ZWISCHEN WELT UND ERBE

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1 10 JAHRE MASTERPLAN FÜR DIE PREUSSISCHEN SCHLÖSSER UND GÄRTEN Herausgegeben von der Generaldirektion der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Bearbeitet von Ayhan Ayrilmaz und Volker Thiele ZWISCHEN WELT UND ERBE Michael imhof Verlag

2 inhalt Hartmut Dorgerloh VORWORT 7 Ayhan Ayrilmaz HERAUSFORDERUNGEN ANNEHMEN Der MASterPlAn Der StiftunG PreuSSiScHe ScHlöSSer und Gärten Berlin- BrAnDenBurG 11 PARK SANSSOUCI Volker thiele VOM UMGANG MIT EINER RUINE Der WieDerAufBAu Der KolonnADe AM neuen PAlAiS 19 christina Petersen STANDFEST rückbau und WieDerHerStellunG DeS SocKeluMGAnGeS AM neuen PAlAiS 31 Kathrin lange IN STEIN GEHAUENE ANTIKE GÖTTERWELTEN AM NEUEN PALAIS inhalt, ZuStAnD und erhaltung 39 Volker thiele AUS EINEM GUSS Die WieDerGeWinnunG Der eisengussfenster in Den PflAnZenHAllen DeS orangerieschlosses 89 NEUER GARTEN Stefan Gehlen IN WÜRDE ALTERN MAteriAläStHetiK und PAtinA Bei Der fassadenrestaurierung DeS ScHloSSeS cecilienhof 97 olaf Saphörster/Peter lorenz UNTER DACH UND FACH Die StAtiScHe SicHerunG Der HölZernen DAcHKonStruKtion Von ScHloSS cecilienhof 101 Manfred Hoffmann EINGEDECKT Die DenKMAlGerecHte SAnierunG Der DAcHlAnDScHAft und Der ScHornSteine DeS ScHloSSeS cecilienhof 109 Marco Geisler AM SCHWARZEN MEER landschaftliche GeWäSSer im PArK BABelSBerG 147 SCHLOSSPARK CHARLOTTENBURG Detlef fuchs ANSICHTEN ZuM DenKMAlPfleGeriScHen KonZePt Der DAcH- und fassadensanierung Von ScHloSS charlottenburg 155 Detlef Presberger NACHHALTIG Die energetische SAnierunG Von ScHloSS charlottenburg 165 ulrike eichner/mechthild Most/Sandra Schorbach EIN BLICK HINTER DIE FASSADE KonSerVAtoriScHe BeGleitunG einer ScHloSS-SAnierunG 173 RHEINSBERG Jürgen Becher ENDLICH ZENTRAL DAS neue DoKuMentAtionSunD informationszentrum 209 Ayhan Ayrilmaz NEUES KLIMA FÜR ALTE SCHÄTZE Der neubau DeS ZentrAlen DePotS 215 Marita Pilz GUT BEHÜTET PerSPeKtiVe Der DePonierten KunStWerKe 225 Bärbel Jackisch SCHLAFENDE SCHÄTZE KonSerVAtoriScHe MASSnAHMen für Den umzug Der GeMälDeSAMMlunG 229 ALLE PROJEKTE IM ÜBERBLICK Volker thiele DER MASTERPLAN DER SPSG 2008 BiS Kerstin laurenz SCHADSTOFFSANIERUNG OHNE SUBSTANZVERLUST Die DAcHSAnierunG AM theaterflügel DeS neuen PAlAiS 45 Heike Zeymer TRAGFÄHIG Die SAnierunG Der BArocKen DecKenKonStruKtion im GrottenSAAl DeS neuen PAlAiS 53 lutz Schummel/Marco Hippel PRACHTVOLL Die restaurierung DeS inkrustierten fussbodens im MArMorSAAl DeS neuen PAlAiS 61 Verena Göttel MUSCHELZAUBER Die restaurierung Der DecKe im GrottenSAAl DeS neuen PAlAiS 67 christa Zitzmann SEIDENER GLANZ IN KÖNIGLICHEN KAMMERN Die restaurierung und rekonstruktion einer textilen raumausstattung im neuen PAlAiS 73 Stefan Gehlen/Kerstin laurenz IST DAS KUNST ODER IST DAS KAPUTT? ScHWerPunKte Der SAnierunGSMASSnAHMen AM KücHenGeBäuDe DeS MArMorPAlAiS 115 PARK BABELSBERG Stefan Gehlen WIEDERERWECKT DAS DenKMAlKonZePt für ScHloSS BABelSBerG 123 Barbara Zillmer/Max Daiber AUFWÄNDIG Die VorBereitunG und Die umsetzung Der restaurierungsarbeiten AM ScHloSS BABelSBerG 127 Stefan Gubelt SCHÖNE AUSSICHT Die WieDerHerStellunG Der SProSSenloSen fenster Der BABelSBerGer ScHloSSfASSADe 133 Detlef fuchs BAROCKE ATMOSPHÄRE FÜR JUNGE KÜNSTLER Zur SAnierunG DeS MArKtflüGelS DeS KAVAlierHAuSeS Von ScHloSS rheinsberg 181 Katrin Schröder UNTER DEM SAND LIEGT DAS PFLASTER? GArtenDenKMAlPfleGeriScHe WieDerHerStellunG DeS ScHloSSVorPlAtZeS rheinsberg 191 NEUBAUPROJEKTE Demir Arslantepe/ekkehardt fischer MODERNE IM WELTERBE DAS neue WiSSenScHAftSunD restaurierungszentrum 197 Volker thiele 10 JAHRE MASTERPLAN FÜR DIE PREUSSISCHEN SCHLÖSSER UND GÄRTEN DoKuMentAtion Der ProJeKte 239 ANHANG literatur 264 Autorinnen und Autoren 269 Abkürzungen 270 Bildnachweis 271 impressum 272 Astrid fritsche/elisabeth rüthnick ENTRÉE DAS BeSucHerZentruM AM neuen PAlAiS 79 Astrid Weller/Gerrit Hallwas WIE VIEL TECHNIK VERTRÄGT EIN HISTORISCHES BAUWERK? Die HofüBerDAcHunG DeS BeSucHerZentruMS AM neuen PAlAiS 85 Stefan Gehlen ALLES IM FLUSS Die WASSerKünSte im BABelSBerGer PArK 139 Max Daiber KUNSTVOLL Die Brunnen und fontänen im PArK BABelSBerG

3 HERAUSFORDERUNGEN ANNEHMEN Der MASterPlAn Der StiftunG PreuSSiScHe ScHlöSSer und Gärten Berlin- BrAnDenBurG Der viel zitierte Spruch Armut ist der beste Denkmalpfleger umschreibt die Gefahren, denen Bau- und Gartendenkmale ausgesetzt sind. Denn im rahmen von gut gemeinten instandsetzungen und umnutzungen erleiden Baudenkmäler oftmals buchstäblich ohne rücksicht auf Verluste immense Schäden. Auf der anderen Seite bewirkt der Mangel häufig das Gegenteil: Durch jahrzehntelange Vernachlässigung werden Denkmäler sich selbst überlassen, sukzessiver Verfall ist die folge. Diese Gefahr erfasste auch die preußischen Schlösser und Gärten in Brandenburg und Berlin. Denn obwohl der Denkmalwert im Gegensatz zu vielen anderen Denkmälern nie ernsthaft in frage gestellt wurde, ist der Zustand der Bauwerke, welche die preußischen Könige stets von den besten Architekten, landschaftsplanern und Künstlern ihrer Zeit entwerfen und ausführen ließen, alles andere als unbedenklich. trotz unermüdlicher Pflege in den vergangenen Jahrzehnten konnten die Schadensprogressionen, die nicht nur geübte Augen wahrnahmen, nicht aufgehalten werden. es bestand und besteht die akute Gefahr von unwiederbringlichen Substanzverlusten. Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) verwaltet weit über 700 Bau- und Gartendenkmäler in Berlin und Brandenburg. Darunter befinden sich Museumsschlösser wie das Schloss charlottenburg, das Schloss Sanssouci, das neue Palais, das Schloss Babelsberg und viele mehr. Der Großteil der Bau- und Gartendenkmäler ist Bestandteil des unesco-welterbes, was zu höchsten denkmalpflegerischen Anforderungen verpflichtet. Diese bei laufendem Kultur- und Arbeitsbetrieb während der Durchführung von Baumaßnahmen umzusetzen, gehört zu den täglichen Herausforderungen der SPSG. um die notwendigen investitionsmaßnahmen durchführen zu können, hat die SPSG gemeinsam mit ihren Zuwendungsgebern, dem Bund und den ländern Berlin und Brandenburg, einen Masterplan entwickelt. Dieser umfasst einen ermittelten investitionsbedarf von annähernd einer Milliarde euro. Diese Zahl drückt in anschaulicher form den investitionsstau der zurückliegenden Jahrzehnte aus, der alle großen Schlossanlagen und Gartenbereiche der SPSG mit über 600 einzelprojekten betrifft. ein erster Auftakt in form eines Sonderinvestitionsprogramms beinhaltete unter Berücksichtigung weiterer fördermittel nahezu 165 Millionen euro. er sah vor, dass die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten in den Jahren 2008 bis 2017 dringende investitionen tätigen konnte, um die einzigarten historischen Bau- und Gartendenkmäler vor dem weiteren Verfall zu retten und für die nachfolgenden Generationen zu bewahren. Mit dieser Summe konnten in den vergangenen zehn Jahren fast 50 Projekte durchgeführt werden. neben der instandsetzung und restaurierung zahlreicher Schlossanlagen und Baudenkmäler wurden auch erstmalig neubauvorhaben realisiert, wie zum Beispiel ein zentrales Depotgebäude oder das Gebäudeensemble für ein Wissenschafts- und restaurierungszentrum. Der Masterplan stellte die Stiftung vor eine große Herausforderung. Denn Denkmalpflege im Schnelldurchlauf, das heißt, vieles in kurzer Zeit zu bewältigen, bedeutet nicht automatisch, dass Denkmalgerechtigkeit bei der umsetzung zum tragen kommt. Die Gefahr einer unsachgemäßen Vorgehensweise ist groß. Dennoch bildeten trotz der engen zeitlichen rahmenbedingungen die Beachtung denkmalpflegerischer Grundsätze und die Anwendung wissenschaftlicher Methoden die soliden Grundlagen für die Projektarbeit. Wie in einem Brennglas bündeln sich bei komplexen Bau- und restaurierungsprojekten die Herausforderungen. Vor allem, wenn man bedenkt, dass neben den geforderten hohen denkmalpflegerischen und baukünstlerischen Qualitäten auch vielfältige nutzungen sichergestellt werden müssen. Darüber hinaus sind Denkmalpflegeprojekte auch zunehmend mit der Bewältigung moderner, zeitgemäßer Herausforderungen konfrontiert, insbesondere, wenn sie, wie in den meisten vorliegenden fällen, mit einer öffentlichen überwiegend musealen nutzung verbunden sind. BAUEN UND DENKMALPFLEGE IM WANDEL GESELLSCHAFTLICHER VERÄNDERUNGEN Die Bau-und Gartendenkmalpflege in Deutschland wird in den kommenden Jahren damit beschäftigt sein, Strategien zu entwickeln, um auf die sich stetig verändernden gesellschaftlichen entwicklungen zu reagieren. So ist davon auszugehen, dass durch die demografische entwicklung in form alternder Bevölkerungsstrukturen in europa auch die nutzung der Denkmäler vor neue Herausforderungen gestellt wird. Das bisher in diesem Zusammenhang eher vernachlässigte thema wird in der künftigen Betrachtung einen besonderen Stellenwert erhalten. 11

