon vom Zeitaufwand anspruchsvoller war. Im zweiten Semester habe ich dann meine Masterarbeit in Kooperation mit der Universitätsklinik Linköping geschrieben. Generell kann man sagen, dass das Studium in Skövde sehr angenehm ist. Man bekommt überall und sofort Hilfe, auch wenn die Leute welche man um Hilfe bittet, eigentlich in dem Moment indem man fragt keine Zeit für einen haben oder man keinen Termin hat. Zudem herrscht die Open-Door Mentalität, was bedeutet, dass man jederzeit zu seinem Professor oder Lehrer kommen kann ohne sich anzumelden. Bei größeren oder längeren Meetings ist es schon von Vorteil sich einen Termin zu machen, bei kleineren Angelegenheiten kann man jedoch immer damit rechnen Hilfe zu bekommen. Man spricht auch niemanden (auch nicht seine Professoren) mit Mr. oder Mrs. an. Man spricht also jeden mit dem Vornamen an. Auch wird man als Student anders und wichtiger wahrgenommen als in Deutschland. Die Studenten haben insgesamt ein größeres Mitspracherecht in Bezug auf
4 Universitätsahngelegenheiten. Das Verhältnis zwischen Student und Personal kann eher als freundschaftlich beschrieben werden. Freizeit/Aktivitäten/Innenstadt Natürlich hat man neben der Universität auch ausreichend freie Zeit, welche gefüllt werden musst. Zum einen werde vom IC-Board, Veranstaltungen und Trips angeboten. Es gibt zum Beispiel die Möglichkeit am Seabattle, einem Trip mit der Fähre von Stockholm nach Tallin und zurück nur gefüllt mit Austauschstudenten aus ganz Skandinavien, teilzunehmen. Andere Möglichkeiten sind Trips nach Kiruna oder auch nach Russland. Jedoch bietet die Uni Skövde auch die Möglichkeiten am Uni- Sport teilzunehmen. Die Umgebung von Skövde bietet auch die Möglichkeiten zu wandern zu angeln oder im Winter Skilanglauf zu machen. Das kann alles im Freizeitgebiet Billingen gemacht werden, welches etwa 45 zu Fuß von Skövde entfernt liegt. Zusätzlich kann dort auch im See geschwommen und am See gegrillt werden. In Skövde ist auch ein großes Freizeitcenter wo sich ein großes Schwimmbad, Fitness-Studio und Bowlingcenter befinden. Also für Freizeit Spaß ist durchaus gesorgt. Die Innenstadt ist nicht besonders groß, jedoch findet man alle Läden die man so brauchen kann, wie z.b. Supermärkte, H&M und Sportgeschäfte. Zusätzlich gibt es auch ein sehr nettes Cafe am Marktplatz, welches studentenfreundliche Preise hat, in dem man alles schwedischen Kuchenspezialitäten oder auch Frühstück bekommen kann. Nachtleben: Sobald man seinen Studentenausweis und seine dazugehörige Personennummer (nur universitätsintern) erhalten hat, kann man in den Studentenpub, das so genannte Boulonger gehen. Dieses ist mittwochs und freitags geöffnet kostet Kronen Eintritt, je nachdem um wie viel Uhr man dort hin geht. Die Getränke sind für schwedische Verhältnisse relativ günstig (Bier kostet ab 22 Kronen pro Flasche) und Wasser ist immer gratis. Sonst hat man die Möglichkeit in andere Clubs z.b. das Bogrens oder das Husaren zu gehen. Jedoch herrschen hier die landestypischen Preise, wie 120 Kronen Eintritt und 50 Kronen für ein kleines Bier. Generell ist Alkohol in Schweden sehr teuer und kann in stärkeren Alkoholkonzentration über 3.5% nicht im Supermarkt erworben werden, sondern muss im Systembolaget gekauft werden. Dafür muss man mindestens 21 Jahre alt sein und jede Person die dort einkauft wird nach einer gültigen Altersidentifikation gefragt. Fazit: Der Aufenthalt in Schweden war sehr eindrucksvoll, spannend und lehrreich. Man wurde überall sehr freundlich empfangen und an der Uni wurde man sehr gut behandelt und unterstützt. Generell hatte man das Gefühl, dass einem an der Universität jegliche organisatorische Arbeit sofort abgenommen wurde und man sich dementsprechend gut auf seine Kurse konzentrieren konnte. Auch das Arbeitsklima war sehr entspannt und familiär. Ich kann nur jedem empfehlen den Austausch auszuprobieren auch wenn es nur für ein Semester ist. Es lohnt sich schon alleine deshalb um die schwedische Mentalität, welche sehr ruhig und familiär ist, kennen zu lernen. Johannes Stratmann August
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