Bindung und Trauma. Übersicht. Homepage Karl Heinz Brisch
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- Ingelore Beck
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1 Bindung und Trauma Karl Heinz Brisch Kinderklinik und Poliklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital Abteilung Pädiatrische Psychosomatik und Psychotherapie Ludwig-Maximilians-Universität München Homepage Downloads Infos Übersicht Bindungsentwicklung Bindungsqualitäten Traumatische Erfahrungen Bindungsstörungen Bindungs-basierte Therapie Prävention Videobeispiele
2 Literatur I Brisch, K. H. (2009) Bindungsstörungen. (10. Auflage), Stuttgart, Klett-Cotta Brisch, K.H., Grossmann, K.E., Grossmann, K., Köhler, L. (Hrsg.) (2002). Bindung und seelische Entwicklungswege, (2. Auflage, 2006) Stuttgart, Klett-Cotta Brisch, K. H., Hellbrügge, Th. (Hrsg.) (2003) Bindung und Trauma, Stuttgart, Klett-Cotta Brisch, K.H., Hellbrügge, Th. (Hrsg.) (2006) Kinder ohne Bindung, Stuttgart, Kett-Cotta Brisch, K.H., Hellbrügge, Th. (Hrsg.) (2007) Die Anfänge der Eltern-Kind-Bindung, Stuttgart, Klett-Cotta Literatur II Brisch, K.H., Hellbrügge, Th. (Hrsg.) (2008) Der Säugling Bindung, Neurobiologie und Gene, Stuttgart, Kett-Cotta Brisch, K.H., Hellbrügge, Th. (Hrsg.) (2009) Wege zu sicheren Bindungen in Familie und Gesellschaft, Stuttgart, Kett-Cotta Brisch, K.H., Hellbrügge, Th. (Hrsg.) (2010) Bindung, Angst und Aggression, Stuttgart, Kett-Cotta Brisch, K.H (2010) SAFE Sichere Ausbildung für Eltern Stuttgart, Kett-Cotta Brisch, K.H (2010) Bindungen und frühe Störungen der Entwicklung Stuttgart, Kett-Cotta
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4 DVDs Nähe zulassen SAFE-Info DVD Fachpublikum SAFE-Info DVD Eltern Babywatching im Kindergarten Babywatching in der Schule John Bowlby "Bindung ist das gefühlsgetragene Band, das eine Person zu einer anderen spezifischen Person anknüpft und das sie über Raum und Zeit miteinander verbindet." Überlebenswichtige Bedürfnisse Inter-Subjektivität / Beziehung 1. Physiologische Bedürfnisse Bindung Exploration 6. Sensorischsexuelle Stimulation Beziehung 5. Selbstwirksamkeit 4. Vermeidung von negativen Reizen
5 Bonding während der Schwangerschaft, der Geburt und in den ersten Lebenswochen Ängste in der Schwangerschaft Geburtsängste Hormon Oxytocin Erstkontakt im Kreissaal Baby Blues und Postpartale Depression Rooming in Bedding in und postpartale Depression Stillen und stillfreundliches Krankenhaus Familienzimmer, auch in der Neonatologie Pränatale Angst der Schwangeren Pränatale Angst der Schwangeren und Verhaltensstörungen der Kinder im Vorschulalter (O'Conner, 2002) Veränderung der Durchblutung in der Gebärmutter Stress für Fötus (Teixeira, 1999) Risikofaktoren unverarbeitete frühere Tod- und Fehlgeburten Gewalt Pränatale Angst und Regulationsstörungen der Babys, irritable Babys, Mutter-Kind-Interaktionsstörungen (vgl. auch Dowling, Martz, Leonard, & Zoeller, 2000; Linnet et al., 2003) (Kofman, 2002) Pränataler Stress, Neurotransmitter und Adoption Pränatale Stressexperiment mit Mäusen Postnatal: Aktivierung der Gen-Expression für Dopamin- und Gluatamat-Rezeptoren im Frontalhirn Früh-Adoption der pränatal gestressten Mäusebabys durch nicht gestresste Kontrollmütter keine Transmitterveränderungen mehr!! Verminderung der Gen-Expression durch Interaktion mit pränatal nicht gestressten Kontroll-Müttern (Barros et al. 2004)