4 Volker Thiele VOM UMGANG MIT EINER RUINE Der WieDerAufBAu Der KolonnADe AM neuen PAlAiS Die Kolonnade am neuen Palais bildet architektonisch den westlichen Abschluss vom Park Sanssouci. Sie ist teil des bedeutenden spätbarocken Schlossensembles, das sich aus neuem Palais, den als communs bezeichneten Wirtschaftsgebäuden des Schlosses und den torhäusern an den Parkeingängen zusammensetzt. Seit die Kolonnade durch einen Bombentreffer im Zweiten Weltkrieg beschädigt wurde, befand sie sich in einem ruinösen Zustand. nachdem in den folgenden Jahren weitere teile des Bauwerks eingestürzt waren, wurde es notdürftig gesichert. eine geplante Grundsanierung erfolgte jedoch aus finanziellen Gründen lange Zeit nicht. erst im Sommer 2003 konnte mit der Planung für eine instandsetzung der Kolonnade begonnen werden. Dabei waren verschiedene fragestellungen zu beantworten. Der ruinöse Zustand des Bauwerks verlangte zunächst eine konzeptionelle entscheidung, ob und inwieweit ein Wiederaufbau erfolgen sollte. Außerdem wurden erhebliche baukonstruktive Probleme festgestellt, die umfangreiche eingriffe in die Substanz erforderten, um die Standsicherheit der Kolonnade wiederherzustellen. Die oberflächen des Bauwerks waren zudem in großen teilen so stark verwittert, dass ästhetische Konzepte und technische Methoden zur restaurierung der Sandsteine gefunden werden mussten. 1 Das triumphtor der Kolonnade nach der Sanierung, Ansicht von Südwesten Die Kolonnade wurde als prachtvolle Prospektarchitektur und bauliches Pendant zum neuen Palais in den Jahren 1767 bis 1769 unter der leitung des Baumeisters carl von Gontard errichtet. Die ursprüngliche Planung stammte von Jean-laurent legeay, die Gontard übernahm und weiterentwickelte. 1 erste entwürfe für die gesamte Schlossanlage waren bereits ab 1755 entstanden, die Planung wurde jedoch durch den Siebenjährigen Krieg ( ) unterbrochen. legeay gliederte die nebenfunktionen aus dem Schloss aus und brachte sie in zwei Wirtschaftsgebäuden, den communs, unter, die er dem Palais baulich gegenüberstellte. Dadurch entstand eine Platzanlage, die das Konzept des forum friderizianum aufgriff, das Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff bereits 1740 als städtebaulichen Akzent für die Berliner residenz entwickelt hatte. 2 Zwischen den communs plante legeay eine große Sandsteinkolonnade, die den Platz nach Westen in majestätischer form abschließen sollte (Abb. 2). Die Kolonnade wurde in einer sehr kurzen Bauzeit von weniger als drei Jahren errichtet und war 1769 fertiggestellt. 3 Die halbkreisförmig geschwungene Kolonnade besitzt in ihrem Zentrum ein monumentales triumphtor, das sich auf die Achse des Schlosses bezieht (Abb. 1). Daran schließen in nördlicher und südlicher richtung zwei Säulengänge an, die in ihrer Grundrissform einen Viertelkreis beschreiben und jeweils in einem Pavillonbau enden (Abb. 3). Die flankierenden Pavillons wiederum sind über flache Verbindungsbauten an die benachbarten communs angeschlossen. Die Dächer der Pavillons bekrönt jeweils ein großer obelisk, während das zentrale triumphtor durch eine Kuppel akzentuiert wurde, die durch einen Bombentreffer am 15. April 1945 zerstört worden ist. 4 Auch ein teil des nördlichen Säulenganges war nicht mehr in situ vorhanden, da er im Jahr 1982 eingestürzt ist. 5 Die Säulengänge und Pavillons werden durch Ziegelgewölbe nach oben abgeschlossen (Abb. 4). für die errichtung der Kolonnade wurden vorwiegend zwei Sandsteinvarietäten verwendet: ummendorfer Sandstein aus dem Magdeburger raum und Wünschelburger Sandstein aus Schlesien. 6 Bei späteren restaurierungsarbeiten kamen zusätzlich Sandsteinsorten anderer Herkunft zur Anwendung. Die Kolonnade war bis zum ende des 19. Jahrhunderts vollständig mit einem Anstrich auf Kalk-Kasein-Basis gefasst. Die Sandsteinoberflächen besaßen einen hellgelben farbton, die Putzflächen waren im innern in unterschiedlichen rosétönen gestrichen. Die äußeren Putzflächen des triumphtores, die zu den communs weisen, trugen einen ziegelroten Anstrich. 7 Das Bauwerk besitzt in seinem innern ein differenziertes System aus eisernen Zugelementen, die für seine Standsicherheit erforderlich sind. 8 Diese sind in nuten in die tragenden Sandsteinbauteile eingelassen und über eisendollen untereinander verbunden. Sie übernehmen die Aufgabe, die Zugkräfte aufzunehmen und in die massiven Bauteile abzuleiten. Das durch fortschreitende Korrosion bedingte punktuelle Versagen dieser eisenglieder war eine ursache für den einsturz des Gewölbes des nördlichen Säulenganges im Jahr 1982 (Abb. 5). 19

5 2 Die Kolonnade nach der Sanierung, Ansicht von osten ERGEBNISSE DER BAUFORSCHUNG denen Situation des ursprungsbaus. im Detail wurde jedoch jeweils wusste gestalterische eingriffe gab es nur sehr selten. Hier ist zuerst dadurch rekonstruiert werden. Die Bauweise der Kuppel und ihrer versucht, mit modernen Konstruktionen die nachhaltigkeit der re- der im Jahr 1769 von friedrich ii. angeordnete rückbau des obelis- tragenden unterkonstruktion wurde über Analogieschlüsse und die Durch recherche der vorhandenen Schrift- und Bildquellen und paraturen zu verbessern. So wurde im Zuge einer umfangreichen Sa- ken zu nennen, der sich ursprünglich anstelle der Kuppel auf dem Auswertung von Befunden annähernd erfasst. 14 Die Konstruktion des durch untersuchungen am Bauwerk konnte die Bau- und restaurie- nierungsmaßnahme zwischen den Jahren 1893 und 1926 nicht mehr triumphtor befunden hatte. Der Vorgang wurde durch den königli- ursprünglich darunterliegenden Spiegelgewölbes war ebenso nach- rungsgeschichte der Kolonnade am neuen Palais nachvollzogen wer- der vorgefundene weiche ummendorfer Sandstein, sondern eine fes- chen Baudirektor Heinrich ludwig Manger wie folgt beschrieben: vollziehbar, wodurch sich auch rückschlüsse auf dessen form erga- den. 9 es zeigte sich, dass bereits kurz nach fertigstellung des Bau- tere Varietät verwendet. 10 änderungen an der Gestalt wurden nur Die Kolonnade war völlig aufgerichtet, und das Gerüste weggenom- ben. Dass sich in der Mitte der Spiegelfläche eine öffnung befunden werks intensive reparaturarbeiten durchgeführt und in der folgezeit dort vorgenommen, wo dies aus baukonstruktiven Gründen erfor- men, als dem König der hohe mittlere obelisk zwischen den beyden haben soll, wie es eine notiz Mangers nahelegt, konnte nicht nach- kontinuierlich wiederholt werden mussten. insbesondere der Sockel, derlich war. Bei der erneuerung der Dächer der Säulengänge in der niedrigern an den Seiten misfiel. er ließ ihn also wieder abbrechen, gewiesen werden. 15 Die zweite bewusste umgestaltung erfolgte das Hauptgebälk und die Dächer waren davon betroffen. Dies deu- ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde etwa das ständig undich- und die jetzige niedrige oben offene Kuppel aufsetzen. 12 Spuren die- durch das Aufsetzen eines fahnenmastes auf die Kuppel in der zwei- tet auf grundsätzliche baukonstruktive Probleme hin. in ihrer Gestal- te Pultdach durch eine Satteldachkonstruktion ersetzt, eine umfor- ses ersten umbaus wurden am Bauwerk nachgewiesen. 13 Die äuße- ten Hälfte des 19. Jahrhunderts, der auf einer fotografie aus dem Jahr tung orientierten sich die reparaturen in der regel an der vorgefun- mung, die jedoch für den Betrachter kaum wahrnehmbar ist. 11 Be- re form und die Materialität der Kuppel auf dem triumphtor konnten 1887 erstmals zu sehen ist