6 Deprivations-Experimente mit Mäusen Genetische identische Mäuse Frühdeprivation - Stresserfahrung Cortisol-Erhöhung durch Gen-Expression Lebenslang höherer basaler Cortisol-Spiegel Hoher basaler Cortisol-Spiegel in nächster Generation ohne Deprivations-Erfahrung Geringere Aufmerksamkeit Schlechtere Lernleistung Diskussion: Modus der gesteigerten Gen-Expression wird vererbt Meaney, M. J. (2001). Annu. Rev. Neurosci.;. Meaney et al, 1988 Science; Francis et al. 1999, Science. Früher Verlust der Mutter und lebenslange Veränderungen Genetisch identische Mäuse Herausnahme der Mutter aus dem Nest für kurze Zeit FRÜHE große Stresserfahrung für Mäusebabys Spezifische genetische Veränderung: Fehlende Methylierung für Vasopressin-Gen - Überproduktion Gedächtnis, Antrieb und Emotionen verschlechtert Erhöhte Stresshormone Schlechte Stressbewältigung Modell für Depressions- und Angstentwicklung (Murgatroyd et al Nature Neuroscience, 2009; AG Dietmar Spengler; MPI München/Holzboer) Bindung zum Überleben Bindung ist für das Leben so grundlegend wie Luft zum Atmen und Ernährung Die emotionale Bindung sichert das Überleben und die Entwicklung des Säuglings Copyright Karl Heinz Brisch LMU München 2009
7 Bindungstheorie von John Bowlby Ein Säugling entwickelt im Laufe des ersten Lebensjahres eine spezifische emotionale Bindung an eine Hauptbindungsperson Die emotionale Bindung sichert das Überleben des Säuglings Die Bindungsperson ist der sichere emotionale Hafen für den Säugling Copyright Karl Heinz Brisch LMU München 2009 Bindungstheorie I Durch Angst und Trennung wird das Bindungsbedürfnis aktiviert Durch körperliche Nähe zur Bindungsperson wird das Bindungsbedürfnis wieder beruhigt Die primäre Bindungsperson muss nicht die leibliche Mutter/Vater sein Copyright Karl Heinz Brisch LMU München 2009 Bindungstheorie II Das Bindungsbedürfnis steht im Wechsel mit dem Erkundungsbedürfnis Wenn das Bindungsbedürfnis beruhigt ist, kann der Säugling die Umwelt erkunden Copyright Karl Heinz Brisch LMU München 2009
8 Bindungs - Explorations -Wippe Bindung Erkundung Erkundung aktiviert Bindung de-aktiviert Bindung aktiviert Erkundung de-aktiviert Stress-Toleranz-Fenster und Affekte Übererregung Sympathikus Dissoziation EINFRIEREN Panik Todesangst + Aktivertes Bindungsbedürfnis - Übererregung Parasympathikus Dissoziation TONUSVERLUST Modifiziert nach zptn-lutz-ulrich Besser Affekte nach Paul Ekman
9 Neugierde Basale Affekte ab Geburt 8 Basisemotionen (Eckman) Angst / Furcht / Panik Zorn / Wut Freude / Ekstase Traurigkeit / Kummer Akzeptanz / Vertrauen Ekel / Abscheu Überraschung / Erstaunen Neugierde / Erwartung (später Schuld / Scham nach Krause) Feinfühligkeit Die Pflegeperson mit der größten Feinfühligkeit in der Interaktion wird die Hauptbindungsperson für den Säugling große Feinfühligkeit fördert eine sichere Bindungsentwicklung
10 Verhalten Sprache Rhythmus Blickkontakt Berührung Feinfühligkeit II Feinfühligkeit Die Pflegperson muss die Signale des Säuglings wahrnehmen richtig interpretieren angemessen reagieren prompt reagieren Sprachliche Interaktion Förderung einer sicheren Bindung durch die Verbalisierung der inneren Welt der affektiven Zustände der Handlungszusammenhänge des Säuglings