6 11 Die Kolonnade am Neuen Palais von Westen 26 27

7 2 Die Skulpturen vom Umgang des Neuen Palais auf dem Lagerplatz vor dem Heinrichflügel 3 Detailansicht der Floraskulptur mit Schadensbildern 4 Schadensbilder der Flora: Mikrokarst und Substanzverlust sowie verdichtete Oberflächen mit schwarzen Krusten und an grenzenden Mürbzonen im Außenraum mit stetigen Witterungseinflüssen sowie durch ver- den ausführenden Restauratoren zur Restaurierung jeder einzelnen sche Maßnahmen wieder erforderlich sein werden. Aufgrund der ho- müssen erneuert oder ausgetauscht werden. Darüber hinaus sind schiedene restauratorische Eingriffe war ihr Gesteinsmaterial in vie- Skulptur war damit gewährleistet. Begonnen im Jahr 2013 sollen bis hen Anzahl der Skulpturen am Neuen Palais konnte dieser Zyklus nie aufgrund der permanenten Witterungseinflüsse weitere Schäden len Bereichen geschädigt und in der Substanz inhomogen. Im Unter Skulpturen restauriert und sechs durch Kopien ersetzt sein. kontinuierlich eingehalten werden. entstanden. Die dritte Kategorie (G 3) umfasst Skulpturen mit ers- schied zu intakten Skulpturen besteht dadurch ein erhöhtes Risiko Die dafür erforderlichen Vorbereitungen, Musterrestaurierungen so- tem konservatorischem Bearbeitungsbedarf zur Vermeidung von von Abbrüchen, zum Beispiel an Gewandkanten und im Plinthenbe- wie die fachliche Betreuung erfolgen durch den Fachbereich Skulp- Abgesehen von zahlreichen mechanischen Beschädigungen, wie sich potenzierenden Schäden, etwa bei Sandsteinkopien der letz- reich 4, da diese dem Druck der Hebebänder unter Umständen nicht turenrestaurierung der SPSG, der ebenso für die konservatorischen zum Beispiel dem Verlust von Fingern, Händen und Attributen, wur- ten 40 Jahre. Insbesondere in den ersten Jahren der Bewitterung mehr standhalten. Der hohe Transportaufwand, der sich durch die und bildhauerischen Maßnahmen an den zu kopierenden Skulptu- den zur besseren Einschätzung der notwendigen Maßnahmen vier werden oberflächennahe Kohle- und Tonadern des Sandsteines aus- Abnahme aller Figuren ergab, und der generelle, oft dringende Res- ren verantwortlich ist. Jedes Jahr bearbeiten zwei bis drei Teams be- Kategorien erarbeitet. Zur ersten Kategorie (G 1) zählen Skulpturen gewaschen, wodurch Regenwasser verstärkt in diese Gesteinsberei- taurierungsbedarf führten zu der Entscheidung, das gesamte Sockel- stehend aus freiberuflichen Restauratoren und Bildhauern parallel mit dringendem und sehr hohem konservatorischem und restaura- che eindringen kann. Erste Gipskrusten entstehen in den Regen- programm zu bearbeiten. Darüber hinaus bot sich die Möglichkeit, jeweils 10 bis 14 Skulpturen. Die Sandsteinkopien führen auf eine ba- torischem Bearbeitungsbedarf. Diese Skulpturen sind in ihrer Erhal- schattenzonen. Flechten, Moose und Pilzkulturen setzen sich auf der erstmalig nach etwa 60 Jahren das vollständige Skulpturenprogramm rocke Formensprache spezialisierte freiberufliche Bildhauer aus. tung besonders gefährdet und von hohem Substanzverlust geprägt. Oberfläche fest. Zur vierten Kategorie (G 4) sind Skulpturen zu rech- wiederherzustellen. Die bislang aus konservatorischen Gründen Unterschiedliche Schadensprozesse haben über einen langen Zeit- nen, die aufgrund des schlechten Zustandes deponiert und durch deponierten Skulpturen wurden daher ebenfalls restauriert und an ihren originalen Standort zurückgebracht. DIE ERHALTUNGSZUSTÄNDE DER SKULPTUREN raum zu schwarzen, verdichteten Oberflächen, zu Abplatzungen, zu Mürbzonen, Rissen sowie Entfestigungen im Gesteinsgefüge geführt Kopien ersetzt werden müssen. Hier ist der Schädigungsgrad so groß, dass ein weiterer statisch und materiell gesicherter Verbleib Mit der Nachnutzung von Bildhauerschauern 5 aus den 1980er Jahren (Abb. 3 und 4). In die zweite Kategorie (G 2) gehören Skulpturen mit der Skulpturen im Außenraum nicht mehr gewährleistet werden am nahegelegenen Südtor und der Errichtung weiterer Schauer am Generell wird hinsichtlich der Erhaltung der Sandsteinskulpturen im konservatorischem Bearbeitungsbedarf entsprechend des Regel - kann. Diese Werke werden geborgen, für eine Unterbringung im Nordtor waren die Transportwege auf die unmittelbare Nähe zum Park Sanssouci von einem Bearbeitungszyklus von etwa 30 bis 40 zyklus von Erhaltungsmaßnahmen. Die ehemals angewendeten Res- Depot konservatorisch gesichert und für die Anfertigung einer Schloss zu beschränken. Ein permanenter fachlicher Austausch mit Jahren ausgegangen, nach dem konservatorische und restauratori- taurierungsmaterialien haben ihre Dauerhaftigkeit überschritten, Kopie vorbereitet. Eine material- und werkstreue Sandsteinkopie auf 40 41

8 Verena Göttel MUSCHELZAUBER DIE RESTAURIERUNG DER DEcKE IM GROTTENSAAL DES NEUEN PALAIS Höhlen und natürliche Grotten kennt man als bizarre glitzernde Unterwelten mit seltsamen Lebewesen und relativ konstanten Temperaturen. Durch ihre besonderen Reize regten sie seit jeher die Phantasie der Menschen an. Es entstanden künstliche Grotten als Gartenarchitekturen wie in Potsdam zum Beispiel die Neptungrotte 1 im Park Sanssouci sowie die Grotten im Nordischen 2 und im Neuen 3 Garten oder als ebenerdiger Gartensaal in Schlössern des 18. Jahrhunderts, auch als Sala Terrena bezeichnet. Zu Letzterem zählt der Grottensaal im Neuen Palais, der zur sommerlichen Abkühlung und für höfische Feste bestimmt war (Abb. 2). Der Grottensaal im Neuen Palais sollte zunächst von Joachim Ludwig Heydert 4 gestaltet werden, der nach seiner Hofgärtnerlehre das Grottierhandwerk erlernt und bereits die Grottierung der Mauer an der Bildergalerie 5 ausgeführt hatte. Friedrich Nicolai 6 schreibt: Auch hat der Königl. Gärtner Hr. Heydert, (in der Nauenvorstadt) eine sehr ansehnliche Sammlung von Konchylien und anderen merkwürdigen Naturalien. Heydert veranschlagte für seine Arbeit Taler. Friedrich II. hingegen, der mit den Arbeiten Heyderts an der Bildergalerie bereits Probleme bezüglich Ausführung und Kosten hatte, forderte von seinem Baumeister carl von Gontard, daß wenn der Gärtner Heydert die Grottirung des Unteren Saals des Neuen Palais für die dazu ausgesezte 6000 Rtl. nicht unternehmen will, der capitain Gontard diese Grottirung nur an die für gedachtes Anschlags-Quantum sich dazu erbothene Bildhauer sofort u. ohne ferneren Zeit Verlust in Arbeit geben soll. 7 Noch im gleichen Jahr bewilligte der König die Vergabe an die Bildhauer Matthias Müller, Johann Melchior Kambly und Gerhard Lamprecht Buschmann. Die Ausführung erfolgte allerdings mit viel bemaltem Stuck statt mit echten Muscheln. Für die Deckenmalerei zeichnete ursprünglich christian Bernhard Rode verantwortlich. Die Komposition seines nicht mehr vorhandenen Deckengemäldes öffnete die Decke illusionistisch, da sie auf der gesamten ebenen Fläche in den Himmel fliegende Putti sowie vermutlich einen Bacchus als Kind zeigte. 1 Drachen, Schlangen, Krokodile? Detail der Deckendekoration des Grottensaals RESTAURIERUNGSGESCHICHTE Das heutige Aussehen verdankt der Grottensaal den späteren, bis 1916 erfolgten Überarbeitungen. Speziell für die Deckengestaltung stets ein Anhängsel des darüberliegenden Marmorfußbodens, gab es zeitgleich zum Marmorboden, also 1774, die ersten Arbeiten an der Malerei: [ ] im Grutten Saal alles schadhafte Verklamete zu verkitten Neu zu übermahlen und den gantzen Plafondt mit Schilderey Firnis zu überziehen in Suma 250 rt [...] Bock. 8 In einer Rechnung vom 25. November 1791 benennt der Kunstmaler Trepper unter anderem seine Reparaturen an [ ] denen von des Königl. Akademi Director Herrn Rode gemahlten Platfonds [ ] in den Grotten Saal an unterschiedene Partien neuer Gips angetragen worden, solche gehörig grundiret [ ] und [ ] zwey mahl in der erforderlichen Harmonie übermahlet, [ ]. 9 Beglichen wurde seine Rechnung erst mit Zahlungsanweisung zum 27. Mai 1794, also zeitnah zu den nächsten Veränderungen von Johann Gottfried Niedlich, der seine Malereien am Deckenbild mit der Jahreszahl 1806 versah. Die genaue Zuordnung einzelner Details war trotz Nachuntersuchungen während der Restaurierungsarbeiten nicht eindeutig möglich. Neben vielen kleineren Maßnahmen sowie der Materialbeschaffung von Mineralien und Muscheln wurden 1887 größere Mittel zur Wiederherstellung des gänzlich vernachlässigten Muschelsaales bewilligt [ ]. 10 Damals erfolgte unter anderem ein weiteres Nachmalen unansehnlich gewordener Malerei und auch das Aufpolieren des [ ] Stuckmarmor der Grottendecke. 11 Mineralien, Fossilien und andere Fundstücke, die durch Nachkäufe, aus Sammlungen oder als Geschenke erworben wurden, bereicherten bis 1916 die Dekoration des Grottensaales und verschönerten nach und nach sein Aussehen. Wegen der langwierigen Restaurierungsgeschichte des Saales wäre die Reduzierung auf eine bestimmte Zeitschicht aus restaurierungsethischen Gründen daher nicht vertretbar gewesen. Eine konservatorische Herangehensweise war deshalb eine Bedingung für die zu erstellenden Konzepte und Planungen (Abb. 1). 67

9 Problematisch war der aktive Befall mit Anobien im Holzpaneel hinter der Bespannung. Es hatte sich Holzmehl zwischen Paneel und Stoff gesammelt, dessen Gewicht zu Rissen in der Wandbespannung führte. Die über mehrere Jahre diskutierten Bekämpfungsmethoden mündeten 2004 in der Entscheidung, Hochfrequenzstrahlung einzusetzen. 5 So konnten die Anobien ohne Rückbau der Bespannung abgetötet werden. Die auf den Metallposamenten liegenden Schichten, eine 1953 aufgebrachte Goldbronze und die darunterliegende Korrosionsschicht, sollten nicht entfernt werden, weil dies nicht ohne Substanzverluste möglich gewesen wäre. Zudem gibt es nach derzeitigem Wissensstand keine geeignete Methode, um eine erneute Korrosion zu verhindern. 6 2 Zustand der Wandbespannung vor der Restaurierung, Goldene Crepinen als zusätzlicher Schmuck zwischen den Tressen 5 Geweberückseite mit mehreren hinterlegten Flicken und Verschmutzungen wie Ruß und Holzfraßmehl RESTAURIERUNG DER WANDBESPANNUNG Die Wandfelder konnten in Bahnen einzeln abgenommen werden, wobei ihre Größe von bis zu 5 x 2 Metern eine besondere Logistik erforderte, da die Bahnen weder gerollt noch geknickt werden durften. Nach dem Absaugen der Vorder- und Rückseite traten dunkle Flecke störend hervor, die als Stärkekleister im Verbund mit Schmutz und Ruß analysiert wurden (Abb. 5). Da gealterte Stärke nicht wasserlöslich ist, mussten verschiedene Chemikalien zum Abbau der Stärke getestet werden. Die besten Ergebnisse wurden mit der Albertina- Kompresse erzielt, die das Enzym α-amylase enthält. Verklebte Schichten ließen sich so leicht voneinander trennen. Verbliebene Stärkeflecke konnten mittels einer Reinigungslösung mit Amylasezusatz herausgespült oder zumindest reduziert werden. Als hilfreich erwies sich der Partial-Unterdrucktisch, um die Reinigungslösung und die anschließenden Spülgänge schonend durch das Seidengewebe zu drücken. 7 den Tunnel transportiert. Durch das Weiterrollen der Tunnelkonstruktion glitt der originale Seidendamast mit seinem Tressenbesatz Zentimeter für Zentimeter auf das frisch eingekleisterte Stützgewebe. Bis die gesamte Bahn aufgeklebt war, durfte es keine Unterbrechung geben, da sonst die Ansatzlinien dunkel durchgeschlagen wären (Abb. 6). Vor dem Montieren der restaurierten Damastfelder wurde eine Unterbespannung, bestehend aus Leinengewebe, das mit Papier beklebt wurde, und Baumwollmolton, über das Holzpaneel gespannt, um Unebenheiten und Luftzirkulation zwischen den Brettern der Holzpaneele zu minimieren. Die restaurierten Damastfelder wurden an ihren originalen Plätzen befestigt und zuletzt mit den restaurierten Crepinen komplettiert. 4 Das Tressenzimmer nach der Restaurierung der Wandbespannung und der Ergänzung mit Möbeln und Draperien Die filigranen Posamenten wurden mit einem Wasser-Alkohol-Gemisch gereinigt. Lose Fäden sowie lockere Teile wurden durch das Umwickeln mit Seidengarn befestigt, unterklebt oder auf ein stützendes Band genäht. Wenn es die Stabilität der Metallfäden erlaubte, wurden Deformationen zurückgebogen. Fehlende Crepinen wurden hingegen nicht ersetzt. Um die Damastbahnen aufkleben zu können, wurde ein Arbeitstisch in der Größe der abgenommenen Wandfelder konstruiert, auf den eine tunnelartige mobile Konstruktion aus Acrylglas aufgesetzt wurde. Das passend zum verblichenen Original eingefärbte Stützgewebe, auf das der Seidendamast geklebt werden sollte, wurde auf diesem Tisch ausgespannt. Darüber lief der mobile Acrylglastunnel, der es ermöglichte, den portionsweise frisch angerührten, noch warmen Kleister auf dem Stützgewebe unter dem Seidendamast aufzutragen. Der schadhafte Damast wurde mittels einer unterlegten Folie über REKONSTRUKTION DER DRAPERIEN MIT IHREM TRESSENBESATZ Grundlage der Rekonstruktion waren die Beschreibungen der Fensterdraperien aus den Inventarbüchern 8 sowie schriftlich überlieferte Kostenanschläge zur Einrichtung des Neuen Palais mit Mengenangaben benötigter Gewebe aus dem Jahr Die Auswertung dieser Archivalien ergab, dass die bis heute tradierte Gardinenform in den Rundbögen nicht dem originalen, friderizianischen Zustand entspricht, sondern aus der Kaiserzeit um 1900 stammt. Wenn man die in den Quellen angegebene Stoffmenge ohne Verschnitt verarbeiten wollte was wegen der teuren Seidenstoffe angenommen werden muss, können die Gardinen nur oberhalb des Rundbogens angebracht gewesen sein. Weitere Indizien dafür sind die im Textildepot bewahrten, gerade geschnittenen, ins 18. Jahrhundert datierten Quer

10 2 Bauzeitliche Dachkonstruktion, Querschnitt Dachtragwerk über der Konferenzhalle Neben der Zerfaserung der mehrmals in der Vergangenheit mit Holzund Flammschutzmitteln behandelten Holzoberflächen ist nahezu der gesamte Dachraum einschließlich vorhandener Dämmungen und Deckenschüttungen in den Kehlbalkenlagen durch die Absprengung von chemisch belasteter Holzsubstanz verunreinigt. Die kontaminierten Stäube, Schutt und Holzspäne weisen insgesamt hohe Schadstoffkonzentrationen auf. Vor allem dem Vorhandensein der massiven Steineisendecken ist es zu verdanken, dass das Dachgeschoss gegen die Untergeschosse weitgehend abgeschottet ist und so eine Kontamination der darunterliegenden Räume verhindert wurde. Bis zum Abschluss der vierjährigen Sanierung werden in etwa 250 Tonnen chemisch belasteter Baustoffe ausgebaut und fachgerecht entsorgt werden. Die Durchführung der Dekontaminierungsund Reinigungsarbeiten erfordert im laufenden musealen Betrieb unter Beachtung der arbeitsschutzrechtlichen Anforderungen sowie im Hinblick auf den Baustellenbrandschutz einen sehr hohen logistischen Aufwand. ERSTELLUNG VON MUSTERACHSEN UND LABORUNTERSUCHUNGEN Um eine wirksame und wirtschaftliche Sanierungskonzeption erarbeiten zu können, wurden umfangreiche Untersuchungen der Dachkonstruktion, Archivrecherchen und analytische Erkundungen durchgeführt. Dabei lag das Augenmerk, neben den Erkenntnissen zur Schadensursache und -bekämpfung, auch auf den Auswirkungen der Mazeration auf die Tragfähigkeit der Holzquerschnitte. Anhand von Langzeitklimamessungen wurden die Auswirkungen von Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Dachraum auf die Mazerationserscheinungen erforscht. Durch das Planungsteam wurden theoretische Vergleiche prinzipiell geeigneter Sanierungsverfahren und Besichtigungen von Referenzobjekten vorgenommen. Für den Umgang mit der kontaminierten Dachkonstruktion wurden verschiedene Varianten geprüft: vollständige Erneuerung der Dachkonstruktion, Elutionsverfahren, Sandstrahlen, Trockeneisstrahlen, Schleifverfahren und unterschiedliche Arten von Beschichtungen. Neben den theoretischen Vor- bereitungen erfolgten praktische Sofortmaßnahmen wie die Beräumung diverser Dachbereiche zur Erlangung der Baufreiheit und die Entwicklung eines Konzeptes zur logistischen Entsorgung der gefährlichen Abfälle. Durch die Archivrecherche waren kleinteilige Musterachsen aus dem Jahr 1996 bekannt. Dabei waren seinerzeit Sparren und Dachlatten mechanisch mittels Topfbürste, Beil und Drahtbürste gereinigt und geglättet worden. Anschließend wurden lösemittelhaltiger Silikonharzgrundfestiger und eine Alkydharz-Dickschichtlasur aufgetragen. Die Musterachsen sind heute noch sichtbar und optisch in einem guten Zustand. 3 Die unter einfachsten Bedingungen durchgeführten Mustersanierungen waren für das Planungsteam sehr hilfreich, da an den bearbeiteten Holzoberflächen nunmehr seit zwanzig Jahren nahezu keine Schadensprogression erkennbar ist wurden zur Erprobung der Reinigung und Beschichtung weitere Musterachsen angelegt, um eine Technologie zu ermitteln, die neben denkmalpflegerischen Aspekten auch auf einen wirtschaftlichen Arbeitsfortschritt für den großflächigen Einsatz ausgerichtet ist. Es 4 Zerfaserte Sparren und Dachlatten