11 Rhythmus der Interaktion in Handlung und Sprache Förderung einer sicheren Bindung durch Wechselseitige Abstimmung in der Mutter- Säuglings-Interaktion und Kommunikation Korrektur von Missverständnissen / mismatches unsichere Bindung über-synchrone Interaktion und Kommunikation absolut asynchrone Interaktion Blickkontakt Blickkontakt mit gelungener Abstimmung zwischen Säugling und Pflegeperson fördert die sichere Bindungsentwicklung Berührung Feinfühlige Berührung und Körperkontakt zwischen Pflegeperson und Säugling fördert die sichere Bindungsentwicklung
12 Persönlichkeit von Pflegepersonen hilfreiche Eigenschaften für die sichere Bindungsentwicklung von Kindern Feinfühligkeit Emotionale Verfügbarkeit Verarbeitung von eigenen Traumata vor Pflege von Kindern Bereitschaft, eigene Traumata durch Psychotherapie zu verarbeiten Ressourcen Videobeispiel Mutter-Kind-Interaktion Vater-Kind-Interaktion Bindungsqualitäten I Sicher (ca. 60%) Unsicher Vermeidend (ca. 20%) Ambivalent (ca. 10%) Beginnende Psychopathologie Desorganisiert (ca. 5-10%) Psychopathologie Bindungsstörung (ca. 3-5%)
13 Bindungsqualitäten Sichere Bindung des Säuglings Trennungsprotest Weinen, Rufen, aktive Suche nach der Bindungsperson, Wunsch nach Körperkontakt Beruhigung durch Körperkontakt mit der Bindungsperson nach deren Rückkehr Fortsetzung der Exploration nach kurzer Beruhigungszeit Bindungsqualitäten unsicher-vermeidende Bindung kaum oder kein Trennungsprotest etwas eingeschränktes Spiel während der Trennung kein Wunsch nach Körperkontakt bei Rückkehr der Bindungsperson aktive Distanzierung von Bindungsperson Copyright Karl Heinz Brisch LMU München 2009 Bindungsqualitäten unsicher-ambivalente Bindung extremer Trennungsprotest unstillbares Weinen, extreme Erregung keine Beruhigung nach Rückkehr der Bindungsperson trotz Körperkontakt Nähesuchen und Aggression gleichzeitig keine Rückkehr zum entspannten Spiel Copyright Karl Heinz Brisch LMU München 2009
14 Bindungsqualitäten unsicher-desorganisierte Bindung widersprüchliche Verhaltensweisen von Nähesuchen und Vermeidung Verhaltensstereotypien Einfrieren der Bewegung Absencen, dissoziative Zustände Desorganisierte Bindung Beginnende Psychopathologie in Bindungsbeziehungen als Mischung aus Episoden von Normalität in Bindungssituationen Episoden mit Symptomen und Verhaltensauffälligkeiten Beginnende Psychopathologie mit unterschiedlichem Schweregrad desorganisierte Bindung ca. 5% bis 80% Ansteigend in Risikogruppen
15 Verhalten des Kindes bei desorganisierter Bindung I Widersprüchliches, nicht voraussagbares und rasch wechselndes Verhalten zwischen Nähesuche, Vermeidung, Ignorieren der Bindungsperson Stereotype motorische Verhaltensweisen "Unterwasser-Bewegungen" (verlangsamte Motorik) Motorisches Einfrieren (Freezing) Verhalten des Kindes bei desorganisierter Bindung II Wiederholt für einig bis viele Sekunden wie im Halbschlaf oder Tagtraum ( Trance, dissoziativer Zustand) Nicht vorhersagbare, rasch wechselnde Affektausbrüche Plötzliche Liebesbekundung und Körperkontakt Wut Selbstverletzung Aggression gegen andere Personen oder Gegenstände Akute Körpersymptome Schmerzen Sucht Ursachen der desorganisierten Bindung Ungelöstes Trauma der Eltern Auffälligkeiten der Pflegeperson in der Interaktion mit dem Kind Angstmachendes Verhalten Ängstliches Verhalten Hilfloses Verhalten In einzelnen Episoden Wiederholung des Traumas mit eigenem Kind (Gewalt) Copyright Karl Heinz Brisch LMU München 2009