11 Stefan Gehlen WIEDERERWECKT DAS DENKMALKONZEPT FüR SCHLOSS BABELSBERG Schloss Babelsberg zählt neben der Friedrichswerderschen Kirche und der Bauakademie in Berlin zu den prominenten frühen Ziegelbauten des 19. Jahrhunderts in Preußen und zeigt einige der Anfangsschwierigkeiten, mit denen der Architekt Karl Friedrich Schinkel und der Bauleiter Ludwig Persius zu kämpfen hatten: Schinkel hatte zunächst gehofft, in Babelsberg das neuartige Prinzip des materialgerechten Bauens auch bei einem Schlossbau des Königshauses konsequenter umsetzen und damit nobilitieren zu können. Dass ihm dies zum Teil wegen der Sparsamkeit des Bauherrn versagt blieb, beklagte Persius bereits 1837: [...] wenn man auf der anderen Seite nicht bedauern müsste, dass die Ausführung der altdeutschen, für den Standpunkt der Technik neuen Formen, die vielfaches, reiches Ornament und Charakteristisches erfordern, wie der Mittel, die dafür nur hergegeben wurden, zum Teil scheiterte. Daher hat auch das Äußere des Baues, da anfänglich ganz in rohen Backsteinen und in den Architekturteilen und Ornamenten von Quadersteinen (Sandstein) gedacht war, mancherlei Surrogat-Konstruktionen erhalten. 1 1 Blick vom Pleasureground auf Schloss Babelsberg, Vorzustand,

12 2 Bildplan der Nordfassade 4 Simulation der Nordfassade 3 Probefläche für die Laserreinigung des Sichtziegelmauerwerks terung anders darstellen und Öl sowie Acryl/PU ihr Erscheinungsbild dagegen nicht verändern. So kam es im Arbeitsprozess immer wieder zu Einzelfallentscheidungen, wobei der Gesamteindruck der Fassade Priorität hatte (Abb. 5). DIE AUSSCHREIBUNG DER BAULICHEN LEISTUNGEN Nicht überall war es möglich, schon in der Planungsphase die Schäden aus der Nahsicht auf dem Gerüst zu ermitteln. Hier half das umfassende fotogrammetrische Aufmaß in Verbindung mit verzerrungsfreien und maßstabsgetreuen Orthofotos, die in hoher digitaler Auflösung von der gesamten Fassade angefertigt wurden. Die Massenermittlung zur Ausschreibung der Restaurierungsleistungen erfolgte dann nach einer Kartierung auf Grundlage des Aufmaßes und der aus den Orthofotos zusammenmontierten Bildpläne (s. Abb. 2). Darauf basierend wurde auch die Laserreinigung ausgeschrieben. Die für das homogene Gesamterscheinungsbild zwingend zu reinigenden Bereiche wurden je nach Verschmutzungsgrad in zwei Stufen klassifiziert. Ausreichend helle Abschnitte wurden gänzlich ausgespart und vereinzelte dunkle Flächen, die sogenannten Ausreißer, nur dann zur Reinigung vorgesehen, wenn sie für die Betrachtung vom Boden aus von optisch störender Wirkung waren. Eingesetzt wurden für die Laserreinigung moderne 20-Watt-Backpacklaser, bei denen lange Lichtleiterkabel von den akkubetriebenen Geräten ausgehen und für Beweglichkeit auf dem Gerüst sorgen. Damit konnten die mit der Reinigung beauftragten Restauratoren alle Winkel der Fassade gut erreichen. Der Arbeitsfortschritt war durch die Geräteauswahl eingeschränkt, denn nur Laser mit einer Leistung im niedrigen Wattbereich ließen sich so fein justieren, dass der zu reinigende Untergrund geringe thermische Impulse erfuhr und geschont blieb. In besonders verschwärzten Zonen waren mehrere Arbeitsgänge notwendig. 2 In dem jeweils zur Laserreinigung anstehenden Fassadenabschnitt konnte kein anderes Gewerk parallel arbeiten. Diese streng überwachte Auflage und der Umstand, dass Baumaterialien und Gerät mit Rücksicht auf die Parkanlage ausschließlich aus einer Richtung angeliefert und am Arbeitsplatz auf dem Gerüst nur auf kleinen Flächen gelagert werden durften, erforderten eine besonders große Sorgfalt der Bauleitung bei der Baulogistik und der Terminplanung (Abb. 6). So wie bei der Laserreinigung die Fassade quasi mit einer Taschenlampe Millimeter für Millimeter abgeleuchtet werden musste, waren auch die Mauerwerks- und Putzarbeiten sehr zeitaufwändig, weil die vorhandenen Schäden ausschließlich in handwerklicher Kleinarbeit repariert werden konnten. Beschädigte Ziegel mussten im Verbund ausgetauscht werden. Durch Verwitterung zerstörte Formsteinziegel waren originalgetreu nachzubrennen, in insgesamt etwa fünfzig verschiedenen Formen und Größen. Eine weitere Maßnahme war die Schließung von Ziegelfehlstellen mit einem mineralischen Stein- und Steinzeug-Ergänzungssystem. 3 Der größte handwerkliche Aufwand ergab sich aber bei der partiellen Neuverfugung des Ziegelmauerwerks, bei der die zur Erbauungszeit üblichen Ziertechniken wie Staboder Schattenfugen anzuwenden waren. Sämtliche Ausbesserungen waren an die Umgebungspatina farblich anzupassen. Trotz aller Planungssorgfalt im Vorfeld standen auch während der Bauzeit noch viele kleine Einzelentscheidungen an. Die Kartierung wurde immer wieder an Ort und Stelle angepasst, um die harmonische Gesamtwirkung in jeder Hinsicht zu gewährleisten. Bis der denk

13 3 Grafische Darstellung der Nordansicht mit dem Fensterbestand vor der Sanierung 4 Grafische Darstellung der Nordansicht mit der Erfassung unterschiedlicher Glastypen der großformatigen Fenster allem hinsichtlich der bauzeitlichen Originalsubstanz wurden über- konnten, indem nachträglich eingebaute innere Fensterebenen de- entfernt werden. Die Nachbildung oder Rekonstruktion nicht erhalte- schied sich die SPSG für ein maschinengezogenes Glas der SCHOTT sichtspläne erstellt, die folgende Zustände erfassten: vollständig er- montiert wurden. Somit blieb der bauzeitliche Gesamteindruck der ner Fenster oder Einzelelemente (Profile, Beschläge, Schleierwerk AG, Typ Goetheglas, das für alle Neuverglasungen zum Einsatz kom- haltene bauzeitliche Substanz, partiell erhaltene bauzeitliche Sub- größtenteils originalen Fenster- und Außentürelemente gewahrt. usw.) war nur dort möglich, wo alle Details anhand materieller Be- men sollte. stanz, Lokalisierung neuzeitlicher Ergänzungen sowie bauzeitlicher funde zweifelsfrei dokumentiert werden konnten. War dies nicht der sprossenloser Großverglasungen. Alle Ergebnisse der denkmalpfle- Aufgrund der getroffenen klimatischen Zielvorgaben wurden energe- Fall, wurde gegebenenfalls die allgemeine Grundform ohne histo- Im weiteren Planungsprozess zeigte sich, dass diese denkmalpflege- gerischen, restauratorischen, energetischen und sicherheitstechni- tische Ertüchtigungsmaßnahmen im Bereich der Fenster auf ein Mi- risierende Details nachgebildet. Dies erfolgte zum Beispiel im Ober- rische Vorgabe vor allem für die großformatigen sprossenlosen Fens- schen Abstimmungen wurden abschließend in einer Maßnahmen- nimum reduziert. Sie beschränkten sich ausschließlich auf die künf- geschoss des Tanzsaalturmes. Hier wurden später ergänzte Fens- terverglasungen eine Herausforderung darstellen würde. Zum einen kartierung für jedes einzelne Fenster zusammengefasst. tig seitens des Schlossmanagements ganzjährig genutzten Räume, ter durch neue ersetzt, die sich am bauzeitlichen Gestaltungsbild war die Herstellungsgröße des maschinengezogenen Goetheglases auf Flächen für geplante Sonderausstellungen, die eine gewisse Kli- orientierten. begrenzt, zum anderen musste die Eignung der gewählten Vergla- KLIMATISCHE UND ENERGETISCHE ZIELVORGABEN mastabilität aufweisen müssen, sowie auf die von der Museumspädagogik genutzten Räume. Diese Bereiche erhielten neue innere Hinsichtlich der neuen sprossenlosen Großverglasungen der herr- sung für die Sondergrößen aus statischer Sicht geprüft werden. In Zusammenarbeit mit der SCHOTT AG gelang es, das Goetheglas projekt- Fensterebenen in Form filigraner Stahl-Glas-Konstruktionen mit Iso- schaftlichen Wohnräume bestand der denkmalpflegerische Anspruch bezogen für Schloss Babelsberg bis zu einer Länge von drei Metern Zu Beginn der Planung galt es, eine grundlegende Entscheidung hin- lierverglasung. darin, sich an der Glasbeschaffenheit des 19. Jahrhunderts zu orien- herzustellen. sichtlich der bauklimatischen Anforderungen für die spätere Nut- tieren. Diese zeichnet sich im Vergleich zum heutigen industriell her- zung des Gebäudes als Museumsschloss zu treffen. Die SPSG ent- gestellten Flachglas für das Baugewerbe, dem sogenannten Float- Glastypen schied sich dazu, das Schloss künftig in Anlehnung an die histori- DENKMALPFLEGERISCHES KONZEPT 1 glas, durch eine leicht unebene, gewellte Oberfläche aus. Gemeinsam mit einem hinzugezogenen Glasstatiker 2 wurden für die schen Saisonzeiten nur in den Monaten April bis Oktober für den unterschiedlichen Einbausituationen insgesamt vier Glastypen fest- Publikumsverkehr zu öffnen, eine Winternutzung wurde ausgeschlossen. Weiterhin wurden gemeinsam mit der Bauherrin raumbezogene klimatische Zielvorgaben für die künftige Nutzung unter Die Fenster des Schlosses Babelsberg sind als ein wichtiges Element der Fassadengestaltung sowie der Innenräume anzusehen. Sie tragen wesentlich zur ästhetischen Wirkung, künstlerischen Bedeutung DENKMALPFLEGERISCHE UND HANDWERKLICHE UMSETZUNG DER VERGLASUNGEN gelegt bzw. entwickelt (Abb. 4): - Monolithisches Goetheglas Berücksichtigung denkmalpflegerischer und energetischer Aspekte und geschichtlichen Aussage des Schlosses bei. Das heterogene Er- Für die kleinen Verglasungen konnten die Gläser ohne weitere entwickelt und vereinbart. So sollen im Winter die musealen Nut- scheinungsbild des Fensterbestandes wurde aus denkmalpflegeri- Die in der Bestandsaufnahme erfassten historischen Verglasungen statischen Nachweise eingesetzt werden. zungsbereiche beispielsweise nur auf mindestens 5 bis 8 C tempe- scher Sicht akzeptiert, eine allgemeine Vereinheitlichung war nicht wurden nach Möglichkeit erhalten. Neuzeitliche Ergänzungen aus - Monolithisches Goetheglas als Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG) riert werden. angestrebt. Es erfolgte keine generelle Rückführung der Fenster in Floatglas hingegen sollten gemäß der Forderung der SPSG als Unte- mit Heißlagerungstest (H) Jene klimatischen Festlegungen bildeten die planerische Grundlage den Zustand des 19. Jahrhunderts. rer Denkmalschutzbehörde gegen eine Verglasung ausgetauscht Für die mittelgroßen Verglasungen ergab der statische Nachweis dafür, dass die wertvollen Bestandsfenster und -türen der repräsen- Die originalen Fenster der beiden Bauphasen unter Schinkel/Persi- werden, die in ihrem Erscheinungsbild den Fensterverglasungen des die Notwendigkeit einer thermischen Vorspannung des Goethe- tativen Räumlichkeiten mit Einfachverglasungen erhalten bleiben us sowie Strack/Gottgetreu sollten grundsätzlich erhalten, nachträg- 19. Jahrhunderts entsprach. Dies galt auch für sämtliche neue spros- glases mit Heißlagerungstest in Anlehnung an eine ESG-H-Ver- bzw. auf ihr ursprüngliches Erscheinungsbild zurückgeführt werden lich hinzugefügte Kämpfer, Sprossen und zusätzliche Fensterebenen senlose Großverglasungen. Nach mehreren Bemusterungen ent- glasung

14 nach einem Entwurf von Christian Daniel Rauch gefertigt worden war, wurde eingehend denkmalpflegerisch erörtert. Dabei wurden die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen der sich auf Schloss Stolzenfels am Rhein befindenden Adlersäule von 1842, die möglicherweise als Motivvorbild gedient hatte, und derjenigen im Babelsberger Park diskutiert. Beide in der Königlich Preußischen Eisengießerei gefertigten Säulen variierten trotz teilweise gleicher Formteile. Im Ergebnis wurden die Unterschiede sowohl in der Form des Adlers und des Kapitells als auch im Figurenschmuck am Schaft der Säule für zu gravierend befunden, um einen Nachguss nach diesem Vorbild zu veranlassen. Für die Vervollständigung des stark zerstörten Brunnenbeckens wurde statt der ursprünglich vorhandenen, mit einem profilierten Rand verputzten Ziegel ein Betonwerkstein verwendet, sodass sich das Originalrandsegment geringfügig von den Ergänzungen unterscheiden lässt. 4 Der Adlerbrunnen im Park Babelsberg des des achteckigen Brunnens aus Marmor wurde vom Jubiläumsbrunnen übernommen, da durch fotografische Belege nachgewiesen werden konnte, dass beide Abschlüsse identisch ausgebildet waren. 2 Kartierung der verschiedenen Steinvarietäten des Städtebrunnens Von der Reiherfontäne im Goldenen Rosengarten, die zwischen 1849/1850 und 1863 entstanden ist, waren vor Beginn der Wiederherstellungsarbeiten nur noch das gemauerte Becken, der untere Beckenrand aus Sandsteinwerkstücken sowie in der Mitte ein Stumpf aus Klinkerschmolz 6 und Raseneisenerzschlacken übrig, der als Postament für den Wasserspeier gedient hatte (Abb. 1). Die Albert Jungermann zugeschriebene wasserspeiende Reiherskulptur wurde bereits Mitte der 1990er Jahre aus Fragmenten sowie nach Fotografien und Abbildungen aus dem Katalog der Potsdamer Zinkgießerei Friedrich Kahle rekonstruiert und nachgegossen. Das Profil des oberen Beckenran- Die Gotische Fontäne gehört zur Gruppe der ältesten, 1845 erstmals in Betrieb genommenen Wasserspiele des Babelsberger Parks (Abb. 6). 7 Der kreisrunde Brunnen mit einem Rand aus Sandstein und einem achteckigen Sandsteinblock in der Mitte wurde ursprünglich von einem fialförmigen Brunnenstock aus Kunststein bekrönt, der von drei verschiedenen Ebenen Wasser versprühte. Erhalten hat sich nur das unterste Segment. Die Fiale selbst wurde in der unmittelbaren Nachkriegszeit zerstört und in Einzelteilen im Park vergraben bis 1998 ist sie als Gipsmodell vom Steinbildhauer Rudolf Böhm rekonstruiert worden, das die Grundlage für einen Nachguss in Bronze bildete. Im Anschluss an die Brunnensanierung wurde sie auf dem Sockel aufgesetzt und an die Wassertechnik angeschlossen. 5 Der Jubiläumsbrunnen auf der Voltaireterrasse von Schloss Babelsberg Man nimmt an, dass die hier beschriebenen sieben restaurierten Brunnen das letzte Mal in den frühen 1940er Jahren in geregeltem Betrieb waren. Nach etwa einem Dreivierteljahrhundert ist es nun gelungen, sie erneut zum Sprudeln zu bringen und die vielgestaltigen Wasserkünste des Babelsberger Schlossparks für die Besucher wieder erlebbar zu machen. 1 Steinmann 1994, S Jekosch 2011, S Denkmalpflege Mühlhausen 2016, S Hüneke 2010, S Meinecke Es handelt sich dabei um geschmolzene Klinker, ein Abfallprodukt bei der traditionellen Ziegelherstellung, das im 19. Jahrhundert als preisgünstiges Ersatzmaterial für geschmolzene Lava eingesetzt wurde. 7 Berliner Kalender 1846, S Der Städtebrunnen auf der Porzellanterrasse von Schloss Babelsberg 6 Die Gotische Fontäne im Park Babelsberg

15 2 Das Schwarze Meer während der Fertigstellung 3 Das Schwarze Meer nach der Flutung Aufbau und Bestand notwendig. In Teilbereichen wurde der Aufbau versetzt, ist der Wilhelmswasserfall dagegen tief in das Relief des Han- ter in den Steinsetzungen deutlich veränderte. Die Wiederherstellung der zweiten Druckrohrleitung, die Instandsetzung des historischen zur Havelseite um sieben bis acht Zentimeter reduziert. Die Planung ges eingeschnitten. der ersten beiden Wasserfälle erfolgte deshalb vor allem aus gebor- Schieberschachts am Maschinenhaus und die Aufarbeitung der da- des Bachlaufes erfolgte anhand von historischen Planständen sowie Die vorhandenen Steinsetzungen der Wasserfälle bestehen zu gro- genem Altmaterial, Lagerrestbeständen sowie einem geringen La- rin enthaltenen historischen Armaturen (Abb. 5). Die Sanierung des den punktuellen archäologischen Untersuchungen und wurde wäh- ßen Teilen aus Raseneisenerzschlacke und Klinkerschmolz. Während vaanteil. Zeitgleich fanden in Abstimmung mit der Glindower Ziege- historischen Leitungsnetzes erfolgte so schonend und substanzer- rend der Bauphase gemäß der alten Tonschicht rekonstruiert. Da das Eisenerzgestein unter finanziell vertretbaren Umständen nicht lei noch weitere Versuche statt, Klinkerschmolz herzustellen. Mit haltend wie möglich. Für die Wiederinbetriebnahme waren Instand- nicht mehr alle historischen Plandarstellungen nachzuweisen waren, zu besorgen war, handelt es sich beim Klinkerschmolz um einen dem Ergebnis wurde in der zweiten Phase die abschließende Rekon- setzungen und Teilreparaturen vorzunehmen, und einige Zapfstel- erfolgte im Zweifelsfall die Planung nach den Befunden vor Ort. Mit- Fehlbrand der Ziegelherstellung. Es diente als Ersatz für Lavagestein, struktion der Steinsetzungen an der Quellfontäne, dem Bachlauf und len, insbesondere die historischen Kükenhähne, wurden einzeln tels einzelner, nicht sichtbarer Staustufen im Bachbett wurde das dessen Beschaffung wegen der großen geografischen Entfernung dem Wasserfall an der Schlossserpentine vorgenommen. Mit einer aufgearbeitet und erneuert. Die gusseiserne zweite Druckrohrleitung Wasser aufgestaut und als natürlich erscheinender Bachlauf gestal- mit hohen Kosten verbunden war. Da bei Brennöfen aufgrund der Mischung aus dem Altmaterial, dem neuen Klinkerschmolz sowie erfuhr mittels Inlinerverfahren ( Close-Fit-Verfahren ) eine Repara- tet. Im oberen Bereich war zusätzlich die Anlage von fünf Kaskaden modernen Technik heutzutage kein Klinkerschmolz mehr anfällt, einem geringen Anteil an Lava gelang es schließlich auch hier, die tur und konnte erhalten werden. Nur defekte Bereiche bei Abzwei- zur überwindung des Höhenunterschieds notwendig (Abb. 4). stand auch dieses Material zur Gestaltung der historischen Wasser- Gewässer im historischen Erscheinungsbild und Charakter wieder- gungen und engen Bögen wurden vereinzelt ausgebaut. Im Zuge der fälle nicht mehr zur Verfügung. herzustellen. Tiefbaumaßnahme wurden insgesamt etwa 3500 Meter des Lei- Alle Steinsetzungen der Wasserfälle, der Quellfontäne und im Bachlauf tungsnetzes und 36 Zapfstellen im Bereich des Schlosses, des Plea- waren eingewachsen und mussten freigelegt werden. Die drei Wasserfälle sind in ihrer landschaftlichen Gestalt sehr unterschiedlich. Der Die Steinsetzungen stellten daher eine besondere Herausforderung bei der Wiederherstellung dieser Wasserkünste dar, da die Ergänzun- TECHNISCHE ANLAGEN suregrounds und des Bowlinggreens saniert. Schließlich erfolgte eine umfassende Elektrifizierung des Brauchwassernetzes, um die An- Wasserfall an der Gotischen Fontäne ist kleinteilig durch einzelne Kas- gen und Rekonstruktionen den optischen Eindruck entscheidend prä- lagen im Gegensatz zur bauzeitlichen händischen Betriebsweise kaden gegliedert (Abb. 1), seitlich eingewachsen und liegt mit einem gen würden. Da alle Versuche, ursprünglich verwendetes Material an- Das im Rahmen der Parkgestaltung erstellte Brauchwassernetz dien- automatisiert betreiben zu können. Auslaufbecken direkt am Uferweg, während der Wasserfall an der zukaufen, fehlschlugen, wurde entschieden, als Ersatzmaterial te vor allem der Bewässerung des Parks und der Wasserverteilung Schlossserpentine einfacher gestaltet ist und sich weithin sichtbar im Schaumlava aus der Eifel zu verwenden. Mit Beginn der Arbeiten zu den einzelnen Wasserspielen. Ein Teil der Maßnahme betraf die Mit der Sanierung der Wasserspiele und der Wiederherstellung der Hang befindet. Hinter der Wilhelmsbrücke vom Uferweg etwas zurück- stellte sich jedoch heraus, dass sich damit der ursprüngliche Charak- Reparatur von historischen Leitungen und Zapfstellen, die Sanierung landschaftlichen Gewässer erhält der Park Babelsberg einen ihn prä