16 Bindung und psychische Entwicklung Sichere Bindung SCHUTZ Un-sichere Bindung RISIKO Folgen der Bindungsentwicklung (1) Sichere Bindung Schutzfaktor bei Belastungen Mehr Bewältigungsmöglichkeiten Sich Hilfe holen Mehr gemeinschaftliches Verhalten Empathie für emotionale Situation von anderen Menschen Mehr Beziehungen Mehr Kreativität Mehr Flexibilität und Ausdauer Mehr Gedächtnisleistungen und Lernen Folgen der Bindungsentwicklung (2) Un-Sichere Bindung Risikofaktor bei Belastungen weniger Bewältigungsmöglichkeiten Lösungen von Problemen eher alleine Rückzug aus gemeinschaftlichen Aktivitäten weniger Beziehungen Mehr Rigidität im Denken und Handeln Weniger prosoziale Verhaltensweisen schlechtere Gedächtnisleistungen und Lernen
17 Bindung ist das Fundament der Persönlichkeit I Sichere Bindung Psychischer Schutz bei Belastungen breites solides Fundament Unsichere Bindung Psychisches Risiko bei Belastungen Schmales und weiches Fundament Bindung ist das Fundament der Persönlichkeit II Desorganisierte Bindung Beginnende Psychopathologie Löcher und fehlende Fundamenteile Bindungsstörung Manifeste frühe Psychopathologie Sumpf als Fundament Bindungsrepräsentationen der Erwachsenen sicher-autonom unsicher distanziert verstrickt ungelöstes Trauma (Zusatzmuster)
18 Ursachen von Bindungsstörungen Multiple unverarbeitete Traumatisierungen von Kindern durch Bindungspersonen Sexuelle Gewalt Körperliche Gewalt Massive Vernachlässigung Häufig wechselnde Bezugssysteme Multiple Verluste Miterlebte Gewalt in allen Formen (Augenzeuge) Verletzung von Bindungspersonen durch Gewalt Bindungsstörungen ohne Bindung Promiskuität Übererregung Hemmung Aggression Unfall-Risiko Rollenwechsel Sucht Psychosomatik Entstehung von Bindungsstörungen als Psychopathologie I wiederholte Traumatisierung des Kindes in der frühen Kindheit häufig in der Bindungsbeziehung nicht vorhersehbar willkürlich Vernachlässigung, Trennungen, Gewalt Todesbedrohung
19 Unverarbeitetes Trauma der Mutter/des Vaters Störung der Interaktion und der affektiven Kommunikation mit dem Säugling Pränatal und postnatal ängstliches Verhalten der Mutter ängstigendes Verhalten der Mutter hilfloses Pflegeverhalten der Mutter Auslöser ( Trigger ) für Trauma-Erinnerung Trigger im Verhalten des Säuglings, Kindes, Jugendlichen Bindungswünsche, Nähe Weinen, Kummer, Schmerz, Bedürftigkeit Ablösung, Abgrenzung Trigger in der affektiven Erregung unbewußte Vorgänge!!! Re-Inszenierung des Traumas In der Interaktion mit dem Säugling Zurückweisung der Nähewünsche -Vermeidung Abrupte Handlungsabbrüche Gewalt Überstimulation (sexuell-sensorisch) In der affektiven Kommunikation Übertragung der Trauma-Affekte Wut, Scham, Erregung
20 Folgen Bindungs-Desorganisation als beginnende Psychopathologie Kein Aufbau von integriertem sicheren inneren Arbeitsmodell beim Säugling Desorganisiertes Bindungsverhalten Desorganisierte Narrative Erhöhte Stressbelastung in Interaktion Bindungsstörung als schwere Psychopathologie Förderung der Bindungsstörung durch die Eltern II Drohung mit Entzug der elterlichen Liebe Drohung mit Entzug der elterlichen Nähe Drohung mit elterlichem Suizid Tabuisierung und Verschweigen von traumatischer Erfahrung Entstehung von Bindungsstörung III ANGST PANIK HILFLOSIGKEIT Extreme Aktivierung des Bindungsbedürfnis