16 9 Die Treppenhalle von Haus 1 10 Die ehemalige Kassenhalle und der heutige Zugangsbereich in das WRZ 1956 erfolgte eine Modernisierung der Spielstätte, die zu einer bau- ter der oberen Holzverblendung verdeckt beleuchtet wurde. Meh- fenpaste bewährte. Die ursprünglichen Putzoberflächen konnten da- Ebenso bemerkenswert sind die durchdachten Farb- und Materialkom- lichen Umgestaltung des Hans-Otto-Theaters führte. Das Entwurfs- rere Leuchtstoffröhren erzeugten ein indirektes Licht in der Halle durch größtenteils wieder freigelegt werden. Fehlstellen, Risse und binationen der einzelnen Bauteile, die in der Summe einen stimmigen büro für Hochbau Potsdam fertigte Pläne für den Neubau einer Kas- (Abb. 10). kleinere Ausbrüche wurden materialidentisch mit Kalkmörtel ge- Gesamteindruck der Kassenhalle erzeugen. Durch nachfolgende Re- senhalle an. Die Bauausführung erfolgte 1956 bis Der Neubau schlossen. Der ausgeführte Kalkfarbenanstrich stellte sich trotz der novierungen war dieses Bild sukzessive entstellt worden, auch war es orientierte sich durch die angeglichene formale Gestaltung des Außenbaus (Loggia, Eingang, Putzbänderung) am Architekturstil des klassizistischen Bestandsgebäudes. Die Innenräume prägte die re- DAS DENKMALPFLEGERISCHE KONZEPT UND SEINE UMSETZUNG FÜR DEN ALTBAU Abbeizmaßnahme sowie divergierender Putzuntergründe als geeignet heraus. Im Ergebnis entstand ein authentisches historisches Oberflächenbild, welches in harmonischem, farblichem Einklang mit zu Schäden und Verlusten gekommen. Im Vorfeld der eigentlichen Restaurierung mussten auch hier entsprechende Voruntersuchungen bzw. Archivrecherchen durchgeführt und Musterflächen angelegt werden. duzierte Architektursprache der 1950er Jahre. Dazu gehören die ro- den ziegelsichtigen Werkstattneubauten des WRZ steht. Durch die Eine besondere Herausforderung war dabei die Rekonstruktion der ten Gipsfußböden in den Fluren und Zimmern, das Stabparkett in Der verputzte zweigeschossige Ziegelbau besitzt eine für die Mitte bei den aktuellen Baumaßnahmen durchgeführten restauratorischen gelben Wand- und Deckenfarbe. Hierbei galt es, wichtige Eigenschaf- den Räumen der Intendanz und im Sitzungszimmer, die schlicht ge- des 19. Jahrhunderts typische Fassadengestaltung, die auch bei den Untersuchungen im Gebäudeinneren konnten die originalen Farb- ten wie Oberflächenstruktur, Farbigkeit und Glanzgrad möglichst ori- stalteten Fenster und Türen sowie die neue Treppe mit farblich ge- späteren Um- und Ergänzungsbauten beibehalten wurde, um somit töne wieder freigelegt und in das Farbkonzept aufgenommen wer- ginalgetreu in historischer Werktechnik zu rekonstruieren. Der noch fasstem Holzgeländer. Den künstlerischen Höhepunkt des Neubaus eine ästhetische bauliche Einheit zu suggerieren. Entsprechend stam- den. Die Innenräume besitzen somit heute wieder die ursprüngliche nahezu vollständig erhaltene, sehr aufwändig gestaltete Kassentresen bildete die Kassenhalle, über die der neue Zugang in das Theater- men die Putze, Stuckaturen sowie Holzbauteile größtenteils aus dem Farbigkeit und lassen das hohe gestalterische Niveau der Umbau- mit darunterliegendem, kleinteiligem Fliesenspiegel wurde gereinigt, gebäude erfolgte. Diese wies im Inneren je drei Durchgänge mit 19. Jahrhundert bzw. aus den 1950er Jahren. Bis auf lokal begrenzte phase der 1950er Jahre erkennen (Abb. 11). konserviert und die alte Beschriftung aus polierten Aluminiumbuch - Schwingflügeltüren auf. An den Wänden und der Decke war sie farb- Schäden befanden sie sich in einem guten Erhaltungszustand. Denk- Besonderes restauratorisches Augenmerk wurde dabei auf die Wie- staben wurde wiederhergestellt. Die aus rötlichem Betonwerkstein be- lich in abgesetzten, hellen Gelbtönen auf Gipsglättputz gefasst, der malpflegerisches Ziel war die Wiederherstellung des Erscheinungs- derherstellung der im Erdgeschoss befindlichen Kassenhalle gelegt. stehenden, scharrierten Türrahmungen wurden behutsam gereinigt mit dem dunkelrotbräunlichen Ton des Steingusses der Türgewän- bildes der 1950er Jahre unter größtmöglichem Erhalt des Bestandes Der Besucher, der hier früher einen ersten Eindruck des Theaters und teilweise ergänzt. Selbst auf den ersten Blick scheinbar neben- de kontrastierte. Die elegante Gestaltung des Kassentresens mit sowie konsequenter Einhaltung der historischen Werktechniken. Als bekam, sollte durch anspruchsvoll gestaltete Oberflächen wie dem sächliche Details wie die originalen Deckenlampen konnten anhand drei Verkaufsfenstern bestand aus einer Umkleidung in Ahorn und problematisch stellten sich dabei die jüngeren öl- und kunstharzge- mit Mahagoniholz furnierten Kassentresen, den polierten Alumini- vorliegender Fotos zeichnerisch rekonstruiert und nachgebaut werden. einem Außenfurnier in Mahagoni, glasierten Keramikwandplatten bundenen Fassadenanstriche heraus. Um eine nachhaltige Instand- umbauteilen, dem Terrazzoboden oder den sorgsam geglätteten, Im Endergebnis ist die Kassenhalle als Eingangsbereich nun in allen sowie zwei Tischstützen in poliertem Leichtmetall. Einen gestalte- setzung zu gewährleisten, war die möglichst vollständige Entfernung mit gelber Ölwachsfarbe gestrichenen Wandflächen eingestimmt Details wiederhergestellt und als eindrucksvolles Beispiel einer reprä- rischen Blickfang bildete die Beschriftung K A S S E, welche hin- dieser Anstriche unabdingbar, wobei sich der Einsatz einer Kalksei- werden. sentativen Innenraumgestaltung der 1950er Jahre erlebbar (Abb. 10)