21 Folgen von Bindungsstörungen - I - Zerstörung der sicheren emotionalen Basis Verlust von emotionaler Sicherheit und Vertrauen mangelnde Beziehungsfähigkeit Hochgradige Verhaltensstörung in bindungsrelevanten Situationen Copyright Karl Heinz Brisch LMU München 2009 Folgen von Bindungsstörungen - II - Störung in der Entwicklung des Gehirns Störungen in der Stressregulation aggressives Verhalten in Stresssituationen Defizite in den kognitiven Möglichkeiten Copyright Karl Heinz Brisch LMU München 2009 Folgen von Bindungsstörungen IV Angst und Panikstörung Depression Somatoforme Störungen Desorganisation Derealisation Depersonalisation Dissoziation Copyright Karl Heinz Brisch LMU München 2009
22 Symptome nach Trauma ANGST Dissoziative Störungen / Konversionsneurosen Borderline-Störung Selbstverletzendes Verhalten / Suizidalität ADHD Verhaltensstörungen Störungen im Bereich Lernen und Gedächtnis Störung der Affektregulation Zwangsstörungen Sucht / Drogenabhängigkeit Copyright Karl Heinz Brisch LMU München 2009 Neurobiologie Veränderungen nach Trauma 1. Stufe der Bewältigung Suche nach Bindungsperson Sicherheit, Beruhigung 2. Stufe der Bewältigung Aktivierung von archaischen Notfallreaktionen Flucht oder Kampf Erstarrung Ohnmacht und Hilflosigkeit Langanhaltende Stimulation der Hormonsysteme für Stresshormone Copyright Karl Heinz Brisch LMU München 2009 Neurobiologie Veränderungen nach Trauma Destabilisierung und Regression von Cortisol-sensitiven Neuronen im Hippocampus, limbischen System und präfrontalen Cortex Massive Erregung der Neuronen durch exzitatorische Reize (Glutamat) Degeneration von Neuronen Copyright Karl Heinz Brisch LMU München 2009
23 Störungen der Hirnentwicklung nach Trauma (Deprivationsforschung bei Tieren) Abbau von Nervenzellen im Gehirn Verringertes Hirnvolumen Erweiterte Hirninnenräume Voraussetzungen für Bindungsaufbau mit bindungs-gestörten Kindern Äußere und innere Sicherheit für Pflegepersonen Pädagogische-therapeutische Ausbildung Selbsterfahrung, Selbsterfahrung, Selbsterfahrung Anstellungsvertrag Erweitertes Führungszeugnis Ausreichend Gehalt Sichere Räume Wenige Kinder Zeit Team Supervision für Team und Einzelfall Ressourcen, Ressourcen, Ressourcen Phasen des Bindungsaufbaus mit bindungsgestörten Kindern Keine abgegrenzten Phasen Keine lineare Entwicklung Bindungsaufbau wie "Achterbahn-Erfahrung" Verzögerung Beschleunigung Absturz ins Wasser Looping Vor- und Zurück Nicht-Aussteigen-können Angst, Panik,Todesangst Verlust der Beziehung zur Realität Psychosomatische Symptome
24 Phasen des Bindungsaufbaus mit bindungsgestörten Kindern I Alle Muster der Bindungsstörung in bindungsrelevantem Kontext Besondere Probleme für Pflege Pseudo-Normalität Grenzverletzungen Aggressivität Dissozialität Sexualisierung Körperliche Symptome - Somatisierung Phasen des Bindungsaufbaus mit bindungsgestörten Kindern II Kinder zeigen etwas von ihrer inneren Not Angst Alpträume Intrusionen Flashbacks Psychosomatische Beschwerden Essstörungen Schmerzen Dissoziative Symptome Phasen des Bindungsaufbaus mit bindungsgestörten Kindern IIII Kinder bringen ihre Not vorsichtig in die Beziehung zur Pflegeperson Weinen Körperkontakt Trost Angst vor Verlassenwerden Trennungsschmerz
25 Phasen des Bindungsaufbaus mit bindungsgestörten Kindern IV Kinder verbalisieren akute Not Narrative des akuten Erlebens Kinder verbalisieren vergangene Not Narrative Fragmente von erlebten Traumata Phasen des Bindungsaufbaus mit bindungsgestörten Kindern V Wiedererleben von wachgerufenen, alten Affekten und emotionalem Schmerz in der schützenden haltenden Pflegebeziehung Neuerfahrung des sicheren emotionalen Hafens mit Pflegeperson bei Angst und Schmerz Entwicklung von Bindungssicherheit Vertrauen, Schutz, Beruhigung, Suche nach Nähe Phasen des Bindungsaufbaus mit bindungsgestörten Kindern VI Exploration der Welt Neue Beziehungen innerhalb und außerhalb der Pflegebeziehungen Empathische Situationen mit anderen Trennungen werden möglich ohne traumatische Situationen
26 Indikation für Psychotherapie des Kindes Unverarbeitete Traumatisierung Desorganisierte Bindung Bindungsstörung psychosomatische Störung Verhaltensstörungen Voraussetzung für Psychotherapie Sicherer Rahmen Äußerlich Verlässliche Strukturen kein Kontakt mit Täter und nahen Beziehungspersonen des Täters Innerlich Emotionale Sicherheit durch Stabilisierung Ausreichende Stress- und Affektregulation im Alltag Frühzeitig und längere Zeit bei sicherem Rahmen SAFE SICHERE AUSBILDUNG FÜR ELTERN Ein Präventionsprogramm zur Förderung einer sicheren Bindung zwischen Eltern und Kind
27 Ziele der primären Prävention Förderung der psychischen Gesundheit von Eltern und Kindern Entwicklung von sicherem Bindungsverhalten Sensibilisierung der Eltern für die emotionalen Bedürfnisse ihrer Kinder Einübung von feinfühligem Interaktionsverhalten Verarbeitung von elterlichen Traumatisierungen Durchbrechung von Teufelskreisen Zielgruppen Werdende Väter und Mütter Erstgebärende Mehrgebärende Paare und Alleinerziehende Motivation für emotionale Entwicklung ihres Kindes Pränatal Postnatal Hotline Traumatherapie Module von SAFE
28 Modul Pränatal 4 Sonntage während der Schwangerschaft in der 20., 24., 28., 32. Schwangerschaftswoche Inhalte (Video-gestütztes Lernen) Phantasien und Ängste der Eltern Pränatale Bindung Kompetenzen des Säuglings und der Eltern Rollenerwartung und Elternmodell Eltern-Säuglings-Interaktion mit Video- Feedbacktraining Stabilisierungs- und Entspannungsverfahren Modul Postnatal Elterngruppen an 6 Sonntagen nach der Geburt 1 Monat, 2 Monate 3 Monate, 6 Monate, 9 Monate, 12 Monate Inhalte Verarbeitung der Geburt und Postpartale Depression elterliche Kompetenzen Mutter-Vater-Kind Triangulierung Entspannungstechniken, Impulskontrolle Bewältigung von interaktionellen Schwierigkeiten Entwicklung des Bindungs- und Explorationsverhaltens Video-Feedback-Training Modul Hotline Individuelle Beratung der Eltern, wenn es brennt ( Schreianfall des Säuglings) Am Telefon In der psychosomatischen Beratungsstelle Emotionale Sicherheit für Eltern Eltern kennen BeraterIn aus der Elterngruppe - Vertrauensverhältnis Stärkung der elterlichen Kompetenzen
29 Modul Fokale Traumatherapie Kinder triggern traumatische Erfahrungen der Eltern ( Geister im Kinderzimmer ) Individuelle fokale Psychotherapie für Vater / Mutter Prävention einer Wiederholung des erlebten Traumas mit eigenen Kindern SAFE - Mentor - Multiplikatoren Weiterbildung in SAFE für Hebammen Schwangerschaftsberaterinnen Krankenschwestern Geburtshelfer Kinderärzte Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten Psychologen u. a. SAFE Mentorentraining Info Claudia.Muro@med.uni-muenchen.de Karl Heinz Brisch