17 wahrungssituation verbessern, sondern auch nationale und internationale Forschungsarbeiten in ganz neuem Maßstab ermöglichen. Im neuen Depot sollen unter anderem der Gemälde- und Rahmenbestand, Möbel und kunsthandwerkliche Gegenstände wie Uhren und Beleuchtungskörper, der Textil- und Tapetenbestand sowie die Porzellan-, Metall- und Glasschätze der Stiftung zentral gelagert werden können. Der Depotbestand der Stiftung umfasste zum Planungsbeginn des Zentralen Depots fast Objekte aus 13 verschiedenen Sammlungsgruppen. Eine besondere Herausforderung stellte die hohe Schadstoffbelastung vieler Kunstgüter mit Holzschutzmitteln dar, die in der Vergangenheit in guter Absicht großzügig in den Dachstühlen und Tragkonstruktionen der historischen Gebäude zur Anwendung gekommen waren. So wird es im neuen Zentraldepot auch für kontaminierte Kunstwerke gesonderte Räume geben, damit sich die Schadstoffbelastung nicht auf andere Objekte ausweiten kann. Das Zentrale Depot ist nach dem ersten Neubau der Stiftung, dem 2017 eröffneten Wissenschafts- und Restaurierungszentrum im südlichen Teil des Parks Sanssouci, das zweite große Neubauprojekt. Es ist gleichzeitig auch das zuletzt fertiggestellte Bauvorhaben, das aus dem ersten Sonderinvestitionsprogramm des Bundes und der Länder Berlin und Brandenburg finanziert wurde. DER ORT Da das nahezu 6000 Quadratmeter Fläche umfassende Raumprogramm nicht innerhalb der im Eigentum der Stiftung befindlichen Liegenschaften untergebracht werden konnte, musste für den geplanten Neubau ein Grundstück erworben werden. Dieses befindet sich in zentraler Lage in unmittelbarer Nähe zum Potsdamer Hauptbahnhof. Das Umfeld ist städtebaulich als schwierig zu bezeichnen. Ursprünglich sollte hier eine lebendige, urbane Planung entstehen. Ziel war es, eine Mischung aus Wohnen, Hotel, Gewerbe- und Handwerksbetrieben zu entwickeln. Dabei sollten die denkmalgeschützten Hallen des Reichsbahnausbesserungswerkes als ständige Messehallen den Wirtschaftsstandort Potsdam bereichern. Heute prägen verdichteter qualitätsarmer Wohnungsbau und Gewerbearchitektur der Nachwendezeit diesen bedeutsamen, aber unwirtlichen Ort. Der 1999 fertiggestellte Hauptbahnhof, bestehend aus zwei lang gestreckten Gebäudekomplexen, die durch eine Spange und ein wellenförmiges Dach verbunden sind, trug kaum zu einer Verbesserung des städtebaulichen Umfeldes bei. Die Kubatur war seinerzeit heftig umstritten und wurde lange diskutiert. Die Fassadengestaltung mit gelbem Klinkermauerwerk stieß auf Ablehnung und die Dimensionen der Gebäude ließen den Eindruck von Bürokomplexen entstehen, die Grundriss Erdgeschoss, ohne Maßstab Eingang/Treppenhaus 2 Bereitstellung 3 Büro 4 Forschungsraum 5 Konservierung + Foto 6 Teeküche 7 WC 8 Verpackungslager 9 Fahrzeuglager 10 Stickstoffkammer 11 Quarantäne 12 Umkleide/Dusche 13 Kontaminierte Objekte + Klimaschrank 27 Textilien 28 Möbel 29 Ausstattung, Möbel 30 Textilien 31 Textilien 32 Treppenhaus 33 Porzellan, Glas 34 Möbel 35 Möbel 14 Akklimatisierung 15 LKW-Anlieferung 16 Lastenaufzug 17 Flur 18 Tapeten 19 Möbel 20 Möbel 21 Möbel 22 Treppenhaus 23 Gemälde 24 Gemälde 25 Gemälde 26 Gemälde, Möbel, Freiaufstellung 36 Beleuchtung 37 Technikzentrale 38 Technikraum 39 Technikraum 40 Treppenhaus 41 Flur 42 Lastenaufzug 43 Flur 5 Grundriss Obergeschoss, ohne Maßstab 6 Ansicht von Osten, ohne Maßstab 3 Computervisualisierung, Volker Staab Architekten GmbH 7 Längsschnitt, ohne Maßstab

18 5 NEUES PALAIS erbaut NEUES PALAIS MARMORSAAL erbaut NEUES PALAIS UNTERES FüRSTENQUARTIER erbaut NEUES PALAIS erbaut Restaurierung der Attikaskulpturen auf der Gartenseite Sanierung der Decke zwischen Marmor- und Grottensaal Restaurierung von vier Räumen Sanierung der Fenster des Palais Lage: Potsdam, Park Sanssouci Lage: Potsdam, Park Sanssouci Lage: Potsdam, Park Sanssouci Lage: Potsdam, Park Sanssouci Projektdauer: Projektdauer: Projektdauer: Projektdauer: Gesamtbaukosten: 3,8 Mio. Euro Gesamtbaukosten: 2,3 Mio. Euro Gesamtbaukosten: 0,9 Mio. Euro Gesamtbaukosten: 0,7 Mio. Euro Projektleitung: Heike Zeymer Projektleitung: Verena Göttel Projektleitung: Heike Zeymer, Dieter Zwintscher Projektleitung: Kathrin Lange Projektteam SPSG: Klaus Dorst, Verena Göttel, Dr. Käthe Klappenbach, Projektteam SPSG: Ilona Albrecht, Klaus Dorst, Dr. Susanne Evers, Projektteam SPSG: Klaus Dorst, Verena Göttel, Jens Straßburger Projektteam SPSG: Thomas Tapp, Roland Will, Heike Zeymer Stefan Klappenbach, Katrin Lange, Claudia Sommer, Jens Straßburger Bärbel Jackisch, Dr. Käthe Klappenbach, Jens Straßburger, Dr. Volker Thiele, Objektplanung: Architekturbüro Kleinke Höhne, Berlin Objektplanung: SPSG, Fachbereich Skulptur Objektplanung: Architekten Petersen, Gesellschaft von Architekten mbh, Harald Weber, Michael Wirth, Heike Zeymer, Christa Zitzmann Restaurierungsplanung: SPSG, Fachbereich Skulptur Berlin Objektplanung: Röske Architektur, Berlin Tragwerksplanung: Ingenieurbüro Dr. Krämer GmbH, Weimar Tragwerksplanung: Dipl.-Ing. Dirk Hottelmann, Potsdam Planung TGA: BWE-Ingenieurgesellschaft mbh, Mittenwalde Planung TGA: SPSG, Schirrhof, Meisterbereich Elektro Restaurierungsplanung: Wandwerk GmbH, Berlin Restaurierungsplanung: SPSG, Abteilung Restaurierung Die etwa 3,20 Meter großen Attikaskulpturen befinden sich in einer Höhe von Im Jahr 2008 wurde festgestellt, dass die Decke zwischen den beiden Fest- Als Unteres Fürstenquartier wird ein Gästeappartement im Erdgeschoss des Die Fenster wiesen durch jahrzehntelange Witterungseinflüsse erhebliche 27 Metern. Sie sind nahezu vollständig Originale aus der Zeit von 1763 bis sälen im Neuen Palais, dem Marmorsaal im ersten Obergeschoss und dem Neuen Palais bezeichnet. Das Projekt umfasste die Restaurierung aller Raum- Schäden und einen schlechten Allgemeinzustand auf. Punktuelle Erhaltungs Die Formengestaltung entspricht mit ihren weit ausladenden Details und Grottensaal im Erdgeschoss, stark geschädigt war. Der Marmorsaal musste schalen von vier Räumen des Appartements: des Tressenzimmers, des Kon- maßnahmen konnten den drohenden Verlust von schadhaften Bauteilen nicht den tief in den Stein gehauenen Formen der Fernansicht. überlange Gliedma- daher für den Besucherverkehr gesperrt werden. Nach umfangreichen Be- zertzimmers, des Ovalen Kabinetts und des sogenannten Stuhlgangs. Die verhindern. Im Rahmen der Maßnahme wurden sämtliche Fenster und Fens- ßen und eine leichte Neigung nach vorne unterstützen optisch die korrekte standsaufnahmen zur systematischen Erfassung des Tragsystems und des Er- Oberflächen und deren Unterkonstruktionen waren in allen vier Räumen stark tertüren des Erdgeschosses, des ersten Obergeschosses sowie des Kellers Wahrnehmung der Figuren aus der tiefer liegenden Perspektive des Betrach- haltungszustandes der Decke wurde ein Sanierungskonzept entwickelt, das geschädigt, unter anderem durch Schädlingsbefall und den Echten Haus- und des Dachgeschosses überarbeitet. Die Sanierung umfasste alle dafür er- ters. Aufgrund der Größe der Skulpturen mussten die Sandsteinblöcke nach die Erhaltung der wertvollen Kunstwerke des Marmorfußbodens und der Grot- schwamm. forderlichen Leistungen wie Maler-, Glaser- und Tischlerarbeiten. Zum Schutz ihrem Abbau im 18. Jahrhundert senkrecht zur natürlichen Lagerrichtung auf- tensaaldecke in den Vordergrund stellte. Durch gezielte bauliche Reparaturen Besonders hervorzuheben sind die Sicherung der originalen friderizianischen der musealen Innenräume und Ausstattung waren aufwändige Sicherungs- gestellt und bearbeitet werden. Dadurch konnte das Regenwasser in 250 Jah- der geschädigten Deckenbalken sowie besucherlenkende Maßnahmen wur- Wandbespannungen im Tressenzimmer, die Restaurierung der Wandgemälde maßnahmen erforderlich. ren verstärkt zwischen die natürlichen Lagerschichten eindringen. Allgemei- den die Voraussetzungen für die Erhaltung und gleichzeitige Nutzung der bei- im Konzertzimmer sowie die Wiederherstellung der Lackfassung und die Re- ne Verwitterungsprozesse führten zu substanzbedrohenden Schäden. Insbe- den Säle geschaffen. Eine Glasbrücke für die Besucher schränkt die begehba- paratur des Intarsienfußbodens im Ovalen Kabinett. sondere an den Skulpturen der Gartenseite wurden massive Schadensbilder re Fläche des Saales ein und reduziert dadurch die Verkehrslast. Gleichzeitig Die Restaurierungsleistungen wurden zu großen Teilen von Mitarbeitern der festgestellt, die teilweise die Standsicherheit der Figuren gefährdeten. dient sie dem Schutz des empfindlichen Marmorfußbodens. Abteilung Restaurierung der SPSG erbracht. Das Projekt wurde gefördert durch Das Projekt wurde im Rahmen der Verleihung des Deutschen Ingenieurbau- den World Monuments Fund und die Ostdeutsche Sparkassenstiftung. preises 2016 mit einer Anerkennung ausgezeichnet und mit einem Sonderpreis des Brandenburgischen Baukulturpreises 2017 prämiert

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