30 Innovation Beginn in der Schwangerschaft Nutzung des Gruppeneffektes Fortführung bis Ende des 1. (2.-3.) Lebensjahres Kombination von Gruppe und Einzelberatung Hotline bietet Sicherheit im Alltag Präventive individuelle Psychotherapie durchbricht Teufelskreis Keine Diskriminierung von High-Risk-Eltern Evaluation Prospektive randomisierte Längsschnittstudie SAFE-Gruppen versus GUSTA-Gruppen Outcome-Variable Sichere Bindung B.A.S.E. Babywatching Ein Präventionsprogramm zur Vorbeugung von aggressiven und ängstlichen Verhaltensstörungen in Kindergarten und Schule Karl Heinz Brisch Kinderklinik und Kinderpoliklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital Abteilung Pädiatrische Psychosomatik und Psychotherapie Ludwig-Maximilians-Universität München B = Babywatching A = Against Aggression and Anxiety S = For Sensitivity E = For Empathy
31 Baby-Beobachtung im Kindergarten Prävention von aggressiven und ängstlichen Verhaltensstörungen Schulung der Einfühlsamkeit in Handlungen Gedanken Motivationen Gefühle von anderen B.A.S.E. Informationen über die Ausbildung B.A.S.E.-GruppenleiterIn oder MentorIn Interesse an SAFE-Mentor? Interesse an B.A.S.E-Babywatching? Info und Kontakt:
32 Literatur Bindung und ADHD Brisch, K. H. (2002). Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsstörung aus der Sicht der Bindungstheorie. In G. Bovensiepen, H. Hopf & G. Molitor (Eds.), Unruhige und unaufmerksame Kinder. Psychoanalyse des hyperkinetischen Syndroms (pp ). Frankfurt/M.: Brandes & Apsel. Brisch, K. H. (2010): Posttraumatische Belastungsstörung und Störungen der Aufmerksamkeit und Hyperaktivität. In: Die Kinderschutz-Zentren (Hrsg.) ADHS Diagnostik und Hilfen für betroffen Kinder und Jugendliche und ihre Eltern Köln (Bundesarbeitsgemeinschaft der Kinderschutz- Zentren e.v.), S Literatur Bindung und Umgang Brisch, K. H. (2008). Bindung und Umgang. In Deutscher Familiengerichtstag (Ed.), "Siebzehnter Deutscher Familiengerichtstag vom 12. bis 15. September 2007 in Brühl". (Brühler Schriften zum Familienrecht, Band 15) (pp ). Bielefeld: Gieseking GAIMH German Speaking Association for Infant Mental Health
33 John Bowlby (1980) Emotionale Bindungen an andere Menschen sind der Dreh- und Angelpunkt im Leben eines Menschen, nicht nur in der Säuglingszeit oder im Kindergartenalter, sondern auch in der Schulzeit und Jugend sowie im Erwachsenleben bis ins hohe Alter. Aus diesen emotionalen Bindungen schöpft ein Mensch Kraft und Lebenszufriedenheit, und er kann hieraus auch wieder anderen Menschen Kraft und Lebensfreude schenken. Dies sind Themen, in denen sich die Erkenntnisse der modernen Wissenschaft und traditionaler Weisheit treffen und übereinstimmen. Wir hoffen daher, dass unser gegenwärtiges Wissen trotz aller Unzulänglichkeiten schon umfassend genug sein möge, um uns in unseren Anstrengungen zu leiten, denjenigen zu helfen, die bereits große psychische Schwierigkeiten haben und noch mehr andere Menschen davor zu bewahren, solche Schwierigkeiten zu bekommen. In J. Bowlby (1980) Attachment and loss. Vol. III: Loss: Sadness and depression (pp. 442). New York: Basic Books.
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